24.04.2008 |
Breitband-Seismologie
PD Dr. Joachim Ritter, Geophysikalisches Institut, Universität Karlsruhe (TH) |
Die Breitband-Seismologie befasst sich mit der Messung, Auswertung und Modellierung seismischer Wellenfelder über ein breites Frequenzband von ca. 10 mHz (teleseismische Oberflächenwellen) bis 50 Hz (Raumwellen von Nahbeben). Entsprechende Messstationen werden in Netzwerken oder Arrays zusammengefasst, um die natürliche Seismizität kontinuierlich zu registrieren. Bei Experimenten hängen der Stationsabstand und die Apertur u.a. von der Größenordung des Untersuchungsobjekts sowie der Anzahl verfügbarer Instrumente ab. Auf Grund der großen Frequenzbandbreite können sowohl globale, regionale als auch lokale Strukturen untersucht werden. Die (Breitband-) Seismologie ermöglicht die höchste strukturelle Auflösung im Erdinneren. Sie erlaubt die Erstellung der besten Randbedingungen für geowissenschaftliche Interpretationen (z.B. Temperaturverteilung im Erdinneren), numerische geodynamische Modellierungen (Geometrie und Kontraste elastischer Grenzflächen etc.) oder Abschätzungen von realistischen Szenarien zukünftiger Schadensbeben. Am Beispiel der Vrancea Subduktionszone in Zentralrumänien, den dortigen Schadensbeben und der seismisch gefährdeten Millionenstadt Bukarest werden aktuelle Anwendungen und Fragestellungen der modernen Breitband-Seismologie aufgezeigt.
Einladender: Prof. Dr. U. Hansen
Ort: |
Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2 |
Zeit: |
donnerstags 17 Uhr c.t. |
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Kolloquiums-Kaffee ab 16:45 Uhr vor dem Hörsaal |
Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik
Prof. Dr. J. Pollmann