Raphael Holfeld (Münster)

Betreuer: Prof. Oestmann


Titel der Dissertation:

Tiere im Sachsenspiegel


Kurzbeschreibung:

Nachdem das Thema „Tiere im Recht“ anfänglich im ausgehenden 19. Jahrhundert eine umfangreiche Beschäftigung erfuhr, wird dieses in den letzten Jahren durch Tagungen und Aufsätze erneut beleuchtet. Das niedergeschriebene Gewohnheitsrecht im Sachsenspiegel um 1230 enthält sowohl in den Rechtssätzen wie auch in den Bilderhandschriften eine Vielzahl von Regelungen, die im Zusammenhang mit Tieren stehen. Sie geben einen Einblick in das spätmittelalterliche Zusammenleben von Mensch und Tier in der bäuerlichen Gemeinschaft mit rechtlichen Regelungsbedarfen in unterschiedlichen Lebensbereichen.

Ausgehend von diesem Bestand soll einerseits die Frage im Mittelpunkt stehen, ob Tiere rechtlich aus anthropozentrischer Sicht als Objekte und reines Eigentum behandelt wurden oder die Regelungen eine Auffassung der Tiere als Subjekte und gar menschengleiche Mitgeschöpfe erkennen lassen. Andererseits liegt ein Schwerpunkt auf rechtlichen Einzelaspekten, sodass u.a. eine Auseinandersetzung mit Fragen der Haftung und Schadenskompensation mit Tierbezug, des Hirten- oder Nachbarrechts sowie des Tiers als Vermögensgut erfolgt.