Stationäre Energiespeicher gefragt
Das MEET-Batterieforschungszentrum der Universität Münster ist auch in diesem Jahr auf der "Hannover Messe" vertreten. Am NRW-Gemeinschaftsstand in Halle 2 bekommen Interessierte aus Industrie, Wissenschaft und Forschung vom 23. bis 27. April Einblicke in aktuelle Entwicklungen auf dem Feld der elektrochemischen Energiespeicher. "Unser Fokus richtet sich zunehmend auf Batterien für stationäre Anlagen", erklärt MEET-Projektmanager Dr. Gerhard Hörpel. Denn für die in Deutschland angestrebte Energiewende und den Ausbau regenerativ erzeugten Stroms ist die Frage der Zwischenspeicherung von zentraler Bedeutung.
"Mehrere Projekte sind derzeit in Planung. So wollen wir erforschen, inwiefern Batterien zur Stabilisierung im Mittelspannungsnetz beitragen können. Auf der anderen Seite gehen wir der Frage nach, welches Potenzial sie haben, um die Stromproduktion und -last in Wohngebieten zu harmonisieren", sagt Gerhard Hörpel.
Um aus Sonne und Wind gewonnene Energie in großem Maßstab ein- und ausspeichern zu können, bedarf es lokaler, unabhängiger Elektrizitätsspeicher. In einem aktuell laufenden Projekt gemeinsam mit den Firmen Evonik, Li-Tec, Steag Power Saar, Digatron sowie dem Forschungszentrum Next Energy und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes arbeiten die MEET-Forscher daran, entsprechende Speicher auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie technisch und wirtschaftlich zu realisieren. Sie untersuchen unter anderem, ob die in den Batterien gespeicherte Energie auch als Primärregelenergie dienen kann. Primärregelenergie wird eingesetzt, um innerhalb von kürzester Zeit Schwankungen im Stromnetz auszugleichen.
MEET steht für "Münster Electrochemical Energy Technology". Als innovatives Forschungszentrum bringt es wissenschaftliche Grundlagenforschung und industrielle Anwendungen an einem Ort zusammen. MEET arbeitet daher sowohl eng mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen als auch mit Partnern aus der Industrie sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen zusammen. Unterstützt wurde der Aufbau des Batteriezentrums von der Universität Münster, dem Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen.