1. Soziale und kulturelle Verhältnisse und Wandlungen im Aufnahmeland und Probleme multikultureller Gesellschaften
2. Soziale, wirtschaftliche, kulturelle, rechtliche und politische Situation in den Herkunftsländern unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Migrationsforschung und der Rückwanderungsproblematik
3. Analyse der Randgruppensituation von Migranten und der Lebenswelt im Aufnahmeland sowie Probleme schulischer und außerschulischer Sozialisation
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VVNr.: 090055 Bereich/Teilgebiet: C1 (auch B1)
Name: Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz
Titel der Veranstaltung: Migration und Bildung
Zeit: Di 18-20
Ort: S 8 (Schloß)
Beginn: 20.10.98
Kommentar: Mit der Ringvorlesung sollen Ihnen grundlegende
Informationen zu Ursachen und Folgen der internationalen Migration und
Europäischen Integration für den Bereich von Bildung und Erziehung
zugänglich gemacht und zugleich eine Einführung in "Interkulturelle
Studien /Interkulturelle Pädagogik" geboten werden. Deshalb orientiert
sich das Programm der RV an den Bereichen und Themengebieten des Zusatzstudiengangs
»Interkulturelle Pädagogik« (vgl. auch den Studienführer
»Interkulturelle Pädagogik«). Die Ringvorlesung ist -
einschließlich Übung - Pflichtveranstaltung im Zusatzstudiengang
"Interkulturelle Pädagogik; sie ist zugleich eine Lehrveranstaltung
im Pflichtstudienteil C1 für Lehramtsstudierende. Für diejenigen,
die in dieser Veranstaltung einen Leistungsnachweis erwerben wollen, ist
der Besuch der anschließenden (getrennt angekündigten) einstündigen
Übung verbindlich. Das Programm, das mit den endgültigen Themen
Ende September vorliegen wird, wird Vorträge zu den drei folgenden
Bereichen umfassen:
(1) Geschichte und aktuelle Verläufe der internationalen
Migration (Arbeitsmigration, Aussiedlung, Flucht, Fragen der Ausländerpolitik
und des Ausländerrechts, politische und soziale Folgen der Europäischen
Integration;
(2) Schule und Unterricht in der plurilingualen und plurikulturellen
Gesellschaft; interkulturelle und europäische Dimension im Bildungswesen
(3) Sprachen lernen und lehren in einer bzw. für
eine mehrsprachige(n) Gesellschaft.
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Kommentar: Die Übung schließt an die Vorträge in der Ringvorlesung an und bietet (a) die Möglichkeit, einzelne Fragen der Vorträge vertieft zu diskutieren und (b) anhand des Readers zur Ringvorlesung und anhand weiterer Texte für die Übung zentrale Fragen der Interkulturellen Pädagogik zu besprechen. Die Übung (in Zusammenhang mit der Vorlesung) ist für diejenigen verpflichtend, die einen Leistungsnachweis erwerben wollen. Voraussetzung für den Erwerb eines LN: drei Studienaufgaben und eine zweistündige Klausur. Einzelheiten werden in der ersten Sitzung besprochen.
Leistungsnachweis: ja
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VVNr.: 060660 Bereich/Teilgebiet: C2
Name: Dr. Bernhard Santel
Titel der Veranstaltung: Warum wandern Menschen? Ursachen weltweiter
Migration und Handlungsmöglichkeiten der Politik im Zeitalter der
Globalisierung
Zeit: Mo 11-13
Ort: R. 201
Beginn: 7.12.1998
Kommentar: Globalisierung ist das Thema unserer Tage. Der Begriff nimmt Bezug auf eine 'kleiner' werdende Welt, in der Kapital, Waren und Dienstleistungen nicht mehr lokal gebunden, sondern weltweit hergestellt und verkauft werden können. Auch die Migration von Menschen muß in den Kontext zunehmender Globalisierung gestellt werden. Über Film, Fernsehen und andere Medien sind selbst in abgelegenen Teilen der Erde Informationen über die westliche Welt und die hier herrschenden Lebensverhältnisse verfügbar geworden. Immer mehr Staaten und Städte sind zudem in das internationale Verkehrswegenetz eingebunden, das nicht nur Handel und Tourismus, sondern auch Migration erleichtert. Zweck des vergleichenden Seminars ist die Analyse eines der wichtigsten Probleme unserer Zeit. Wie bewältigen die Zielstaaten Einwanderungsprozesse? Entsteht eine 'Festung Europa'? Warum konnten sich Migranten in Deutschland, Europa und Nordamerika Bürgerrechte sichern? Aufgrund eines Forschungsaufenthalts in den Vereinigten Staaten beginnt das Seminar am 7. Dezember. Die Oktober- und Novembertermine werden im Rahmen einer Blockveranstaltung Ende Januar nachgeholt.
Leistungsnachweis: Für den Erwerb eines Leistungsnachweises im
Zusatzstudiengang Interkulturelle Pädagogik halten Sie bitte Rücksprache
mit Herrn Santel.
Literaturhinweise: Zur Einführung in die Thematik wird zur Lektüre
empfohlen: Santel, Bernhard: Einwanderungspolitik in Deutschland
und den Vereinigten Staaten im Vergleich, in: Gegenwartskunde, Jg. 49,
Nr. 4, 1997, S. 455-466.
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Kommentar: siehe Aushang
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise:
Priester, Karin: Rassismus und kulturelle Differenz. Münster
1997
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VVNr.: 062610 Bereich/Teilgebiet: C3
Name: Dr. Claudia Rademacher
Titel der Veranstaltung: Multikulturelle Gesellschaft - multikulturelle
Schule?
Zeit: Mo 11-13,
Ort: Sch 5
Beginn: 19.10.98
Kommentar: Der Berliner Bildungskongreß (1992) "Leben und Lernen in der Einen Welt" nennt als zentrales Erziehungsziel "die Fähigkeit zum Zusammenleben mit Fremden als gleichgeachteten Menschen". Die kurze Formel "Fremdes wahrnehmen - Eigenes entdecken" steht für das Paradigma der "multicultural education" bzw. der interkulturellen Bildung. Die in dem Slogan aufscheinende Funktionalisierung von Fremdem ist nur eines der vielzähligen Probleme, die der Diskurs um die multikulturelle Bildung von der Multi-Kulti-Debatte erbt. Ziel des Seminars ist es, den begrifflichen und theoretischen Problemen dieser Debatte nachzugehen.
Leistungsnachweis: Hausarbeit oder Referat und Hausarbeit
Literaturhinweise: Zur Einführung:
Schulte, Axel 1990, Multikulturelle Gesellschaft: Chance, Ideologie
oder Bedrohung? in: Aus Politik und Zeitgeschichte (Beilage zu "Das Parlament")
vom 1.6.1990.
Marburger, Helga 1991 (Hrsg.), Schule in der multikulturellen
Gesellschaft. Ziele, Aufgaben und Wege Interkultureller Erziehung, Frankfurt/M.
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VVNr.: 072178 Bereich/Teilgebiet: C1
Name: D. Henning
Titel der Veranstaltung: Die Minderheitenfrage in den baltischen
Staaten während der Zwischenkriegszeit
Zeit: n. V.
Ort: Historisches Seminar, Abtl. für Osteuropäische Geschichte
Beginn: 13.10.98, 10 Uhr (Vorbesprechung)
Kommentar und Literaturhinweise: siehe Aushang im Historisches Seminar, Abtl. für Osteuropäische Geschichte oder KVV des Historisches Seminars
Leistungsnachweis: Für den Erwerb eines Leistungsnachweises im Zusatzstudiengang Interkulturelle Pädagogik halten Sie bitte Rücksprache mit D. Henning.
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VVNr.: 062754 Bereich/Teilgebiet: C1/C3
Name: Prof. Dr. Rolf Eickelpasch
Titel der Veranstaltung: Frauenmacht und Männerherrschaft im
Kulturvergleich
Zeit: Mi 11-13
Ort: R 301
Beginn: 14.10.98
Kommentar: Die alte Diskussion um Matriarchat und Patriarchat ist in letzter Zeit durch einen Ansatz erweitert worden, der von der Existenz geschlechtsegalitärer Gesellschaften ausgeht. Demnach gab und gibt es Gesellschaften mit einer annähernden Gleichheit von Mann und Frau. Das Seminar wird derartige Fallstudien vorstellen und einen Überblick über den aktuellen Diskussionsstand vermitteln.
Leistungsnachweis: Für den Erwerb eines Leistungsnachweises im Zusatzstudiengang Interkulturelle Pädagogik halten Sie bitte Rücksprache mit Herrn Eickelpasch
Literaturhinweise: Ilse Lenz/Ute Luig (Hrsg.): Frauenmacht ohne Herrschaft. Berlin 1990, Orland Frauenverlag
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VVNr.: 060838 Bereich/Teilgebiet: C1
Name: Dr. Dietmar Wilske
Titel der Veranstaltung: Föderalismus im Vergleich: Vereinigte
Staaten, Deutschland, Europäische Union
Zeit: Mi 16-18
Ort: R. 301
Beginn: 1. Vorlw.
Kommentar: Das Seminar stellt sich die Frage, wie die europäische Vielfalt zu einer Einheit zu bringen ist, ohne daß sich diese beiden Gegebenheiten / Merkmale gegenseitig ausschließen. Die Antwort könnte in der Einrichtung einer föderalen Struktur liegen. Demokratische Partizipation und Mitbestimmung der Bürger in der EU sind nicht nur auf ein starkes Europaparlament angewiesen, sondern auch auf eine ausgewogene Machtverteilung zwischen der EU, ihren Mitgliedsstaaten und Regionen. Dabei kann jedoch die deutsche Vorstellung von Föderalismus als spezielles Bund - Länder Verhältnis nicht ohne weiteres auf die Europäische Union angewandt werden. Sie kann jedoch als Fundus vielfältiger Erfahrungen mit einer bundesstaatlichen Verfassung und Verfassungspraxis gewertet werden, aus der für die Gestaltung Europas geschöpft werden kann. In diesem Sinne wird auch auf die nordamerikanische Entwicklung verwiesen, wo eine bundesstaatliche Komponente zum ersten Mal als Hauptmerkmal einer Verfassung auftritt.
Literaturhinweise: Als Lektüre im Seminar herangezogen:
* US-Verfassung
* Grundgesetz
* Europäische Verträge
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VVNr.: 062682 Bereich/Teilgebiet: C1
Name: Markus Schroer
Titel der Veranstaltung: Einführung in die Kultursoziologie
Zeit: Di 9-11
Ort: R. 520
Beginn: siehe Aushang
Anmeldung: Begrenzte Teilnehmerzahl: 50, Anmeldung erforderlich
Kommentar: Als Alfred Weber den Begriff Kultursoziologie in die Soziologie einführt, ging es noch allein um die geistigen, künstlerischen, wissenschaftlichen und moralischen Lebensformen, also um die "höhere Kultur". Schon Norbert Elias hat dagegen den Blick der Kultursoziologie auch für alltagskulturelle Gegenstandsbereiche (Eßgewohnheiten, Kleidungssitten, etc.) geöffnet. In der Beschäftigung der Frankfurter Schule mit der "Kulturindustrie" werden Beispiele aus der Popularkultur explizit zum Untersuchungsgegenstand erhoben. In der gegenwärtigen Kultursoziologie eines Pierre Bourdieu oder Gerhard Schulze schließlich werden darüber hinaus nicht nur die kulturellen Erzeugnisse selbst, sondern auch die Einstellungen zu diesen Produkten - bildungsbürgerliche Idiosynkrasien gegenüber Phänomenen der Massenkultur ebenso wie "affirmative" Begeisterung für die Spaß- und Erlebniskultur - zum Thema gemacht. Auch der aktuelle Diskurs über die "Multikulturelle Gesellschaft" und den "Kampf der Kulturen" gehört zum Themenrepertoire der Kultursoziologie. Das Seminar setzt sich zum Ziel, in die Fragestellungen der Kultursoziologie einzuführen und einen Überblick über ihre spezifischen Themenfelder zu geben.
Leistungsnachweis: Für den Erwerb eines Leistungsnachweises im Zusatzstudiengang Interkulturelle Pädagogik halten Sie bitte Rücksprache mit Herrn Schroer
Literaturhinweise: Als einführende Literatur empfehle ich:
Hans Peter Müller: Kultur und Gesellschaft. Auf dem Weg
zu einer neuen Kultursoziologie? In: Berliner Journal für Soziologie
(1994), H. 2, 135-156.
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VVNr.: 071152 Bereich/Teilgebiet: C2
Name: Prof. Dr. Wolfgang Jacobmeyer
Titel der Veranstaltung: Vorlesung: Geschichte der Deutschen in
Ostmitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert
Zeit: Mi 9-11
Ort: R 220 im Gebäude des Paläontologischen Museums, Pferdegasse
Beginn: 1. Vorlesungswoche
Kommentar: siehe Aushang
Leistungsnachweis: Für den Erwerb eines Leistungsnachweises im Zusatzstudiengang Interkulturelle Pädagogik halten Sie bitte Rücksprache mit Herrn Jacobmeyer
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VVNr.: 090017 Bereich/Teilgebiet: C1
Name: Prof. Dr. Jens Naumann
Titel der Veranstaltung: Internationale Bildungspolitik (Weltbank
u.a.) am Beispiel von zwei Sektorplänen (Äthiopien / Gambia)
Zeit: Do 11-13 (mehrere Einführungsveranstaltungen plus/oder 2
Blockveranstaltungen mit Referenten
Ort: B 210 (Georgskommende/Bispinghof)
Beginn: 22.10.98
Kommentar: Ausgangsmaterial der Seminararbeit sind Originaldokumente der Weltbank für die neuesten mehrjährigen Bildungssektor-Programme in Gambia und Äthiopien: Inhaltlich reichen diese Programme von der Vorschule, über Alphabetisierungs maßnahmen bis zum Hochschulbereich, technisch-organisatorisch betreffen sich alle Formen der internationalen Bildungshilfe in Kooperation mit den jeweiligen Regierungen. Für die TeilnehmerInnen sind im Rahmen der Hausarbeit sehr unterschiedliche Spezialisierungen möglich.
Leistungsnachweis: ja
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VVNr.: 091468 Bereich/Teilgebiet: C1
Name: Dr. Hasko Zimmer
Titel der Veranstaltung: Soziale Arbeit und Rassenhygiene
Zeit: Do 16-18
Ort: B 302
Beginn: siehe Aushang
Kommentar: Das Seminar, das sich besonders an Studierende
der Pädagogik im Hauptfach (Dip./Päd.) wendet, geht der Frage
nach, welche bereits vor 1933 ausgeprägten professionstypischen Denkformen,
Praxisbedingungen und Handlungsoptionen dazu führten, daß große
Teile der Wohlfahrtspflege und Fürsorgeerziehung, der Behinderten-
und Sonderschulpädagogik sowie der Erziehungswissenschaft zu Trägern
rassenhygienischen (eugenischen) Denkens und von Praktiken der Selektion
bzw. "Ausmerze" sog. "Minderwertiger" oder "Gemeinschaftsfremder" wurden
- und welche über 1945 hinausgehenden
Kontinuitäten zu erkennen sind.
Leistungsnachweis: ja
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VVNr.: 091472 Bereich/Teilgebiet: C1
Name: Dr. Ulla Bracht / Dr. Dieter Keiner
Titel der Veranstaltung: Globalisierung: (multi-) kulturelle Dimensionen
Zeit: Mo 18-20
Ort: B 204
Beginn: 19.10.98
Kommentar: The 'culture', that is the idea-system, of
the capitalist world-economy is the outcome of our collective historical
attempt to come to terms with the contradictions, the ambiguities, the
complexities of the socio-political realities of this particular system.
We have done it in part by creating the concept of 'culture' (usage I)
as the assertion of unchanging realities amidst a world that is in fact
ceaselessly changing. And we have done it in part by creating the concept
of 'culture' (usage II) as the justification of the inequities of the system,
as the attempts to keep them unchanging in a world which is ceaselessly
theathenes by change. (Immanuel Wallerstein). The trend towards world cultural
integration which can be dicerned in an increeasing convergence around
the basic themes and the isomorphism of national cultures has not yet reached
the point at which normative processes have a central role in world-system
processes. The capitalist world-economy is an historical system with contradictory
tendencies which will eventually lead to its transformation into a
qualitatively different kind of system... Thus the "universalism"
generated by capitalist culture needs to be carried forth to a new level
of socialist meaning, albeit with a sensitivity to the virtues of ethnic
and national pluralism (Christopher Chase-Dunn).
Leistungsnachweis: ja
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VVNr.: 090514 Bereich/Teilgebiet: C3
Name: Nadia Nagie
Titel der Veranstaltung: Lebenswege und Bildungsprozesse bei muslimischen
Frauen
Zeit: Mi 10-20
Ort: B 301
Beginn: 21.10.98
Kommentar: Diese Veranstaltung richtet sich überwiegend an junge Musliminnen, die Interesse an der Durcharbeitung ihrer eigenen akkulturellen Geschichte und den damit verbundenen Bildungsprozessen haben. Nach wie vor ist das Image muslimischer Frauen - seien es in Deutschland lebende Migrantinnen und deren Töchter bzw. Enkelinnen oder Fruaen in muslimischen Gesellschaften selbst - davon bestimmt, Abhängige einer patriarchalisch, religiös-traditionell geprägten Gesellschaft zu sein. Die Diskrepanz zwischen der Selbstwahrnehmung und den westlichen Vorstellungen von ihrer Lebenssituation ist erheblich. Wie muslimische Frauen tatsächlich mit den gegensätzlichen kulturell-gesellschaftlichen Anforderungen und Einflüssen, den persönlich-individuellen Ansprüchen umgehen sowie diese als Aufgaben eigener Entwicklung bearbeiten und dabei eine den Mitteln und Möglichkeiten zugrundeliegende eigene Wertorientierung und Lebensführung entwickeln, soll erarbeitet werden.
Leistungsnachweis: Für den Erwerb eines Leistungsnachweises
im Zusatzstudiengang Interkulturelle
Pädagogik halten Sie bitte Rücksprache mit Frau Nagie