Implantierbare Defibrillatoren zur Behandlung maligner Herzrhythmusstörungen
Implantierbare Defibrillatoren werden seit 1980 zur Behandlung
therapierefraktärer ventrikulärer Tachyarrhythmien eingesetzt. Im Jahre
1989 wurde durch unserer Arbeitgruppe weltweit erstmals ein multiprogrammierbarer
Defibrillator in Kombination mit einem transvenös-subkutanen
Elektrodensystem implantiert. Seither wurden mehrere Studien zur Festlegung der
optimalen Defibrillationskonfiguration durchgeführt. Aufgrund der niedrigen
Sterblichkeit, die mit der Defibrillatorimplantation in Kombination mit
transvenösen Elektroden assoziiert ist, hat die Bedeutung der
Defibrillatortherapie im Rahmen der Behandlung ventrikulärer
Rhythmusstörungen ständig zugenommen. In einer Studie wurde die
Bedeutung der Defibrillatortherapie bei der Therapie der Herzinsuffizienz untersucht,
in einer weiteren Studie die relative Bedeutung der Defibrillatortherapie im Vergleich
zur medikamentösen antiarrhythmischen Therapie. Auch erste Untersuchungen
über den kombinierten Einsatz eines Linksherz-Unterstützungssystemes
mit implantierbaren Defibrillatoren wurden analysiert und publiziert. Ein
amerikanisch-deutsche Multizenterstudie (CABG-Patch) hat die prophylaktische
Defibrillator-Implantation bei Hochrisiko-Patienten untersucht, die sich einer elektiven
aortokoronaren Bypass-Operation unterziehen mußten. Diese Studie wurde
inzwischen abgeschlossen und hat keinen Nutzen der prophylaktischen
Defibrillatorimplantation bei dem untersuchetn Patientenkollektiv gezeigt. Es wurden
mehrere Studien zur Häufigkeit unerwünschter Nebeneffekte der
Defibrillatortherapie abgeschlossen. Insbesondere wurde die Häufigkeit von
inadäquaten Episoden bei Vorhofflimmern untersucht, sowie die
Möglichkeit, solche Episoden durch Programmierung zusätzlicher
Detektionskriterien zu vermeiden. Ferner wurde im Rahmen dieser Studien ein Modell
zur Prädiktion von Synkopen trotz Defibrillatortherapie entwickelt. Auch eine
Studie zur Erfassung der Lebensqualität von Defibrillator-Patienten wurde
abgeschlossen und publiziert. Eine Studie zur Tolerierung von Defibrillationsschocks
bei der internen Kardioversion von Vorhofflimmern wurde begonnen.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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