Jan Philipp Spilker (Münster)

Betreuer: Prof. Oestmann


Titel der Dissertation:

Personalumbau an der juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen der Wiedervereinigung 


Kurzbeschreibung:

Das Thema des Personalumbaus an den Hochschulen im Rahmen der Wiedervereinigung wurde bisher kaum rechtsgeschichtlich untersucht. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Personalwechsel und der Personalüberleitung an der juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin im Zeitraum von 1989 bis 1994. Dabei bildet sich ein interessantes Spannungsfeld zwischen der neu gewonnenen Hochschulautonomie und dem Ziel des Landes, möglichst schnell eine funktionierende Verwaltung aufzubauen. 

Zum einen wird der Versuch der Selbsterneuerung durch die Hochschule selbst näher beleuchtet. An der Universität wurden diverse Kommissionen gebildet, die sich vor allem mit der Übernahme des bisher in der DDR beschäftigten Personals befasst hatten. Hier werden insbesondere die Akten der dezentralen Personal- und Strukturkommission des Fachbereichs Rechtswissenschaft ausgewertet. Zum anderen wird auch der Umbau der Fakultät durch die Initiative des Landes Berlin näher erforscht. Dabei werden erstens die Akten der sogenannten "Sechserkommission" herangezogen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt allerdings auf der Auswertung der Quellen der Struktur- und Berufungskommission des Fachbereichs Rechtswissenschaft. 

Die Arbeit versucht unter anderem zu analysieren, welche Maßstäbe bei den jeweiligen Personalentscheidungen angewendet wurden. Dabei geht es zum einen um die Kündigung und die Übernahme des alten Personals aus der DDR, aber auch um die Neuberufungspraxis. Insgesamt stellt sich damit auch die Frage, wer und wie viele Personen aus der DDR überhaupt weiterbeschäftigt wurden und inwiefern eine Durchmischung des Personals mit Ost- und Westwissenschaftlern gelang.