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Münster (upm/kk)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitäten Münster und Radboud trafen sich glücklich aber erschöpft an der deutsch-niederländischen Grenze.© Lucia Frowerk
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Grenzüberschreitende Zusammenarbeit nachhaltig und digital gestalten

Universitäten Münster und Radboud starten Projekt zur Personalmobilität in Zeiten von Corona

Internationale Begegnungen finden in der aktuellen Coronapandemie zum Großteil digital statt. Doch es gibt auch kreative Ideen des Austausches, wie jetzt ein Pilotprojekt der Universitäten Münster und Radboud (Nijmegen, Niederlande) zeigt: Als Teil des Erasmus-Projekts „Team Travel“ setzten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Universitäten am gestrigen Mittwoch (16. Juni) mit Rollschuh, Fahrrad, Lasten-Pedelec und E-Auto in Bewegung, um sich an der niederländischen Grenze zu treffen – ganz im Sinne der „green mobility“ (grüne Mobilität).

Die Idee zu diesem Frischluft-Event hatte das Team vom Welcome Centre des International Office. „Anstatt die langjährig erprobten Mitarbeiteraustausche erneut ausfallen zu lassen oder ein weiteres Zoom-Meeting durchzuführen, haben wir uns für ein symbolisches, zukunftsweisendes Projekt entschieden“, sagt Maria Homeyer vom Welcome Centre und Projektinitiatorin.

Vertreter des Welcome Centres, des Hochschulsports, der Supportstelle Englisch, der Personalentwicklung, der International Graduate School BACCARA und des Batterieforschungszentrums MEET hatten große Freude an der gemeinsamen Aktion – auch wenn nicht alle bis zur Grenze mitfuhren. Als Symbol für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gab es ein gemeinsames Picknick an der frischen Luft und ein „Trikottausch“ mit den Logos der jeweiligen Unis – natürlich alles unter Einhaltung der Hygieneregeln.

Gleichzeitig fand neben dem sportlichen Event ein alternatives Programm statt: Mitarbeiter beider Universitäten nutzten die Videoplattform „gather.town“, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Vertreter der WWU IT tauschten sich mit ihren niederländischen Kollegen über Arbeitsweisen, Prozesse und Herausforderungen aus, zum Beispiel in der IT-Sicherheit oder über die Perspektiven für Nachhaltigkeit an Universitäten.

Mit dem Event macht das Projektteam darauf aufmerksam, dass Internationalisierung auch in Coronazeiten möglich ist. „Team Travel, also der fachliche Austausch auf Arbeitsebene, ist ein wichtiger Teil der langjährigen Partnerschaft zur Radboud Universität“, sagt Thomas Böckenholt von der Personalentwicklung und einer der Projektorganisatoren. „Dass wir in diesem Jahr gemeinsam einen digitalen Austausch organisieren und uns an der Grenze treffen konnten, mach deutlich: Es ist jede Anstrengung wert, sich für die Weiterführung des Team Travel und die Partnerschaft der Universitäten einzusetzen.“ Maria Homeyer betont: Nachhaltigkeit und Digitalisierung spielen eine wichtige Rolle für die zukünftige internationale Mobilität. Mit diesem ersten symbolischen Event und dem zweiten geplanten Team Travel zur Partneruniversität Twente im September dieses Jahres, werfen wir ein Schlaglicht auf 2022. Wir hoffen, dass im kommenden Jahr eine ‚green mobility‘ mit echten Hospitationsaufenthalten bei der jeweiligen Partneruniversität möglich ist.“

 

Informationen zum „Team Travel“ – Erasmus staff mobility

Die Förderung der Auslandsmobilität sowohl des wissenschaftlichen als auch des nichtwissenschaftlichen Personals und die Internationalisierung der Verwaltung sind integrale Bestandteile der Internationalisierungsstrategie der WWU. Ziel beider Schwerpunkte ist es, die Unterstützungsstrukturen für internationale Studierende und Wissenschaftler zu verbessern und auf die interkulturellen und sprachlichen Herausforderungen einzugehen.

Ein Baustein für die Internationalisierung der Verwaltung ist die Förderung der internationalen Mobilität der nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter, bevorzugt im Austausch mit Partnereinrichtungen im Ausland. Ziele sind dabei die internationalen Beziehungen und Partnerschaften zu vertiefen sowie Erfahrung und Wissen über unterschiedliche Arbeitsweisen und Problemlösungen zu sammeln. Dies führt einerseits zu einem Weiterbildungseffekt im beruflichen Kontext und andererseits zur interkulturellen und sprachlichen Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter. Diese wiederum hilft den Beschäftigten bei ihren Tätigkeiten mit internationalen Studierenden und Wissenschaftlern deren Integration an der WWU zu gestalten.

Bereits seit 2015 besteht eine Partnerschaft mit der Radboud Universität Nijmegen. Seitdem findet eine strukturierte Mitarbeitermobilität statt: die „Team Travel“ Events im Erasmus staff mobility Programm der Europäischen Union von und nach Nijmegen.

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