Bereich C
Soziale Probleme in multikulturellen Gesellschaften
Migration und gesellschaftliche Partizipation
VVNr.: 063897
Teilgebiet: C1
Name: Prof. Dr. K. Hahn
Titel der Veranstaltung: RV: Entstehung und Wirkung von Feindbildern
Zeit: Mo 18-21.30
Ort: F9
Beginn: 29.10.2001
Kommentar: Im Rahmen dieser Veranstaltung, die sich aus einem Vorlesungs- und einem Seminarteil zusammensetzt, die einander ergänzen, soll der Frage nach der Entstehung, Wirkung und Funktion von Feindbildern in Geschichte und Politik nachgegangen werden.
Die Veranstaltung gliedert sich in zwei inhaltlich zu differenzierende Blöcke. Im ersten Block werden die konkreten gesellschaftsspezifischen Ausformungen von Feindbildern behandelt. Dabei wird aus deutschen Perspektive ein Blick auf einige ausgewählte Nachbarstaaten (u. a. Niederlande, Polen, England) geworfen, wobei die Frage nach der gegenseitigen Wahrnehmung von besonderem Interesse ist. Im zweiten Block geht es um die genuin politikwissenschaftlichen, aber auch literarischen und philosophischen Dimensionen von Feindbildern. Mögliche Themen sind hier "Nationale Stereotypen in der Literatur" oder "Nation und Nationalismus im Kontext der Globalisierung".
Vor Beginn der Veranstaltung wird dringend empfohlen, auf etwaige diesbezügliche Aushänge an meinem schwarzen Brett zu achten.
Leistungsnachweis: Referat im Seminar und Hausarbeit
Literaturhinweise: werden im Seminar bekannt gegeben
VVNr.: 064286
Teilgebiet: C2
Name: Prof. Dr. Dietrich Thränhardt
Titel der Veranstaltung: V: Europa - Amerika - Asien. Migrationssysteme und Integration im Vergleich
Zeit: Mo 11-13
Ort: SCH 2
Beginn: 2. Vorlesungswoche
Kommentar: Migration ist heute ein weltweites Problem, es wird in dieser Vorlesung in komparativ-systematischer Weise vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei der Vergleich der europäischen Migrationspolitiken, die nordamerikanische Einwanderungspolitik, die weitgehende Abschottung Japans, der Arbeitskräfteimport im Nahen Osten und die Situation in Südafrika.
VVNr.: 210041
Teilgebiet: C1
Name: Prof. Dr. Friso Wielenga
Titel der Veranstaltung: V: Zwischen Annäherung und Distanz. Die Niederlande und Deutschland im 20. Jahhrundert.
Zeit: Di. 11-13
Ort: S 1
Beginn: 25.10.2001
Kommentar: Die Entwicklung der deutsch-niederländischen Beziehungen seit 1945 und die auch in der Gegenwart bestehenden niederländischen Empfindlichkeiten gegenüber Deutschland werden oft in hohem Maße vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges dargestellt und erklärt. Wie sehr auch die Erfahrungen der Besatzungsjahre 1940-1945 das Verhältnis lange Zeit geprägt haben, so besteht doch die Gefahr der Überbewertung dieser Periode für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen nach 1945. Vor diesem Hintergrund wird in dieser Vorlesung ein Überblick über die bilateralen Beziehungen und die gegenseitige Bildformung im 19. und 20. Jahrhundert vermittelt. Wie entwickelte sich das Verhältnis seit der Gründung des Kaiserreiches (1871)? Wie konnten die Niederlande im Ersten Weltkrieg ihre Neutralität aufrechterhalten und wie betrachteten die Niederlande die krisenhafte Entwicklung der Weimarer Republik und den Aufstieg der Nationalsozialisten? Anschließend wird auf die Besatzungserfahrungen und die wichtigsten Stationen des Normalisierungsprozesses der Nachkriegszeit eingegangen. So wird am Ende die Frage zu beantworten sein, wie tief der Einschnitt des Zweiten Weltkrieges für das Verhältnis seit 1945 gewesen ist und welche ältere Kontinuitätslinien in den bilateralen Beziehungen ebenfalls von großer Bedeutung sind.
VVNr.: 065809
Teilgebiet: C2
Name: PD Dr. F. Buer
Titel der Veranstaltung: Interkulturelle Kompetenz. Zur sozialen Konstruktion einer Schlüsselqualifikation
Zeit: Einführung: 22.10.01, 11-13 Uhr und 05.11.01, 11-13 Uhr, R 501
Block: 14.12.01, Beginn 16 Uhr bis 16.12.01, 13 Uhr,
Ort: R Mediothek, Georgskommende, Einführung R 501
Anmeldung: bei zu vielen TeilnehmerInnen muss eine Begrenzung eingeführt werden
Kommentar: Folgende Themen sollen behandelt werden:
Deutschland – eine multikulturelle Gesellschaft? Eine soziologische Bestandsaufnahme
Der Umgang mit den Fremden. Sozialpsychologische Befunde
Begegnung und Dialog. Philosophische Perspektiven
Wieviel fremde Kultur vertrage ich? Soziometrisch-soziodramatische Experimente
Was heißt „Interkulturelle Kompetenz"? Pädagogische Konzepte
VVNr.: 061583
Teilgebiet: C1
Name: PD DR. Helma Lutz
Titel der Veranstaltung: Alltagsrassismus und Bildung
Zeit: Mi 9-11
Ort: B 209
Beginn: 17.10.2001
Kommentar: Das Seminar beschäftigt sich mit Rassismus als Alltagsphänomen. Dabei geht es um das gesamte Spektrum von diskursiver, symbolischer rhetorischer Diskriminierung bis zu physischer Gewalt. Verschiedene Studien und Forschungsansätze zur Erklärung dieses Phänomens werden analysiert. Obgleich ein großer Teil der Untersuchungen geschlechtsspezifische Fragen außer Acht läßt, wird sich das Seminar auch der Frage nach dem Zusammenhang von Geschlecht und Rassismus widmen. Aus der Erkenntnis heraus, dass quantitative Daten über die Verbreitung und Rechtfertigung von rassistischen und nationalistischen Begründungen und Rechtfertigungen zwar wichtig sind, jedoch allein noch nicht praktische Veränderungen einleiten können, werden Ansätze anti-rassistischer Bildungsarbeit diskutiert.
Literaturhinweise: Leiprecht, Rudolf (2001) Alltagsrassismus. Eine Untersuchung bei Jugendlichen in Deutschland und den Niederlanden. Münster: Waxmann Verlag plus Reader
VVNr.: 066327
Teilgebiet: C2
Name: PD Dr. Andreas Metzner
Titel der Veranstaltung: Das Ganze und seine Teile - Theorien gesellschaftlicher Differenzierung
Zeit: Vorbesprechung: 22.10.01, 16-18; drei Blockveranstaltungen
Ort: R 555
Kommentar: Im Rahmen dieses Blockseminars soll eine Gegenüberstellung von 'klassischen' (Durkheim, Simmel, Weber, Marx) und 'modernen' (Parsons, Luhmann) Konzeptionen gesellschaftlicher Differenzierung vorgenommen werden. Vor diesem Hintergrund soll der Frage nachgegangen werden, wie es um die Reichweite und die Erklärungskraft der differenzierungstheoretischen Perspektive in den Gesellschaftswissenschaften steht.
Literaturhinweise: Schimank, Uwe, Theorien gesellschaftlicher Differenzierung, Opladen 1996
Metzner, Andreas, Probleme sozioökologischer Systemtheorie - Natur und Gesellschaft in der Soziologie Luhmanns, Opladen 1993
Luhmann, Niklas (Hg.) Soziale Differenzierung - Zur Geschichte einer Idee, Opladen 1985
VVNr.: 060410
Teilgebiet: C1
Name: Dr. Hasko Zimmer
Titel der Veranstaltung: Gleichheitspostulat und Bildungschancen in der Bundesrepublik
Zeit: Di 16-18
Ort: B 214
Beginn: 23.10.2001
Kommentar: Angesichts der dramatisch gewachsenen sozialen Ungleichheit in der Bundesrepublik wird in jüngster Zeit auch in der Erziehungswissenschaft wieder stärker ein Problem behandelt, das einst am Anfang der Bildungsreform der frühen 70er Jahre stand: der Widerspruch zwischen dem Gleichheitsgebot des Grundgesetzes und den ungleichen Bildungschancen in unserer Gesellschaft. Diese später im Zuge ökonomischer Krisen und neoliberaler Wirtschafts- und Sozialpolitik 'verdrängte' Frage hat sich angesichts der unübersehbaren Folgen inzwischen als Kritik an einer gesellschaftlich perspektivlosen, an den Bildungschancen der Marginalisierten weitgehend desinteressierten Bildungspolitik zurückgemeldet. Im Seminar sollen der gegenwärtige Problem- und Diskussionsstand an ausgewählten Fragestellungen aufgearbeitet und Handlungsperspektiven erörtert werden.
VVNr.: 061617
Teilgebiet: C3
Name: Dr. Norbert Ricken
Titel der Veranstaltung:"Wie wir leben wollen". Über die Zukunft unserer Gesellschaften - Ein internationaler Diskurs zu Macht und Kritik (in Kooperation mit der Uni Leuwen)
Zeit: Eine erste Vorbesprechung findet statt in Münster am 23. Oktober 2001, 18-20 Uhr; der Ort dafür wird am 'scharzen Brett' in Haus D noch bekanntgegeben.
Blocktermine: Freitag 30.11.2001 bis Sonntag 2.12.2001 und Freitag 8.3.2001 bis Sonntag 10.3.2001
Ort: Leuven wie Münster
Anmeldung: Aufgrund des internationalen Austauschs sind die Seminarplätze auf 10 Studierende beschränkt; eine Anmeldung für die Seminarteilnahme in meinen Sprechstunden ist daher unbedingt erforderlich.
Kommentar: Diskursive Vorstellungen, ‘wie wir gesellschaftlich leben wollen', sind eher rar: sei es, weil sie als eher ohnmächtige oder totalitär verführerische Utopien gelten und darin auf nur wenig Verständnis und gar Zustimmung stoßen können und insofern erhebliche Distanz provozieren, sei es, weil ihnen angesichts der sich gesellschaftlich verschärfenden Anstrengungen, den eigenen Platz zu sichern und nach den dafür erforderlichen Qualifikationen zu fragen, nur noch wenig Bedeutung zugesprochen wird. Pädagogisch aber sind sie ebenso unverzichtbar – geht es doch im pädagogischen Handeln immer auch um die Ermöglichung von Zukunft (und in der Ausbildung zukünftiger PädagogInnen um die Zukunft der übernächsten Generation) – wie angesichts der zunehmenden Ratlosigkeit und Alternativlosigkeit gegenüber dominanten Transformationsprozessen dringlich. In diesem Seminar soll – gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden der Katholieke Universiteit Leuven – entlang der Frage nach Macht und Kritik in unseren gegenwärtigen Gesellschaften ein (internationaler) Verständigungsprozeß begonnen werden, wie wir die Zukunft unserer Gesellschaften erwarten wie wünschen, und dadurch nach Form und Funktion gegenwärtig möglicher ‘Utopien' gefragt werden.
Dieses internationale Kooperationsseminar mit der Universität Leuven (Prof. Dr. Jan Masschelein) wird als Blockveranstaltung an zwei Wochenenden (in Leuven und in Münster) stattfinden.
Literaturhinweise: * Michel Houellebecq: Das Elementarteilchen (Roman), München 1999 (als TB 2001) * Ulrike Wagener u.a.: Liebe zur Freiheit, Hunger nach Sinn. Flugschrift über Weiberwirtschaft und den Anfang der Politik, Tübingen 1999 (2001³)
VVNr.: 062082
Teilgebiet: C3
Name: Prof. Dr. Hagen Kordes
Titel der Veranstaltung: Einführung in das Studium der Erziehungswissenschaft: Bildung Interkultureller Kompetenz
Zeit: Mi 18-20
Ort: C 313
Beginn: 24.10.2001, Zusätzlicher Block: 26./27. Januar 2002
Kommentar: Wer erwartet, er (oder sie) werde in die dunkle Welt der Erziehungswissenschaft eingeführt, der (oder die) lasse alle Hoffnung fahren!
Wir führen nicht in Erziehungswissenschaft hinein, sondern uns selbst aus unseren bisherigen Vorerfahrungen und Gewohnheiten heraus.
Interkulturelle Kompetenz heißt zunächst, in einer nicht mehr monokulturellen, einfältigen, sondern vielfältiger, widerstreitender und widersprüchlicher werdenden Welt handlungsfähig zu werden - und dabei insbesondere auch die zunehmenden Prozesse der Ausschließung und Benachteiligung von Minderheiten zu bekämpfen. "Die Beherrschten und Benachteiligten nehmen die Gestalt des Ausländers und Einwanderers an" (Bourdieu).
Im engsten Sinn erwerben wir aber auch schon interkulturelle Kompetenz, wenn wir uns als anfangende Studierende mehr oder weniger offen und offensiv mit der eigenartigen Welt der Universität konfrontieren, mit ihren wissenschaftl. Ansprüchen, ihrem akademischem Gehabe und so weiter.
Im pädagogischen Sinn findet darüber hinaus jede erzieherische Arbeit unvermeidlicherweise in einer interkulturellen Situation statt. Interkulturelle Kompetenz ist nicht nur eine Hilfe für den Umgang mit kulturell oder ethnisch Fremden, sondern allgemeiner auch eine pädagogische Schlüsselqualifikation für den Umgang mit Lernenden und Auszubildenden, mit Klienten und Bildungsteilnehmern schlechthin: Es beschreibt die Kompetenz, die eigene bisher gewohnte Wahrnehmungsperspektive selbstkritisch zu beäugen und weiter zu entwickeln. Die permanente Revision der eigenen Gewohnheiten und Perspektiven stellt sicherlich die wichtigste Voraussetzung für eine effektive und sich ständig weiterbildende Fähigkeit zu pädagogischer Kommunikation und Konfliktfähigkeit, zu Problematisierung und Problemlösungsfähigkeit dar.
In dieser Einführung sollen solche Kompetenzen in vier Arbeitsgruppen ganz praktisch gesucht und erprobt werden:
1. Didaktiken intellektueller, mentaler Umdeutung von Vorurteilen und Stereotypen.
2. Techniken simulativer, interaktiver Vervollständigung von Vorverständnissen und blinden Flecken.
3. Praktiken experimentierender Konfrontation mit den eigenen Gewohnheiten (Habitus) und unbewußten Verhaltensmustern bzw. Verhältnissen.
4. Eine weitere Arbeitsgruppe konfrontiert ganz konkret die eigenen persönlich-alltagssprachlichen Schreibstile mit wissenschaftl.-argumentativen Schreibanforderungen.
Jede Arbeitsgruppe wird für ein rauschendes Wochenende (Freitag, 26.01.2002 bis Samstag, 27.01.2002) und vor einem staunenden Publikum ihre erworbenen Künste und Kompetenzen in mehr oder weniger fulminanter Weise präsentieren.
VVNr.: 060371
Teilgebiet: C3
Name: Nadia Nagie
Titel der Veranstaltung: 'Starke Kopftuchfrauen' und sympathische 'Kanak-Attaker' auf der Suche nach einer deutschen 'Leitkultur'
Zeit: Nach zwei Einführungsveranstaltungen findet das Seminar in geblockter Form (voraussichtlich am Wochenende 14./15./16. Dezember 2001
Ort, Beginn: siehe Aushang
Anmeldung: bitte vorher telefonisch anmelden unter 030-86008699
Kommentar: Von einer "erregend anderen Welt der jungen Türken Berlins" berichtete der Spiegel im Sommer 2000, und der Stern portraitierte fast zur gleichen Zeit türkischstämmige Musiker und Künstler mit der Überschrift "Die dritte Generation". Zunehmend gelangen die "Kinder der Gastarbeiter" nicht als Deutsche türkischer Herkunft, sondern entweder als 'bunte Hunde, Täter oder Opfer' ins Blickfeld der Medien oder werden zur Datenlieferanten 'schräger' wissenschaftlicher Untersuchungen (vgl. Heitmeyer: Verlockender Fundamentalismus). Die Forderung nach Anpassung an eine "deutsche Leitkultur" für Zugewanderte - der Begriff wurde geprägt von dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz - löste im vergangenen Jahr auch im Kreis der in Deutschland beheimateten 'Migrantenkinder' Diskussionen und Reaktionen aus. Die Gruppe Kanak Attack, der Kabarettist Kaya Yanar (Was guckst du?) und der Autor Feridun Zaimo—lu (KanakSprak) thematisieren und bearbeiten ihre Befremdungen in und mit der deutschen Umgebung auf ihre Weise, wenn sie die Zuschreibung kultureller Identitäten gänzlich ablehnen. Die tatsächlichen Lebens- und Erfahrungswelten junger Muslime - die herausgefordert sind, sich zwischen den Ansprüchen des deutschen Alltags und den oft konservativen Wertvorstellungen ihrer Familien zu behaupten und sich zudem über sich selbst Klarheit zu verschaffen und eigene Lebensfahrpläne und Leitmotive zu entwerfen - sind den meisten von uns weitgehend unbekannt. Das Seminar lädt Studierende deutscher und muslimischer Herkunft zur Konfrontation zwischen Angehörigen von Mehrheits- und Minderheitenkultur ein und will der Frage nachgehen, wie diese sich gegenseitig wahrnehmen, bewerten, beurteilen, anerkennen und tolerieren (oder eben nicht). Aus verschiedenen Perspektiven heraus sollen Einblicke in die junge 'muslimische Landschaft Deutschlands' gegeben, Vorverständnisse und (Un-) Gewissheiten auf die Probe gestellt werden, um diese durch einen gegenseitigen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu deuten und zu interpretieren. Bescheinigt wird eine aktive Mitgestaltung in Arbeitsgruppen und im Seminar sowie die Bereitschaft, eigene interkulturelle Lern- und Bildungsprozesse zu reflektieren und auszuwerten und die Ergebnisse in einen kreativen und lesbaren Text umzuwandeln. Die Bereitwilligkeit zur Lektüre theoretischer Texte zur Bildungsgangforschung und zur qualitativen Textanalyse als Interpretationsgrundlage wird vorausgesetzt. Im Zusammenhang mit der Veranstaltung kann ein Tagespraktikum an einer Schule mit hohem ausländischen Schüleranteil absolviert werden.
VVNr.: 060845
Teilgebiet: C3
Name: Dr. Hasan Alaçacio™lu
Titel: Migration, Religion und Sozialisation
Zeit: Do 16-18
Ort: B 207
Beginn: 18.10.2001
Kommentar: In Deutschland leben ca. 800.000 Kinder und Jugendliche islamischer Religionszugehörigkeit unter 16 Jahren, davon rund 240.000 in NRW. Die religiösen Belange von muslimischen MigrantInnen spielten in der Integrationspolitik bisher keine zentrale Rolle. In den letzten Jahren findet das Thema Migration, Religion und Sozialisation zunehmendes Interesse in der öffentlichen Diskussion. Die Debatte um den Religionsunterricht für muslimische Kinder unter integrationspolitischen Gesichtspunkten hat eine neue Dynamik erfahren. Deshalb wird die Durchführung des islamischen Religionsunterrichts an staatlichen Schulen heute als wichtiger Integrationsfaktor diskutiert.
Das derzeitige Angebot in der Bundesrepublik ähnelt sich, polarisiert sich jedoch entlang der Regelungen für die Bundesländer Bayern und NRW. In NRW findet zur Zeit ein Modellversuch an 37 Schulen ('Islamische Unterweisung als eigenständiges Unterrichtsfach' in deutscher Sprache) statt. Außerdem findet in den islamischen Gemeinden außerschulischer Religionsunterricht statt.
In der Gesellschaft vollziehen sich auch Meinungsbildungsprozesse, konfessionell ausgerichtete Unterrichtsformen abzulehnen. Die Diskussion verläuft in diesem Falle in Richtung einer Ersetzung des Religionsunterrichts durch einen nicht konfessionellen 'Lebensgestaltung - Ethik - Religionskunde'-Unterricht. In diesem Seminar soll dieser Ansatz ebenfalls einfließen. Zusätzlich stellt sich die Frage, ob konfessionell gebundener Religionsunterricht das Zusammenleben in einer pluralistischen, multikulturellen Gesellschaft behindert oder bereichert? Kann eine Aneignung religiöser Traditionen im individuellen Sozialisationsprozess eine Rolle spielen? Wenn ja, wie sollten die Lehrkräfte entsprechend pädagogisch geschult sein, um diese Sozialisation erfolgreich zu unterstützen? Welche Ziele soll der RU verfolgen und in welcher Weise sollte er vermittelt werden?
VVNr.: 079725
Teilgebiet: C1
Name: Prof. Dr. Michael Krüger
Titel der Veranstaltung: Menschenbilder im Sport
Zeit: Mo 16-18
Ort: Ho 01
Beginn: erste Semesterwoche
Kommentar: Thema des Seminars ist die Auswertung und Diskussion der Ergebnisse einer internationalen Fachtagung, die zum selben Thema vom 3. bis 5. Oktober in Münster (Franz-Hitze-Haus) stattfindet. Tagung und Seminar sind international und interdisziplinär angelegt. Namhafte Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Disziplinen werden zu der Frage Stellung nehmen, welche Menschenbilder in Sport und Sportwissenschaft existieren, wie sie zu bewerten sind und welche in Zukunft maßgebend sein werden.
VVNr.: 085067
Teilgebiet: C1
Name: Prof. Dr. Andreas Hartmann
Titel der Veranstaltung: Essen und Trinken im Kulturvergleich
Zeit: Do 14-16
Beginn: 25.10.2001
Ort: Seminar für Volkskunde / Domplatz 33
Kommentar: siehe Aushang
VVNr.: 123198
Teilgebiet: C1
Name: Prof. Dr. Maria Thiele-Wittig
Titel der Veranstaltung: Haushalt und Lebenstil
Zeit: Do 14-16
Ort: R 100 040 (Erdgeschoss)
Beginn, Kommentar: siehe Aushang
VVNr.: 123221
Teilgebiet: C1
Name: Regine Bigga
Titel der Veranstaltung: Essen und Trinken im Wandel der Alltagskultur
Zeit: Mo 14-16
Ort: R 100 040 (Erdgeschoss)
Kommentar: Seminarplan wird in der ersten Sitzung besprochen. Erwartet wird regelmäßige und aktive Teilnahme.
Literaturhinweise: Ziemann, Martina (1999): Internationalisierung der Ernährungsgewohnheiten in ausgewählten europäischen Ländern. Frankfurt/Main
Teuteberg, Hans Jürgen; Neumann, Gerhard; Wierlacher, Alois (Hrsg.) (1996): Essen und kulturelle Identität. Europäische Perspektiven. Berlin
VVNr.: 063734
Teilgebiet: C1
Name: Dr. Ricardo Lagos
Titel der Veranstaltung: Menschenrechte und Entwicklungspolitik
Zeit: Vorbesprechung: 26.10.01 um 14 Uhr im Institut für Politikwissenschaft
Blockseminar: Fr. 18.1.02 von 15 Uhr bis 21 Uhr, Sa 19.1. von 9 bis 21 Uhr und So. 20.1. von
9 bis 18 Uhr.
Ort: Franz-Hitze-Haus. Kardinal von Galen Ring, 48149 Münster
Anmeldung: telefonisch bei Dr. Lagos ab 21 Uhr unter 02051/980473
Kommentar: In diesem Seminar werden folgende Themen behandelt:
Historische Entwicklung der Menschenrechte
Internationale Konventionen, Institutionen und das Instrumentarium für die Realisierung von Menschenrechten (Internationale Menschenrechtskonventionen, Europäische und Amerikanische Menschenrechtskonventionen etc.)
Menschenrechte als Grundsatz der Entwicklungspolitik
Konditionalität der Respektierung von Menschenrechten für die Vergabe von Entwicklungshilfe
Intervention zur Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten
Die Rolle der Vereinten Nationen, der EU und der Organisation Amerikanischer Staaten bei den internationalen Missionen und Programmen für Menschenrechte
Konkrete Fallbeispiele wie Friedensprozesse und Beobachtermissionen in Afrika, Asien und Lateinamerika
Die Rolle von amnesty international und anderen Nichtregierungsorganisationen
Leistungsnachweis: Referate und Hausarbeiten können nach Themen und Ländern vorgestellt werden. Live surfen im Internet wahrend des Blockseminars ist möglich, um themenrelevante Homepages zu besuchen.
Besonderes: Beitrag 50,00 DM (Der Beitrag deckt die Kosten für sechs Mahlzeiten, sowie den Kaffee/Tee in den Pausen)
VVNr.: 041904
Teilgebiet: C1
Name: Dr. Karpe / PD Dr. Pies
Titel: Wirtschaftsethik
Zeit: Di 9-11
Ort: Hörsaal am Stadtgraben
Beginn: 23.10.2001
Kommentar: Inhalte:
Orientierung: Grundlagen, Konzeptionen und Anwendungsfelder der Wirtschaftsethik
Sind Ökonomen schlechtere oder klügere Menschen? Zum Verhältnis von Moralität und Klugheit
Fairness und Moral in Wirtschaftsordnungen: Als wie fair gilt der Markt?
Steuermoral: Steuerverhalten im Spannungsfeld von Anreizen und Moral
Wirtschaftsethik und Umweltprobleme: Die sozialökonomische Dimension von Nachhaltigkeit
Wirtschaftsethische Betrachtung der Globalisierung
Markt und Motivation: Verdrängen ökonomische Anreize die Moral?
Das Drogenproblems aus wirtschaftsethischer Perspektive Moral in Standortkonflikten um unerwünschte Güter: Die wirtschaftsethische Sicht
Fazit I: Institutionenethik versus Diskursethik. Zwei konkurrierende Moraltheorien für die moderne Gesellschaft?
Fazit II: Ethik unter den Funktionsbedingungen moderner Gesellschaften: Wirtschaftsethik als ökonomische Theorie von Moral
Literaturhinweise: siehe KVV Wirtschaftsethik