
Universität möchte die Nominierungskultur stärken
Mit dem Slogan „Ausgezeichnet! Haben Sie in diesem Semester schon eine*n Kolleg*in nominiert?“ möchte die Safir Forschungsförderberatung mit dem Rektorat möglichst viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler motivieren, Kolleginnen und Kollegen oder sich selbst für Forschungspreise und Auszeichnungen zu nominieren. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zur neuen Kampagne zusammengetragen.
Warum möchte die Universität Münster eine Nominierungskultur etablieren?
Preise und Auszeichnungen bedeuten nicht nur finanzielle Förderung, sondern auch Anerkennung und sind ein wichtiges Aushängeschild für die Außendarstellung exzellenter Forschung, sowohl für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch für die Universität. Darüber hinaus sind sie ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn. Ob Masterarbeit, Dissertation oder das wissenschaftliche Lebenswerk: Für jede Karrierestufe und alle Fachgebiete gibt es passende Preise. Je nach Ausschreibung können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich selbst oder eine andere Person aus ihrem Fachgebiet nominieren. „Das Nominieren sollte zur guten wissenschaftlichen Praxis gehören und idealerweise mindestens einmal im Semester auf der eigenen To-do-Liste stehen“, sagt Birte Blut, die mit Dr. Sarah Thieme von Safir alle Forscherinnen und Forscher zu Wissenschaftspreisen und Auszeichnungen berät.
Welche Unterstützung erhalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Safir?
Das Safir-Team hilft, passende Ausschreibungen zu finden, unterstützt bei der Zusammenstellung der Unterlagen und prüft diese auf Wunsch antragsstrategisch. „Der erste Schritt ist, sich zu informieren, welcher Preis zum eigenen Forschungsprofil passt. Die fachliche Expertise liegt zwar bei den jeweiligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Fachbereichen, die die Forschungsexzellenz ihrer Kolleginnen und Kollegen am besten einschätzen können, aber wir geben Hilfestellung und nehmen Arbeit ab“, sagt Sarah Thieme. Der zweite Schritt sei dann, sich zu trauen. Insbesondere junge Forscherinnen und Forscher hätten oft Bedenken und seien zu selbstkritisch. Hier greift das niedrigschwellige Angebot von Safir, wie zum Beispiel die neue Veranstaltungsreihe „Meet the Awardee“, die sich explizit an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den frühen Karrierephasen richtet, um Hemmschwellen abzubauen.
Welchen Mehrwert haben Nominierungen, auch wenn man den Preis nicht erhält?
Allein durch die Nominierung erhalten die Forschenden Anerkennung von ihren Kolleginnen und Kollegen. Diese Wertschätzung der Forschungsleistung erhöht die Motivation, weiter an einem Thema zu arbeiten. „Schon die Nominierung ist eine Auszeichnung. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, neue Netzwerke zu knüpfen, da die Unterlagen durch mehrere Hände gehen und so Interesse für das Forschungsthema wecken. Sich innerhalb der Universität oder bei den Jury-Mitgliedern einen Namen zu machen und Kontakte zu knüpfen, ist für die weitere Karriere förderlich“, betont Birte Blut. Nominierungen haben immer einen Mehrwert: „Wer sich für Preise bewirbt oder nominieren lässt, hält seine Unterlagen auf dem neuesten Stand, überarbeitet seinen Lebenslauf, setzt sich intensiv mit seiner Arbeit aus einem anderen Blickpunkt auseinander und lernt, sie zu vermarkten und zu kommunizieren.“
Wo finden sich geeignete Ausschreibungen für Preise?
Es gibt unzählige Wissenschaftspreise – ausgeschrieben von kleinen fachspezifischen Stiftungen bis hin zur Deutschen Forschungsgemeinschaft oder dem Europäischen Forschungsrat. Aktuelle Ausschreibungen finden sich zum Beispiel im FIT-Newsletter, bei der Servicestelle für elektronische Forschungsförder-Informationen (ELFI), auf der Safir-Website oder auf Aushängen in den Fachbereichen. Oft lohnt sich auch ein Blick in die Lebensläufe bereits ausgezeichneter Kolleginnen und Kollegen, um zu sehen, welche Preise es für das eigene Fachgebiet gibt.
Autorin: Kathrin Kottke
Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 1, 29. Januar 2025.