Bereich C: Soziale Probleme in multikulturellen Gesellschaften

  1. Soziale und kulturelle Verhältnisse und Wandlungen im Aufnahmeland und Probleme multikultureller Gesellschaften
  2. Soziale, wirtschaftliche, kulturelle, rechtliche und politische Situation in den Herkunftsländern unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Migrationsforschung und der Rückwanderungsproblematik
  3. Analyse der Randgruppensituation von Migranten und der Lebenswelt im Aufnahmeland sowie Probleme schulischer und außerschulischer Sozialisation

VVNr.: 060061 Teilgebiet: C1/B1

Name: Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz

Titel der Veranstaltung: Ringvorlesung: Migration und Bildung

Zeit: Do 18-20 Uhr

Ort: S8

Beginn: 19.10.2000

Kommentar: Die Ringvorlesung bietet grundlegende Informationen zu Ursachen und Folgen der internationalen Migration und Europäischen Integration für den Bereich von Bildung und Erziehung und führt zugleich in die Fachrichtung resp. den Zusatzstudiengang »Interkulturelle Pädagogik« ein. Das für jedes Semester neu zusammengestellte Programm der RV ist daher analog zu den für den Zusatzstudiengang obligatorischen Bereichen und Teilgebieten aufgebaut.

Das Programm mit den endgültigen Themen für die einzelnen Sitzungen und der Begleit-Reader werden Ende September vorliegen; die Vorträge sind den folgenden drei Themenblöcke zugeordnet:

(1) Geschichte und aktuelle Verläufe der internationalen Migration (Arbeitsmigration, Aussiedlung, Flucht; Fragen der Ausländerpolitik und des Ausländerrechts, politische und soziale Folgen der Europäischen Integration

(2) Schule und Unterricht in der plurilingualen und plurikulturellen Gesellschaft; interkulturelle und europäische Dimension im Bildungswesen

(3) Sprachen lernen und lehren in einer bzw. für eine mehrsprachige(n) Gesellschaft.

Die Ringvorlesung - einschließlich Übung - ist eine Pflichtveranstaltung im Zusatzstudiengang "Interkulturelle Pädagogik; sie ist darüber hinaus für alle Lehramtsstudierenden gedacht, die im Bereich interkulturelle und internationale Bildungsforschung einen Schwerpunkt setzen möchten und für die Diplomstudierenden (z.B. Studienrichtung Erwachsenenbildung), die Interkulturelle Pädagogik als Wahlpflicht wählen möchten.

Leistungsnachweis: Wer in dieser Veranstaltung einen Qualifizierten Studiennachweis oder Leistungsnachweis erwerben will, muss die anschließende (getrennt angekündigte) einstündige Übung besuchen.

 


 

VVNr.: 061895 Teilgebiet: C1/B1

Name: Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz

Titel der Veranstaltung: Übung zur Ringvorlesung

Zeit: Do 20-21

Ort: S 8

Beginn: 19.10.2000

Kommentar, Leistungsnachweis: siehe Ringvorlesung

 


 

VVNr.: 060899 Teilgebiet: C1

Name: Priv. Doz. Dr. Helma Lutz

Titel der Veranstaltung: Differenz - Ein Konzept der Sozial- und Erziehungswissenschaft

Zeit: Mi 9-11 Uhr

Ort: B204

Beginn: 18.10.2000

Kommentar: In der jüngeren, nicht nur erziehungswissenschaftlichen Diskussion ist Differenz fast schon zu einem Modewort, mindestens aber zu einem Schlagwort geworden. Allerdings fehlt in der Regel die genauere Definition des Begriffs und Hinweise auf den jeweils unterschiedlichen Bezugsrahmen. In diesem Seminar soll ein Versuch wissenschaftlicher Begriffsklärung erfolgen. Es soll gezeigt werden, dass und wie mit Differenz in verschiedenen Bereichen der Erziehungswissenschaft umgegangen wird. Dabei geht es darum, den Anschluss an die sozialwissenschaftlichen Differenzdebatten zu suchen, etwa in feministischen Debatten oder Debatten über die multikulturelle Gesellschaft und Schule.

Zur Diskussion gestellt wird etwa die Frage, in welchem Verhältnis eine wie auch immer wahrgenommene Differenz zu ihrem Gegenpol, der Normalität steht. Oder ob die Einführung von Differenz nicht zu einer Revision des gesamten diskursiven Feldes führen muß, das sich mit Gleichheit, Gleichberechtigung - Normalisierung und Pluralität befasst.

Das Seminar wird sich in fünf Blöcken mit dem Thema Differenz befassen:

a) Differenz in der Philosophie

b) Differenz in der Soziologie

c) Differenz in der feministischen Theoriebildung

d) Differenz in der Debatte über die multikulturelle Gesellschaft

e) Differenz in verschiedenen Disziplinen der Erziehungswissenschaft

Leistungsnachweis: ja

Literaturhinweise: Literatur: Helma Lutz & Norbert Wenning (HG) : Unterschiedlich verschieden. Differenz in der Erziehungswissenschaft. Leske und Budrich 2000

 


 

VVNr.: 069903 Teilgebiet:C2 / C3

Name: Priv. Doz. Dr. Helma Lutz

Titel der Veranstaltung: Ethnizität, Gesellschaft, Profession. Die Globalisierung der Dienstmädchenfrage

Zeit: Do 9-11 Uhr

Ort: B301

Beginn: 19.10.2000

Kommentar: Dieses Forschungsseminar richtet sich an Studierende der Erziehungswissenschaft als auch die der Soziologie und Politologie. Es beschäftigt sich mit einem neuen gesellschaftlichen Phänomen, das aber bei näherer Betrachtung eine lange Geschichte hat. Die Presse informiert uns ab und zu über eine neue Zeiterscheinung: nämlich die Tatsache , dass Dienstmädchen, Kindermädchen, Haushaltshilfen, Putz- und Pflegefrauen in zunehmendem Maße die Versorgungsarbeit des modernen Haushalts übernehmen. Langezeit hatte die Vorstellung geherrscht, dass diese Art der Versorgungsarbeit spätestens nach dem zweiten Weltkrieg verschwunden war. An der Schwelle zum 21. Jahrhundert scheinen nun aber "domestic helpers" in vergleichbarer Anzahl das Haushaltsleben des Technozeitalters zu prägen, wie bereits vor 100 Jahren. "Domestic work" ist heute weltweit der größte Arbeitsmarkt für Frauen. Das Seminar wird der Frage nachgehen, wie es zu dieser Entwicklung gekommen ist und welche Auswirkungen diese Erscheinung auf die moderne Familie und deren Erziehungspraktiken hat; welche Auswirkungen hat die Tatsache, dass die Mehrzahl der betreffenden Frauen Migrantinnen sind auf das Zusammenleben in der multikulturellen Gesellschaft? Handelt es sich hier um ein spezifisches "Problem von Frauen"?

Das Seminar wird sich im Wintersemester vor allem mit Literatur auseinandersetzen und mit Forschungsmethoden und -techniken. Im zweiten Teil, der im SS 2001 stattfinden wird, liegt der Schwerpunkt auf dem der Datenerschließung und -präsentation.

Leistungsnachweis: QSN, Scheinerwerb aufgrund verschriftlichter Referate und aktiver Mitarbeit am Forschungsprojekt.

Literaturhinweise: Literatur wird zum Semesteranfang bekannt gemacht.

 


 

VVNr.: 061952 Teilgebiet:C1

Name: Prof. Dr. Hagen Kordes

Titel der Veranstaltung: Von Summerhill nach Auroville. Interkulturelles Lernen in einer globalen Welt voller Grenzgebiete

Zeit: Do 20-22 Uhr und Wochenende 10.11.2.2001 (wahrscheinlich in Dangast/Nordsee)

Ort: C307

Beginn: 19.10.2000

Kommentar: Es fehlt uns eine Pädagogik der Identitäten, die nicht nur Ausdruck von Einheit und Stimmigkeit, sondern auch von Vielheit, Vielfalt und Kontingenz ist. Es fehlt uns eine Pädagogik der Mischungen und Kreuzungen. "Wer bin ich? Was soll diese seltene Frage bedeuten für den postmodern Umherschweifenden, den global Entwurzelten, den multikulturell Bastardisierten? Was kann es außerhalb jeder Zugehörigkeit bedeuten?" (so ähnlich Michel Serres). Mit der kulturellen Umwälzung, die weltweit dem Jahr '1968' zugeschrieben wird, waren mehrere große pädagogische Neuschöpfungen verbunden: etwa die antiautoritäre Erziehung als Versuch, die pädagogischen Generationenverhältnisse (zwischen Lehrern und Schülern, Eltern und Kindern, aber auch Dozenten und Studierenden) zu 'entstauben' und universelle Bildung als Versuch, die Verhältnisse zwischen Menschen verschiedener Herkunft und wirtschaftlicher Position zu 'bereichern'.

Für beide pädagogischen Bewegungen bestehen die Schlüsselgründungen weiter: Summerhill in Großbritannien und Auroville in Südindien. Diese (und andere) wollen wir vor dem Hintergrund einer neuen, wahrscheinlich weitergehenden Umwälzung, der Globalisierung von Kommunikation und unter folgender Leitfrage untersuchen, vielleicht auch praktisch erproben: Wie ist eine praktische Pädagogik denkbar, die vielfältige Identitäten in einer Person, zwischen Personen und zwischen Gruppen in Verbindung und in die Konfrontation widerstreitender Interessen bringt, in der sich Mentales (Spirituelles) und Materielles (Politisches) sowie Globales und Lokales auf friedliche Weise 'kreuzt'.

Diese Veranstaltung findet zunächst zum o.g. Donnerstag-Termin statt und dann eine Zwischenstation am besagten Wochenende. Interessierte können einen Besuch oder ein Praktikum in Auroville mit mir im Februar/März 2001 realisieren.

Leistungsnachweis: QSN

 


 

VVNr.: 060831 Teilgebiet: C1

Name: Dr. Gabriele Claßen; Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz; Christiane Bröcker

Titel der Veranstaltung: Migranten in Münster. Eine empirische Untersuchung

Zeit: Do 9-13 Uhr

Ort: C110+B108

Beginn: 19.10.2000

Kommentar: Im Rahmen dieses Seminars soll eine empirische Untersuchung entwickelt und durchgeführt werden, die die Integration von AusländerInnen und AussiedlerInnen, hier jedoch speziell die der jugendlichen MigrantInnen, evaluiert. Ein wichtiger Aspekt dieses Seminars ist einerseits die Heranführung an die Methoden empirischer Sozialforschung, andererseits aber auch die Möglichkeit der Förderung der Kommunikation zwischen den Projektbeteiligten und den MigrantInnen. Integration wird verstanden als Zugang zu Regelinstitutionen, im Sinne von gleichberechtigter Teilhabe Jugendlicher an allen für sie relevanten gesellschaftlichen Bereichen. In den einzelnen Arbeitsgruppen wird schrittweise zunächst die Fragestellung im Hinblick auf die zu befragende Zielgruppe und die inhaltliche Spezifizierung theoretisch erörtert und auf dieser Grundlage operationalisiert, danach wird ein Befragungsinstrument (für die quantitative Befragung der SchülerInnen ein stark strukturierter Fragebogen mit überwiegend geschlossenen Fragen, für die qualitative Befragung der LehrerInnen ein Interviewleitfaden für Experteninterviews) erstellt. Eine Folgeveranstaltung im Sommersemester 2001 ist geplant.

Leistungsnachweis: ja

 


 

VVNr.: 061068 Teilgebiet: C1

Name: Priv. Doz. Dr. Helma Lutz; Prof. Dr. Dietrich Thränhardt

Titel der Veranstaltung: Einwanderung und Integration in Deutschland und den Niederlanden

Zeit: Di 14-16

Ort: Institut für Politikwissenschaft, Raum 301

Beginn: 24.10.2000

Kommentar: Deutschland und die Niederlande sind in vieler Hinsicht vergleichbare Länder; sie haben ein ähnliches Niveau industrieller Entwicklung, ähnliche konfessionelle Zusammensetzungen und ähnliche Parteienstrukturen sowie eine positive Haltung zur europäischen Integration. Zudem haben beide Länder in den letzten Jahrzehnten Einwanderungsprozesse organisiert oder toleriert. Während die Niederlande diese Einwanderung nach einigen Anfangsschwierigkeiten seit der parlamentarischen Verabschiedung der "Minderhedennota", 1983, in einem weithin akzeptierten konsensuellen multikulturellen Politik- und Bildungskonzept organisierten, baute sich in Deutschland seit 1981 eine gesellschaftspolitische Kontroverse auf, die die Integration von Eingewanderten bis heute überschattet. Gleichwohl gibt es Anzeichen dafür, dass die Inklusion der Migrant/inn/en in ökonomischer Hinsicht und im Bereich der Bildung in Deutschland in gewisser Hinsicht besser ist als in den Niederlanden. Das Seminar soll in einem systematischen Überblick über die Entwicklung und die einzelnen Politik-, Gesellschafts- und Bildungsbereiche vergleichend analysieren, indem jeweils in einer Sitzung zum selben Thema ein Referat über Deutschland und eines über die Niederlande gehalten wird. Ein Basistext ist im Internet unter http://www.uni-muenster.de/Politikwissenschaft zu finden. Der Ablaufplan ist bereits seit Anfang Juni an den Schwarzen Brettern der beiden veranstaltenden Dozenten angeschlagen.

Englische und/oder niederländische Sprachkenntnisse sind erforderlich.

Leistungsnachweis: Für ein Referat können Sie sich am Schwarzen Brett in der Politikwissenschaft eintragen oder im Sekretariat Politikwissenschaft anmelden (8329357). Für einen Leistungsnachweis sind eine schriftliche Hausarbeit und ein mündliches Referat erforderlich. Die Hausarbeiten sollen nicht mehr als 20 Seiten umfassen, die Referate nicht mehr als 20 Minuten in Anspruch nehmen, und die Präsentation sollte interessant und anregend gestaltet sein.

 


 

VVNr.: 061015 Teilgebiet: C1

Name: Prof. Dr. Jens Naumann

Titel der Veranstaltung: "Die Kinderrechtskonvention" (1989) - Probleme von Kindern und Jugendlichen in internationaler Perspektive

Zeit: Di 11-13

Ort: B301

Beginn: 17.10.2000

Kommentar: Wie und warum entstand die "Kinderrechtskonvention", was enthält und wie "funktioniert" sie? Kann sie etwas bewirken gegen Kinderarbeit, -armut und -handel, -sklaverei und -lohn = Knechtschaft? Wie verlaufen Konfliktlinien und Koalitionschancen für Sozialpolitik und -arbeit bzw. armutsorientierte Bildungspolitik unter den heutigen Bedingungen der Globalisierung? [Zugleich eine Einführung in die Arbeitsweise internationaler Organisationen (ILO, Unicef, UNDP, etc.) im politischen und rechtlichen Spannungsfeld zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren].

Leistungsnachweis: In Hausarbeiten können spezifische Interessen und Vorkenntnisse vertieft werden.

 


 

VVNr.: 066772 Teilgebiet: C1

Name: Uwe Bittlingmayer

Titel der Veranstaltung: Klasse – Ethnizität – Geschlecht. Zum Zusammenhang der drei zentralen gesellschaftlichen Strukturmerkmale in neueren soziologischen Theorien

Zeit: Mi 14-16

Ort: R520

Kommentar: Auch in der soziologischen Theorie hat sich spätestens seit den Arbeiten Pierre Bourdieus, Judith Butlers und Stuart Halls ein universaler Essentialismusverdacht etabliert, der bspw. ontologisierende Annahmen von Klasse oder Geschlecht als schlechte und schlichte Metaphysik zurückweist. Darüber hinaus hat sich ein breiter Konsens entwickelt, der Klasse, Ethnizität und Geschlecht als die entscheidenden gesamtgesellschaftlichen Strukturierungsprinzipien ausweist. Klar scheint auch zu sein, dass diese Strukturierungsprinzipien irgendwie zusammenhängen und auf keinen Fall bei der gesellschaftstheoretischen Analyse voneinander zu trennen sind. Wie und in welcher Hinsicht sie zusammenhängen und auf welche Weise diese jenseits einer Haupt- und Nebenwiderspruchstheorie zu vermitteln sind, ist allerdings höchst umstritten. In dem Seminar sollen anhand moderner Klassiker (z.B. Althusser, Hall, Butler) sowie unter Rückgriff auf die neueste Theorieentwicklung dieser Frage nach der Vermittlung ausführlichst (z.B. Frerichs/Steinrücke, Bader, Dangschat, Ben Dietrich) Raum gegeben werden. Voraussetzung für die Seminarteilnahme ist eine ausgeprägte "Lese- und Diskutierwut".

 


 

VVNr.: 065780 Teilgebiet: C1

Name: Prof. Dr. Karin Priester

Titel der Veranstaltung: Pierre Bourdieu als Kultursoziologe

Zeit: Mo 16-18

Ort: R 519

Anmeldung, Kommentar: siehe Aushang

 


 

VVNr.: 066662 Teilgebiet: C3

Name: PD Dr. Hans-Günther Thien

Titel der Veranstaltung: Ungerechtigkeiten

Zeit: Mo 16-18

Ort: R501

Kommentar: Wem ist nicht schon etwas als 'ungerecht' erschienen - das Handeln der Eltern, die Zensuren der Lehrenden, der Ausgang der letzten Fußballmeisterschaft, das Wahlergebnis, die Arbeitslosigkeit und vielleicht sogar die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Und ist die Welt schlechthin nicht 'ungerecht'? War das nicht immer so und wird es also auch bleiben?

Welche Maßstäbe liegen solchen Wahrnehmungen/Empfindungen zugrunde und führen sie möglicherweise auch zu Handlungen?

Literaturhinweise: Einen Zugang zur Problematik vermittelt Jürgen Ritsert, Gerechtigkeit und Gleichheit (Einstiege Bd. 1), Münster 1997 (Westfälisches Dampfboot)

 


 

VVNr.: 071323 Teilgebiet: C1

Name: Prof. Dr. Bernd Schäfer

Titel der Veranstaltung: Soziales Wahrnehmen und Urteilen

Zeit: Di 9-11

Ort: 2.030

Beginn: 24.10.2000

Anmeldung: Anmeldung bis zum 13.10.2000 erforderlich

Kommentar: Themen des Seminars sind: Soziale Wahrnehmung und Soziale Urteilsbildung, Soziales Kategorisieren, Soziale Einstellungen, Stereotype und Vorurteile sowie Soziales Lernen.

Hierzu sollen jeweils Übersichten und exemplarisch ein Forschungsbericht präsentiert werden.

Leistungsnachweis: Leistungsnachweis bzw. qualifizierter Studiennachweis

Literaturhinweise: Stroebe, W., Hewstone, M. \& Stephenson, G.M. (Hrsg.) (1997, 3. Auflage) Sozialpsychologie. Eine Einführung. Teil 2: Konstruktion der sozialen Welt (S. 115 - 289). Berlin: Springer

Bierhoff, H.W. (1998). Sozialspychologie. Kap. III Soziale Kognition und Kap. IV Soziale Einstellungen (S. 186 - 236 und S. 237 - 280). Stuttgart: Kohlhammer.

 


 

VVNr.: 071027 Teilgebiet: C3

Name: Prof. Dr. Bernd Schlöder

Titel der Veranstaltung: Einstellungen und Vorurteile

Zeit: Fr 9-11

Ort: R 2.030

Beginn: 27.10.2000

Kommentar: Das Seminar dient dazu, neuere Konzepte der sozialpsychologischen Einstellungs- und Vorurteilesforschung zu diskutieren. Es werden folgende Themen behandelt: Definitionen, Einstellungsänderung, Einstellungsmessung, Vorurteilskonzepte. Die Teilnehmer werden gebeten, sich mit einem Referat an der Gestaltung der Übung zu beteiligen.

Leistungsnachweis: keine

Literaturhinweise: Jones, J.M., 1997. Prejudice und Racism, 2nd ed., McGraw-Hill, New York

Petty, R.E., Wegener, D.T. \& Fabrigar, L.R., 1997. Attitudes and Attitude Change, 48, S. 609-647

 


 

VVNr.: 079123 Teilgebiet: C3

Name: Prof. Dr. D. Jütting

Titel der Veranstaltung: Lokale Sportsysteme in Europa

Zeit: Di 13-15

Ort: Ho 21

Beginn: 17.10.2000

Kommentar: Die Veranstaltung wird sich mit unterschiedlichen ( staatlichen, nonprofit, gewerblichen, privaten) lokalen Sportsystemen in ausgewählten europäischen Städten befassen. Die Städte sind Mitglieder der eurocities, ein Zusammenschluss europäischer Großstädte aus EU-Staaten. Das Seminar wird organisiert nach dem Prinzip forschendes Lernen und vermittelt sowohl interkulturelles Wissen über Sport und Kultur in Europa als auch Kenntnisse und Fähigkeiten in der empirischen Sozialforschung.

Literaturhinweise: Jütting, Dieter H. (Hrsg.) (1999): Sportvereine in Europa zwischen Staat und Markt. Waxmann

Ein Seminarapparat steht bereit.

 


 

VVNr.: 081794 Teilgebiet: C1

Name: Prof. Dr. W. Jakobmeyer

Titel der Veranstaltung: Bevölkerungsbewegungen in Europa zwischen 1850 und 1950

Zeit: Di 9-11

Ort: Raum 206, Pferdegasse 1

Beginn: 17.10.2000

Kommentar: Ein wesentliches Merkmal der europäischen Zeitgeschichte sind massenhafte Bevölkerungsbewegungen: Flucht, Vertreibung, Umsiedlung und Evakuierungen aus Kriegsursache, „demixing of populations" unter dem Konzept des Nationalstaats, Wanderungen aus Armutsgründen, Arbeiter-Rekrutierung mit dem Mittel von Werbung oder Zwang, „Heimführung" von ethnischen Minderheiten, usw. Die Veranstaltung wird versuchen, die einzelnen Typen dieser Bevölkerungsbewegung zu isolieren und die Motive, die zu ihnen geführt haben, in den Kontext der politischen und sozialen Geschichte einzustellen. - Zur Veranstaltung wird eine Bibliographie angeboten. Eine Anmeldeliste liegt ab dem 03.07.2000 im Geschäftszimmer des Instituts für Didaktik der Geschichte (R. 102) aus.

 


 

VVNr.: 210148 Teilgebiet: C1

Name: Dr. Johannes Koll

Titel der Veranstaltung: Deutschland und die Niederlande in der Zwischenkriegszeit. Vergleiche und Beziehungen im europäischen Kontext.

Zeit: Di 14-16

Ort: Haus der Niederlande, R. 202

Beginn: 24.10.2000

Anmeldung: erforderlich, Sekretariat des Zentrums für Niederlandestudien

Kommentar: In diesem Seminar wird die facettenreiche Geschichte des Verhältnisses zwischen den Niederlanden und Deutschland während des Interbellums thematisiert. Dabei soll zum einen die historische Entwicklung in den beiden Ländern nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in vergleichender Perspektive untersucht werden. Zum anderen sollen die Beziehungen im Bereich von Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur zwischen dem relativ kleinen Königreich der Niederlande und seinem großen Nachbarn im Osten bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs Gegenstand der Seminarsitzungen werden. Dabei kommt auch die Dietsche Bewegung zur Sprache, die im Sinn der großniederländischen Idee eine wie auch immer geartete Vereinigung von Deutschland, den Niederlanden und Flandern beabsichtigte. Die Beschäftigung mit der wechselseitigen Wahrnehmung zwischen den beiden Weltkriegen kann als ein Beitrag zur Erforschung der deutsch-niederländischen Bildformung betrachtet werden.

Literaturhinweise: Eine Literaturliste wie auch ein Seminarplan wird am Anfang des Semesters ausgeteilt.

 


 

VVNr.: 210190 Teilgebiet: C1

Name: Dr. Johannes Koll

Titel der Veranstaltung: Die Konstruktion nationaler Identitäten in Deutschland, Belgien und den Niederlanden (19. und 20. Jahrhundert)

Zeit: Mi 16-18

Ort: Haus der Niederlande R 3.06

Beginn: 15.10.2000

Anmeldung: Eine Anmeldung ist erforderlich, Sekretariat des Zentrums für Niederlandestudien

Kommentar: Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts hat sich Nationalbewußtsein weltweit zu einem zentralen Moment politischen Denkens und Handelns entwickelt, das zum Teil gravierende Auswirkungen auf die politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Geschichte gehabt hat. Was dies für die Situation in Deutschland, Belgien und den Niederlanden bedeutete, soll in diesem Seminar herausgearbeitet werden. Dabei ist sowohl nach dem Inhalt von nationaler Identität als auch nach den Trägern, Kommunikations- und Organisationsformen und -strukturen von Nationalbewegungen in den genannten Ländern zu fragen.

Passive niederländische und englische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar, französische Sprachkenntnisse sind von Vorteil.

Literaturhinweise: Monika Flacke (Hrsg.): Mythen der Nationen. Ein europäisches Panorama, Berlin 1998;

Eric Hobsbawm: Nationen und Nationalismus. Mythos und Realität seit 1780, Frankfurt a.M. u.a. 1991;

Nationale und kulturelle Identität. Studien zur Entwicklung des kollektiven Bewußtseins in der Neuzeit,

hrsg. von Bernhard Giesen, 2. Aufl. Frankfurt a.M. 1992.

 


 

VVNr.: 081521 Teilgebiet: C1

Name: Dr. Rüdiger Schmidt

Titel der Veranstaltung: Stände - Klassen - Schichten: Strukturen und differentielle Gestaltung sozialer Ungleichheit in Deutschland von der Frühneuzeit bis zur Moderne

Zeit: Mi 8-20

Ort: siehe Aushang

Beginn: zweite Semesterwoche

Kommentar: Das Erleben sozialer Ungleichheit, auch des sozialen Wandels, zählt zu den prägenden Erfahrungen der Menschen in der Geschichte. Dabei richtet sich der Blick zumeist auf die industrielle Moderne, die sich in der Phase ihrer Entstehung zunächst als Klassengesellschaft ausdifferenziert und rund hundert Jahre später mit ihrer (so diagnostizierten) Einschmelzung zur "nivellierten Mittelstandsgesellschaft" (Schelsky) eine ungeahnte Veränderungsdynamik unter Beweis gestellt hatte. Seit den Zeiten von Comte, Marx, Weber und Simmel wird, ebenso wie gegenwärtig von Vertretern der modernen System- oder Handlungstheorie, darüber nachgedacht, welchen Einfluß die ungleiche Verteilung verschiedenster materieller und ideeller Ressourcen auf die soziale Lage von Individuen ausübt. Dabei sind in Gesellschaftstheorie und Geschichtswissenschaft in jüngerer Zeit zum einen Fermente einer "Klassentheorie jenseits von Marx und Weber" vermehrt zu Prominenz gelangt, wobei Lebenslagen und Lebensstile längst nicht mehr nur als Resultate sozial - ökonomischer Faktoren, sondern auch als Ergebnis kultureller Zugehörigkeiten gedeutet werden. Zum anderen wird danach gefragt, welche Traditionsüberhänge ständischer Vergesellschaftung prägend in die Moderne hineingewirkt haben. - Das Seminar will im Wechsel von Empirie/Darstellung und theoretischer Reflexion bzw. theoriegeschichtlicher Rezeption o.a. Problemkreisen nachgehen.

Literaturhinweise: Hans - Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. I (1700 - 1815), Bd. II (1815 - 1845/49), Bd. III (1849 - 1914), München 1987 - 1995.

Paul Nolte, Die Ordnung der deutschen Gesellschaft. Selbstentwurf und Selbstbeschreibung im 20. Jahrhundert, München 2000.

 


 

VVNr.: 210258 Teilgebiet: C1, 3

Name: Prof. Dr. Friso Wielenga

Titel der Veranstaltung: Politik und Kultur in Bewegung. Die 1960er Jahre in der Bundesrepublik und in den Niederlanden

Zeit: Di 16-18

Ort: Raum 1.05, Haus der Niederlande

Beginn: 17.10.2000

Anmeldung: Eine Anmeldung ist erforderlich.

Kommentar: Die 60er Jahre werden in den Niederlanden und in der Bundesrepublik oft als eine Wasserscheide in der Nachkriegsgeschichte betrachtet. In der Bundesrepublik ging die Adenauer-Epoche zu Ende, die Spiegel-Affäre (1962) war ein Zeichen dafür, dass eine neue politische Kultur im Anzug war, und viele Jugendliche zogen auf die Straße oder sympathisierten mit der APO in ihrem Streit gegen das ‚Establishment‘. Jugendliche äußerten sich zu politischen Fragen, demonstrierten gegen die ;Notstandsgesetze‘ und forderten eine Demokratisierung von Staat und Gesellschaft. Etwas Vergleichbares vollzog sich in den Niederlanden: Auch hier änderte sich das politisch-kulturelle Klima in einem hohen Tempo. Die ‚Versäulung‘ ging zu Ende, die Umgangsformen in Politik und Gesellschaft änderten sich tiefgreifend, und auch hier gingen Demonstranten auf die Straße und riefen nach dem Rückzug der alten ‚Regenten‘. Welche Übereinstimmungen bestanden zwischen den Niederlanden und der Bundesrepublik in diesen unruhigen Jahren? Wann begannen die/ 60er Jahre eigentlich und wann endeten sie? Und vor allem: Was haben sie zuwege gebracht? Das Ziel des Hauptseminars besteht in einer vergleichenden Bilanz eines Jahrzehnts, das in Politik und Kultur so viel in Bewegung zu bringen schien.

Leistungsnachweis: Studenten des Zusatzstudienganges wird die Möglichkeit geboten, ein Thema aus dem Bereich C1, 3 zu wählen (Referat und/oder Hausarbeit)

 


 

VVNr.: 250170 Teilgebiet: C1

Name: Holger Heubner

Titel der Veranstaltung: Inklusionsstrategien der modernen Gesellschaft

Zeit: Mo 13-15, 14-tägig

Ort:

Beginn: 2.10.2000

Anmeldung: per e-mail: philfak@uni-muenster.de vom 18.-22.9.2000

Kommentar: Mit der Unterscheidung Inklusion/Exklusion (Einschließung/Ausschließung) behandelt die Systemtheorie Niklas Luhmanns das Verhältnis von psychischen Systemen (‘Individuen’) und sozialen Systemen (Gesellschaft) - und ersetzt so den Begriff der Integration. Wie wird in einer modernen, funktional differenzierten Gesellschaft über Inklusion entschieden? Und: wer entscheidet? Und: wie was es früher? Diese und andere Fragen sollen in einem ersten Teil des Seminars anhand der Lektüre einschlägiger Texte Luhmanns erörtert werden.

Auf Exklusionsprobleme hingegen wird sich der zweite Teil des Seminars konzentrieren: "Keine Arbeit, kein Geldeinkommen, kein Ausweis, keine stabilen Intimsbeziehungen, kein Zugang zu Verträgen und zu gerichtlichem Rechtsschutz, keine Möglichkeit, politische Wahlkampagnen von Karnevalsveranstaltungen zu unterscheiden, Analphabetentum und medizinische wie auch ernährungsmäßige Unterversorgung". (Luhmann) Und was dann? Es werden unter dem Label, ‘Soziale Arbeit/Hilfe’ eigens ausgebildete Fachkräfte oder auch ‘Ehrenamtliche’ amtliche aktiviert, die sich in der Regel in Organisationen formieren, um die individuellen wie gesellschaftlichen Exklusionsfolgen - zu begrenzen? zu verwalten? Rückgängig zu machen? Am Beispiel der Sozialarbeit mit Migranten soll der Umgang solcher Organisationen mit Exklusionsfolgen beobachtet werden. Da als regulative Idee am Horizont von ‘Sozialer Arbeit/Hilfe’ pauschal formuliert - immer Inklusionsvarianten aufscheinen, kann man an diesen Beobachtungen viel über Inklusionsstrategien lernen. Flankiert wird dieser vornehmlich auf Texten basierende Zugriff durch kleinere qualitative Interviews aus der GUS. Auf diese Weise soll versucht werden, Lebensweltethnographie auszuprobieren.

Im letzten Teil des Seminars wird eine Antwort auf die Frage gesucht: Wie könnte eine an kulturwissenschaftlichen Fragestellungen orientierte ‘Soziale Arbeit/Hilfe’ für Migranten aussehen? Hierzu werden exemplarisch Integrations- und Orientierungsprogramme für Spätaussiedler, Jüdische Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge der DRK Westfalen-Lippe Soziale Beratungs- und Betreuungsdienste GmbH Münster vorgestellt und diskutiert.

Leistungsnachweis: Erwerb möglich, näheres im Seminar

Literaturhinweise: Gelesen werden u.a.:

Dirk Baecker, Soziale Hilfe als Funktionssystem der Gesellschaft, in: Zeitschrift für Soziologie 23 (1994), S. 93 - 110

Gilles Deleuze, Postskriptum über die Kontrollgesellschaften, in: ders., Unterhandlungen 1972 - 1990., Frankfurt/Main 1993, S. 254 - 262

Michel Foucault, Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses, Frankfurt/Main 1994, S. 251 - 291 (Kap. III.3: Der Panoptismus)

Niklas Luhmann, Inklusion und Exklusion, in: ders., Soziologische Aufklärung 6. Die Soziologie und der Mensch, Opladen 1995, S. 237 - 264

Niklas Luhmann, Die Gesellschaft der Gesellschaft, 2. Teilband, Frankfurt/Main 1997, S. 618 - 634

Georg Weber / Frank Hillebrandt, Soziale Hilfe - Ein Teilsystem der Gesellschaft? Wissenssoziologische und systemtheoretische Überlegungen, Opladen 1999 (Auszüge)

Navigationshilfen:

Claudio Baraldi / Giancarlo Corsi / Elena Esposito, GLU. Glossar zu Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme, Frankfurt/Main 1998

Georg Kneer / Armin Nassehi, Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme. Eine Einführung, 2. Aufl. München 1994

Hans van der Loo / Willem van Reijen, Modernisierung. Projekt und Paradox, 2., aktualisierte Aufl. München 1997

Gerhard Maletzke, Interkulturelle Kommunikation. Zur Interaktion zwischen Menschen verschiedener Kulturen, Opladen 1996

Frank-Olaf Radtke, Multikulturelle Gesellschaft, in: Georg Kneer / Armin Nassehi / Markus Schroer, Soziologische Gesellschaftsbegriffe. Konzepte moderner Zeitdiagnosen, München 1997, S. 32 - 50