Forschungsbericht 1997-98 | |
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie
Waldeyerstraße 1 48149 Münster Tel. (0251) 83-56304 Fax: (0251) 83-56314 e-mail: senning@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/achir/ Direktor: Prof. Dr. N Senninger | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie AG Chirurgische Forschung | ||||
Leberprotektion durch Optimierung der Organentnahme und durch Modifikation von Konservierungslösungen
In einer tierexperimentellen Arbeit mit Lebern der Wistar-Ratte kamen erstmals zwei
Modellsysteme, das Leberzellmodell und Transplantationsmodell, zur Anwendung, die für
die deskriptive Analyse von Entnahmebedingungen während der Spenderoperation sowie
für die Selektion von protektiven Substanzen für die Leberkonservierung konzipiert
waren. Insgesamt wurden 237 Tiere verwendet.
Für verschiedene Variationen der Organabkühlung im Spender erfolgte erstmals
die qualitative und quantitative Erfassung der Leberperfusion unter computergestützter
Auswertung portokavaler Angiographien. Dabei zeigte sich, daß eine optimale Aufnahme
und Verteilung der Konservierungslösung im Transplantat bei kalter in-situ-Perfusion mit
niedrigen portalen Drücken und niedrig-viskösen Lösungen unter Verzicht
auf die Oberflächenkühlung erreicht werden kann.
Auf der Suche nach protektiven Wirkstoffen für die Leberkonservierung wurde nach
Testung verschiedener Substanzen auf der Ebene des Leberzellmodells und durch weitere
Untersuchungen am orthotopen Lebertransplantationsmodell das Bronchosekretolytikum
Ambroxol selektiert. Bei einem Dosisoptimun von 10-3Mol/l in
HTK-Lösung führte es zu einer signifikanten Erhöung der
Vitalitätsrate von Hepatozytensuspensionen und der Galleproduktion transplantierter
Lebern bei einer deutlichen Reduktion der Ischämie- und Reperfusionsschäden. In
einer ergänzenden Mobilisationsstudie mit dem Prostazyklinanalogon Iloprost wurde
erstmals der Nachweis erbracht, daß pharmakologische Zusätze in
Konservierungslösungen einen erheblichen Abbau durch den hypothermen
Leberstoffwechsel unterliegen können.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter