Forschungsbericht 1997-98 | |
Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz und Gefäßchirurgie
Albert-Schweitzer-Str. 33 48129 Münster Tel. (0251) 83-47401 Fax: (0251) 83-48316 e-mail: H.H.Scheld@thgms.uni-muenster.de WWW: http://thgms.uni-muenster.de Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans H. Scheld | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz und Gefäßchirurgie Lebensqualität | ||||
Lebensqualität nach Herztransplantation
Die Ergebnisse in der Transplantationsmedizin sind beeindruckend - so leben 1 Jahr nach
der Herztransplantation noch 80 % und nach fünf Jahren immerhin noch
über 70 % der transplantierten Patienten. Doch obwohl von vielen Medizinern
primär als Heilmaßnahme angesehen, bedeutet die Herztransplantation für
den einzelnen Patienten eine sehr belastende Zeit. So bestimmen nicht nur medizinische,
sondern ebenfalls psychische und soziale Faktoren ganz wesentlich das Leben nach der
Entlassung in den Alltag. Die Frage kann also nicht mehr nur lauten" Überleben die
Patienten", sondern " Wie überleben die Patienten". Die Betrachtung der
Lebensqualität wurde deshalb zu einem anerkannten und akzeptierten Bestandteil in der
medizinischen und klinischen Forschung.
Es wurden 55 Patienten (15 % Frauen, 85 % Männer) welche in der Klinik
und Poliklinik für Thorax-, Herz-und Gefäßchirurgie der
Westfälischen Wilhelms Universität herztransplantiert wurden und sich bereits
wieder zu Hause befanden, an einem definierten Stichtag untersucht. Die Patienten waren im
Mittel 56 Jahre alt, die Zeitdauer nach Transplantation betrug im Durchschnitt
22 Monate.
Grundlage der o.g. Untersuchung ist ein großes Spektrum standardisierter Verfahren. Die
wesentlichen Determinanten der Lebensqualität (physisches Befinden, psychisches
Wohlbefinden, soziale Unterstützung, Funktionalität im Alltag) werden in dieser
Studie berücksichtigt und bieten so ein vielfältiges Abbild der subjektiven
Einschätzung der Patienten.
88 % der untersuchten Patienten schätzen ihre Lebensqualität am oberen
Rand der siebenstufigen Ratingsakala ( von 1 = miserabel bis
7 = ausgezeichnet) ein. Ebenfalls zeigen die Ergebnisse ein überwiegend
gutes psychisches Wohlbefinden und veranschaulichen, daß die Patienten in den
überwiegenden Teilbereichen des Alltags subjektiv keine gravierenden
Beeinträchtigungen wahrnehmen. Zudem wurde deutlich, daß sowohl die Art der
Voroperationen (Bypassoperation, Herzklappenoperation, Schrittmacherimplantation,
Defibrillatorimplantation) als auch die in der Wartezeit auf die Transplantation aufgetretenen
Begleiterkrankungen bzw. Komplikationen (z.B. lebensbedrohliche
Herzrhythmusstörungen, Reanimation, Bluthochdruck) keinen Einfluß auf die
postoperative Einschätzung bzw. Beurteilung der Lebensqualität haben.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter