Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Humangenetik
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
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Molekulargenetische Analysen zum alveolären Rhabdomyosarkom (aRMS): Ein Zellmodell zur Analyse der molekularen Grundlagen der aRMS-Entstehung
Die paralogen Gene Pax3 und Pax7 spielen in der Myogenese und in ihren mutierten
Formen bei der Entstehung von Rhabdomyosarkomen eine Schlüsselrolle. Beide
Gene kodieren evolutionär stark konservierte Transkriptionsfaktoren und stehen
bei der Determinierung von Muskelzellen an der Spitze der Regulationshierarchie.
Wird ihre normale Funktion z. B. durch eine spezifische Chromosomentranslokation
geändert, entsteht aus diesen Zellen ein alveoläres Rhabdomyosarkom
(aRMS). Durch die in aRMS nachgewiesenen Translokationen werden die
DNA-bindenden Domänen von PAX3 bzw. PAX7 mit der
transkriptionsregulierenden Domäne des FKHR, ebenfalls ein
Transkriptionsfaktor, verknüpft. Als Folge dieser Genfusion kommt es zur
Expression eines chimären Transkriptionsfaktors, der sehr wahrscheinlich eine
Rolle bei der Onkogenese des Rhabdomyosarkoms spielt. Zur Analyse der molekularen
Mechanismen der aRMS-Enstehung haben wir ein in vitro- und in vivo-Testsystem
entwickelt. Hierzu wurden NIH3T3-Zellen mit PAX7- bzw.
PAX7-FKHR-Expressionsvektoren stabil transformiert und entsprechende Zellinien
mit ektopischer Expression der entsprechenden Transkriptionsfaktoren etabliert. Die
ektopische Expression von PAX7 verlangsamt das Zellwachstum deutlich und
führt zur Arretierung der Zellen in der G1-Wachstumsphase. Zusätzlich
wird die spontane Differenzierung in adipozyten-ähnliche Zellen
vollständig unterdrückt. Die PAX7-FKHR-exprimierenden Zellen zeigen
dagegen einen neoplastisch transformierten Phänotyp: Die Zellen verlieren ihre
Kontaktinhibierung, bilden große Kolonien im soft-agar-Assay und erlangen die
Fähigkeit, Tumoren in immunsupprimierten Mäusen zu bilden. Einige der
Eigenschaften, die die PAX7-transformierten Zellen zeigen werden jedoch beibehalten
bzw. sogar verstärkt. Offensichtlich ist PAX7 an der negativen Kontrolle des
Zellwachstums beteiligt und diese wachstumsinhibierende Eigenschaft kann von dem
chimären PAX7-FKHR-Transkriptionsfaktor nicht mehr wahrgenommen
werden, sodaß es zur malignen Transformation der Zelle kommt.
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Hans-Joachim Peter