Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Genossenschaftswesen
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Genossenschaftswesen Genossenschaftsrecht | ||||
Genossenschaften in Belgien
Die genossenschaftliche Rechtsform in Belgien hat in den 80er Jahren einen regelrechten Boom
erlebt: Innerhalb von 10 Jahren verzehnfachte sich die Anzahl der sociétés
coopératives/coöperatieve vennootschappen. Attraktiv war die Genossenschaft
vor allem deswegen, weil trotz beschränkter Haftung der Mitglieder Kapital- und
Gläubigerschutzvorschriften praktisch nicht vorhanden waren. Um dem Mißbrauch
zu begegnen, hat der belgische Gesetzgeber 1991 das Genossenschaftsgesetz vollständig
neu geordnet. Dieses Vorhaben hat er 1995 in einer zweiten Novelle fortgeführt.
Die Arbeit stellt die neue Rechtslage dar und mißt das belgische Genossenschaftsrecht
an den Genossenschaftsprinzipien nach deutschem Verständnis. Zudem werden die
historisch bedingten Unterschiede im Genossenschaftsverständnis Deutschlands und
Belgiens aufgezeigt. Ist es dem belgischen Gesetzgeber gelungen, einerseits die Charakteristika
der Rechtsform zu wahren und andererseits eine Struktur zu schaffen, die den Anforderungen
des modernen Wirtschaftslebens gerecht wird? Der belgische Gesetzgeber hat die Antwort in
verschiedenen Varianten der genossenschaftlichen Rechtsform gesehen. Das Spektrum reicht
von Genossenschaften, die stark an die Kapitalgenossenschaften angelehnt sind bis hin zu
solchen, die die Prinzipien der économie sociale verkörpern. Auch das deutsche
Genossenschaftsrecht muß sich im Zuge der europäischen Einigung dem
Wettbewerb der Ideen stellen. Dabei können die belgischen Erfahrungen nur bedingt auf
das deutsche Recht übertragen werden.
Beteiligte Wissenschaftlerin:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter