Forschungsbericht 1995-96 | |
Institut für Mineralogie, Mineralogisches Museum (Kristalle und Gesteine) Corrensstraße 24 48149 Münster Tel.: (0251) 83 - 3 34 64 Direktoren: Prof. Dres. B. Grauert, W. Hoffmann, A. Putnis | |
Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 17 - Chemie Institut für Mineralogie, Mineralogisches Museum (Kristalle und Gesteine) Anwendung auf Umweltprobleme |
Charakterisierung von Braunkohlen-flugaschen-Chemismus und Reaktivität
Jährlich produzieren deutsche Braunkohlenkraftwerke etwa 107t
anorganische Reststoffe. Diese zumeist in elektrostatischen Filtern gesammelten
Braunkohlenflugaschen werden zur bergmännischen Rekultivierung der Landschaft oder
in geringerem Umfang auch als Bauzuschlagstoff genutzt. Sie stellen Vielphasengemische aus
inerten und reaktiven Mineralphasen dar. Ihre mineralogisch/chemische Zusammensetzung wird
von dem geologischen Milieu des Kohlenreviers und der verwendeten Kraftwerkstechnik
bestimmt. Eine Besonderheit ist das hydrauliche Verhalten der Braunkohlenflugaschen. Ihre
Reaktivität beruht auf im Mikrometer-Submikrometerbereich angereicherten reaktiven
Mineralphasen (Glaspartikel, Freikalk, Anhydrit). Während die mineralogisch/chemische
Zusammensetzung der Braunkohlenflugaschen mit konventionellen analytischen Methoden
(RBA, RFA) erfaßbar ist, kann der Chemismus der amorphen und kristallinen
Mikropartikel nur mit hochauflösenden mikroanalytischen Methoden bestimmt werden
(REM, EPMA, AEM). Ziel der Untersuchungen am Institut für Mineralogie ist die
mikrochemische Charakterisierung der Partikel. Ihre Bedeutung für das
Reaktionsverhalten der Flugaschen in Deponie und Baustoff soll abgeschätzt werden.
Aus diesen Daten ergeben sich weiterhin Anhaltspunkte über das Reaktionsverhalten
einzelner Minerale während des Hochtemperaturprozesses.
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter