Forschungsbericht 1997-98   
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Korrespondierende Mitglieder: Prof. Dr. P. Kirchhof, Universität Heidelberg, Akad.Dir.i.R. Dr. W. Jäger, Münster;
Geschäftsführer: Dr. R. Greve

 
 
 
[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Genossenschaftswesen
Entwicklungspolitik insbesondere Lateinamerika
 


Der informelle Sektor in der Theorie des institutionellen Wandels

In vielen Entwicklungsländern erwirtschaftet ein großer Teil der Bevölkerung in Klein- und Kleinstbetrieben den Lebensunterhalt. Diese Betriebe operieren mit wenig Kapital, sind gering mechanisiert, kaum arbeitsteilig organisiert und wenig produktiv. Die Beteiligten erzielen ein sehr niedriges Einkommen. Daneben gibt es in Entwicklungsländern einige große Unternehmen, meist Staatsunternehmen. Ein Mittelstand, der in vielen Industrieländern die meisten Arbeitsplätze schafft und zu einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung beiträgt, ist wenig ausgeprägt. Diese Wirtschaftsstruktur weist über die Jahrzehnte hinweg trotz aller entwicklungspolitischer Bemühungen ein erhebliches Beharrungsvermögen auf. Seit Ende der 80er Jahre wurde die Bedeutung institutioneller Rahmenbedingungen, insbesondere gesetzlicher Regelungen für die Wirtschaftsentwicklung zunehmend in den Mittelpunkt volkswirtschaftlicher Analysen gestellt. Der Einfluß institutioneller Rahmenbedingungen auf die Klein- und Kleinstunternehmen in Entwicklungsländern wurde im Rahmen zahlreicher lokaler Feldstudien untersucht. Diese punktuell durchgeführten Studien entbehrten jedoch bisher eines systematischen theoretischen Kontextes, innerhalb dessen die Ergebnisse vergleichbar und verallgemeinerbar gewesen wären. Ebenso wurde deutlich, daß die institutionellen Ursachen für die Beharrungstendenz wenig produktiver Kleinbetriebe nicht nur in deren direktem Umfeld zu suchen sind. Vielmehr ist die Vielschichtigkeit des gesamten institutionellen Rahmens mit seiner Verzahnung auf verschiedenen Ebenen dafür verantwortlich, daß kleine Unternehmen in niedriger Produktivität verharren und die Entstehung eines dynamischen Mittelstandes blockiert ist. Im Rahmen der Dissertation soll ein allgemeiner, theoretischer Rahmen erarbeitet werden. Anhand der theoretischen Analyse können mögliche Defizite auf verschiedenen Ebenen der institutionellen Rahmenbedingungen in Entwicklungsländern (Verfassungsebene, Gesetzesstruktur, usw.), die zur Entstehung des Status Quo beigetragen haben, identifiziert werden.

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Dipl.-Vw. Monika Meyer
 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 1999-07-20 ---- 1999-09-16