13.07.2006 |
Kosmologie auf einem Superrechner: Die gemeinsame Entstehung und Entwicklung von Galaxien und Quasaren
Dr. V. Springel, MPI Garching
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Direkte numerische Simulationen haben sich zu einer der leistungsfähigsten Methoden entwickelt, um theoretische Voraussagen für den Prozess der Galaxienentstehung zu machen. Ich diskutiere Ergebnisse der "Millennium Simulation", der bisher größten kosmologischen N-Teilchen-Rechnung. Die Simulation stellt die Dunkle Materie mit mehr als 1010 Teilchen dar und verfolgt das Wachstum kosmischer Strukturen mit einer räumlichen Auflösung von 16 tausend Lichtjahren innerhalb eines repräsentativen Ausschnitts des Universums mit einer Ausdehnung von mehr als 2 Milliarden Lichtjahren. Etwa 20 Millionen Halos aus Dunkler Materie bilden sich in dieser Region und erlauben es, die Bildung der leuchtenden Galaxien in ihnen detailliert zu verfolgen. Die Galaxien des Modells erklären die Daten der neuesten Galaxienbeobachtungen bemerkenswert gut, einschließlich der statistischen Verteilung der Galaxien im Raum. Wir zeigen, dass auf großen Skalen baryonische Oszillationen in der Galaxienverteilung überleben, die den akustischen Signaturen in der Strahlung des kosmischen Mikrowellenhintergrundes entsprechen. Dies eröffnet die aufregende Möglichkeit, die zeitliche Entwicklung der kosmischen Dunklen Energie mit der nächsten Generation von Galaxienbeobachtungen zu messen.
Einladender: Prof. Dr. G. Münster
Ort: |
Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2 |
Zeit: |
donerstags 16 Uhr c.t. |
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Kolloquiums-Kaffee ab 15:45 Uhr vor dem Hörsaal |
Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik
Prof. Dr. S. Demokritov