Kolleg-Forschungsgruppe
„Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“

Der digitale Wandel hat Möglichkeiten und Bedingungen des Zugangs zu kulturellen Gütern – d. h. zu Werken der Kunst, aber auch zu den Beständen von Archiven, Sammlungen und Museen und zu solchen „Gegenständen“ wie den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung – grundlegend verändert und wird auch künftig neue Formen und Praxen der Produktion, Reproduktion und Rezeption solcher Güter bedingen.

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Kolleg-Forschungsgruppe Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel (KFG 33) erforscht – insbesondere am Beispiel von Kunst – sowohl die neuartigen Formen des Zugangs zu kulturellen Gütern als auch die neuen Formen der Zugangsbeschränkung und Zugangskontrolle, die durch die Digitalisierung ermöglicht werden. Sie trägt dabei auch dem Umstand Rechnung, dass der digitale Wandel die Produktion und Rezeption vieler kultureller Güter an techno­logische Voraussetzungen bindet, die sich als Zugangsbedingungen zweiter Ordnung charakterisieren lassen.

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© Banz & Bowinkel: „Palo Alto“

Vortrag: „The Sculptural in the (Post-)Digital Age“

In Ihrem Vortrag „The Sculptural in the (Post-)Digital Age“ am 13. Mai 2024 diskutierte Prof. Dr. Ursula Ströbele, welche Bestimmungen dem Begriff der Skulptur in Zeiten digitaler (und von der Logik des Digitalen durchdrungener) Kunst noch gegeben werden können. Sie prüfte hierfür traditionelle Dikta aus der Kunstreflexion hinsichtlich ihrer Geltung in Bezug auf Kunstwerke, die auf Augmented-, Virtual- oder Mixed-Reality-Technologien basieren.

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© Li Hou-Han

Vortrag: „Physical Loss and Digital Reclamation – The Curatorial Concept of the China Pavilion at the Venice Biennale“

Am 6. Mai 2024 stellte Dr. Jiang Jun in seinem Vortrag „Physical Loss and Digital Reclamation – The Curatorial Concept of the China Pavilion at the Venice Biennale“ das kuratorische Konzept des China-Pavillons auf der 60. Biennale in Venedig vor. Der chinesischen Pavillon eröffnet digitale Zugänge zu antiken chinesischen Gemälden, die ansonsten für die Öffentlichkeit verloren wären. Dr. Jiang Jun ist Kurator, Kunstkritiker und Postdoctoral Fellow an der School of Architecture and Urban Planning, Tongji-Universität, Shanghai, und Ko-Kurator des chinesischen Pavillons der 60. Biennale di Venezia.

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© doomu – stock.adobe.com

Workshop „Protecting and accessing cultural goods in wartime“

Vom 4. bis 6. April 2024 war die Kolleg-Forschungsgruppe Gastgeberin des Workshops “Protecting and accessing cultural goods in wartime  – Case Studies and Lessons from Armenia and Ukraine”. Krieg bedroht nicht nur das Leben und die körperliche Unversehrtheit von Menschen, auch Kulturgüter sind im Krieg von Beschädigung und Totalverlust bedroht. Sie im Kriegsfall zu schützen, ist eine wichtige Aufgabe für jedes Gemeinwesen. Die Digitalisierung ermöglicht neue Formen und Arten der Bewahrung von Kulturgütern oder deren Bauplänen und Entwürfen, die den Menschen in Kriegszeiten und erst recht danach den Zugang zu ihnen ermöglichen. Anhand von Beispielen und Erfahrungen aus Armenien und der Ukraine wurden im Workshop praktische Fragen und ethische Aspekte des Schutzes von Kulturgütern in Kriegszeiten diskutiert.

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© Universität Münster | Stefan Klatt

„Wo die Kunststoffe wohnen“: Video zur Ausstellung online

Im Wintersemester 2023/24 präsentierte das Studienprojekt „Kunststoffalltage“ des Instituts für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie seine Ergebnisse mit einer Ausstellung. Kunststoffartefakte wurden als „Mitbewohner:innen“ studentischen Alltags präsentiert: Anhand von Objekten wie Fernbedienung und Zahnputzbecher wurden Alltagsdimensionen des Kunststoffgebrauchs gedeutet. Die Projektleitung hatte Prof. Dr. Lioba Keller-Drescher, Professorin für Europäische Ethnologie und In-House-Fellow der Kolleg-Forschungsgruppe. Einen Einblick in die Ausstellung gibt dieses Video.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Homepage des Instituts für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie.