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Münster (upm/kw)
Burkard Rosenberger von der ULB Münster (r.) und Irina Templin vom agenda-Verlag präsentierten eine Neuedition heute weithin unbekannter Violinsonaten, die im 18. Jahrhundert gern gespielt wurden.<address>© ULB Münster</address>
Irina Templin vom agenda-Verlag und Burkard Rosenberger von der ULB Münster präsentieren eine Neuedition von weithin unbekannten Violinsonaten, die im 18. Jahrhundert gern gespielt wurden.
© ULB Münster

Neu erschienen: Historische Noten aus dem 18. Jahrhundert

Universitätsbibliothek präsentiert besondere Faksimile-Ausgabe

Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) besitzt nun eine in Zusammenarbeit mit dem agenda-Verlag entstandene Faksimile-Ausgabe einer besonderen Notensammlung aus dem Jahr 1707. Darin zusammengefasst sind 16 Violinsonaten von Johann Christoph Pepusch (1667-1752) - neben Georg Friedrich Händel einer der bedeutendsten deutschen Musiker im London der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Edition ist beim agenda-Verlag in der Reihe "Denkmäler Westfälischer Musik" erschienen. Anlass zur Veröffentlichung gab eine Reihe außergewöhnlicher Konzertveranstaltungen der ULB, die dort seit Anfang 2012 etwa einmal pro Semester unter dem Titel "Papier.Klänge - Musikalische Kostbarkeiten aus westfälischen Sammlungen" stattfinden.

Das Original, das als Vorlage für die Edition diente, ist Teil der Fürstlich zu Bentheim-Tecklenburgischen Musikbibliothek Rheda, die heute als Dauerleihgabe zum Bestand der ULB gehört. Es wurde mutmaßlich vom Reichsgrafen Moritz Casimir I. während seines Jura-Studiums in Utrecht 1718 erworben.

Pepuschs Sonaten verdienen nach Überzeugung von Burkard Rosenberger, Fachreferent für Musik bei der ULB, besondere Aufmerksamkeit. Zum einen sei die Musik von Pepusch am Hof des Reichsgrafen sehr beliebt gewesen. Zum anderen werden in den einzelnen Sätzen der 16 Sonaten fast alle Tonarten des Quintenzirkels verwendet. Diese Art der Komposition erforderte eine damals neuartige Stimmung der begleitenden Tasteninstrumente. "Pepusch gehörte damit zur Avantgarde der Musikwissenschaft", betont Burkard Rosenberger.

ULB und agenda-Verlag sehen bereits weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Die als "Gratis-After-Work-Veranstaltung" angelegten Konzerte der "Papier.Klänge"-Reihe werden fortgesetzt. Gespielt werden dabei ausschließlich Werke aus dem Bestand der von Burkard Rosenberger betreuten Musiksammlung der ULB. Von ihm stammt auch die Idee, die alten Musikalien aus der Bibliothek regelmäßig wieder zum Klingen zu bringen. Zusammen mit dem Ensemble "con moto" sorgt der passionierte Geiger Rosenberger bei der Konzertreihe Rosenberger selbst mit für den richtigen Klang - das nächste Mal am 14. November um 18 Uhr in der Galerie der ULB am Krummen Timpen.

 

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