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Münster (upm/bn)
Das neue Logo der ULB, gestaltet von Goldmarie<address>© WWU</address>
Das neue Logo der ULB, gestaltet von Goldmarie
© WWU

Münsters Zentrum für wissenschaftliche Information hat ein neues Zeichen

Universitäts- und Landesbibliothek präsentiert neues Logo

Seit April präsentiert sich die Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) mit einem neuen Logo, das von der münsterschen Agentur Goldmarie gestaltet wurde. Eine moderne, abstrakte Bildmarke, die durch ihre Kugelform an die globale Vernetzung von Informationen erinnert, ersetzt drei Parallelogramme, die seit 1994 für die ULB gestanden haben.

Viele erkannten im bisherigen Signet ein aufgeklapptes Buch mit einem Lesezeichen oder - als moderne Variante - einen Laptop mit Maus. Matthias Kayß, in der ULB zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, hält beide Symbole für überholt. Medien und Geräte wechseln heutzutage ständig, wie zuletzt die Meldungen über so genannte E-Books gezeigt haben. Als ihre zentrale Aufgabe beschreibt die ULB die Bereitstellung wissenschaftlicher Information an sich, unabhängig vom gerade gängigen Medium. Zwar blieben dabei Bücher nach wie vor besonders wichtig, wissenschaftliche Information sei aber grundsätzlich an keine bestimmte Form mehr gebunden. "Sollte man Informationen irgendwann trinken können" so Kayß, "würde die ULB sicher auch über die Einrichtung einer Bar nachdenken".

Gerade jetzt sieht auch die Direktorin der ULB, Dr. Beate Tröger, die Bibliothek mit einem neuen Logo gut repräsentiert. "Der baldige Abschluss der Sanierung und Erweiterung unseres Hauses erscheint uns als passender Zeitpunkt für ein neues Markenzeichen", so Tröger. Wer in den vergangenen Monaten nicht in der ULB war, wird tatsächlich erstaunt sein. Bereits etwa ein Vierteljahr vor der offiziellen Einweihung zeigt sich die Hochschulbibliothek als vollständig runderneuerte Einrichtung. Was früher eng und dunkel war, wirkt nun dank großer Fenster und einer ganz neuen Glasfassade im Foyer offen und freundlich. Selbst die Magazine im Keller überraschen durch farbenfrohe neue Böden.

Für Nutzer und Mitarbeiter endet mit dem voraussichtlichen Abschluss der Baumaßnahmen im Spätsommer eine anstrengende und nervenaufreibende Zeit. Alle Arbeiten wurden im laufenden Betrieb durchgeführt. Die Nutzer der ULB sind die größten Profiteure der etwa elf Millionen Euro teuren Erweiterung und Sanierung. Neue und komfortablere Lesesaalplätze, gut ausgestattete Gruppenarbeitsplätze mit Tageslicht und ein Eltern-Kind-Raum sind nur einige der Verbesserungen für die 5.000 Menschen, die die ULB in Spitzenzeiten täglich aufsuchen.

Doch nicht nur äußerlich soll die ULB verlieren, was dem ursprünglichen, 1973 eingeweihten Bau am Krummen Timpen noch anhaftete: der Charakter einer biederen Buchausleihzentrale. Dem verbreiteten Vorurteil, dass man in Zeiten der elektronischen Medien und des Internets auf wissenschaftliche Bibliotheken verzichten kann, widerspricht Kayß entscheiden: "Vor allem gedruckte Bücher gibt es auch heutzutage immer mehr statt weniger. Elektronische Medien sind für die Bibliotheken oftmals nicht Ersatz für Gedrucktes, sondern ein zusätzliches Geschäft".

Zudem spiele zwar das Internet eine zentrale Rolle für die Verbreitung von Wissen. Allgemein und frei verfügbar seien wissenschaftlich relevante Texte und Informationen deshalb aber noch lange nicht. Nicht immer mag dies offensichtlich sein beim Klick auf ein Dokument. Aber ohne die Dienste der ULB befänden sich Studierende, Wissenschaftler oder wissenschaftlich Interessierte in Münster sehr schnell in der Informationswüste.

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