Michelle Michaela Weber (Bonn)

Betreuer: Prof. Schmoeckel


Titel der Dissertation:

Der Zeugenbeweis und seine Entwicklung mit Verabschiedung der Reichsjustizgesetze im
19. Jahrhundert. Ein rechtshistorischer Vergleich - Etablierung eines neuen Zeugenbeweisrechtes
oder Übernahme eines alten Systems?


Kurzbeschreibung:

Zeugen sind in der rechtshistorischen Betrachtung schon immer Teil des Beweisrechtes. Das Dissertationsvorhaben widmet sich der Analyse sowie Entwicklung des Zeugenbeweises, welcher
dem Gericht bei der Ermittlung und Feststellung von entscheidungserheblichen Tatsachen im Prozess als Mittel zur Findung der Wahrheit zur Verfügung steht. im Vordergrund wird die Frage stehen, wie sich der Zeugenbeweis über die Jahrhunderte hinweg, entwickelt hat und insbesondere welche Auswirkungen die Einführung der Reichsjustizgesetze im Jahre 1877 auf den Zeugenbeweis hatte. Nach Gründung des Kaiserreichs 1871 entfachte sich die wohl größte Kodifikationswelle der deutschen Geschichte. Bis dato bestehende geografisch und inhaltlich differenzierte Regelungen wurden insbesondere durch das Gerichtsverfassungsgesetz (GVG) ersetzt. Einheitliche Gerichte im gesamten Reichsgebiet, ein übersichtlich gegliedertes, in sich geschlossenes Gerichtswesen und eine einheitliche verfahrensrechtliche Terminologie waren die Folge. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich der Zeugenbeweis im Zuge dieser Entwicklung in seiner Konzeption erweitert oder umstrukturiert hat und sich damit grundlegende Veränderungen im deutschen Zeugenbeweisrecht ergeben haben.