Bereich B

Interkulturelle Pädagogik

 

 

Erziehung und Sozialisation in interkultureller Perspektive: institutionelle Bedingungen,  pädagogische Konzepte
  

2

Erziehung und Unterricht in mehrsprachigen und multikulturell zusammengesetzten Lerngruppen; Konzepte gruppenspezifischer und individueller Förderung  

3

Interkulturelle Didaktik: Fachspezifische und fächerübergreifende Konzepte

 

 

VVNr.: 060432

Teilgebiet: B1

Name: Helmchen, J.

Titel der Veranstaltung: Schulleistung und Schülerleistung im internationalen Vergleich

Zeit: Do 9-11

Ort: B 210 (Bispinghof)

Anmeldung:

Beginn: 21.4.2005

Kommentar: Schülerleistungsvergleiche sind in der letzten Zeit stark öffentlich diskutiert worden. Dabei ist selten unterschieden worden zwischen der Leistung des Bildungssystems und der Leistung der Schüler, weil auch der Leistungsbegriff nicht sonderlich klar war. Die jüngeren Schul- und Schülerleistungsvergleiche sollen nach ihren Voraussetzungen und Wirkungen hier befragt werden.

Die Anzahl der Leitungspunkte richtet sich nach den Vorgaben des Papiers zur Modularisierung der Studiengänge in den erziehungswissenschaftlichen Fächern in der geltenden Fassung.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis: Literatur zur Vorbereitung: Lernen für das Leben. Erste Ergebnisse der Internationalen Schulleistungsstudie PISA 2000, OECD 2001 (cf. div . Internetadressen).

weitere Hinweise:

 ___________________________________________________________________________

VVNr.: 060341

Teilgebiet: B1

Name: Krüger-Potratz, M.

Titel der Veranstaltung: Bildung und Chancengleichheit in der Einwanderungsgesellschaft

Zeit: Mo 18-20

Ort: C 313 Georgskommende 33, Haus C

Anmeldung:

Beginn: 18.4.2005

Kommentar: In den großen und größeren Städten werden in absehbarer Zeit vierzig Prozent der Schülerinnen und Schüler aus Einwandererfamilien kommen und generell gilt, dass sich alle Schülerinnen und Schüler - unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Familiensprache usw. - auf ein Leben in einer sprachlich-kulturell pluralisierten Gesellschaft vorbereiten müssen. Was bedeutet dies für die Schule, nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell? Sind dafür die rechtlichen und sachlichen Voraussetzungen gegeben? Gibt es geeignete Instrumente, um diese Realität zu erfassen? Welche Institutionen können zur Unterstützung konsultiert werden? Im Seminar geht es zum einen um die Befunde der inzwischen vorliegenden empirischen Studien, zum anderen um die bildungspolitischen und rechtlichen Grundlagen und zum dritten um Konzepte und Angebote, um Chancengleichheit in der Einwanderungsgesellschaft zu erreichen. Geplant ist ein Besuch in einer der Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (http://www.raa.de/).

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis: Erste Literaturhinweise: Cortina, K. S., Baumert, J., u. a. (Hrsg.: 2003). Das Bildungswesen in der Bundesrepublik Deutschland. Strukturen und Entwicklungen im Überblick. Reinbek (Rowohlt); Krüger-Potratz, M./Puskeppeleit, J.: Bildungspolitik und Migration. Texte und Dokumente zur Beschulung ausländischer und ausgesiedelter Kinder und Jugendlicher 1950 bis 1999. (= Interkulturelle Studien, iks 31 und 32). Münster: Arbeitsstelle Interkulturelle Pädagogik, 2 Bde.; Gogolin, I./Neumann, U./Reuter, L.-R. (Hrsg.: 2001): Schulbildung für Kinder aus Minderheiten in Deutschland, 1989 - 1999. Münster.

weitere Hinweise:

 ___________________________________________________________________________

VVNr.: 061410

Teilgebiet: B1

Name: Helmchen, J.

Titel der Veranstaltung: Alternative Schulen im historischen und internationalen Vergleich

Zeit: Mi 16-18

Ort: B 210 (Bispinghof)

Anmeldung:

Beginn: 13.4.2005

Kommentar: Alternative Schulkonzepte ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Sie werden teilweise über den engeren Rahmen des Landes oder der Region, für die sie Relevanz besitzen, bekannt. Sie hinterlassen Erinnerungen und Mythen und stellen die „Regelschule“ vor immer wieder aktualisierte Fragen. Was heißt „alternativ“ in welchen Kontexten – ist die leitende Fragestellung dieses Seminars. Ggf. mit Exkursion zur Laborschule Bielefeld.

Die Anzahl der Leitungspunkte richtet sich nach den Vorgaben des Papiers zur Modularisierung der Studiengänge in den erziehungswissenschaftlichen Fächern in der geltenden Fassung.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis: Literatur zur Vorbereitung: Hermann Röhrs: Die Schulen der Reformpädagogik heute, Düsseldorf 1986.

weitere Hinweise: Ggf. mit Exkursion zur Laborschule Bielefeld.

 ___________________________________________________________________________

VVNr.: 060447

Teilgebiet: B2

Name: Lennartz, A.

Titel der Veranstaltung: Schule ist mehr als Unterricht - Grundschulpädagogische Handlungsfelder

Zeit: Fr 14-16

Ort: B 214 (Bispinghof)

Anmeldung:

Beginn: 15.4.2005

Kommentar: Schule ist mehr als Unterricht! - Die Vielfalt der Aufgabenfelder eines Grundschulpädagogen soll in diesem Seminar gemeinsam offengelegt und kritisch bedacht werden. Chancen und Grenzen des im Bildungs- und Erziehungsauftrag formulierten Anspruchs an diese Berufsgruppe werden diskutiert und die erforderliche Kompetenzen auf der Grundlage der Fachliteratur erarbeitet. Ein Berufseignungsinventar bietet die Möglichkeit, den eigenen Realitätsbezug zur Berufswahl zu überprüfen.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis: Seminarplan und Literatur werden zur ersten Seminarsitzung vorgelegt.

weitere Hinweise:

 ___________________________________________________________________________

VVNr.: 060648

Teilgebiet: B2

Name: Gomolla, M.

Titel der Veranstaltung: Wirksamer Unterricht in sprachlich-kulturell heterogenen Klassen. Vorbereitung und Begleitung des Orientierungspraktikums

Zeit: Montag 16:00 - 18:00 wöchentlich Beginn: 18.04.2005 Ende: 06.06.2005 Blocktermine: 01.08.2005: 09:30 - 16:30; 26.09.2005: 09:30 - 15:00

Ort: B 204, Bispinghof

Anmeldung:

Beginn: 18.4.2005

Kommentar: Die Veranstaltung ist als Vorbereitung und Begleitung des Orientierungspraktikums konzipiert. Der Schwerpunkt liegt auf Fragen der Lehrerarbeit und Unterrichtsentwicklung in sprachlich und sozio-kulturell heterogenen Klassen: Wie kann schulisches Lernen - unter der Bedingung sprachlicher, sozialer und kultureller Vielfalt - gestaltet werden, damit alle Schülerinnen und Schüler möglichst gute Leistungen erreichen und Bildungsbenachteiligungen, vor allem aufgrund der Trennlinien ethnischer und sozialer Herkunft abgebaut werden können?

Das Seminar gliedert sich in vier thematische Schwerpunkte: (1) Grundlagen der Lehrerarbeit und Unterrichtsentwicklung in sozial und kulturell heterogenen Lernkontexten; (2) Reflexion der eigenen Praxis im Kontext von Unterricht und Schule unter Gesichtspunkten der Diversität und Chancengleichheit; (3) Entwicklung von Forschungsfragen und Beobachtungskategorien für die Praxisphase; (4) Auswertungsworkshop im Anschluss an das Praktikum Ende September 2005. Nach Möglichkeit sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Praktikum in Schulen mit einer sprachlich und kulturell heterogenen Schülerschaft absolvieren. Ein Textreader wird zu Seminarbeginn zur Verfügung gestellt. Die Veranstaltung wird teilweise als Blockseminar durchgeführt.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:

weitere Hinweise:

 ___________________________________________________________________________

VVNr.: 061257

Teilgebiet: B3

Name: Farrokhzad, S.

Titel der Veranstaltung: Interkulturelle und antirassistische Konzepte in der Jugendarbeit

Zeit: Blockveranstaltung: 11.04.05 / 28.05.05 / 29.05.05: immer 11-18 Uhr

Ort:

Anmeldung:

Beginn:

Kommentar: Die bundesdeutsche sog. „Ausländerpädagogik“ der 70er und 80er Jahre wird aus heutiger Sicht als zu defizitorientiert kritisiert. Zudem vernachlässigte sie die Perspektive der strukturellen Benachteiligung von MigrantInnen. Als eine Konsequenz daraus wurde die Idee der interkulturellen Erziehung und Bildung formiert. Hierbei stehen sowohl die Mitglieder der Mehrheitsgesellschaft als auch die Mitglieder ethnischer Minderheiten im Mittelpunkt des wissenschaftlichen und pädagogisch-praktischen Interesses. Außerdem wurde die Annahme des besonderen Förderungsbedarfs von MigrantInnen um das Ziel erweitert, die Interaktion und Kommunikation zwischen den verschiedenen Gruppen zu fördern, und die gesellschaftlich-strukturelle Dimension im Kontext sozialer Ungleichheit fand zunehmend Berücksichtigung. Mittlerweile können innerhalb der interkulturellen Erziehung und Bildung verschiedene konzeptionelle Schwerpunkte unterschieden werden, wie etwa das soziale Lernen oder die multiperspektivische Allgemeinbildung. Diese werden im Seminar vorgestellt, um einen Überblick über die Möglichkeiten und Dimensionen interkultureller Erziehung und Bildung zu geben. Im praktischen Teil des Seminars werden verschiedene Möglichkeiten und Materialien getestet, die im Rahmen einer interkulturell oder antirassistisch orientierten pädagogischen Arbeit eingesetzt werden können.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:

weitere Hinweise: Dieses Seminar ist ein Blockseminar. Die erste Blockveranstaltung findet am Dienstag, dem 11.04.2005 von 11-18 Uhr statt. Die zweite Blockveranstaltung findet am Samstag, dem 28.05. und am Sonntag, dem 29.05.05 jeweils von 11-18 Uhr statt. Alle, die an diesem Seminar teilnehmen wollen, müssen sich in der ersten Sitzung anmelden.

 ___________________________________________________________________________

VVNr.: 061496

Teilgebiet: B3

Name: Kordes, H.

Titel der Veranstaltung: Experimente der Perspektivenumkehrung. Interkulturellen Wandel in Unterricht, Beratung und Weiterbildung gestalten (mit Anschlussmöglichkeiten für Praktika)

Zeit: Mi 16-18

Ort: F5 (Fürstenberghaus)

Anmeldung:

Beginn: 13.4.2005

Kommentar: Ein Imam in Kreuzberg predigte in seiner Moschee, dass die Deutschen „unnütze Ungläubige seien, die unter den Achseln stänken“.

Deutsche Politik und Justiz bedrohte daraufhin diesen „Hassprediger“ aus einer „muslimischen Parallelgesellschaft“ mit „Ausweisung wegen Volksverhetzung“.

Kann es sein, dass die sogenannten Hassprediger auf der einen Seite und die Organisatoren der deutsch-leitkulturellen Parallelwelten auf der anderen Seite in einem gleichen paranoischen Wahn stecken? Paranoia hat die einfache Struktur, dass dem Anderen, dem Fremden, alle Handlungen als (kulturelle, religiöse, zivilisatorische) Wesensmäßigkeiten zugeschrieben werden, während uns hier und da mal ein Vorurteil oder eine böse Tat als Missverständnis unterläuft. Der Fremde, der hetzt oder gar tötet, tut das, weil er das glaubt und will. Die Verbrechen aus der eigenen Gruppe werden dagegen dem Zufall, der Kontingenz oder statistischer Unvermeidlichkeit zugerechnet.

Diese gegenseitige Wahnwelt ist auch in den pädagogischen Institutionen weit verbreitet, da auch dort, trotz aller Bemühungen weitgehend „Leere im Alltag“ vorherrschend ist. In Unterricht und Schule anlässlich der ungleichzeitigen Verhüllung und Enthüllung, Fremd-Fügung und Selbstverfügung junger Mädchen und Jungen.... in Sozial- und Gemeinwesenarbeit anlässlich der ungleichzeitigen Bildung von Zonen der Einschließung und Ausschließung (‚Parallelgesellschaften’), von religiöser Renaissance und säkularer Liberalität („Geschlechterverhältnisse“)...

Lange Zeit hatten Kulturwissenschaften den Traum ‚treuer Übersetzung’ geträumt, die solche Missverständnissen aufklären könnten. Als dieser Traum ausgeträumt war, wurde nach neuen Leitkategorien einer ‚Translation’ gefahndet: Fremdheit, Transfer und so weiter. Doch wie schon Friedrich Nietzsche um 1900 einer Umwertung aller Werte das Wort redete, so kommen wir nach der Jahrtausendwende (Achtung, Apokalypse!) ebenfalls nicht um radikalere Experimente einer – zumindest zeitweisen und virtuellen – Perspektivenumkehrung herum: also einer Übersetzung als Inter-pretation oder Inter-frontation. Diese besteht unter anderem darin, dass sie sich nicht die produktive Erschütterung und Irritation in der Be-gegen-ung mit den anderen erspart.

Solche Experimente der Perspektivenumkehrung sind in einem Weltinformationszeitalter besonders angebracht. In dieser Zeit ist Nicht-Begegnung nicht mehr möglich, aber je mehr wir den anderen hören und begreifen, desto größer werden die Missverständnisse, Konflikte und Übergriffe. Hinzu kommt, dass in diesem Zeitalter die Medien zunehmend die Deutungshoheit an sich reißen, indem sie durch die Skandalisierung einzelner Fälle zur Panik und Hysterie in den verschiedensten Parallelwelten beitragen.

Diese Vorlesung wird in jeder Sitzung einen exemplarischen oder repräsentativen „Fall“ aufgreifen und bis hin in ihre Entstehungs- und Wirkungsgeschichten verfolgen (‚inter-konstruieren).

Leistungsnachweis: Sie können alle über Vorlesungen erreichbaren Leistungspunkte – nach vorheriger Absprache – erwerben: insbesondere: Teilnahme (1 Punkt), abschließende Befragung (2 Punkte), Klausur (3 Punkte), möglicherweise auch Referat (3 Punkte), Hausarbeit (4 Punkte) und Feldforschung (5 Punkte).

Literaturhinweis:

weitere Hinweise:

 

zurück zur Startseite