Bereich B: Interkulturelle Pädagogik und Bildung
1. Konzept einer interkulturellen Sozialisation und Erziehung unter Berücksichtigung der Schulsysteme und der Erziehungswirklichkeit der Herkunftsländer und des Aufnahmelandes
2. Unterricht in multi-ethnischen, aus zugewanderten und einheimischen Schülerinnen und Schülern bestehenden Lerngruppen unter Einbeziehung von Lernschwierigkeiten und unterrichtlichen Maßnahmen der Förderung gemeinsamer Lernprozesse
3. Fachdidaktische Probleme in den einzelnen Fächern, insbesondere Probleme der jeweiligen Fachsprache, der kulturellen Verankerung und der Anordnung von Fachinhalten
VVNr.: 060042 Teilgebiet: B1
Name: Stephanie Hellekamps
Titel der Veranstaltung: Vorlesung: Lernen und Kultur
Zeit: Di 9-11
Ort: B 214
Beginn: 11.4.2000
Kommentar: Indem Pädagogik versucht, den Sinngehalt des Lernens zu erfassen, wird die Verflechtung der seelischen Struktur der Kinder und Jugendlichen mit den kulturellen Sinnbezügen betont. So bezieht sich diese Wissenschaft verstehend auf bestimmte Ausschnitte der kulturellen Welt und auf den Prozeß der Vermittlung kultureller Produkte. Wie verorten sich die verschiedenen erziehungswissenschaftlichen Konzeptionen im Gefüge der Kultur? Legen sie einen weiten anthropologischen Kulturbegriff zugrunde oder einen engen, wertbetonten Kulturbegriff?
In dieser Vorlesung (mit Übungsgruppen) werden Sinnprobleme der Erziehungswissenschaft diskutiert. Diese werden in Auseinandersetzung mit Brezinka, Prange, Lenzen, Buck und Mollenhauer behandelt.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 061091 Teilgebiet: B2
Name: Joachim Krause
Titel der Veranstaltung: Sekundarstufe II im europäischen Vergleich
Zeit: Fr 11-13
Ort: B 214
Beginn: 14.4.2000
Kommentar: Ein Vergleich von Bildungsgängen, Schulformen und Unterrichtsfächern in einzelnen europäischen Ländern zeigt, dass sich die jeweiligen Bildungsvorstellungen durchaus unterscheiden. Im Seminar soll untersucht werden, inwieweit sich im Bereich des Übergangs von Schule zu Studium und Beruf Möglichkeiten der Angleichung bzw. der Anerkennung von Bildungsgängen und Abschlüssen in den Ländern der Europäischen Union ergeben. Im Mittelpunkt steht die Analyse von Lehrplänen, curricularen Materialien und Schul-Projekten mit "europäischer" Zielsetzung; zusätzlich soll in eigenen Unterrichtsentwürfen mit fächerübergreifender Perspektive geprüft werden, inwieweit nationaleBlickwinkel in der Unterrichtspraxis überwunden werden.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 061565 Teilgebiet: B3
Name: Prof. Dr. Hagen Kordes
Titel der Veranstaltung: Allgemeine Didaktik (DIDOP): Techniken & Praktiken der Bildung (am Beispiel interkultureller Kommunikationsübungen)
Zeit: Mi 16-18
Ort: C 307
Beginn: 12.04.2000
Kommentar: Im Kontext interkultureller (Aus-)Bildung ist ein sehr reichhaltiges und attraktives Inventar von Techniken (Übungen) und Praktiken (Experimenten) entstanden, die sich als sehr anregend für die übergreifende Schul- und Erwachsenenbildungsarbeit erwiesen hat. Zum einen, weil es Unterricht und Ausbildung immer mit interkulturellen Lernsituationen zu tun haben, insofern sie Vorverständnisse und Gewissheiten von Lernenden und Lehrenden auf die Probe stellen und ggfs. erweitern. Ohne die Anfechtung des bereits Gewußten oder Gewohnten kann kein Lernprozeß zustande kommen. - Eine besondere Gewohnheit von Studierenden sucht diese Veranstaltung 'anzufechten': Die Gewohnheit des abhängigen Lernens, das sich im abhängigen Studieren fortsetzt
und, einmal Lehrer geworden, mehr oder weniger blitzschnell in ein 'Abhängigkeit Belehren' umpolt. "Wenn in der Schule Belehrung durch Beteiligung ersetzt" und der Lehrer durch den Coach (Lernhelfer, Wissenslotse) vervollständigt werden soll " - dann hat das Konsequenzen für die Form, die Orte und die Anlässe des Lernens auch der jungen Lehrerinnen an der Universität" (H.v.Hentig).
Ermutigt wird hier also zur Bereitschaft, diese Lehrveranstaltung mit in die eigene Regie zu übernehmen (auch von 'Nur-Teilnehmern' wird regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit während der Veranstaltung verlangt).
Blockpraktika an multikulturellen Schulen, in welchen teilweise die hier eingeübten Praktiken erprobt werden könnten, können an diese Lehrveranstaltung angeschlossen werden.
Leistungsnachweis: Den Qualifizierten Leistungsnachweis erhalten alle jene (Arbeitsgruppen), die die hier präsentierte Pädagogik auf uns selbst anwenden, den Verlauf ihrer eigenen Veranstaltung (= Bildungsprozesse) auswerten und in einen anregenden Text umsetzen.
Literaturhinweise: Ein Reader wird, von Sitzung zu Sitzung anschwellend, ausgeliefert.
VVNr.: 060478 Teilgebiet: B3
Name: Prof. Dr. Jens Naumann, Rainer Jansen
Titel der Veranstaltung: Bildungsprobleme in der einen Welt: „Menschheit" in Schulbüchern von 1870 bis heute
Zeit: Mi 16-18
Ort: B 301
Beginn:12.04.2000
Kommentar: In Schulbüchern werden jeweilige "gesellschaftliche Wissensbestände" kanonisiert, wenn und soweit sie sich als "gesellschaftlich akzeptabel" und hinreichend wichtig durchgesetzt haben. Im Seminar sollen zunächst die revolutionäre Bedeutung der Evolutionstheorie von Charles Darwin (und ihre gleichzeitige Einbettung in rassistisch-völkische Hierachiekonzeptionen) gegenüber religiösen Deutungen des Ursprungs der Menschen / der Menschheit herausgearbeitet werden. Auf diesem Hintergrund soll die zeitgenössische Revision und Präzisierung der Darwinschen Theorie seit etwa 1970 schrittweise erarbeitet werden, die als "Out-of-Africa"-Theorie die engen biologischen-genetischen Gemeinsamkeiten aller lebenden Jetzt-Menschen und damit gleichtzeitig die Bedeutung von Gemeinsamkeiten in der langfristigen Geschichte kollektiven Lernens betont.
Auf dem Hintergund von Schulbuchinhalten zur Ur- und Frühgeschichte der Menschheit von 1870 bis heute, soll gezeigt werden, ob, seit wann und mit welchen Akzenten diese wissenschaftlichen Theorien in das kanonisierte Schulbuchwissen übernommen werden.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 061130 Teilgebiet: B2
Name: Hans-Joachim von Olberg
Titel der Veranstaltung: Allgemeine Didaktik: Die Sekundarstufe II im europäischen Vergleich
Zeit: Fr 11-13
Ort: C 307
Beginn: 14.4.2000
Kommentar: Die Veranstaltung hat einerseits die institutionelle Seite von Schulsystemen in ausgewählten europäischen Staaten zum Gegenstand. Sowohl die Bildungsgänge und Schulformen, die zur Hochschulreife führen, als auch diejenigen, die eine berufliche Bildung vermitteln, sollen in die Analyse einbezogen werden. Andererseits soll auch der Versuch gemacht werden, die didaktisch-methodische Seite von Schule und Unterricht mit in die Untersuchung einzubeziehen: Gibt es sowas wie länderspezifische Lernkulturen, die z.B. am Lehrer-Schüler-Verhältnis, am Einsatz von Unterrichtsmethoden und Lernmaterialien oder am Klima in den schulen abgelesen werden können? Das Seminar zielt auf einen Vergleich der Schulstrukturen einzelnen Länder und eine Einschätzung der Europäisierungstendenzen innerhalb der Bildungssysteme. Eine zentrale Fragestellung ist dabei das Verhältnis beruflicher und allgemeiner Bildung in der Reform der Sekundarstufe II.
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: Anweiler, Oskar u.a.: Bildungssysteme in Europa. 4. Aufl. Weinheim, Basel 1996
EURYDICE (The European Education Infomation Network): http://www.eurodice.org
VVNr.: 061163 Teilgebiet: B2
Name: Ülger Polat
Titel der Veranstaltung: Didaktik interkultureller Kompetenzentwicklung bei Schul- und Sozialpädagogen mit Blockpraktika in multikulturellen Schulen II
Zeit: Do 14-16
Ort: B 203
Beginn: 28. April 2000, 14 - 16 Uhr statt. Danach folgen zwei Wochenenden im Mai und Juni.
Kommentar: Diese Lehrveranstaltung ist eine Fortsetzung des Seminars unter demselben Titel aus dem vergangenen Semester. Willkommen sind alle Teilnehmer, die in multikulturellen Schulen Tages- bzw. Blockpraktika bereits absolviert haben oder die beabsichtigen, in solchen Schulen ein Praktikum zu machen.
In diesem Seminar sollen interkulturelle Problematiken in multikulturellen Schulen anhand von Fallbeispielen analysiert werden. Hierbei können die Teilnehmer ihre unmittelbaren Praktikumserfahrungen im Seminar darstellen und erörtern. Anhand dieser Fallbeispiele sollen Merkmale interkulturellen Zusammenlebens in den Schulen besprochen werden: die Bereicherung, die eine interkulturelle Erfahrung für die Beteiligten bedeuten kann, und die Konflikte und ihre Ursachen, die hier entstehen können. Darüber hinaus sollen didaktische Methoden herausgearbeitet werden, wie einerseits die Möglichkeiten, die Interkulturalität im Schulalltag bietet,
positiv genutzt, andererseits Konflikte, die entstehen, bewältigt werden können. Schließlich sollen auch die Teilnehmer des Seminars selbst, angehende Lehrer und Sozialpädagogen, ihre Fremd- bzw. Eigenwahrnehmungen während ihrer Tätigkeit an multikulturellen Schulen reflektieren.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 061015 Teilgebiet: B1
Name: Prof. Dr. Wilhelm Wittenbruch, Dr. Markus Brenk, Dr. OStR Ulrike Kurth
Titel der Veranstaltung: Europa - ein Bildungsprojekt. Die europäische Dimension in der Lehrerbildung
Zeit: Blockveranstaltung
Ort: Haus F, Raum 07
Beginn: 12.4., 11-13 Uhr
Anmeldung: persönliche Anmeldung ab dem 15.2 in der Sprechstunde von Prof. Dr. Wilhelm Wittenbruch, Dr. Markus Brenk, oder bei Dr. OStR Ulrike Kurth persönlich.
Bitte Aushänge am Mitteilungsbrett in Haus F/Erdgeschoss beachten! Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, damit ein geplanter Kurzaufenthalt im europäischen Ausland realisiert werden kann.
Kommentar: Um die "europäische Dimension" im Lehramtsstudium zu profilieren, bieten wir eine "Sommerakademie" an. Es wird darum gehen, solche Möglichkeiten auszuspüren, die bereits die "europäische Dimension" im Unterricht beachten und neue Perspektiven zu entwickeln. Dazu ist es auch wichtig, einen Einblick in Schule und Unterricht im europäischen Ausland zu gewinnen.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 061269 Teilgebiet: B2
Name: Prof. Dr. Wilhelm Wittenbruch
Titel der Veranstaltung: Allgemeine Didaktik: Sekundarstufen-Didaktik konkret. Das Lernfeld „Europa" in Fallstudien.
Zeit: Mi 9-11
Ort: C 307
Beginn:12.04.2000
Kommentar: Um die "europäische Dimension" im Lehramtsstudium zu profilieren, bieten wir eine "Sommerakademie" an. Es wird darum gehen, solche Möglichkeiten auszuspüren, die bereits die "europäische Dimension" im Unterricht beachten und neue Perspektiven zu entwickeln. Dazu ist es auch wichtig, einen Einblick in Schule und Unterricht im europäischen Ausland zu gewinnen.
Literaturhinweis: Vorsmann/Wittenbruch: Schulen auf Europa-Kurs. Bad Heilbrunn 1997
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 122245 Teilgebiet: B3
Name: Priv.-Doz. Dr. Kirsten Schlegel-Matthies
Titel der Veranstaltung: Curricula des auf den Haushalt bezogenen Unterrichts: Interkulturelle Bildung als Aufgabe und Herausforderung für haushaltsbezogene Bildung
Zeit: Mi 9-13 (14-tägig)
Ort: R 100 040
Beginn: 12.4.2000, weitere Sitzungen: 26.4; 10.5; 24.5; 7.6; 21.6; 5.7.2000
Anmeldung: Eintragen in Teilnahmeliste (im Sekretariat), Literaturliste und Besprechung der Seminarthematik in der 1. Sitzung
Kommentar: Globalisierung, multikulturelles Zusammenleben und Leben in der "Einen Welt" sind auch für den haushaltsbezogenen Unterricht Herausforderungen. Herkömmliche Inhalte, Ziele und Methoden müssen kritisch hinterfragt und reflektiert werden. Hierzu will das Seminar einen Beitrag leisten.
Literaturhinweise: Schlegel-Matthies, K.: Interkulturelle Bildung als Aufgabe haushaltsbezogenen Unterrichts. In: Thiele-Wittig, M. (Hg.): Internationale Perspektiven in Hauswirtschaft und Haushaltswissenschaft. Baltmannsweiler 1999. S. 25 - 31
VVNr.: 141368 Teilgebiet: B3
Name: Dr. Hermann Schrand
Titel der Veranstaltung: Migrationen - ein Schlüsselproblem der Zukunft?
Zeit: Do 11-13
Ort: R 19
Beginn: 13.4.2000
Anmeldung: Telefonisch: 0251-71578
Kommentar: Es geht um raumbezogene Aspekte des Migrationsproblems und um Fragen der unterrichtlichen Umsetzung.