Strukturen und Perspektiven des internationalen Handels mit Energieressourcen unter verschiedenen Klimaschutzregimes

Die weltweite Energieversorgung basiert im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zu über 90 % auf fossiler Energie, wovon ein großer Teil über Außenhandelsbeziehungen zwischen Energieanbieterländern und -nachfragern bereit gestellt wird: Beim Mineralöl beträgt die Außenhandelsquote Mitte der neunziger Jahre bspw. rund 54 % (Exporte bezogen auf den Weltölverbrauch), beim Erdgas knapp 20 %. Die Wirkung von Klimaschutzpolitik auf den internationalen Handel mit Energieträgern ist offensichtlich.

Da die spezifischen CO₂-Emissionen der fossilen Energieträger eine erhebliche Streubreite (Faktor 2 zwischen Braunkohle und Erdgas) aufweisen, wird der internationale Einsatz und damit auch der Handel von Energieträgern massiv verändert, wenn konkrete Formen der Klima-schutzpolitik installiert werden. Je nach Teilnehmerkreis und politischer Instrumentierung (z.B. als reine CO₂-Steuer, als gemischte Energie- und CO₂-Steuer etc.) ergeben sich dann höchst unterschiedliche Auswirkungen auf das Niveau und die Struktur der Energienachfrage und damit die Welthandelsströme mit Energieträgern. Mit Hilfe eines am Lehrstuhl zu entwickelnden forward-looking-Modells, welches den internationalen Handel mit Energieträgern abbildet, sollen die Auswirkungen konkreter Klimaschutzpolitik auf die internationalen Handelsströme bei Energieträgern in plausiblen Szenarien abgebildet werden.

Drittmittelgeber:

Volkswagen-Stiftung

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Wolfgang Ströbele, Dipl.-Volksw. Alexander Smajgl