Forschungsbericht 1997-98   
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Direktor: Prof. Dr. E. B. Ringelstein

 
 
 
[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Neurologie
PD Dr. F. Stögbauer
 


Molekulare Genetik hereditärer Neuropathien

Die hereditären peripheren Neuropathien sind die häufigsten genetischen Erkrankungen in der Neurologie. Die molekulargenetischen Grundlagen sind in ihren wesentlichen Teilen erforscht. In den unterschiedlichen, bislang bekannten, krankheitverursachenden Genen (Kandidatengene) sind bislang einzelne Punktmutationen beschrieben. Die Häufigkeit solcher Mutationen und deren Korrelation mit dem klinischen Phänotyp ist bislang nur für einzelne Unterformen der hereditären Neuropathien untersucht. Mittels eines in unserem Labor entwickelten und validierten diagnostischen Verfahrens haben wir mittlerweile ca. 150 Patienten mit der Verdachtsdiagnose einer hereditären motorischen und sensiblen Neuropathie Typ I (HMSN I) und 60 Patienten mit einer hereditären Neuropathie mit Neigung zu Druckparesen (HNPP) untersucht. Ein Teil dieser Patienten wurde mittels direkter Gensequenzierung auf das Vorhandensein von Punktmutationen in den Genen PMP22, MPZ und CX32 untersucht. Hier konnten wir neue Mutationen im Cx32-Gen, neue Mutationen im MPZ-Gen und eine bekannte Mutation im PMP22-Gen beschreiben.

Weiterhin haben wir eine große Familie mit dem seltenen, sensiblen Syndrom brennender Füße (Burning Feet Syndrom) klinisch, elektrophysiologisch, histopathologisch und molekulargenetisch untersucht. Es handelt sich um eine eigene, von anderen hereditären sensiblen Neuropathien (HSN) distinkte, Krankheitssentität. Dies konnte mittels genetischer Kopplungsanalysen durch Ausschluß des bekannten genetischen Lokus auf Chromosom 9 (HSN I) gezeigt werden. Zur Zeit wird eine genomweite Kopplungsanalyse zur chromosomalen Lokalisation durchgeführt.

Beteiligte Wissenschaftler:

PD Dr. H. Funke (Institut für klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin), Dr. H. Halfter, PD Dr. F. Stögbauer, Dr. P. Young, Dr. G. Kuhlenbäumer

Veröffentlichungen:

Young, P., H. Wiebusch, F. Stögbauer, E.B. Ringelstein, G. Assmann, H. Funke: (1997) A frameshift mutation in PMP22 accounts for Hereditary Neuropathy with Liability to Pressure Palsies (HNPP). Neurology, 48, 450-452

Young, P., H. Wiebusch, F. Stögbauer, B. Ringelstein, G. Assmann, H. Funke (1998): PMP22 frameshift mutation and hereditary neuropathy with liability to pressure palsies (HNPP) (Letter). Neurology, 49, 1478-1479

Hanemann, C.O., C. Rosenbaum, S. Kupfer, S. Wosch, F. Stögbauer, H.W. Müller (1998): Improved culture methods to expand Schwann cells with altered growth behaviour from CMT1A patients. Glia, 23, 89-98

Young, P., F. Stögbauer, H. Wiebusch, B. Ringelstein, G. Assmann, H. Funke (1998): PCR-based strategy for the diagnosis of Hereditary Neuropathy with Liability to Pressure Palsies (HNPP) and Charcot-Marie-Tooth disease type 1a (CMT1a). Neurology, 50, 760-763

Stögbauer, F., P. Young, H. Funke (1998): Familial autosomal-dominant carpal tunnel syndrome (Letter). Muscle Nerve, 21, 551

Stögbauer, F., P. Young, M. Kerschensteiner, E.B. Ringelstein, G. Assmann, H. Funke (1998): Recurrent brachial plexus palsies as the only clinical expression of HNPP associated with a de novo deletion of the PMP22 gene. Muscle Nerve, 21, 1199-1201

Stögbauer, F., P. Young, H. Wiebusch, V. Timmerman, G. Kuhlenbäumer, E. Nelis, E.B. Ringelstein, G. Kurlemann, G. Assmann, C. Van Broeckhoven, H. Funke (1998): Absence of mutations in peripheral myelin protein-22, myelin protein zero, and connexin 32 in autosomal recessive Dejerine-Sottas Syndrome (DSS). Neurosci. Lett., 240, 1-4

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 1999-09-24 ---- 2000-06-02