Forschungsbericht 1997-98 | |
Slavisch-Baltisches Seminar
Bispinghof 3A 48143 Münster Tel. (0251) 83-2 45 70 Fax: (0251) 83-2 44 56 e-mail: vosspet@uni-muenster.de oder hunkebo@uni-muenster.de WWW: http://www.uni-muenster.de/SlavBaltSeminar/ Direktoren: Prof. Dres. Gerhard Birkfellner, Alfred Sproede | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 11 - Philologie Slavisch-Baltisches Seminar Arbeitsbereich Prof. Dr. A. Sproede | ||||
Alternative Entwürfe russischer Literatur nach der Revolution (Russistik IV)
Erforscht werden marginalisierte Literaturprojekte der 20er Jahre, die im Zuge der Neuordnung
des literarischen Kanons neue Aktualität gewinnen. Die Kanonrevision betrifft auch die
Avantgarde, und hier speziell die nachrevolutionäre Lyrik (bis 1926) des Imaginisten A.B.
Mariengof (1897-1962). Ziel des Projekts (abgeschl. Diss.) war es, Mariengofs Dichtung als
Synthese aus symbolistischer Bildkonzeptionen, Ästhetizismus und futuristischem
Sprachexperiment darzustellen. Der Dichter versucht, gegen die Dienstbarkeiten der
nachrevolutionären Literatur ästhetische Autonomie unter Rückgriff auf die
dekadente Ästhetik des Artifiziellen zu behaupten. Ähnliches läßt sich
für den neuromantischen Erzähler und Utopien-Autor Aleksandr
ajanov (1888-1939) behaupten, dessen Texte immer deutlicher als
einer der Ausgangspunkte der sog. "zweiten Prosa" in den Blick rücken. Als
nächster Autor in dieser unerkannten Tradition soll der Erzähler Gajto Gazdanov
(1903-1971) untersucht werden, der noch vor Nabokov mit der literarischen Aneignung der
Proustschen "Recherche" zur Modernisierung der russischen Prosa beiträgt. Das letzte
Teilprojekt hat von der Kooperation mit den Slavisten der Harvard University profitiert; in der
Houghton Library/Cambridge konnten erste Sondierungen zum dort vollständig
archivierten Nachlaß Gazdanovs durchgeführt werden.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter