Victoria Lacis (Münster)

Betreuer: Prof. Lohsse


Titel der Dissertation:

„Jurisprudence and the Civil Law” – Perspectives on 19th Century British Legal Education


Kurzbeschreibung:

 

"You escape from the empire of chaos and darkness, to a world which seems by comparison, the region of order and light". So beschreibt John Austin die Beschäftigung mit dem civil law römischen Ursprungs im Vergleich mit dem englischen common law (Austin, Lectures of Jurisprudence 1885 I, S. 58). Daran anknüpfend liegt der Untersuchung folgendes Erkenntnisinteresse zugrunde: Welche Motive gab es für die Verwendung kontinental-europäischen und damit auch römischen Rechts und Rechtsdenkens in der Ausbildung von Juristen sowie civil servants der East India Company in England – der Wiege des common law?
Zur Beantwortung der Frage werden Ausbildungsmaterialien (u.a. Klausuren, Lehrpläne und Lehrbücher) drei unterschiedlicher Arten juristischer Ausbildungsinstitutionen miteinander verglichen: des East India College in Haileybury, der Inns of Court und der Universitäten in Oxford und Cambridge sowie des University College, London.
Die Untersuchung bewegt sich im Spannungsfeld des komplexen Verhältnisses von civil law und common law. Statt einer Vermessung der Strahlkraft der beiden Rechtstraditionen, soll eine detaillierte Quellenstudie differenzierten Aufschluss über das Verhältnis der beiden Rechtstraditionen im Bereich der englischen Juristenausbildung des 19. Jahrhunderts geben. Der Studie liegt ein transnationales Verständnis der Rechtsgeschichte zugrunde, das Verbindungen und Verzweigungen zwischen Staaten und Rechtssystemen sucht und aufzeigen möchte.