Die Geschichte des Bibelmuseums

Blick auf das Bibelmuseum aus dem LWL-Museum für Kunst und Kultur
Blick auf das Bibelmuseum aus dem LWL-Museum für Kunst und Kultur
© Bibelmuseum

Am 8. März 1979 wurde das Bibelmuseum – gegründet von Bischof Hermann Kunst und Kurt Aland – im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel feierlich eröffnet. Nach verschiedenen Ausstellungen, die von Mitarbeiter*innen des Instituts für Neutestamentliche Textforschung konzipiert wurden, war die Nachfrage nach einem eigenen Museum, welches die Geschichte der Bibel verdeutlicht, groß. Angegliedert ist das Museum dem Institut für Neutestamentliche Textforschung.

1983 übernahm Frau Prof. Lic. Dr. Barbara Aland die Leitung, die im Oktober 2004 an Prof. Dr. Holger Strutwolf überging. Ursprünglicher Standort war die Georgskommende 7, seit 2006 befinden sich Museum und Institut in der Pferdegasse 1.

Am Anfang stand eine große Sammlung biblischer Handschriften und Bibeldrucke von Bischof Hermann Kunst. Hinzu kamen Altbestände des Instituts. Gezeigt wurden zu Beginn etwa 300 Exponate. Im Laufe der Jahre wurde die Sammlung stetig erweitert: sowohl durch Schenkungen als auch durch sporadische Neuanschaffungen, hinzu kommen verschiedene Leihgaben aus privaten Sammlungen, nicht nur aus Deutschland sondern auch aus Norwegen.

Übergabe der Sammlung Remy an das Bibelmuseum
Übergabe der Sammlung Remy an das Bibelmuseum

Historisches Ereignis für das Bibelmuseum

Im April 2010 erhält das Bibelmuseum einen wertvollen Schatz: Der passionierte Sammler Walter Remy übergibt der Universität Münster rund 650 altsprachliche Bibeln – die europaweit größte Bibel-Sammlung aus Privatbesitz. Sie werden im INTF wissenschaftlich erschlossen und zum Teil im Bibelmuseum der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Fassbinder I im Innenhof des Bibelmuseums
Fassbinder I im Innenhof des Bibelmuseums
© Bibelmuseum Münster

Fassbinder von Richard Serra

Im November 2016 wurde das Kunstwerk "Fassbinder" des US-amerikanischen Bildhauers Richard Serra im Innenhof des Bibelmuseums aufgestellt. Richard Serra wurde 1939 in San Francisco geboren. Seine Kunstwerke sind oft großformatig und auf ihr Umgebung ausgerichtet. Sie kommunizieren mit dem Raum, in dem sie stehen. Das gilt auch für die Skulptur "Fassbinder".

"Fassbinder" wurde 1983 vom Künstler speziell für den Innenhof des LWL Museums für Kunst und Kultur entworfen. Ein Jahr später kam die Wandzeichnung "Fassbinder II" hinzu, die Bezug zum Innenraum des LWL Museums für Kunst und Kultur nimmt, aber auch zur Skulptur, die durch ein Fenster sichtbar außerhalb des Museums stand. Durch den Umbau des LWL Museums für Kunst und Kultur (2009 bis 2014) musste ein neuer Standort für "Fassbinder" gefunden werden. Nach sieben Jahren, in denen die Skulptur nicht zu sehen war, wurde 2016  der Innenhof des Bibelmuseums als neuer Standort auserkoren. So steht die Skulptur erneut in einem Innenhof und befindet sich weiterhin in direkter Nachbarschaft zu "Fassbinder II" im LWL Museum.

Die Skulptur besteht aus drei hochrechteckigen Stahlplatten, die eine dreiseitig geschlossene U-Form bilden.

Die neue Wandvitrine
Die neue Wandvitrine
© Lianna Hecht

Der Umbau des Bibelmuseums

Zwischen 2014 und 2019 wurde das Bibelmuseum umgebaut. Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, die Sammlung bestmöglich zu erhalten. Außerdem fand eine umfassende Neukonzeption der Sammlungspräsentation statt. Heute werden rund 1500 Exponate im 160 Quadratmeter großen Bibelmuseum gezeigt, sei es Rücken an Rücken oder aufgeschlagen. Eine VR-Brille öffnet den Besucher*innen ein Fenster in die aktuelle Forschung der neutestamentlichen Textkritik des INTF.

Am 13.12.2019 wurde das Museum nach mehrjähriger Umbauphase mit inhaltlicher und ausstellungstechnischer Neukonzeption wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.