Marianna Strauch (Münster)

Betreuer: Prof. Oestmann


Titel der Dissertation:

Die Dissertation befasst sich mit dem Gesundheitswesen in der preußischen Provinz Brandenburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Fokus der Arbeit liegt auf hoheitlichen (insbesondere medizinalpolizeilichen) Regelungen. Diese werden zum einen in formeller Hinsicht analysiert: In welcher Form regulierte „der Staat“ das Gesundheitswesen und die Medizin? Für welche Personen und Territorien galten die entsprechenden Regelungen? Reagierten sie auf Änderungen in der Gesundheit der Bevölkerung und medizinischen Fortschritte? Zum anderen geht es um den konkreten Inhalt dieser hoheitlichen Regelungen. Dazu zählt etwa die Einteilung der medizinisch tätigen Personen in unterschiedliche Klassen, der Umgang mit Medikamenten, die Ausweitung der Pockenimpfung und die Impfappelle an die Bevölkerung. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach dem Aufbau von für die Gesundheit der Bevölkerung relevanten Institutionen in Brandenburg, insbesondere Kranken- und „Irren“häusern. Zuletzt soll auch auf die Auswirkungen von Viehseuchen eingegangen werden: Viehseuchen waren im ländlich geprägten Brandenburg ein großes Problem; anhand dieses Themenkomplexes kann beispielsweise schön dargelegt werden, ob und wie schnell die Regierungen auf die tatsächliche Situation in den Bezirken reagierten.