Wissenschaft unter der Zeltkuppel
"In der Akrobatik sind wir verloren – wir erkennen nicht länger oben und unten. Wir wissen nicht, ob wir steigen oder fallen." Diese Worte aus dem Zirkusstück "Acrobates – une histoire d’art et d’amitié" stehen für die internationale Konferenz "UpSideDown – Circus and Space" vom 28. bis 30. Juni an der Universität Münster. Dazu werden mehr als 25 Experten aus 14 Ländern – darunter Wegbereiter der Zirkuswissenschaft – erwartet. Interessierte sind eingeladen.
Die englischsprachige Konferenz findet zu großen Teilen im Zirkuszelt des auf dem münsterschen Schlossplatz gastierenden "Cirque Bouffon" statt. Die Teilnahme am Tagesprogramm ist kostenfrei, für das Abendprogramm wird ein Beitrag erhoben. Eine Anmeldung ist bis Mittwoch, 31. Mai, unter E-Mail zirkuswissenschaft@uni-muenster.de möglich.
Zu den Pionieren der mittlerweile international etablierten Zirkuswissenschaft, die nach Münster kommen, gehören beispielsweise Prof. Dr. Paul Bouissac (Toronto/Kanada), Prof. Dr. Philippe Goudard (Montpellier/Frankreich), Prof. Dr. Louis Patrick Leroux (Montréal/Kanada) und Prof. Dr. Peta Tait (Melbourne/Australien).
Die Tagung findet im Rahmen des 2015 gestarteten Forschungsprojekts "Zirkus | Wissenschaft" unter Leitung von Franziska Trapp statt, die als Doktorandin an der Graduate School "Practices of Literature" der Universität Münster arbeitet. Ziel des Forschungsprojekts ist es, Zirkus als kulturwissenschaftliches Untersuchungsobjekt in der universitären Forschung und Lehre zu verankern. Themenbereiche sind diesmal "Manege, Bühne, Straße – Zirkus und Aufführungsraum", "Horizontale, Vertikale, Schwerkraft – Zirkus und Raumbewegung" sowie "Grenzen, Barrieren, Horizonte – Zirkus und kulturelle Räume". Im Jahr 2015 hatte die erste deutsche Tagung zur zirzensischen (artistischen) Kunst ebenfalls in Münster stattgefunden.