Bereich C
Soziale Probleme in multikulturellen Gesellschaften
Migration und gesellschaftliche Partizipation
VVNr.: 061499 Teilgebiet: C3
Name: Priv. Doz. Dr. Helma Lutz
Titel der Veranstaltung: Migration und
Internationalisierung von Lebensläufen. Einführung in die Biographie- und
Lebenslaufforschung.
Zeit: Mi 9-11
Ort: B 204
Beginn: 25.4.2001
Kommentar: Biographisierungstendenzen sind heute in
allen Lebensbereichen festzustellen. Ob es sich um Bewerbungsgespräche, um
feierliche Reden anläßlich von Passageriten wie Taufen, Trauungen oder
Beerdigungen handelt, oder aber um Retrospektionen im therapeutischen Setting,
immer geht es um die biographische Selbstpräsentation eines Individuums im
sozialen Kontext. Am Ende dieses Jahrhunderts und in der Betrachtung der
westlichen Gesellschaften gehen wir davon aus, dass das Individuum sich in einem
lebenszeitlichen Prozeß entwickelt, d.h. einen Bezug zur Gesellschaft
herstellt, einen Lebensweg absolviert. An die Stelle sozialer Statuszuschreibung
ist die Vorstellung getreten, daß Menschen in der modernen Gesellschaft
Optionen geboten werden, dass sie sich in einer von Individualisierung
gekennzeichneten Gesellschaft zurechtfinden müssen; sie müssen also neue
Strukturierungs- und Orientierungsleistungen erbringen. Neben der
Vervielfältigung und Ausdifferenzierung neuer Lebensstile impliziert diese
Situation auch neue Zwänge. Menschen müssen ihr Leben aktiv gestalten,
biographische Arbeit verrichten. Im Zeitalter der Globalisierung und
Flexibilisierung werden verstärkt Mobilitätserwartungen an die Individuen
gestellt. Folglich verändern, internationalieren sich Lebensläufe und
entstehen neue Bewältigungsmuster.
Dieses Seminar beschäftigt sich a) mit den theoretischen Wurzeln und
Entwicklungen narativer Forschungsmethoden, insbesondere mit der von Fritz
Schütze entwickelten biographischen Stegreiferzählung; b) mit dem Einsatz
dieser Methode bei der Erforschung internationalisierter Lebensläufe am
Beispiel von MigrantInnen. Schließlich c) werden praktische Kenntnisse in der
Interviewführung und Interviewanalyse vermittelt.
Bereitschaft zu aktiver Partizipation der TeilnehmerInnen wird erwartet. Es wird
vorausgesetzt, dass die TeilnehmerInnen bereit sind, wöchentlich Leseleistungen
zu erbringen und/oder praktische Übungen durchzuführen.
Leistungsnachweis: ja, für Hausarbeit oder
Verschriftlichung eines Referats
VVNr.: 061981 Teilgebiet: C3
Name: Hasan Alaçocio™lu
Titel der Veranstaltung: Alternative Jugendarbeit in
den Migrantenorganisationen - Identitätsstabilisierend oder konfliktfördernd
Zeit: Do 16-18
Ort: B 203
Beginn: 19.4.2001
Kommentar: In NRW existieren zur Zeit ca. 2.400
Migranten-Selbstorganisationen. Ihre Aktivitäten liegen überwiegend im
kulturellen, sozialen, religiösen und sportlichen Bereich. In diesem Seminar
geht es darum, die verschiedenen Migranten-Selbstorganisationen im Bereich der
Jugendarbeit kennen zu lernen. Besonders gilt die zentrale Frage dieses Seminars
dem Integrationspotential muslimischer Selbstorganisationen. Welche
Vorstellungen von Jugendarbeit und außerschulischen Bildungsinitiativen haben
sie? Welche Möglichkeiten der Integration bieten sie? Unterstützen sie
Migrantinnen und Migranten mit ihrer Jugendarbeit dabei, sich in Deutschland
heimisch zu fühlen, oder betreiben sie eine (in verschiedenen Medien
verbreitete) Politik der Abgrenzung zu anderen Religionen und Kulturen, die sich
nachteilig auf das Zusammenleben in Deutschland auswirkt. Sind sie
identitätsstabilisierend oder konfliktfördernd?
Neben der Jugendarbeit in verschiedenen Migranten-Selbstorganisationen werden
wir uns auch mit der öffentlichen Jugendarbeit beschäftigen.
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: Literatur wird zum Semesteranfang
bekannt gemacht.
VVNr.: 060928 Teilgebiet: C1
Name: Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz
Titel der Veranstaltung: Differenz und
Chancengleichheit?
Zeit: Do 16-18
Ort: B 201
Beginn: 26.4.2001
Kommentar: Unter der Überschrift „Differenz und
Gleichheit" hat sich eine internationale, interdisziplinäre Diskussion
herausgebildet, in der die Frage der Chancengleichheit im Bildungswesen
(Chancengleichheit durch Bildung?) sich weitaus komplexer darstellt als z.B.
noch in den 1960er Jahren (unter dem Stichwort „Bildungskrise -
Sputnikschock"). Dies hängt u.a. mit einem gesteigerten
Pluralitätsbewusstsein zusammen, einer neuen - sich allerdings nicht nur
positiv auswirkenden - Bereitschaft, sprachliche, nationale, ethnische,
soziokulturelle usw. Heterogenität in den Bildungseinrichtungen wahrzunehmen
und zum Ausgangspunkt von Reformforderungen wie -versuchen zu machen. In der
Theoriediskussion, die anhand ausgewählter Texte im Mittelpunkt des Seminars
stehen soll, geht es um die Neufassung des Verhältnisses von Gleichheit und
Differenz, von ‚eigen‘ und ‚fremd‘, um die Infragestellung von
Normalitätskonstruktionen und (impliziten) Maßstäben im Bildungswesen.
Im Seminar soll anhand von (für alle verbindlichen) Texten die Entwicklung der
Diskussion über (Chancen-)Gleichheit und Differenz nachvollzogen werden (siehe
Grundlagentexte); darauf aufbauend werden wir an weiteren Texten einzelnen
Differenzlinien nachgehen.
Das Seminar steht im Kontext eines geplanten erziehungswissenschaftlichen und
soziologischen Lehr-Forschungsprojekts zum Thema: „Soziale Ungleichheit -
Gleichheit durch Bildung?" (DozentInnen: Rolf Eickelpasch, Marianne
Krüger-Potratz, Helma Lutz, Claudia Rademacher), das im Sommersemester mit drei
Vortragsveranstaltungen (Die 18 - 20 Uhr) beginnt. Nähere Einzelheiten werden
im Seminar bekanntgegeben.
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: Empfohlene Grundlagentexte:
Bourdieu, Pierre; Passeron, Jean-Claude: Die Illusion der Chancengleichheit.
Stuttgart 1971 und der Text in: Bourdieu, Pierre;Wacquant, Loic J.D.: Reflexive
Anthropologie. Frankfurt a.M. 1996, S. 95-249.
VVNr.: 060932 Teilgebiet: C3
Name: Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz; Dr. Gabriele
Claßen, Christiane Bröcker
Titel der Veranstaltung: Migrantinnen in Münster (II)
Zeit: Do 9-13
Ort: B207
Beginn: 19.4.2001
Kommentar: Diese Veranstaltung ist die Fortsetzung
eines im Wintersemester begonnenen Seminars, in dessen Rahmen eine empirische
Untersuchung entwickelt und durchgeführt worden ist, die die Integration von
AusländerInnen und AussiedlerInnen, hier jedoch speziell die der jugendlichen
MigrantInnen, evaluiert. In dieser Folgeveranstaltung sollen nun die erhobenen
Daten analysiert, dokumentiert und für eine Präsentation aufbereitet werden.
Neue TeilnehmerInnen können nicht aufgenommen werden.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 061780 Teilgebiet: C1
Name: Prof. Dr. Jürgen Helmchen
Titel der Veranstaltung: Für oder gegen die
"Allgemeinheit der Bildung". Die aktuelle französische Debatte um die
"Ecole de la Republique" und die soziale Differenzierung
Zeit: Do 11-13
Ort: B 203
Beginn: 19.4.2001
Kommentar: Das französische Bildungssystem gilt in
Europa als eines der traditionsreichsten und stabilsten. Nichtsdestoweniger ist
es in den letzten Jahren mehr Kontroversen ausgesetzt gewesen als je zuvor.
Verteidiger und Kritiker der überkommenen republikanischen
Bildungsinstitutionen und ihrer Ausbildungsgänge stehen sich gegenüber - und
es kommt teilweise zu einem "dialogue des sourds". Polemiken und
Stellungnahmen häufen sich in den letzten zwei Jahren. In dieser
Lehrveranstaltung sollen die in den letzten Jahren erfolgten Debatten anhand von
Texten aus Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen aufgenommen und die darin
auffindbaren Modernisierungsprobleme diskutiert werden.
Für die Mitarbeit im Seminar sind französische Sprachkenntnisse erforderlich.
Arbeitsform: thematische Arbeitsgruppen
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 061484 Teilgebiet: C2
Name: Priv. Doz. Dr. Helma Lutz
Titel der Veranstaltung: Ethnizität, Geschlecht,
Profession. Die Globalisierung der Dienstmädchenfrage (Teil II,
Forschungsprojekt)
Zeit: Do 9-11
Ort: B 301
Beginn: 26.4.2001
Kommentar: Dieses Forschungsseminar richtet sich an
Studierende der Erziehungswissenschaft als auch die der Soziologie und
Politologie. Es beschäftigt sich mit einem neuen gesellschaftlichen Phänomen,
das aber bei näherer Betrachtung eine lange Geschichte hat. Die Presse
informiert uns ab und zu über eine neue Zeiterscheinung: nämlich die Tatsache
, dass Dienstmädchen, Kindermädchen, Haushaltshilfen, Putz- und Pflegefrauen
in zunehmendem Maße die Versorgungsarbeit des modernen Haushalts übernehmen.
Lange zeit hatte die Vorstellung geherrscht, dass diese Art der
Versorgungsarbeit spätestens nach dem zweiten Weltkrieg verschwunden war. An
der Schwelle zum 21. Jahrhundert scheinen nun aber „domestic helpers" in
vergleichbarer Anzahl das Haushaltsleben des Technozeitalters zu prägen, wie
bereits vor 100 Jahren. „Domestic work" ist weltweit heute der größte
Arbeitsmarkt für Frauen. Das Seminar wird der Frage nachgehen, wie es zu dieser
Entwicklung gekommen ist und welche Auswirkungen diese Erscheinung auf die
moderne Familie und deren Erziehungspraktiken hat; welche Auswirkungen hat die
Tatsache, dass die Mehrzahl der betreffenden Frauen Migrantinnen sind auf das
Zusammenleben in der multi-kullturelen Gesellschaft? Handelt es sich hier um ein
spezifisches „Problem von Frauen"?
Das Seminar hat sich im Wintersemester vor allem mit Literatur auseinander
gesetzt und mit Forschungsmethoden und –techniken. Im zweiten Teil liegt der
Schwerpunkt auf eigener Datenerhebung, Datenerschließung und -präsentation.
Neueinstieg nach Rücksprache möglich
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: Basistext:
Helma Lutz: Geschlecht, Ethnizität, Profession. Die neue Dienstmädchenfrage im
Zeitalter der Globalisierung. Münster: IKS - Querformat Nr. 1, März 2000
VVNr.: 066759 Teilgebiet: C2
Name: Priv. Doz. Dr. Helma Lutz; Dr. Claudia
Lademacher
Titel der Veranstaltung: Race, Class, Gender in der
postkolonialen Debatte. Soziologische und erziehungswissenschaftliche Zugänge.
Zeit: Di 14-16
Ort: B203
Beginn: 24.4.2001
Kommentar: Das Label ‚Postcolonial Studies‘ als
Unterabteilung der ‚Cultural Studies‘ kennzeichnet ein disparates
Forschungsfeld: (Post-)Kolonialismus und Identitätenproblematik (Rassismen,
Ethnizität, Migration), Gender-Issues (Geschlechterverhältnisse, Sexualität,
Queer Theory) sind einige ihrer gegenwärtig aktuellen Forschungsfelder. Fristet
die postkoloniale Debatte in der deutschen Erziehungswissenschaft und Soziologie
noch ein Schattendasein, so sind ihre theoretischen Konzepte in der
anglo-amerikanischen Diskussion schon lange forschungsleitend. Die bekanntesten
AutorInnen der postkolonialen Kritik sind: Edward Said, Homi K. Bhabha, Gayatri
C. Spivak, Stuart Hall. In dieser Debatte stellen Interdisziplinarität und
Internationalität keine Schlagworte dar, sondern sie sind Voraussetzung für
die Elaboration ihrer theoretischen Bausteine; philosophische, soziologische,
semiotische oder ethnographische Zugänge ergänzen sich bei der Analyse
sozialer In- und Exklusionsprozesse. Die Kritik an eurozentrischen Diskursen, an
homogenisierenden Bildern von der ‚Fremden Frau'(third-world-woman, Chandra
Talpade Mohanty) etwa und die Kritik an der stereotypisierden Gegenüberstellung
des ‚Westen‘ und dem ‚Rest‘ (‚the West and the Rest',Stuart Hall)
bilden die Grundlage zu einer umfassenden Analyse moderner, muli-ethnischer
Gesellschaften.
Ziel des Seminars ist es, einen Ein- und Überblick in die theoretischen
Konzepte der postkolonialen Debatte und ihrer Schlüsselbegriffe zu geben.
Dieses Seminar wendet sich insbesondere an theorieinteressierte Studierende mit
der Fächerkombination Erziehungswissenschaft/Soziologie (L/M/D; HS). Es steht
im Kontext eines geplanten erziehungswissenschaftlich/soziologischen Lehr- und
Forschungsprojekts zum Thema "Soziale Ungleichheit - Gleichheit durch
Bildung?" (DozentInnen: Rolf Eickelpasch, Marianne Krüger-Potratz, Helma
Lutz, Claudia Rademacher), das im Sommersemester mit drei
Vortragsveranstaltungen (Di 18-20 Uhr) beginnt. Nähere Einzelheiten werden im
Seminar bekannt gegeben.
Leistungsnachweis: Teilnahmevoraussetzungen:
1. Bereitschaft zur regelmäßigen, aktiven Mitarbeit 2. Bereitschaft zur
Lektüre englischer Fachliteratur ; Scheinanforderungen: Referat und Hausarbeit
VVNr.: 061010 Teilgebiet: C1/C2
Name: Dr. Hasko Zimmer
Titel der Veranstaltung: Jugend und Rechtsextremismus
in Deutschland
Zeit: Do 14-16
Ort: B214
Beginn: 19.4.2001
Kommentar: Im Gegensatz zu den aufgeregten
Verlautbarungen und populistischen Aktivitäten des vergangenen Jahres stellt
das Thema "Jugend und Rechtsextremismus" keineswegs ein neues und nur
sehr bedingt ein ostdeutsches Problem dar. Die inzwischen über 20jährige
Debatte, die sich nach der deutschen Vereinigung oft nur allzu bereit auf den
"Osten" konzentrierte, hat in den Sozialwissenschaften sowie in
pädagogischen Arbeitsfeldern eine Fülle von Konzepten hervorgebracht, an die
erinnert und - wenn auch kritisch - angeschlossen werden kann. Das Seminar wird
unter besonderer Berücksichtigung von Ansätzen aus der Jugend- und
Sozialisationsforschung in den aktuellen Diskussionsstand einführen und in
diesem Rahmen über den Sinn und die Chancen einer pädagogischen
Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus diskutieren.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 061905 Teilgebiet: C3
Name: Prof. Dr. Hagen Kordes
Titel der Veranstaltung: "Gefangen im
Ghetto?" Bildungsgänge Jugendlicher in sozialkulturellen
"Brennpunkten"
Zeit: Do 20-22
Ort: C307
Beginn: 19.4.2001
Kommentar: Lange Zeit hat in den Einwanderungs- und
Zuwanderungsgesellschaften ein Denken und Handeln in Begriffen der Akkulturation
also der Anpassung der Einwanderer und Minderheiten an eine stärkere und
mehrheitliche Kultur vorgeherrscht. Diese Vorstellung ist in der deutschen
Diskussion mit Vehemenz wieder aus der Versenkung hervorgeholt worden und zwar
in einer Weise, welche die Mehrheit der den Migrationen entstammenden
Gesellschaftsmitglieder sich auf's Neue diffamiert fühlten. Die Äußerung
Zaimoglus, wonach, wenn in Deutschland von Integration gesprochen wird, immer
auf's Neue ein "Türke gebaut" wird, wollen wir an einem bestimmten
multikulturellen Stadtteil (im Deutschen: Sozialer Brennpunkt(!)), mit seinen
Schulen, Jugendzentren, Gemeinden, Gangs und Lebenswelten erforschen:
Dortmund-Nord. Dabei werden wir hauptsächlich der Frage nachgehen, wie sich
Schulpädagogik/Didaktik bzw. Sozialpädagogik/Erwachsenenbildung in einer Welt
entwickeln und bewähren, die teilweise Züge einer
"Parallelgesellschaft" (Alarm! Höchste Gefahrstufe!) hat.
Idealerweise sollte diese Veranstaltung mit einem Praktikum, zumindest mit
Erkundungen und Hospitationen, die wir gemeinsam durchführen, verbunden werden.
Sie ist überdies ideal geeignet für die Findung und Bearbeitung 'spannender'
Prüfungsthemen.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 061006 Teilgebiet:
C1/C2
Name: Dr. Hasko Zimmer
Titel der Veranstaltung: Umgang mit der Vergangenheit
- Internationale Probleme und Konzepte
Zeit: Mo 14-16
Ort: B301
Beginn: 23.4.2001
Kommentar: Das Seminar setzt die Arbeit im vergangenen
Semester fort, die uns an den bisher untersuchten Länderbeispielen (Südafrika,
Südamerika, Japan, Polen, Niederlande) bereits gezeigt hat, welche
internationale Bedeutung die Auseinandersetzung mit nationaler Vergangenheit
(Kriegsverbrechen, Diktatur, Rassismus, Menschenrechtsverletzungen) inzwischen
gewonnen hat und wie anders außerhalb Deutschlands die Problematik bearbeitet
wird. Der Vergleich der Konzepte und Lösungswege, ihrer Reichweite und
Widersprüche verfolgt u.a. das Ziel, die internationale Diskussion für
Ansätze einer Erinnerungsarbeit im Horizont von Friedenspolitik, nationalen
Entwicklungsperspektiven und internationaler Verständigung fruchtbar zu machen.
Neue Teilnehmer sind willkommen und können sich anhand der vorliegenden
Materialien und Arbeitsergebnisse gut in Thematik und Diskussion einarbeiten.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 064263 Teilgebiet:
C1/C2
Name: Dr. Karin Meendermann; Prof. Dr. Dietrich
Thränhardt
Titel der Veranstaltung: Migration und politische
Bildung
Zeit: Blockseminar vom 26.4-27.4.2001, Vorbesprechung:
23.04.2001, 11-13 Uhr, R. 213 (Institut für Poltikwissenschaften, Platz der
weißen Rose)
Ort: Franz Hitze Haus, Kardinal-von-Galen Ring 50,
Münster
Beginn: 26.-27.04.2001
Anmeldung: Akademie Franz Hitze Haus,
Kardinal-von-Galen Ring 50, 48149 Münster
Kommentar: Der Begriff "Migration" wird in
politischen und wissenschaftlichen Diskussionen immer häufiger verwendet. Was
verbirgt sich dahinter? - Wie werden Migrationsprozesse ausgelöst? Welche
Probleme der Migranten und welche Sorgen der Deutschen sind mit
Wanderungsbewegungen verbunden? Aus politikwissenschaftlicher Sicht stellt sich
darüber hinaus die Frage: "Zuwanderungskontrolle oder
Einwanderungsmanagement?"
Jeder dritte Schüler an deutschen Schulen stammt aus zugewanderten oder
eingebürgerten Familien. Wir nehmen sie wahr als "ausländische"
Kinder oder Jugendliche, auch wenn sie oder ihre Eltern den deutschen Pass
besitzen. Mit oder ohne deutschen Pass, das Bild ist vielfältig: Es gibt
Differenzierungen nach Herkunftsland und Rechtsstatus. Focussieren wir das Thema
"Migration" infolgedessen aus erziehungswissenschaftlicher
Perspektive, so ergeben sich neue Fragestellungen: Welche spezifischen Probleme
haben Kinder mit Migrationshintergrund? Welche Integrationskonzepte sind
tragfähig? Sind beispielsweise Schulklassen mit vielen ausländischen Schülern
wirklich besonders anfällig für fremdenfeindliche Einstellungen?
In dieser Einführung werden die wichtigsten Fragestellungen und Ergebnisse der
Migrationstheorie dargestellt und kritisch durchleuchtet. Gleichzeitig wollen
wir uns mit den Themen Einwanderung und Integration als facettenreiche
Herausforderung für Schule, politische Bildung und Gesellschaft auseinander
setzen.
Das Seminar richtet sich an ein breites Spektrum von Sozialwissenschaftlern und
Pädagogen, die in Hochschulen, in Studienseminaren, an Schulen und im
außerschulischen Bereich tätig sind. Auf diese Weise soll ein regionales
Netzwerk von Personen und Institutionen auf dem Gebiet der politischen Bildung
aufgebaut und gestärkt werden. Aus diesen Gründen wird eine besondere
Veranstaltungsorganisation und -terminplanung notwendig: Das Arbeitsprogramm
wird am Vorbesprechungstermin differenziert vorgestellt. Sie können sich
anschließend für die Wahl eines Themenschwerpunktes - im Zusammenhang mit dem
Erwerb eines Leistungsnachweises - in entsprechende Listen eintragen.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 066691 Teilgebiet: C1
Name: Prof. Dr. Rolf Eickelpasch
Titel der Veranstaltung: Kultursoziologische
Ungleichheitsforschung
Zeit: Di 14-16
Ort: R 554
Beginn: 24.4.2001
Kommentar: In der soziologischen
Ungleichheitsforschung hat in den letzten Jahrzehnten eine „kulturalistische
Wende" stattgefunden. „Klasse" und „Schicht" werden zunehmend
als Leitbegriffe verabschiedet, ins Zentrum der Analyse treten Begriffe wie „Lebensstil"
und „Milieu". Sie erscheinen vielen als letzter konzeptioneller Strohhalm
in einer sozialen Welt, die sich in umfassenden Individualisierungs- und
Pluralisierungsprozessen aufzulösen droht. Der theoretische Stellenwert des
Lebensstilkonzepts ist jedoch nach wie vor ungeklärt. Stellen Lebensstile
autonome, von ökonomischen Verteilungsstrukturen unabhängige soziokulturelle
Tatsachen dar oder stehen sie in engem Zusammenhang mit „harten"
sozialstrukturellen Merkmalen? Dieser und weiteren Fragen will das Seminar in
einem kritischen Vergleich wichtiger Ansätze in der soziologischen Lebensstil-
und Milieuforschung (u.a. Hörning/Michailow, Schulze, Müller, Bourdieu, Vester)
nachgehen. Teilnahmebedingung ist die Bereitschaft zur Übernahme eines
Referats.
Dieses Seminar wendet sich insbesondere an theorieinteressierte Studierende mit
der Fächerkombination Erziehungswissenschaft (Pädagogik)/Soziologie (L/M/D;
HS). Es steht im Kontext eines geplanten mehrsemestrigen interdisziplinären
erziehungswissenschaftlich/soziologischen Lehr- und Forschungsprojekts zum Thema
„Soziale Ungleichheit – Gleichheit durch Bildung?" am Fachbereich 06 (DozentInnen:
Rolf Eickelpasch, Marianne Krüger-Potratz, Helma Lutz, Claudia Rademacher), das
im Sommersemester mit drei Vortragsveranstaltungen (Di 18-20h) beginnt. Nähere
Einzelheiten werden im Seminar bekannt gegeben.
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: Basisliteratur: Konietzka,
Dirk: Lebensstile im sozialstrukturellen Kontext, Opladen 1995, Westdeutscher
Verlag
Empfohlene Grundlagentexte: Bourdieu, Pierre 1971: Zur Illusion der
Chancengleichheit, Stuttgart.
Bourdieu, Pierre/Wacquant, Loic J. D. 1996 : Reflexive Anthropologie, S. 95-249,
Frankfurt/M.
VVNr.: 065566 Teilgebiet: C1
Name: HDoz. Dr. Uta Klein
Titel der Veranstaltung: Israel - eine multiethnische
Gesellschaft
Zeit: Di 16-18
Ort: R555
Beginn: 17.4.2001
Kommentar: Die israelische Gesellschaft wird von
Konfliktlinien durchzogen, die lange durch den israelisch-arabischen Konflikt
überdeckt wurden: der Konflikt zwischen religiösen und säkularen, zwischen
aschkenasischen und sephardischen, zwischen jüdischen und arabischen
Bevölkerungssegmeneten. Durch die historische Entstehungsgeschichte und die
ethnische Fundierung des Staates ist Israel ein Einwanderungsland par excellence.
Der Migrationsgeschichte und –wirklichkeit sowie der Lebensverhältnisse der
Bevölkerungsgruppen soll im Seminar nachgegangen werden.
Leistungsnachweis: ja, die Bereitschaft, englische
Texte zu lesen, ist erforderlich.
Literaturhinweise: Literaturliste: im Seminar
VVNr.: 066778 Teilgebiet: C1
Name: Prof. Dr. Hans-Günter Thien
Titel der Veranstaltung: Migration und Ethnizität
Zeit: Do 16-18
Ort: R 520
Kommentar: Deutschland ist ein Einwanderungsland, auch
wenn das politisch umstritten ist. Aber was bedeutet das für die Einwandernden
wie für die, die schon da waren – Integration, Assimilation, Multi-Kulti oder
sollten „die Ausländer" doch wieder raus? Wie gehen sie mit dem
Sachverhalt um, und welche Rolle spielt dabei insbesondere das, was man
gemeinhin „Kultur" nennt?
Es geht insgesamt um die Musterung eines vielschichtigen Diskursfeldes, wobei
nicht zuletzt die politische Dimension mit berücksichtigt werden sollte.
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: Kien Nghi Ha, Ethnizität und
Migration (Einstiege Bd. 9), Münster 1999 (Westfälisches Dampfboot, 29, 80).
VVNr.: 070064 Teilgebiet: C3
Name: Prof. Dr. Bernd Schäfer
Titel der Veranstaltung: Vorlesung: Sozialpsychologie
II: Soziale Beziehungen in und zwischen Gruppen
Zeit: Do 9-11
Ort: R 2.039
Beginn: 18.4.2001
Kommentar: Teil II der Vorlesung ist der Analyse von
Gruppenprozessen gewidmet.
Insbesondere werden die Themenbereiche: Entwicklung und Struktur sozialer
Gruppen - Konformität und Minderheiteneinfluss - Gruppenleistung und
Entscheidungen in Gruppen - Führung in Gruppen - Konflikt und Kooperation -
Soziale Identität und Gruppenverhalten - wertbezogenes Verhalten in Gruppen
behandelt.
Leistungsnachweis: keine
Literaturhinweise: Stroebe, W., Hewstone, M. \&
Stphenson, G.M. (Hrsg.) (1996): Sozialpsychologie. Eine Einführung. (Kap. 1,
15, 16, 17). Berlin: Springer Verlag, (3. Aufl.)
Bierhoff, H.-W. (2000). Sozialpsychologie. Ein Lehrbuch. (Kap. II, 1., 3., 4.,
5.; Kap. V.) Stuttgart: Kohlhammer, (5. Aufl.)
VVNr.: 079736 Teilgebiet:
C3
Name: Prof. Dr. Michael Krüger; Annette Ruth Hofmann
Titel der Veranstaltung: Sport und Leibeserziehung im
interkulturellen Vergleich
Zeit: Mo 16-18
Ort: Ho 1
Beginn: zweite Semesterwoche
Kommentar: Ziel des Seminars ist es, einen Überblick
über historische Entwicklungen und gegenwärtige Strukturen der Leibeserziehung
und des Sports in verschiedenen europäischen und außereuropäischen Ländern
zu erarbeiten. Dazu gehören in erster Linie die Verbreitung des deutschen
Turnens, des englischen Sports und der schwedischen Gymnastik in
unterschiedlichen Ländern, aber auch die Bedeutung des Spiels als
anthropologische Konstante.
Plan:
Grundlagen:
Sport - Turnen - Sporterziehung als regionales, interkulturelles,
internationales und universales Thema
Begriffliche Klärungen/Entwicklungen
Historische Entwicklungen
Theoretische Modelle/Konzepte zur Rolle des Sports im Prozeß der
Internationalisierung (Nationalismus - Ethnizismus - Regionalismus -
Internationalisierung - Multikulturalismus)
Ausgewählte Beispiele:
Die Entwicklung des Sports in ausgewählten Ländern und Kulturen
Sportstrukturen im Vergleich (Europa/USA/Asien...)
Sport - Internationalismus, Universalismus, Globalisierung
Die Rolle der Olympischen Spiele und Weltmeisterschaften
Breitensport
Schulsport - Physical Education
Medien - Wirtschaft - Moral/Ethik
Literaturhinweise: Guttmann, Allen: Games &
Empires. Modern Sports and Cultural Imperialism. New York 1994; Heinemann,
Klaus: Sport Clubs in various European Countries. Schorndorf 1999; Jütting,
Dieter: Sportvereine in Europa zwischen Markt und Staat. Münster 1999; Mandell,
Richard D.: Sport. Eine illustrierte Kulturgeschichte. München 1999; Maguire,
Joseph: Global Sports. Identities, Societies, Civilization. Cambridge 1999;
Tokarski, Walter/Steinbach, Dirk: Spuren. Sportpolitik und Sportstrukturen in
der Europäischen Union. Aachen 2001; Europäische Akademie des Sports: Lokale
ind kommunale Sportstrukturen in Europa. Velen 1998
VVNr.: 079152 Teilgebiet: C3
Name: Bernd Schulze
Titel der Veranstaltung: Interkulturell vergleichende
Sportsoziologie
Zeit: Di 14-16
Ort: Ho 22
Beginn: 23.4.2001
Kommentar: Das Hauptseminar behandelt in
vergleichender Perspektive die Verbreitung, Entwicklung und zukünftige
Perspektive des Sports der Weltgesellschaft. Exemplarisch werden globale
Tendenzen der Kommerzialisierung, Verrechtlichung und Politisierung des Sports,
aber auch lokale und nationale Sonderwege der Sportentwicklung thematisiert.
Ausgangspunkt ist der Sport in Mittel- und Südamerika als Element einer
gesellschaftlich bedingten Freizeitkultur. Durch den Vergleich mit der
Sportentwicklung in Nordamerika, Europa, Asien und Afrika soll as wechselseitige
Verhältnis von Sport und Gesellschaft untersucht werden.
Leistungsnachweis: Themenplan und Literaturliste
finden sich auf der Homepage des Instituts für Sportkultur und Weiterbildung.
Anmeldung und Themenvergabe können ab sofort per e-mail: schulzb@uni-muenster.de
oder persönlich in meiner Sprechstunde erfolgen.
Literaturhinweise: Favre, Henri: Lateinamerika.
Bergisch Gladbach 2000; Taylor, Chris: Samba, Coca und das runde Leder.
Streifzüge durch das Lateinamerika des Fußballs. Stuttgart 1998; Dirnmoser,
Dietmar u.a. (Hrsg.): Sport und Spiele. Lateinamerika, Analysen und Berichte,
Band 19. Bad Honnef 1995
VVNr.: 060401 Teilgebiet: C1
Name: Dr. Norbert Ricken
Titel der Veranstaltung: Differenz und Identität -
Formen menschlicher Selbstverständigung in pädagogischer Perspektive
Zeit: Mo 14-16
Ort: B209
Beginn: 23.4.2001
Kommentar: ‘Identität'
provoziert – immer noch: auch ein halbes Jahrhundert nach der Etablierung des
Identitätsbegriffs in den Sozial- und Kulturwissenschaften (spätestens durch
Erikson) können die verschiedene Konzepte der ‘personalen Identität' nur
eine umstrittene Geltung beanspruchen; was den einen unverzichtbar scheint, um
drohenden Zerfall und damit einhergehenden Selbstverlust abzuwehren, ist den
anderen eine mehr als nur ärgerliche Einheitszumutung und das ‘Einfallstor'
disziplinierender Normalisierungen. Während aber so in den gegenwärtigen
Sozialwissenschaften ‘Identität' längst als problematisches Modell
reflektiert, zwischen Einheit und Vielheit differenziert und gegen (allzu)
naheliegende Mißverständnisse immer wieder neu abgegrenzt wird, ist ‘Identität'
als Topos in die alltägliche Selbstverständigung von Menschen eingegangen und
zu einer ebenso mächtigen wie problematischen Orientierungsfiguration geworden.
Anlaß genug, im Seminar dem Diskurs der ‘Identität' entlang dreier
Fragekomplexe nachzugehen und so in eine (auch pädagogisch relevante) Theorie
der Identität einzuführen: (1) Was meint personale Identität und wie wird sie
– in verschiedenen theoretischen Ansätzen – konzipiert? (2) Was
unterscheidet wissenschaftliche und alltagsweltliche Bezugnahmen, und wie ist
ihr überaus ambivalentes Verhältnis zu verstehen? (3) Unter welchen
gesellschaftlichen Bedingungen aber ist die Rede von personaler Identität überhaupt
notwendig oder gar sinnvoll? Seminar- und Lektüreplan wie Arbeitsverabredungen
werden in der ersten Sitzung vorgestellt bzw. getroffen.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 082542 Teilgebiet:
C1
Name: Tobias Arand
Titel der Veranstaltung: Von edlen Wilden und wilden
Barbaren - Die geschichtliche Entwicklung der Wahrnehmung fremder Kulturen in
Europa.
Zeit: Mi 16-18
Ort: R 206, Pferdegasse 1
Beginn: 18.4.2001
Kommentar: ‘Die Wahrnehmung des Fremden’ ist ein
eigentlich zeitloses Thema, das aber gerade jetzt aktuell ist. Um heutige
Phänomene wie z.B. Fremdenangst - oder Ablehnung angemessen einzuschätzen und
auch im Unterricht später behandeln zu können, ist das Wissen um die
historische Dimension der ‘Wahrnehmung des Fremden im europäischen Kulturraum’
hilfreich.
Quellengruppen, denen sich Aussagen darüber entnehmen lassen, sind Literatur,
Geschichtsschreibung und Kunst. Ein mögliches Themenfeld könnte hierbei z.B.
das römische Germanenbild sein, wie es sich u.a. in Tacitus’ ‘Germania’
findet. Der zeitliche Rahmen, der überschaut werden soll, erstreckt sich von
der Antike bis zur Neuzeit, wobei natürlich nur punktuell vorgegangen werden
kann.
Neben der inhaltlichen Erarbeitung dient das Seminar aber auch der Einführung
in grundsätzliche theoretische wie praktische Fragen
geschichtswissenschaftlichen Arbeitens.
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: Auss. Kat. Göttingen: ‘Rohe
Barbaren’ oder ‘edle Wilde’. Der europäische Blick auf die ‘andere Welt’,
hsrg. V. Institut f. angewandte Kulturforschung, Göttingen 1991; Duby, Georges:
Unseren Ängsten auf der Spur. Köln 1996; Hey, Bernd u.a.: Umgang mit
Geschichte. Geschichte erforschen und darstellen - Geschichte erarbeiten und
begreifen. Stuttgart, Düsseldorf u.a. 1992; Nippel, Wolfgang: Griechen,
Barbaren und ‘Wilde’. Frankfurt/M. 1990.
VVNr.: 083773 Teilgebiet: C3
Name: Priv.Doz. Dr. Ralf Martin Jäger
Titel der Veranstaltung: Fremde Kulturen in
Deutschland: Musik von Migrantinnen und Migranten (mit feldforschung)
Zeit: Do 9-11
Ort: Gebäude des Fachs Musikwissenschaft,
Schloßplatz 6
Beginn: 26. April 2001
Kommentar: Die Veranstaltung soll als Teilbereich
einen Beitrag zum interdisziplinären Projekt "Migrantinnen und Migranten
in Münster" liefern. Es ist das Ziel des Seminars, exemplarisch die Musik
von Migrantinnen und Migranten in Münster zu dokumentieren und zu untersuchen.
Zunächst sollen generelle theoretische Grundlagen der musikalischen
Feldforschung vermittelt werden, auf deren Basis ein Befragungskatalog zu
erstellen ist. Nach einer kurzen Einführung in die relevanten Musikkulturen
sollen die Teilnehmer in Kleingruppen ausgewählte ausländische Familien
besuchen, um in Form einer Feldforschung Befragungen durchzuführen,
gegebenenfalls die dort praktizierte Musik aufzunehmen sowie Bilddokumentationen
zu erstellen. Anschließend sind die gesammelten Informationen, Dokumentationen
und Klangmaterialien auszuwerten und die Untersuchungsergebnisse von den Gruppen
in schriftlicher Form aufzuarbeiten. Es ist ggf. vorgesehen, die Studien zu
veröffentlichen.
Leistungsnachweis: ja
VVNr.: 071094 Teilgebiet: C3
Name: Dr. Cecilia Essau
Titel der Veranstaltung: Entwicklungspsychologie im
Kulturvergleich
Zeit: Do 9-11
Ort: R 2K25
Beginn: 26.4.2001
Kommentar: In dieser Veranstaltung soll die
Verallgemeinerbarkeit und Spezifität von Theorien der Entwicklungspsychologie
des westlichen Kulturkreises diskutiert werden, ebenso wie Forschungsmethoden
von Kulturvergleichsstudien. Weitere Themen dieses Seminars beinhalten:
Verhalten bei der Kindererziehung und die Bedeutung der verschiedenen
Entwicklungsstadien (Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter) in unterschiedlichen
Kulturen, die gesellschaftliche Vermittlung pro- und antisozialen Verhaltens,
Stress und Coping, und der Einfluß kultureller Werte bei der kognitiven,
sozioemotionalen und moralischen Entwicklung.
Leistungsnachweis: Referat
Literaturhinweise: Keller, H. (Hrsg.). (1998).
Lehrbuch Entwicklungspsychologie. Bern: Verlag Hans Huber. Miller, P. (1993).
Theorien der Entwicklungspsychologie. Heidelberg: Spektrum. Oerter, R. \&
Montada, L. (Hrsg.). (1995). Entwicklungspsychologie. Weinheim: Psychologie
Verlags Union.