Forschungsbericht 1995-96   
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Institut für Mineralogie,
Mineralogisches Museum (Kristalle und Gesteine)

Corrensstraße 24
48149 Münster
Tel.: (0251) 83 - 3 34 64

Direktoren: Prof. Dres. B. Grauert, W. Hoffmann, A. Putnis

 
 
 
[Pfeile grün] Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996
Fachbereich 17 - Chemie
Institut für Mineralogie, Mineralogisches Museum (Kristalle und Gesteine)
Geochemie/Geochronologie (incl. Zentrallaboratorium für Geochronologie)


Bleiisotopenuntersuchung mittelalterlicher Bleigläser

Um den Schmelzpunkt von SiO2 zur Glasherstellung stark herabzusetzen, wurden im Mittelalter große Mengen (30 - 70 Gew.-%) von Bleioxid (PbO) als Netzwerkwandler zugesetzt. Dieses Verfahren erhöhte außerdem die Brillanz der Gläser. Das PbO stammte im wesentlichen aus der Silberproduktion. Das Erzmineral Bleiglanz kann bis zu 2 % Silber enthalten und wurde deshalb schon im frühen Mittelalter abgebaut. Bei einem Röstprozeß zur Silbergewinnung entstand PbO. Die Bleiisotopenzusammensetzung von 32 Bleigläsern der 12.-15. Jhr. aus verschiedenen Ländern Europas wurde analysiert und mit der Bleiisotopie von bekannten Lagerstätten verglichen. Als Herkunftsgebiete des Bleis wurden Lagerstätten im Harz, im Bayerischen Wald und Böhmen, sowie Erz-Vorkommen in Süd- und Mittelengland als sehr wahrscheinliche Quelle nachgewiesen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. A. Baumann, Prof. Dr. K.H. Wedepohl (Geochemisches Institut der Universität Göttingen)

Veröffentlichungen:

Wedepohl, K.H., A. Baumann: Isotope composition of medieval lead glasses reflecting early silver production in Central Europe. Mineralium Deposita 32:292-295, 1997

 
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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: FO17KE01
Datum: 1998-06-16