Validisierung einer Technik zur Erzeugung und intramedullären Stabilisierung standardisierter, geschlossener Frakturen an der Rattentibia

An der Ratte wurde eine Technik entwickelt, bei der standardisierte Unterschenkelfrakturen mit unterschiedlich biegesteifen Materialien stabilisiert werden können. Ex vivo wurden flexible Silikonschläuche in die Tibiamarkhöhlen eingeführt und dann in einer Dreipunktbiegetechnik frakturiert. Mit Stahl- oder Polypropylenstiften, die durch die Silikonschläche eingebracht wurden, wurden die Frakturen stabilisiert. Biomechanisch sind die stabil versorgten Frakturen 16-mal steifer als die polypropylenstabversorgten Frakturen. In vivo ist die Kallusbildung 4 Wochen nach der Frakturierung bei den polypropylenstabversorgten Frakturen signifikant größer als bei den stahlversorgten. Es liegt ein standardisiertes reproduzierbares Modell geschlossener Tibiafrakturen an der Ratte vor, bei dem durch Biegesteifigkeit des Osteosynthesematerials die Kallusbildung beeinflußt werden kann.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. H.U. Spiegel,
Kooperationspartner: Dr. A. Probst, Dr. H. Jansen (Klinik und Poliklinik für Unfall- und Handchirurgie, WWU Münster), Dr. U. Bick (Institut für Klinische Radiologie, WWU Münster)

Veröffentlichungen:

Probst, A., H. Jansen, U. Bick, H.U. Spiegel: Validisierung einer Technik zur Erzeugung und intramedullären Stabilisierung standardisierter, geschlossener Frakturen an der Rattentibia Langenbecks Archiv für Chirurgie, Suppl. II, 1657 (1998)