Forschungsbericht 1997-98 | |
Graduiertenkolleg Schriftkultur und Gesellschaft im Mittelalter (Interdisziplinäre Mediävistik) Bispinghof 18 48143 Münster Tel. (0251) 83-28375 Fax: (0251) 83-27911 e-mail: kocktho@uni-muenster.de WWW: http://www.uni-muenster.de/GeschichtePhilosophie/Geschichte/Grad/ Direktor: Prof. Dr. Nikolaus Staubach | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Graduiertenkollegs Graduiertenkolleg Schriftkultur und Gesellschaft im Mittelalter (Interdisziplinäre Mediävistik) Interdisziplinäre Mediävistik | ||||
Schriftkultur und Gesellschaft im Mittelalter
Das interdisziplinäre Graduiertenkolleg zielt mit der Leitfrage nach der Bedeutung von
Schrift und Text im Lebensvollzug mittelalterlicher Gemeinschaften auf ein Grundproblem der
mittelalterlichen Kultur- und Gesellschaftsgeschichte, das für alle mit dem
europäischen Mittelalter befaßten Disziplinen ein verbindendes Forschungsthema
darstellt. In den verschiedenen Projekten der Kollegiaten werden gemeinsame Fragestellungen
verfolgt, die für das Forschungsprogramm des Graduiertenkollegs konstitutiv sind. Im
Zentrum steht die Erforschung der Ausweitung des Schrift- und Textgebrauchs, der Ausbildung
neuer schriftgebundener Kulturtechniken, der Einstellungen und Bedürfnisse, die den
Verschriftlichungsprozeß vorangetrieben haben, und schließlich der
Veränderungen, die der sich ausbreitende Einsatz der Schrift bewirkte. Dabei bleibt als
ein zentrales Thema die Frage, welche Gruppen und Institutionen "Schriftlichkeit" getragen,
verbreitet und im praxisorientierten Sinn fortentwickelt haben.
Für das thematische Profil des Kollegs ergab sich durch die Aufnahme neuer
Arbeitsvorhaben eine deutliche Konzentration auf Fragen nach Gebrauchsfunktion und
Lebenszusammenhang spätmittelalterlicher Literatur: Historiographie, Sachtexte,
Liturgica, Laienspiegel, humanistische Übersetzungen oder Einblattdrucke sind
Gattungsbereiche, die unter Gesichtspunkten wie Erfahrung von Innerlichkeit oder Fremde,
regionale Identität, Vermittlung geistlicher oder ethisch-philosophischer Lebensnormen,
Reflexion weiblicher Lebensentwürfe und -möglichkeiten, Todesvorstellungen u.a.
untersucht werden.
Stipendiaten:
Anne Bollmann, Frauenleben und Frauenliteratur in der Devotio moderna
Kollegiaten ohne Stipendium:
Thilo Esser, Pest, Heilsangst und Schriftlichkeit. Studien zu Gebrauch, Funktion und
religiöser Wirklichkeit des spätmittelalterlichen Pestbildes
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
||||
Hans-Joachim Peter