IKP-L D: Interkulturelle Pädagogik, Migration und gesellschaftliche Partizipation

 

Im Zentrum dieses Moduls stehen Fragen zu den sozialen, wirtschaftlichen, rechtlichen, kulturellen und politischen Folgen von Migration, als auch deren Auswirkungen im Bildungsbereich. Insbesondere geht es um (D1) Theorie und Geschichte von Migration, Nation und Rassismus; Fragen der Partizipation und der lebensweltlichen Ausdifferenzierung und (D2) Erziehung, Sozialisation und Unterricht in interkultureller Perspektive; institutionelle Bedingungen und pädagogische Konzepte für Erziehung und Unterricht in mehrsprachigen und heterogenen Lerngruppen und interkulturelle Didaktik.

 

VVNr.: 061150

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Jürgen Helmchen, Siegfried Gehrmann

Titel der Veranstaltung: Bildungspolitik, europäische Bildung und Mehrsprachigkeit im europäischen Raum - Transformation des Bildungsverständnisses

Zeit: Blockveranstaltung. Termin wird noch bekanntgegeben.

Ort: B 209, Bispinghof 2, Haus B

Anmeldung: erforderlich

Beginn:  Vorbesprechung am 13.10.2008 von 18- 20 Uhr.

Kommentar: Das Seminar behandelt die Integrationsprobleme, denen eine für ein weiter gefasstes Europa gedachte Bildungspolitik ausgesetzt ist, die zugleich auf Integration in einen supra-nationalen Zusammenhang und auf Entwicklung lokaler Gegebenheiten und Bedingungen gerichtet sein muss. Schwerpunktmäßig können bei dieser Fragestellung einzelne Regionen und auch gerade die relativ neu hinzugekommenen Mitgliedsländer und Regionen der EU zur Sprache gebracht werden. Das Seminar wird als kooperative und Internet-basierte Veranstaltung zusammen mit einem inhaltlich ähnlich ausgerichteten Seminar an der Universität Zagreb durchgeführt. Daher ist es erforderlich, dass teilweise die Kommunikation in englischer Sprache geführt wird.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme (1 LP), Angeleitete Arbeit (2 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (3 LP), Schriftliche Präsentation (3 LP), Hausarbeit (4 LP)

 

VVNr.: 062582

Teilgebiet: MD; BC

Name: Rainer Jansen

Titel der Veranstaltung: Globalisierung als Herausforderung für pädagogische Konzepte. Das Beispiel: Schulbuchentwicklung und Schulbuchforschung  

Zeit: Do, 16- 18 Uhr

Ort: Aula am Aasee, Scharnhorststraße

Anmeldung: erforderlich.

Beginn: 23.10.2008

Kommentar: Über Schulbücher wird viel gesprochen, viel geschrieben und viel diskutiert. Schulbücher  wirken über den Klassenraum hinaus, denn sie vermitteln nicht nur Faktenwissen,  sondern in Schulbüchern werden jeweilige gesellschaftliche Wissensbestände kanonisiert,  wenn und soweit sie sich als gesellschaftlich akzeptabel und hinreichend wichtig  durchgesetzt haben. Von daher ist das Schulbuch ein komplexer Forschungsgegenstand,
der zahlreiche, unterschiedlich akzentuierte und spezialisierte Fragestellungen ermöglicht. Aus schulbuchtheoretischer Sicht ist das Schulbuch: - Produkt und Faktor  gesellschaftlicher Prozesse, - Arbeitsmittel, Lernhilfe und Gegenstand des schulischen Lernprozesses, - ein Element einer multimedialen Lernumgebung.

Im Bereich der Schulbuchforschung haben die jüngeren, weltweiten gesellschaftspolitischen Entwicklungen, wissenschaftlichen Diskussionen und die Konzepte der modernen empirischen Bildungsforschung dazu geführt, dass neben den einzelstaatlichen, binationalen  bzw. kontinentalen Sichtweisen in zunehmendem Maße auch die ansatzweise weltweit vergleichende Perspektive berücksichtigt wird. Vor diesem Hintergrund soll im Rahmen der Vorlesung ein Überblick über den Stand der internationalen Schulbuchforschung vermittelt werden.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme (Protokoll etc., 1 LP), Klausur zweistdg. (3 LP)

 

VVNr.: 062597

Teilgebiet:  MD; BB

Name: Rainer Jansen

Titel der Veranstaltung: Interkulturelle Bildung - Bildung in der Einwanderungsgesellschaft

Zeit: Mi, 16- 18 Uhr

Ort: B 214, Bispinghof 2, Haus B

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 22.10.2008

Kommentar: Für Schülerinnen und Schüler weltweit gilt generell, dass sich diese - unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Familiensprache, usw. – zukünftig noch stärker als bisher auf ein Leben in einer sprachlich-kulturell pluralisierten Gesellschaft vorbereiten müssen. Was bedeutet dies für die Schule, nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell? Gibt es geeignete Instrumente, um diese Realität zu erfassen? Der Fokus des Seminars liegt auf den Konzepten und Angeboten, deren Anliegen es ist, Chancengleichheit in sprachlich-kulturell pluralisierten Gesellschaften zu erreichen.
Ziel des Seminars ist es, die Studierenden in die erziehungswissenschaftliche Fachrichtung Interkulturelle Bildung einzuführen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen die Möglichkeit haben, sich einen Überblick über Geschichte und Konzepte interkultureller Bildung und Erziehung zu erarbeiten (z. B. Geschichte der Interkulturellen Pädagogik, Ansätze interkulturellen Lernens, Menschenrechtserziehung, Antirassistische Erziehung, Geschlecht und Ethnizität, Globales Lernen, etc.).

Leistungsnachweis:  Aktive Teilnahme (Protokoll etc., 1 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LP), Referat mit schriftl. Ausarbeitung (3 LP)

 

VVNr.: 061366

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Susanne Masuch

Titel der Veranstaltung: Soziale Ungleichheit im Bildungswesen

Zeit: Do, 12- 14 Uhr

Ort: B 209, Bispinghof 2, Haus B

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 16.10.2008

Kommentar:  Die Analyse der Ergebnisse von PISA 2000 hat ergeben, dass es einen Zusammenhang zwischen sozialer und ethnisch-kultureller Herkunft und der Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern gibt. Seitdem werden wieder verstärkt Probleme der Verteilungsgerechtigkeit im Bildungswesen diskutiert. In dem Seminar werden wir uns besonders mit den schulischen Erfolgen und Misserfolgen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund beschäftigen und Möglichkeiten zum Abbau herkunftsbedingter Disparitäten diskutieren. Sie werden Ansätze zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund kennenlernen.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme (1 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (3 LP), Hausarbeit (4 LP), Schriftliche Präsentation (3 LP)

 

VVNr.: 067216

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Katrin Späte

Titel der Veranstaltung: Zur Alltagsrelevanz ethnischer Identitäten (mit methodischem Schwerpunkt)

Zeit: Di, 16- 18 Uhr

Ort: 520, Scharnhorststraße, Soziologie

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 14.10.2008

Kommentar: Das Lehrforschungsprojekt dient im Wintersemester 2008 der Exploration des Forschungspotentials des theoretischen Ansatzes einer „ethnischen“ Sozialisation. Inwieweit ist eine ethnische Identität im Alltagsleben der Menschen handlungsrelevant? Wann werden Identitätskategorien wie beispielsweise „deutsch“, „türkisch“, „italienisch“ oder russisch“ verwendet, um Handlungen zu planen, durchzuführen und diskursiv zu legitimieren. Ist die Form einer kollektivierenden Identitätskategorie in einer globalisierten Welt mit zunehmenden Wanderungsbewegungen von hier nach dort überhaupt noch relevant? Vielleicht sind auch eher regionale Identitäten wie „Wir in NRW“ oder „Wir können alles außer Hochdeutsch“ (Baden-Württemberg) handlungsleitend. Für manche ist es vielleicht noch wichtiger sich als „Westfale“ oder „Westfälin“ zu identifizieren. Eventuell handelt es sich aber auch ausschließlich um Diskursprodukte, die für das soziale Handeln überhaupt nicht relevant sind. Studienziel ist es, die Entwicklung eines Forschungsprojektes zu lernen.

Das Projekt wird über mehrere Semester fortgesetzt werden. Es besteht aber durchaus die Möglichkeit nur semesterweise teilzunehmen.

 

VVNr.: 066755

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Dieter Hoffmeister

Titel der Veranstaltung: Migration und Chancengleichheit

Zeit:  Di, 12- 14 Uhr

Ort: 520, Scharnhorststraße, Soziologie

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 14.10.2008

Kommentar: Disparitäten und die Benachteiligung von Migranten in der bundesrepublikanischen Gesellschaft sind spätestens seit den 60er Jahren bekannt. Dass hierbei vor allem Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund zunehmend zu den Benachteiligten zählen, ist ebenfalls weithin verbreitet. Während in den 50er und 60er Jahren der Ausländeranteil in der Bundesrepublik noch zwischen 1% und 3% pendelte, bewegt er sich inzwischen, zumindest nach offizieller Lesart, im Rahmen der 10-12%-Marke. In diesem Seminar soll untersucht werden, welches die kulturellen, politischen und religiösen Charakteristika der unterschiedlichen Gruppen mit Migrationshintergrund sind, wie sich ihr ausländerrechtlicher Status und davon abhängig auch ihr Alltag in der Bundesrepublik gestaltet und wie vor diesem Hintergrund die gesellschaftliche Beteiligung (vor allem die Bildungsbeteiligung) in Migrantenfamilien einzuschätzen ist. All dies fokussiert auf die Frage danach, welche Selektionsmechanismen hier wirksam werden und wie die zuständigen Einrichtungen (allen voran die Schule) dem Problem im Alltag begegnen können.

Literaturhinweis: Birg. H., Dynamik der demografischen Alterung, Bevölkerungs-Schrumpfung und Zuwanderung in Deutschland. Prognosen und Auswirkungen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (B 20/2003), siehe auch: http://www.bpb.de/popup_druckversion.html?guid=MBTSTM

 

VVNr.: 064346

Teilgebiet:  MD; BB; BC

Name: Uwe Hunger

Titel der Veranstaltung: Bildungspolitik in Einwanderungsgesellschaften

Zeit: Mi, 10- 12 Uhr

Ort: 301, Scharnhorststraße, Politikwissenschaft

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 15.10.2008

Kommentar:  Das Seminar gibt eine Einführung in die Bildungspolitik in Einwanderungsländern. Untersucht wird dabei insbesondere der Einfluss der institutionellen Rahmenbedingungen auf den Schulerfolg von Schülern mit Migrationshintergrund. Hierzu werden u.a. die nationalen und internationalen PISA-Studien behandelt. Im Anschluss an die empirischen Studien sollen Erklärungsansätze für den unterschiedlichen Schulerfolg anhand ausgewählter Länderbeispiele untersucht werden.

 

VVNr.: 064350

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Uwe Hunger

Titel der Veranstaltung: Integration von Einwanderern in Deutschland und den USA

Zeit: Mi, 12- 14 Uhr

Ort: 301, Scharnhorststraße, Politikwissenschaft

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 15.10.2008

Kommentar:  Das Seminar gibt eine Einführung in die Integrationspolitik für Einwanderer in Deutschland und den USA. Untersucht wird dabei insbesondere der Einfluss der institutionellen Rahmenbedingungen auf den Integrationserfolg in beiden Ländern. Hierzu werden u.a. die unterschiedlichen Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt, in der Sozialpolitik, im Schulsystem, im Gesundheitssystem etc. behandelt. Im Anschluss an die empirischen Integrationsstudien sollen auch auf die Unterschiede in der Einwanderungspolitik zwischen beiden Ländern eingegangen werden.

 

VVNr.: 064642

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Kirsten Hoesch

Titel der Veranstaltung: Arbeitsmigration im internationalen Vergleich

Zeit:  Do, 12- 14 Uhr

Ort: 301, Scharnhorststraße, Politikwissenschaft

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 16.10.2008

 

VVNr.: 087407

Teilgebiet:  MD; BC; BB

Name: Helene Basu

Titel der Veranstaltung:  Modernität, Globalisierung, Diaspora: Sozialanthropologische Ansätze

Zeit: Di, 14- 16 Uhr

Ort:  11 (Keller), Scharnhorststraße

Anmeldung: Teilnahme eventuell nach Absprache möglich.

Beginn:  21.10.2008

 

VVNr.: 067311

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Elisabeth Tuider

Titel der Veranstaltung: Zur Konstruktion von Geschlecht im Umgang mit „dem Fremden“

Zeit: Do, 10- 12 Uhr (bitte auf Aushang im Institut achten, da es eventuell als Blockseminar abgehalten wird!)

Ort: 555, Scharnhorststraße, Soziologie

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 16.10.2008

Kommentar: Sei es der Kopftuchstreit, die Diskussionen über bi-nationale Ehen, Zwangsheiraten oder illegalisierte Dienstmädchen – in der öffentlichen Auseinandersetzung über Migrantinnen und Migranten spielt die Geschlechterfrage eine wichtige Rolle. Denn im expliziten und impliziten Vergleich von Männern und Frauen der „einheimischen“ Gesellschaft mit den „Eingewanderten“ kommen letztere immer schlechter weg: Frauen oder Familien mit Migrationshintergrund werden als rückständig, autoritär, homophob und sexistisch dargestellt. Den Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft hingegen wird auf diesem Wege die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und Emanzipation hauptsächlich zugesprochen.
Im Seminar werden wir uns an der Schnittstelle von Geschlechter- und Migrationsforschung mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wie werden kulturalistische Vorstellung von „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ hergestellt? Mit welchen Zuschreibungen sind diese Vorstellungen verbunden? Und warum sind diese Stereotypisierungen so polpulär? Es soll aber auch darum gehen, die (wissenschaftliche) Literatur kritisch auf ihre VerAnderungsprozesse (Othering) hin zu untersuchen.

 

VVNr.: 067436

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Hanns Wienold

Titel der Veranstaltung: Bevölkerung und Entwicklung

Zeit: Di, 12-14 Uhr

Ort: 555, Scharnhorststraße, Soziologie

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 14.10.2008

Kommentar:  Im Mittelpunkt stehen die Bevölkerungs- und Biopolitiken der Moderne von der Politischen Arithmetik und dem „Bevölkerungsgesetz“ von Th.R.Malthus über Eugenik und Rassepolitiken bis zur Familienpolitik und den Migrationsregimen der Gegenwart.

Literaturhinweis: Heide Mertens, Wunschkinder. Natur, Vernunft und Politik, Münster 1991
Bettina Rainer, Bevölkerungswachstum als globale Katastrophe. Apokalypse und Unsterblichkeit, Münster 2005

 

VVNr.: 067292

Teilgebiet:  MD, BC

Name: Katy Teubener

Titel der Veranstaltung: Kulturelle Vielfalt - Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Zeit: Mi, 10- 12 Uhr

Ort: 301, Scharnhorststraße, Soziologie

Anmeldung: erforderlich. Aufgrund der zu erbringenden umfangreichen Leistungen ist eine Teilnahme an diesem Projektseminar nur zu empfehlen, wenn ein qualifizierter Leistungsnachweis erworben werden soll.

Beginn: 15.10.2008

Kommentar: Als Quelle des Austauschs, der Erneuerung und der Kreativität ist kulturelle Vielfalt für die Menschheit ebenso wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur, heißt es in einer allgemeine Erklärung der Unesco.

Dass kulturelle Vielfalt eine Chance bedeutet, behauptet auch die deutsche Bundesregierung. Doch wie glaubwürdig sind die Integrationsbemühungen eines Landes, in dem führende Politiker von MigrantInnen die vollständige Beachtung der deutschen Werteordnung verlangen (Wolfgang Schäuble) und in den Grundsatzprogrammen ihrer Parteien für die Notwendigkeit einer deutschen Leitkultur plädieren?

In der Auseinandersetzung mit Initiativen zur Förderung kultureller Vielfalt in Schule, Ausbildung und Beruf und im Austausch mit VertreterInnen ethnischer, kultureller und religiöser Minderheiten soll dieser Frage nachgegangen werden.

Nähere Hinweise zu Terminen, Themen und Literatur werden im Internet unter folgender Adresse bekannt gegeben:  http//www.katy-teubener.de

 

VVNr.: 063832

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Yvonne Rieker

Titel der Veranstaltung: Einwanderungs-und Integrationspolitik im europäischen Vergleich

Zeit:  Blockseminar. 19./20.12.2008 und 9./10.01.2009

                               19.12.08/9.01.09 von 14- 18 Uhr

                               20.12.08/10.01.08 von 10 – 18 Uhr

Ort:  Raum noch unbekannt. Scharnhorststraße, Politikwissenschaft

Anmeldung: notwendig. Per Mail oder in der ersten Sitzung.

Beginn: Vorbesprechung: 17.10.08 von 14- 16 Uhr

Kommentar: Migration ist ein zentrales Kennzeichen der global vernetzten Welt. Migranten wirken in erheblichem Maße an der Gestaltung unserer Lebensräume mit. Das ist Anlass genug, sich mit dem Begriff der Migration, mit charakteristischen Wanderungsgründen und -mustern, mit den Lebensbedingungen der Migranten sowie mit der auf sie bezogenen Ausländerpolitik auseinander zu setzen. Das soll in diesem Seminar allgemein und an ausgewählten Beispielen aus europäischen Ländern geschehen. Darüber hinaus sollen jene Leitvorstellungen und Modelle von Integrationspolitik erörtert werden, die in den letzten Jahren in die Diskussion geraten sind. Sie betreffen vor allem die Konstruktion, Überlagerung und Vermischung nationaler Identitäten, die Regelung der Staatsbürgerschaft und der wohlfahrtsstaatlichen Inklusion bzw. Exklusion von Migranten.

Literaturhinweis: Bade, Klaus J. / Emmer, Pieter C. /Lucassen, Leo / Oltmer, Jochen (Hrsg.): Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München 2007

Bommes, Michael / Halfmann, Jost (Hrsg.): Migration in nationalen Wohlfahrtsstaaten, Osnabrück 1998

Cohen, Robin (Hrsg.): The Cambridge Survey of World Migration. Cambridge 1995

Currle, Edda: Migration in Europa. Daten und Hintergründe, Stuttgart 2004

DAmato, Gianni: Vom Ausländer zum Bürger. Der Streit um die politische Integration von Einwanderern in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Münster 2001

Holz, Klaus (Hrsg.): Staatsbürgerschaft. Soziale Differenzierung und politische Inklusion, Wiesbaden 2000

Thränhardt, Dietrich / Hunger, Uwe (Hrsg.): Migration im Spannungsfeld von Globalisierung und Nationalstaat, Leviathan - Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft 22, Wiesbaden 2003.

Leistungsnachweis:

 

VVNr.: 061476

Teilgebiet: MD; BC

Name: Ali Bas

Titel der Veranstaltung: Halbmond über dem Klassenzimmer - Muslimische Identitäten Jugendlicher und junger Erwachsener zwischen Pop-Kultur, Islamdebatten und Bildungschancen

Zeit: Blockveranstaltung. Termin steht noch nicht fest.

Anmeldung: erforderlich.

Kommentar: Seit einigen Jahren ist eine "Islamisierung der Integrationsdebatte" zu beobachten, bei der VertreterInnen aus Politik und Forschung die Ursachen für die Konflikte, die sich gerade bei jungen Menschen aus muslimischen Familien in Schule und Alltag ergeben, im Islam suchen. Oft wird dabei übersehen, dass es "den Islam" gar nicht gibt und dass viele Probleme auf Bildungsferne, schlechten Chancen in Bildung und Beruf und auf gewachsenen nicht-religiösen Traditionen in vielen Migrantenfamilien beruhen.

Dieses Blockseminar möchte sich zum einen mit den Konflikten und Negativzeichnungen junger MuslimInnen befassen, wie sie derzeit in der Öffentlichkeit geläufig sind. Zum anderen aber soll eine Generation junger MuslimInnen untersucht werden, die so gar nicht in das Bild reinpassen will.
Diese Generation orientiert sich stärker an einer religiösen Identität und will zugleich am gesellschaftlichen Leben in diesem Land teilhaben. Diese Generation will studieren, hört muslimischen Hip-Hop und sucht offen nach Anerkennung einer Lebensweise, die für die Mehrheitsgesellschaft oft als widersprüchlich gilt.

Neben Beispielen aus unserem Alltag sollen sich die TeilnehmerInnen in diesem Seminar auch mit Theorien kultureller Identität in einer pluralen Gesellschaft auseinandersetzen.

Literaturhinweis: www.bpb.de (Kategorie "Gesellschaft"), www.islam.de

Julia Gerlach, "Zwischen Pop und Dschihad - Muslimische Jugendliche in Deutschland", Berlin 2006. (gegen einen geringen Unkostenbetrag bei der "Bundeszentrale für politische Bildung" zu beziehen)

Leistungsnachweis: Referat mit Thesenpapier (2 LP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (3 LP), Hausarbeit (4 LP).

 

VVNr.: 061461

Teilgebiet: MD, BC

Name: Hasan Alacacioglu

Titel der Veranstaltung: Menschenrechtsbildung

Zeit:  Blockseminar. 24./25.01.2009 von 9 – 18 Uhr.

Ort: B 302, Bispinghof 2, Haus B

Anmeldung: erforderlich.

Beginn:  Vorbesprechung am 23.10.2008 von 12- 14 Uhr.

                               24.01.2009 von 9- 18 Uhr in Raum B 302;

                               25.01.2009 von 9- 18 Uhr in Raum C 307.

Kommentar: Ziel des Seminars ist es, ein fundiertes Wissen über Menschenrechte und das Bewusstsein der Bedeutung von Menschenrechtsbildung, zu vermitteln.

Zuerst werden im Seminar die Hintergründe und Entwicklung der Menschenrechte aus historischer, philosophischer sowie ideengeschichtlicher Sicht untersucht. Es werden weiterhin konkrete Inhalte der Allgemeinen Erklärung der Menschrechte aufgegriffen, welche von einer Diskussion die, die Argumente für und gegen den Anspruch auf universale Geltung der Menschenrechte aus verschiedenen Kulturkreisen behandelt, verfolgt wird.

Nach einer Erörterung der Allgemeinen Menschenrechte seit 1948 darf niemand grausam, unmenschlich oder erniedrigend behandelt werden. Trotz des Verbots der unmenschlichen Behandlung laut Allgemeiner Erklärung der Menschenrechte bestehen weiterhin weltweit Unterdrückung, Diskriminierung und Folter.

Um die Probleme der heutigen modernen Welt, wie Diskriminierung, Armut als auch Ungerechtigkeit wirkungsvoll entgegenzuwirken, ist Menschenrechtsbildung in Schulen und in außerschulischer Bildungsarbeit unerlässlich. In diesem Seminar soll die Bedeutung und der Stellenwert der Menschenrechte im Kontext von Bildung und Erziehung erarbeitet und diskutiert werden. De facto erfordert Menschenrechtsbildung nicht nur das Wissen über Menschenrechte, sondern auch ein Bewusstsein hierüber, damit auch die Rechte der anderen Menschen akzeptiert zeitgleich auch verteidigt werden können.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme (Protokoll etc.) (1 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LPP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (3 LPP), Klausur (einstündig) (2 LP), Klausur (zweistündig) (3LP), Mündliche Prüfung (3 LP), Hausarbeit (4 LP)

 

VVNr.: 061457

Teilgebiet: MD,  BC

Name: Hasan Alacacioglu

Titel der Veranstaltung: Schulen statt Moscheen - Lehrer statt Imame. Paradigmenwechsel des muslimischen Bewusstseins?

Zeit: Blockseminar.

Ort: B 302, Bispinghof 2, Haus B

Anmeldung: erforderlich.

Beginn:  Blockseminar. Vorbesprechung am 21.10.2008n von 12- 14 Uhr in B 302.

Block: 17.01.2009 von 9- 18 Uhr in Raum B 302,

                               18.01.2009 von 9- 18 Uhr in Raum C 313.

Kommentar: Seit Mitte der 90er Jahre entstand ein Paradigmenwechsel im muslimischen Bewusstsein. Muslime gründeten Bildungsvereine statt Moscheevereine und konzentrierten sich auf die Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfeunterricht für die Schüler.

Geistiger Vater von dieser Gruppe ist Fethullah Gülen, ein in der Türkei berühmter intellektueller Prediger. In Anlehnung an seinen Namen werden diese Gruppe als Fethullah Gülen Cemaati (Fethullah Gülen-Bewegung) bezeichnet. Er pflegt interreligiösen Dialog und laut seine Philosophie: Aufeinandertreffen der Kulturen, Rassen und Religionen auf einer gemeinsamen Plattform. Er wurde zum Beispiel von Papst Johannes Paul II. empfangen. Trotz seines interreligiösen Dialogs ist er in der Türkei umstritten. Diese Bewegung ist insbesondere durch die Gründung von mehreren hundert Privatschulen bekannt. Auch in Deutschland gewann die Gülen-Bewegung mit den zweiten Generation türkischen Migranten an Bedeutung.

Obwohl die Gruppe in Deutschland später angefangen hat, sich zu organisieren, verfügt sie in den vielen Großstädten Lernzentrum und Lernkreis, Sprachkurse, Bildungsvereine, Nachhilfekurse und Dialogvereinigungen. Ihre Bildungsinitiative folgte ein weiterer Schritt: In Berlin, Hannover, Köln, Mannheim Paderborn und Stuttgart wurden die ersten Privatschulen gegründet. In diesen Privatschulen stehen bilingualer Unterricht und die Naturwissenschaften sowie Physik, Chemie, Biologie und Mathematik im Vordergrund. Auf den Lehrplänen lässt sich der Religionsunterricht vergeblich suchen.

In diesem Seminar soll diese Traumschule, wie DIE ZEIT in einem Artikel 2007 diese Schulen kennzeichnete, ihre Unterrichtsmethode, Materialien sowie Qualifikation der Lehrern aus pädagogischer Perspektive kategorisch und kritisch analysiert erarbeitet und diskutiert werden. Die Frage, inwiefern diese Privatschulen, einen Beitrag für die Integration leisten, wird ein Kernelement dieses Seminars sein, da die Bildung eine bedeutende Rolle für die Integration von Migranten spielt

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme (Protokoll etc.) (1 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LPP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (3 LPP), Klausur (einstündig) (2 LP), Klausur (zweistündig) (3LP), Mündliche Prüfung (3 LP), Hausarbeit (4 LP)

 

VVNr.: 067110

Teilgebiet: MD, BC

Name: Klaus Kraemer

Titel der Veranstaltung: Gender and Class – Probleme der Ungleichheitsforschung

Zeit: Mi, 10 – 12 Uhr

Ort: 554, Scharnhorststraße, Soziologie

Anmeldung: erforderlich.

Beginn: 15.10.2008

Kommentar: Immer schon war es eine Domäne der Sozialstrukturforschung, die ungleiche Verteilung von Lebenschancen zwischen Klassen, Schichten und Milieus zu untersuchen. Geschlechtsspezifische Ungleichheiten wurden hingegen lange Zeit ausgeblendet. In den letzten Jahrzehnten hat sich allerdings die Wahrnehmung dessen verändert, was überhaupt als soziale Ungleichheit zu begreifen ist. Dies gilt insbesondere für die ungleiche Verteilung von Lebenschancen zwischen den Geschlechtern, die langsam in das Blickfeld der Soziologie gerückt ist. Auffallend ist jedoch, dass bis in die jüngste Gegenwart hinein das Verhältnis der Kategorie Gender zu den klassischen Grundbegriffen der Sozialstrukturanalyse wie Klasse, Schicht oder Milieu klärungsbedürftig geblieben ist. Dieses Seminar führt in die Debatte zur geschlechtlichen Arbeitsteilung ein, stellt die theoretischen Kontroversen zum Verhältnis von Class und Gender vor und sichtet einschlägige Forschungsergebnisse zu den sozialen Chancenteilungen zwischen Frauen und Männern mit unterschiedlicher sozialer Herkunft im Erwerbs- und Bildungssystem.

Literaturhinweis: Gottschall, K. (2000), Soziale Ungleichheit und Geschlecht, Frankfurt/M.

Kreckel, R. (2004), Soziale Ungleichheit im Geschlechterverhältnis. In: Ders., Politische Soziologie sozialer Ungleichheit, Frankfurt/M., 212-283.

 

VVNr.: 067087

Teilgebiet:  MD, BC

Name: Klaus Kraemer

Titel der Veranstaltung: Europäisierung – Globalisierung – Transnationalisierung

Zeit: Do, 10- 12 Uhr

Ort: 520, Scharnhorststraße, Soziologie

Anmeldung: erforderlich

Beginn:  16.10.2008

Kommentar: Seit ihren Anfängen beschäftigt sich die Soziologie mit der Analyse von Gesellschaften, die mit dem Nationalstaat gleichgesetzt werden. Richtet sich der Blick über die nationalen Grenzen, dann werden üblicherweise nationale Gesellschaften vergleichend analysiert. Mit den Begriffen Europäisierung, Globalisierung und Transnationalisierung werden in jüngerer Zeit weiterreichende ökonomische und soziale Veränderungen beschrieben, die das Grundverständnis dessen berühren, was die Soziologie unter Gesellschaft versteht. Die Bedeutung des nationalen Wohlfahrtsstaates für die Sozialstruktur ist unbestritten. Gleichwohl können moderne Gesellschaften immer weniger im nationalen Kontext untersucht werden. Von dieser Grundannahme ausgehend ist in diesem Seminar zunächst zu problematisieren, in welchen Hinsichten von einer Europäisierung, Globalisierung oder Transnationalisierung sozialer Strukturen tatsächlich gesprochen werden kann. Weitere Fragen schließen sich hieran an: Welchen soziologischen Sinn macht es, von einer Weltgesellschaft zu sprechen? Wie wirkt sich Globalisierung auf die nationalstaatliche Verfasstheit moderner Gegenwartsgesellschaften aus? Hat Globalisierung nennenswerte Konsequenzen für die einzelnen Individuen? Kann von einer Europäisierung der Sozialstruktur gesprochen werden? Bilden sich transnationale Strukturen des Sozialen heraus, die über nationale Grenzziehungen hinweggehen?

Literaturhinweis:  Streeck, W. (2004), Globalisierung: Mythos und Wirklichkeit. MPIfG Working Paper 04/4. http://www.mpi-fg-koeln.mpg.de/pu/workpap/wp04-4/wp04-4.html

 

VVNr.: 060981

Teilgebiet:  MD; BB; BC

Name: Wolfgang Gieler

Titel der Veranstaltung: Entwicklungs- und Migrationspolitik im Unterricht

Zeit: Blocktermin. Vorbesprechung am 24.10.2008 um 10 Uhr

Ort: C 110, Bispinghof 2, Haus C  

Anmeldung: Teilnehmerzahl auf 16 begrenzt. Anmeldung direkt unter: dr.wolfgang.gieler@t-online.de

Beginn: 24.10.2008

Kommentar:  Die Kulturkampfthese Huntingtons bedarf der Hinterfragung, denn sie unterstellt, dass Kultur etwas Statisches, Naturgegebenes und Unveränderbares sei. Dem steht jedoch die gesamte historische Erkenntnis sowohl in den europäischen als auch in den nicht-europäischen Ländern gegenüber, die erkennen lässt, dass Kultur sich immer als ein äußerst dynamischer und vor allem durch Migrationsbewegungen beeinflusster Prozess darstellt. Folgende Bereiche werden besprochen: Interkulturelle Kommunikation, praktische Umsetzung, Berufsfeld Entwicklungs- und Migrationspolitik.

Ziel des Seminars ist es zu sensibilisieren, grundlegende entwicklungs- und migrationspolitische Kenntnisse zu vermitteln und durch Gespräche mit verantwortlichen Projektplanern einen konkreten Praxisbezug herzustellen. Dies erscheint für eine sachgerechte Wissensvermittlung im schulischen Unterricht von grundlegender Bedeutung zu sein. Das Seminar wird als Block in Münster und Bonn durchgeführt mit Besuchen von Institutionen. Die Veranstaltung bietet eine grundlegende Orientierung auf das Berufsfeld Entwicklungs-/Migrationsarbeit. Für Unterkunft und Verpflegung entsteht ein Kostenbeitrag. Die maximale Zahl der Teilnehmer ist auf 16 begrenzt. Studenten anderer deutscher und ausländischer Universitäten sind ebenfalls Teilnehmer.

Leistungsnachweis: Protokoll (1 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (3 LP)

 

VVNr.: 066918

Teilgebiet:  MD; BB; BC

Name: Monika Friedrich

Titel der Veranstaltung: Issues of Cultural Studies – An Introduction

Zeit: Mi, 10- 12 Uhr

Ort: 555, Scharnhorststraße, Soziologie

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 15.10.2008

Kommentar: So you like the challenge of an English language Sociology course? Here you can meet it. Cultural studies - as a relatively new way of looking at culture - has caught the attention of German sociologists only during the last years while it has been influencing the British and American discussion for decades. In contrast to the sociological mainstream, for Cultural Studies culture is not understood as a stable and homogeneuos system of values and meanings which cement society. Culture is characterized, instead, by openness, inconsistencies, conflict and resistance. Central to the analysis is not the integrative function of culture, but the constant "fight for meanings". Cultural Studies focusses on creativity in everyday life and on the agency of social actors. It interprets everyday culture (for example advertisement, mass media, popular music etc.) as an arsenal of symbols and signifying practices out of which individuals and minorities can draw in order to highlight and defend their distinction in a defining process.

Leistungsnachweis: 1 Punkt Protokoll, 2 Punkte Referat + Thesenpapier, 3 Pnukte Referat und Ausarbeitung, 4 Punkte Hausarbeit.

 

VVNr.: 064107

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Dirk Halm

Titel der Veranstaltung: Der Islam in Europa

Zeit: Blockseminar, 22.01.- 23.01.2009 im Franz-Hitze-Haus

Ort:  Raum 120, Scharnhorststraße, Politikwissenschaft

Anmeldung: erforderlich

Beginn:  Vorbesprechung am 30.10.2008 um 16 Uhr

Kommentar: Der europäische Islam oder so genannte "Euro-Islam" ist ein weithin unbestimmtes Konzept, dass sich aus sehr unterschiedlichen Überlegungen speist: Zum einen ist da die normative Forderung nach einer Emanzipation des Islams in Europa von den Entsendestaaten, die als eine Voraussetzung für die gesellschaftliche Integration der Einwanderer in westliche Gesellschaften verstanden wird. Hier steht die Reflektion darüber im Mittelpunkt, welche Eigenschaften ein solcher "kompatibler" Islam haben müsste. Zum anderen macht sich die Frage nach der Existenz eines "Euro-Islams" natürlich daran fest, inwiefern in Europa eine theologische Auseinadersetzung von Muslimen mit ihrer Religion stattfindet. Weitere Aspekte eins Euro-Islams sind die von der Theologie unabhängige Frage lebensweltlicher Spezifika des Islams in der Migration, eine mögliche europäische Transnationalität von Organisationen und Netzwerken, die die bipolare Transnationalität zwischen Herkunftsland und europäische Aufnahmegesellschaften ablösen sollte, und die Entwicklung muslimischer Organisationen und ihre mögliche strukturelle Inklusion in die europäischen Gesellschaften.

Das Seminar soll diese sehr unterschiedlichen Zugänge zu einem europäischen Islam darstellen und damit eine Grundlage dafür schaffen, dass Konzept zu schärfen und seien Erfolgsaussichten abzuschätzen.

 

VVNr.: 097787

Teilgebiet: MD;  BC

Name: Mirja Lecke

Titel der Veranstaltung: Nachbarschaft und Integration in ostmitteleuropäischen Kulturen

Zeit: Fr, 12- 14 Uhr

Ort: B 105, Bispinghof 2, Haus B

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 17.10.2007

Kommentar: Diese Übung ist eine Ergänzung und Fortführung der anderen Bestandteile des Moduls Nachbarschaft und Integration. Anhand von einführenden Texten und methodologischen Überblicksdarstellungen sollen die Grundlagen zur Auseinandersetzung mit kulturellen Prozessen der Normierung, Vereinheitlichung und Abgrenzung in Vergangenheit und Gegenwart vermittelt werden. Daneben stellt die Lektüre literarischer Texte im polnischen Original und in Übersetzungen einen wichtigen Bestandteil der Übung dar.

Literaturhinweis: Deutsche und Polen. GeschichteKulturPolitik (hgg. Andreas Lawaty/Hubert Orłowski), München 2003 (becksche reihe 1517).

 

VVNr.: 083220

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Oliver Näpel

Titel der Veranstaltung: Geschichte der Fremdheit

Zeit: Fr, 14-16 Uhr

Ort: 309, Studiobühne, Seminargebäude

Anmeldung: Eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist ausschließlich durch Listeneintragung ab dem 21.07.2008 im Institut für Didaktik der Geschichte, Domplatz 23 a, Raum 309 möglich! Die Teilnahme an der ersten Sitzung ist obligatorisch. Freie Plätze werden nachbesetzt.

Beginn: 17.10.2007

Kommentar: Im Lauf der Geschichte kam es seit jeher zu Berührungen und Auseinandersetzungen verschiedener Kulturen. Die hierbei produzierten und instrumentalisierten Selbst- und Fremdbilder (Auto- und Heterostereotypen) haben dabei eine erstaunlich Zählebigkeit an den Tag gelegt und sind bis heute in stellenweise kaum veränderter Gestalt wirkungsmächtig, man denke nur an die weitgehend unwidersprochene Akzeptanz von Negerkuss und Sarottimohr. Folgen die Darstellungen noch immer den Grundmustern von Barbar und Edler Wilder? Woher kommen diese Vorstellungen? Welche Funktionen erfüllten sie damals? Welche heute?

Anhand der Untersuchung verschiedenster Bereiche soll am Beispiel der Entstehung, Tradierung und Wandel dieser Stereotypen eine Einführung in die Geschichtswissenschaft geboten werden.

 

VVNr.: 064399

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Ulrich Willems

Titel der Veranstaltung: Die Multikulturalismusdebatte

Zeit: Di, 16- 18 Uhr

Ort: 120, Scharnhorststraße, Politikwissenschaft

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 14.10.2008

Kommentar: Seit einigen Jahren wird in der normativen politischen Theorie intensiv über Multikulturalismus und Minderheitenrechte debattiert. Den Anlass dieser Debatte bilden Ansprüche kultureller, ethnischer, aber auch religiöser Minderheiten auf (rechtliche) Anerkennung ihrer kollektiven Identitäten und die Gleichberechtigung und den Schutz ihrer kulturellen Lebensformen. Diese Ansprüche laufen jedoch an dem vorherrschenden liberalen Selbstverständnis moderner demokratischer Rechts- bzw. Verfassungsstaaten und seinen Prinzipien der formal gleichen individuellen Bürgerrechte und der weitgehenden Neutralität gegenüber den kulturellen und ethnischen Besonderheiten der Bürgerinnen und Bürger auf. Zu den zentralen Fragen der normativ-theoretischen Debatte zählt etwa, ob dem normativen Gehalt des Gleichheitsgrundsatzes durch das Absehen oder erst durch die Anerkennung und Berücksichtigung von Besonderheiten Rechnung getragen wird, ob und in welcher Weise sich kollektive Rechte (von Minderheiten) rechtfertigen lassen, in welchem Verhältnis (der Gleich- oder Unterordnung) sie zu den allgemeinen Bürgerrechten der Mitglieder der Mehrheits-, aber auch den dissentierenden Mitgliedern der Minderheitskultur stehen und wie mit den nicht unwahrscheinlichen Fällen konfligierender Minderheitenrechte umgegangen werden soll? Ziel der Veranstaltung ist es, diese Debatte zu rekonstruieren und die dort vorgebrachten Argumente zu prüfen.

Literatur: Baumeister, Andrea T., 2000: Liberalism and the ‚Politics of Difference‘, Edinburgh.

Benhabib, Seyla, 1999: Kulturelle Vielfalt und demokratische Gleichheit, Frankfurt am Main.

Frank, Martin, 1996: Multikulturalismus und Nationalismus. Neue Konfliktlinien in der Liberalismus-Komunitarismusdebatte, in: Beyme, Klaus von/Offe, Claus (Hg.): Politische Theorien in der Ära der Transformation, PVS-Sonderheft 26, Opladen, 362-388.

Kymlicka, Will (Hrsg.), 1995: The Rights of Minority Cultures, Oxford.

Kymlicka, Will 1995: Multicultural Citizenship, Oxford.

Laden, Anthony Simon/Owen, David (Hrsg.) (2007): Multiculturalism and political theory. Cambridge u.a.: Cambridge University Press.

Shapiro, Ian (Hrsg.) 1997: Ethnicity and Group Rights, New York.

Taylor, Charles, 1993: Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung, hrsg. von Amy Gutman, Frankfurt am Main.

 

VVNr.: 210025

Teilgebiet:  MD; BC

Name: Roland Richter

Titel der Veranstaltung: Nationenbildung und Identität in den Niederlanden und Deutschland im 9. und 20. Jahrhundert. Einführung in die neuere und neueste Geschichte

Zeit: Mo, 12- 14 Uhr

Ort: Niederlandezentrum, Seminarraum 1.05

Anmeldung: erforderlich

Beginn: 13.10.2008

Kommentar: Durch den gravierenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Wandel im 18. Jahrhundert begann sich an der Wende zum 19. Jahrhundert bei den Völkern Westeuropas ein Bewusstsein der je eigenen Besonderheit zu entwickeln. Die Entwicklung dieses nationalen Bewusstseins hatte nachhaltigen, heute noch nachwirkenden Einfluss auf die politische Geschichte Europas und die Entwicklung seiner Staaten.

Am Beispiel der Niederlande (Belgiens) und Deutschlands sollen zunächst die geschichtlichen Voraussetzungen, Bedingungen und Wirkungen des Zusammenhanges von nationaler Identitäts- und Staatenbildung sowie die Mechanismen seiner national je unterschiedlichen Umsetzung herausgearbeitet und dann im Kontext aktuellerer Nationalismuskonzeptionen mit Blick auf gegenwärtige Problemstellungen in Europa diskutiert werden.

Literaturhinweis: Der Reader zum Seminar kann vor Seminarbeginn erworben werden.
Monika Flacke (Hrsg.): Mythen der Nationen: Ein europäisches Panorama. München/Berlin 1998.
Hans-Ulrich Wehler: Nationalismus. Geschichte  Formen  Folgen. München 2001.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme am Seminar (max. 2-mal entschuldigt fehlen); wöchentliche Readerlektüre, Klausur