Modul IKP-L D:

Interkulturelle Pädagogik, Migration und gesellschaftliche Partizipation

 

1. Erziehung, Sozialisation und Unterricht in interkultureller Perspektive: institutionelle Bedingungen und pädagogische Konzepte für Erziehung und Unterricht in mehrsprachigen und heterogenen Lerngruppen; interkulturelle Didaktik

 

2. Theorie und Geschichte von Migration, Nation und Rassismus; Fragen der Partizipation und der lebensweltlichen Ausdifferenzierung

VVNr.:                       068329

Teilgebiet:               BB1; MD

Name:                       Heimken, N.

Titel der Veranstaltung: Die soziale Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund

Zeit:                           Do 10-12

Ort:                            SCH 555

Anmeldung:            -

Beginn:                    19.10.06 - 08.02.07

Kommentar:            Deutschland ist faktisch ein Einwanderungsland geworden. Gerade in den industriellen Ballungszentren ist der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit einem Migrationshintergrund in den letzten Jahrzehnten in allen Schulformen sehr deutlich gestiegen. Auf der konzeptionellen Seite hat sich allerdings trotz dieses Wandels bis jetzt noch immer viel zu wenig geändert. Damit Schule auf die veränderte Situation reagieren kann, muss das Wissen um die genauen Abläufe der schulischen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshin-tergrund, müssen Bildungsansprüche und kulturelle Milieus bezogen auf verschiedene Kulturkreise präzise untersucht werden. Auf dieser Basis könnte Schule sich dann verstärkt um praktikable, für verschiedene Schultypen pädagogisch umsetzbare Konzepte bemühen. Hier müssten Ebenen der Schulorganisation, der Laufbahnberatung, der Förderkonzepte und der unterrichtspraktischen Tätigkeit gleichermaßen berücksichtigt werden. Im Rahmen der Seminararbeit wird es darauf ankommen, eine Bestandsaufnahme der bereits vorliegenden Forschungsliteratur zu versuchen. Darauf aufbauend sollen vorhandene konzeptionelle Ansätze untersucht und zusammen mit eigenen Ideen auf ihre Anwendbarkeit überprüft werden.

Studierende, die im Fach Soziologie eingeschrieben sind, werden bei der Verteilung der Seminarplätze bevorzugt behandelt.

Leistungsnachweis: Wird in der ersten Sitzung erläutert.

Literaturhinweis:   Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben

 

 

VVNr.:                       61449

Teilgebiet:               BB1; MD   Erziehungswissenschft

Name:                       Krüger-Potratz, M.

Titel der Veranstaltung: Interkulturelle Bildung und Erziehung

in der Praxis - Erkundungsseminar

Zeit:                           Mo 18-20

Ort:                            B 203 sowie Blockveranstaltung

Anmeldung:            Anmeldung mit Abgabe der Skizze zur Institution/zum Projekt einschließlich der Bestä-tigungen hinsichtlich des Zugangs zu der jeweiligen Einrichtung/zum jeweiligen Projekt: 16. Oktober 2006 (bitte in mein  Postfach einwerfen oder zuschicken: Georgskommen-

Beginn:                    23.10.06

Kommentar:            Teilnehmen kann jede/jeder Studierende, die/der Zugang zu einer Einrichtung (in Münster, außerhalb von Münster) hat, die interkulturell arbeitet bzw. in der interkulturelle Projekte angesiedelt sind (Schulen, öffentliche oder private Beratungsstellen, Kindergärten, Volkshochschulen, Familienbildungsstätten, Bildungsvereine, NGOs usw. ). Ziel ist es, die interkulturelle Arbeit in einer solchen Einrichtung/eines solchen Projekts zu erkunden und anschließend die Ergebnisse der Erkundung/Untersuchung mündlich wie schriftlich zu präsentieren. Gewünscht wird, dass sich möglichst immer zwei (aber nur zwei) Studierende zu einem Team zusammenfinden. Mit der Anmeldung für das Seminar ist eine kurze Skizze des Projekts bzw. der Einrichtung einzureichen, die Gegenstand der Begleitung und Untersuchung über das Semester sein soll sowie eine Bestäti-gung der Projektleitung bzw. der Leitung der Einrichtung, dass die-/derjenige über das Semester Zugang zum Feld hat. Unter Zugang zum Feld wird hier verstanden, dass sie/er - je nach Einrichtung und Anlage der Untersuchung - zum Beispiel eine Befra-gung durchführen oder eine Fallstudie erstellen kann, oder dass - sofern angemessen - teilnehmende Beobachtung möglich ist und dass die jeweils dazugehörigen Materialien ausgewertet werden können.

Das Seminar beginnt mit zwei Sitzungen (Vorschlag: 23. und 30. Oktober 2006) zur Teambildung, Besprechung der möglichen Erkundungen und einem (knappen) Überblick über verschiedene Konzepte interkultureller Bildung und Erziehung mit dem Ziel, einen Kriterienkatalog aufzustellen, anhand dessen die anvisierten Praxisprojekte „beforscht“ werden können. Eine Sitzung für Zwischenberichte könnte am 20. November stattfinden. Die Abschlusspräsentation findet im März in Form einer Blockveranstaltung (16./17. März 2007) statt. Die Zeit montags zwischen 18.00 und 20.00 Uhr bleibt generell für Nachfragen und Besprechungen untereinander und/oder mit mir reserviert. Tag und Zeit sowie der Termin der ersten Sitzung und die Anmeldefrist stehen fest. Die wei-teren Termine sind Vorschläge; hier kann die Seminargruppe noch entscheiden. Der Arbeitsaufwand für alle Teilnehmenden ist in diesem Seminar hoch.

Leistungsnachweis: In der Veranstaltung ist der Erwerb von Leistungspunkten möglich über: Hausarbeit (4 LP), Felderhebung (5 LP)

Literaturhinweis:   Die Literatur für die ersten gemeinsamen Sitzung und Hinweise zu weiteren Materia-lien/Texten werden rechtzeitig auf der Website der Arbeitsstelle Interkulturelle Pädago-gik veröffentlicht: www.uni-muenster.de/InterkulturPaedagogik

VVNr.:                       060844

Teilgebiet:               BB1; MD Erziehungswissenschaft

Name:                       Germing, C.

Titel der Veranstaltung: Interkulturelle oder kulturelle Kompetenz? Analyse von Fortbildungs-, Trainings- und Schulungsangeboten

Zeit:                           Mi 08-10 (nicht Donnerstag! Angabe im EW-KVV ist falsch!)

Ort:                            C313

Anmeldung:            -

Beginn:                    18.10.06

Kommentar:            Interkulturelle Kompetenz gilt als eine der Schlüsselqualifikationen in der globalisierten Arbeitswelt von heute. Interkulturelle Trainings haben den Anspruch, die Teilnehmer auf Kontakte mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen vorzubereiten. Inzwischen hat sogar die Stiftung Warentest Interkulturelle Trainings ins Auge genommen. Zielsetzungen und Inhalte der Trainings unterscheiden sich dabei gravierend.

In diesem Seminar sollen Interkulturelle Trainings daraufhin untersucht werden, welche Kulturkonzepte, welche Zielsetzungen und welche Resultate (und Folgen) sie haben (können). Dafür werden Unterrichtsmaterialien und Informationsbroschüren, Selbstdarstellungen von Institutionen und Trainer/innen näher betrachtet.

Das Seminar setzt die Bereitschaft zur Vorbereitung und kritischen Diskussion der Materialien und sowie aktive Mitarbeit im Seminar voraus.

Leistungsnachweis: Leistungspunkteerwerb möglich über: Aktive Teilnahme (Protokoll etc.) (1 LP), Angeleitete Arbeit (2 LP), Referat mit Thesen-papier (2 LP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (3 LP), Mündliche Prüfung (3 LP), Hausarbe

Literaturhinweis:   -

 

 

VVNr.:                       062320

Teilgebiet:               BB3; MD EW-Hauptstudium

Name:                       Gieler, W.

Titel der Veranstaltung: Fremde Nähe: Entwicklungs- und Migrationspolitik im Unter­richt

Zeit:                           Fr 10-12 sowie Blockveranstaltung

Ort:                            Blockseminar in Münster und Bonn mit Studierenden aus Istanbul und Akkra/Ghana

Anmeldung:            Auf 16 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung erforderlich.

Beginn:                    27.10.06

Kommentar:            Die Kulturkampfthese Huntingtons bedarf der Hinterfragung, denn sie unterstellt, dass Kultur etwas statisches, naturgegebenes und unveränderbares sei. Dem steht jedoch die gesamte historische Erkenntnis sowohl in den europäischen als auch in den nicht-europäischen Ländern gegenüber, die erkennen lässt, dass Kultur immer ein äußerst dynamischer und vor allem durch Migrationsbewegungen positiv wie innovativ beein-flusstes Element darstellt. Folgende Bereiche werden besprochen: Interkulturelle Kom-munikation, praktische Umsetzung, Berufsfeld Entwicklungs- und Migrationspolitik (An-forderungsprofil zukünftiger Mitarbeiter).

Ziel des Seminars ist es zu sensibilisieren, grundlegende entwicklungs-/migra-tionspolitische Kenntnisse zu vermitteln und durch Gespräche mit verantwortlichen Pro-jektplanern einen konkreten Praxisbezug herzustellen. Dies erscheint für eine sachgerechte Wissensvermittlung im schulischen Unterricht von grundlegender Bedeutung zu sein. Das Seminar wird als Block in Münster und Bonn durchgeführt mit Besuch von Institutionen. Die Veranstaltung bietet eine grundlegende Orientierung auf das Berufs-feld Entwicklungs-/Migrationsarbeit. Für Unterkunft und Verpflegung entsteht ein Kostenbeitrag. Die maximale Zahl der Teilnehmer ist auf 16 begrenzt. Studenten anderer deutscher und ausländischer Universitäten sind ebenso Teilnehmer.

Anmeldung unter e-mail: dr.wolfgang.gieler@t-online.de (mit folgenden Angaben: Name/ Universität/Studiengang und Studienfach). Eine definitive Anmeldung erfolgt ver-bindlich während der Vorbesprechung am 27.10.2006 um 10 Uhr in Raum C110. Hier werden auch die genauen Termine für die Blockveranstaltung abgestimmt.

Leistungsnachweis: Leistungspunkteerwerb möglich über: Protokoll (1 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (3 LP)

Literaturhinweis:  

 

 

VVNr.:                       62335

Teilgebiet:               BB1; MD  Erziehungswissenschaft

Name:                       Gomolla, M.

Titel der Veranstaltung: Erziehung und Gerechtigkeit

Zeit:                           Mo 16-18

Ort:                            B207

Anmeldung:            -

Beginn:                    16.10.06

Kommentar:            Auf 40 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung erforderlich.

In den letzten Jahren haben v. a. internationale Schulleistungsvergleichsstudien wie PISA und IGLU die Debatten über den Beitrag der Schule an der Umsetzung von sozialer Gerechtigkeit wieder belebt. In den aktuellen Reformdebatten im Schnittfeld von Bildungspolitik und unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen wird jedoch kaum explizit zum Thema gemacht, was soziale Gerechtigkeit bedeutet oder bedeuten sollte. In dem geplanten Seminar sollen einflussreiche Denkweisen sozialer Gerechtigkeit aus unterschiedlichen sozialphilosophischen Traditionen erarbeitet werden. Im Vergleich der unterschiedlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit soll ein Rahmen zur Konzeptualisierung von Gerechtigkeit im Hinblick auf aktuelle Fragestellungen der Bildungsforschung entwickelt werden.

Die Veranstaltung ist als Lektürekurs angelegt. Zum Erwerb eines Teilnahmenachweises ist die Lektüre der Basistexte für die einzelnen Sitzungen verpflichtend. Ein Semi-narreader wird zu Beginn der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.

Leistungsnachweis: Leistungspunkteerwerb möglich über: Aktive Teilnahme (1 LP), Angeleitete Arbeit (2 LP), Referat mit schriftlicher Ausarbei-tung (3 LP), Hausarbeit (4 LP)

Literaturhinweis:   Reader

 

 

VVNr.:                       62077

Teilgebiet:               BB3; MD   Erziehungswissenschaft

Name:                       Lutz, H.

Titel der Veranstaltung: Interkulturelle und Interdisziplinäre

Migrations- und Geschlechterforschung

Zeit:                           Blockveranstaltung: Termine im Oktober 06 und Juni 07. Detaillierte Informationen zur Veranstaltung entnehmen Sie bitte dem entsprechenden Aushang im C-Gebäude, Georgskommende 33.

Ort:                            siehe Aushang

Anmeldung:           

Beginn:                    siehe Aushang

Kommentar:           

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:  

 

 

VVNr.:                       61066

Teilgebiet:               BB1; MD Erziehungswissenschaft

Name:                       Naumann, J.; Jansen, R.

Titel der Veranstaltung: Zur Institutionalisierung von kollektivem, systematischen Lernen in der Menschheitsgeschichte

Zeit:                           Fr 10-12  Arbeitsform: Blockseminar (Termine s. Aushang C-Gebäude, Georgskommende 33).

Ort:                            B 302

Anmeldung:            Auf 40 Teilnehmer begrenzt; Anmeldung erforderlich.

Beginn:                    20.10.06

Kommentar:            Die übliche Geschichte des modernen Bildungswesens konzentriert sich auf die Institutionalisierung von Bildungsprozessen (u. a. Schulen und Hochschulen) der letzten 200-500 Jahre im modernen euro-atlantischen Raum, sowie ihren Vorläufern in der römischen, griechischen und ägyptischen Antike. Dieses Bild entspricht einer langfristigen Entwicklungsgeschichte der Menschheit, in der es außerhalb des europäischen Raums keine vergleichbaren Hochkulturen resp. Kulturen gegeben habe. 

In den letzten zwei Jahrzehnten wurden bemerkenswerte Versuche unternommen, die Menschheitsgeschichte aus globaler Perspektive neu zu schreiben und dabei die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Weltregionen mit ihren unterschiedlich entwickelten institutionalisierten Kultursystemen zu berücksichtigen. In dieser Sichtwei-se verändern sich die bisher unterstellten Hierarchien und Interdependenzen zwischen Europa und dem Rest der Welt.

Diese neuen Versuche einer revisionistischen Geschichtsschreibung sind bislang primär fokussiert auf politische und ökonomische Aspekte, während die Institutionalisie-rung von Kultursystemen weitgehend unberücksichtigt bleibt. Im Rahmen dieses Seminars wollen wir versuchen, die wenigen verfügbaren Erkenntnisse und Aussagen zu den weltweiten Kultursystemen zusammenzustellen und offene Fragen zu systematisieren, sowie  möglicherweise weiterführende Informationen zu suchen bzw. zu finden.

Grundlage für die Seminararbeit sind neuere – ausschließlich englischsprachige (!!!) – Arbeiten über die Geschichte Asiens, Australiens, Afrikas und den Amerikas in menschheitlicher Perspektive. Diese Arbeiten sollen von einzelnen Arbeitsgruppen zu-sammengefasst und hinsichtlich von kulturgeschichtlichen resp. bildungsgeschichtlichen Aspekte ausgewertet werden.

Leistungsnachweis: In der Veranstaltung ist der Erwerb von Leistungspunkten möglich über:

Recherchearbeiten (1 LP), Referate mit Ausarbeitung (3 LP), in Einzelfällen auch Haus-arbeiten (4 LP) und Mündliche Prüfungen (3 LP)

Literaturhinweis:  

weitere Hinweise: ja, im EW-KVV für IKP angekündigt

 

 

VVNr.:                       62081

Teilgebiet:               BB3; MD   Erziehungswissenschaft

Name:                       Zimmer, H.

Titel der Veranstaltung: Theorie der Menschenrechtsbildung: Grundlagen und Konzepte

Zeit:                           Mo 16-18

Ort:                            B 209

Anmeldung:            Auf 40 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung erforderlich.

Beginn:                    16.10.06

Kommentar:            Das Seminar präsentiert und diskutiert theoretische ‚Bausteine’ und Ansätze aus ver-schiedenen Bezugsdisziplinen, die sich zur Grundlegung und Aufgabenbestimmung eines kritischen Konzepts von Menschenrechtsbildung in der deutschen Einwande-rungsgesellschaft eignen. Dieses Seminar wird in der Werkstatt Menschenrechtsbildung (Mi 14-16) mit praxisorientierten Fragestellungen und Vorhaben fortgesetzt.

Leistungsnachweis: In der Veranstaltung ist der Erwerb von Leistungspunkten möglich über:

Aktive Teilnahme (Protokoll etc.) (1 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LP)

Literaturhinweis:   Hormel, U./A. Scherr: Bildung für die Einwanderungsgesellschaft. Wiesbaden 2004; Lohrenscheit, C.: Das Recht auf Menschenrechtsbildung. Frankfurt/M. 2004; Mihr, A./N. Rosemann: Bildungsziel: Menschenrechte. Schwalbach/Ts. 2004

weitere Hinweise: ja

 

 

VVNr.:                       62100

Teilgebiet:               BB3; MD  Erziehungswissenschaft

Name:                       Zimmer, H.

Titel der Veranstaltung: Werkstatt Menschenrechtsbildung: Materialanalysen und Projekte

Zeit:                           Mi 14-16

Ort:                            B 302

Anmeldung:           

Beginn:                    18.10.06

Kommentar:            Auf 40 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung erforderlich.

Die Lehrveranstaltung ist als praxisbezogene Komponente des Seminars Theorie der Menschenrechtsbildung (Mo 16-18) gedacht. Sie setzt sich mit aktuellen Arbeitsmateria-lien auseinander und soll ihren Werkstattcharakter durch die Entwicklung von Projekten zu aktuellen menschenrechtsrelevanten Themen und Streitfragen erweisen. Eine Teil-nahme an beiden Seminaren wird nicht vorausgesetzt, wäre aber wünschenswert.

Kompass. Handbuch zur Menschenrechtsbildung für die schulische und außerschuli-sche Bildungsarbeit (2005); Menschenrechte verstehen. Handbuch zur Menschen-rechtsbildung. Wien 2004; UNESCO (Hrsg.): All human beings... A Manual for human rights education. Paris 2000

Leistungsnachweis: In der Veranstaltung ist der Erwerb von Leistungspunkten möglich über:

Aktive Teilnahme (Protokoll etc.)(1 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LP)

Literaturhinweis:  

weitere Hinweise: ja

 

 

VVNr.:                       061157

Teilgebiet:               BB1; MD  Erziehungswissenschaft

Name:                       Zymek, B.

Titel der Veranstaltung: Entstehung und Auflösung

nationaler Bildungssysteme

Zeit:                           Di 18-20

Ort:                            B 214

Anmeldung:            Teilnehmerbegrenzung auf 40 Studierende; Anmeldung erforderlich.

Beginn:                    17.10.06

Kommentar:            Die heute zu beobachtenden Internationalisierungsprozesse im Bildungswesen werfen ein neues Licht auf die Bildungsgeschichte. Es stellt sich heute die Frage, ob die Ent-wicklung nationaler Bildungssysteme im 19.und 20. Jahrhundert nicht eine relativ kurze Epoche der langfristigen Bildungsgeschichte war. Denn bis Ende des 18. / Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Europa Hunderte von lokalen, regionalen und überregiona-len Schulen und Universitäten, die dann in langwierigen Konflikten in die entstehenden nationalen Bildungssysteme integriert und dabei transformiert wurden. Heute werden von nationalen und internationalen Expertengremien Reformstrategien entworfen, die in vieler Hinsicht den vor-nationalstaatlichen Strukturen ähneln: Dezentralisierung der Zuständigkeit für die Schulentwicklung auf die Einzelschule und die Region bei gleichzeitiger Internationalisierung der Ergebniskontrolle; Rückkehr zur Bachelor und Master- Struktur der vormodernen europäischen Universität als europäisches / internationales Strukturmuster.

Vor diesem Hintergrund sollen in dem Seminar Interpretationsansätze und Analysen zum langfristigen historischen Strukturwandel von Bildungssystemen gemeinsam gelesen und im Hinblick auf aktuelle Problemstellungen diskutiert werden.

 

Leistungsnachweis: In der Veranstaltung ist der Erwerb von Leistungspunkten möglich über:

Aktive Teilnahme (Protokoll etc.) (1 LP), Mündliche Prüfung (3 LP), Hausarbeit (4 LP)

Literaturhinweis:  

weitere Hinweise: ja

 

 

VVNr.:                       021200

Teilgebiet:               BB3; MD   katholische Theologie

Name:                       Sajak, C. P.

Titel der Veranstaltung: Vorlesung: Den Anderen als Gabe erkennen. Grundzüge einer Didaktik der Religionen (unter Berücksichtigung fachdidaktischer Aspekte)

Zeit:                           Do 14-16

Ort:                            F4

Anmeldung:           

Beginn:                    19.10.06 - 08.02.07,

Kommentar:            Es handelt sich um eine fachdidaktische Vorlesung mit Blick auf das interreligiöse Lernen im katholischen Religonsunterricht. Religion, fremde Religionen und interreligiöser Dialog haben seit den furchtbaren Ereignissen des 11. September 2001 im gesellschaftlichen Kontext ein neues Gewicht bekommen. Inzwischen ist von einer „Rückkehr der Religionen“ (Martin Riesebrodt) die Rede. Auch unsere Schülerinnen und Schüler erleben intensiv die faktische Multikulturalität unserer Gesellschaft mit all ihren Problemen und Spannungen, denn in den Schulen öffnet sich tagtäglich die Kluft zwischen den ihrer Religion entfremdeten jugendlichen Christen auf der einen und in ihrer Religion verwurzelten Muslimen auf der anderen Seite. Gerade vom schulischen Religionsunterricht wird deshalb erwartet, dass er durch die Bearbeitung religionskundlicher, religionstheologischer und nicht zuletzt religionspraktisch-ethischer Fragestellungen einen schulischen Beitrag zur Integration und Zivilisierung von Religion leistet. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, bedarf der Religionsunterricht einer Didaktik der Religionen, in deren Kontext über die theologischen, didaktischen und methodischen Grundfragen interreligiösen Lernens nachgedacht werden muss. Die Vorlesung will eine solche Didaktik in ihren Grundzügen skizzieren.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:   LEIMGRUBER, Stephan: Interreligiöses Lernen, München 1995; MEYER, Karlo: Zeugnisse fremder Religionen im Unterricht. „Weltreligionen“ im deutschen und englischen Religionsunterricht, Neukirchen 1999; SAJAK, Clauß Peter: Das Fremde als Gabe begreifen. Auf dem Weg zu einer Didaktik der Religionen aus katholischer Perspektive, Münster 2005; SUNDERMEIER, Theo: Den Fremden verstehen. Eine praktische Hermeneutik, Göttingen 1996.

weitere Hinweise: geöffnet -

 

 

VVNr.:                       083154

Teilgebiet:               BB3; MD Geschichte

Name:                       Demantowsky, M.

Titel der Veranstaltung: Globalisierung und Geschichtsunterricht - Probleme, Herausforderungen, Perspektiven

Zeit:                           Di 12-14

Ort:                            Raum 309

Anmeldung:            Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt

Beginn:                    erste Vorlesungswoche

Kommentar:            In dieser Veranstaltung wird es zunächst darum gehen, die 'Globalisierung' der Sache nach sowohl in ihrer aktuellen Bedeutung als auch in ihrer historischen Dimension zu analysieren und zu diskutieren. Dies bildet die Voraussetzung dafür, um danach zu fragen, welche Bedeutung die 'Globalisierung' für die Praxis des schulischen Geschichtsunterrichts besitzt. Sollten in Zukunft verstärkt weltgeschichtliche Inhalte behandelt und traditionell nationalgeschichtliche zurückgedrängt werden? Was sind eigentlich weltgeschichtliche Themen? Wie soll man mit der Globalisierung "vor Ort" umgehen, die sich in der zunehmenden Polylingualität und Multikulturalität der Lerngruppen manifestiert? Gelten unter diesen Bedingungen heute überhaupt noch die etablierten geschichtsdidaktischen Gewissheiten?

Basisliteratur:

Osterhammel, Jürgen/Petersson, Niels P.: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen, Prozesse, Epochen. 3. Aufl., München 2006.

Popp, Susanne/Forster, Johanna (Hrsg.): Curriculum Weltgeschichte. Interdisziplinäre Zugänge zu einem global orientierten Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2003.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:  

 

 

VVNr.:                       61047

Teilgebiet:               BC1; MD Sozialwissenschaften

Name:                       Naumann, J.. Olberg, H.-J., Thränhardt, D., Späte, K., Reitemeyer, U., Reichenbach, R., Lauterbach, W., Frantz, Chr., Krüger-Potratz, M., Schubert, K., Grundmann, M., Helmchen, J., Gomolla, M.

Titel der Veranstaltung: Ringvorlesung: Bildung und Politik: Strukturen, Tendenzen, Herausforderungen

Zeit:                           Mi 18-20

Ort:                            S9

Anmeldung:            keine

Beginn:                    18.10.06

Kommentar:            Auf  Initiative der Fachschaft Pädagogik wird im Wintersemester 2006/07 eine interdisziplinäre Ringvorlesung über das Verhältnis von Bildung und Politik stattfinden, an der sich Lehrende der Erziehungs- und Politikwissenschaft sowie der Soziologie beteiligen. Angesichts der offensichtlichen “Krise der Schule” und einer zunehmenden “Verschulung” der universitären Lehre (und Forschung) scheint es notwendig, einen bildungspolitischen Diskurs zu eröffnen, um erstens die Krise institutionalisierter Bildung in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche zu analysieren und  zu verorten und zweitens über ein neues Verhältnis von Bildung, Politik und Ökonomie nachzudenken, in dem das Recht auf Bildung als politische und pädagogische Aufgabe verstanden wird.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:   Ein Reader wird zu Beginn der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.

 

 

VVNr.:                       68170

Teilgebiet:               BC2; MD  Soziologie

Name:                       Wienold, H.

Titel der Veranstaltung: Bevölkerung und Entwicklung

Zeit:                           Do 10-12

Ort:                            SCH 6

Anmeldung:            -

Beginn:                    19.10.06

Kommentar:            Im Mittelpunkt stehen die Bevölkerungs- und Biopolitiken der Moderne von der Politischen Arithmetik und dem „Bevölkerungsgesetz“ von Th.R.Malthus über Eugenik und Rassepolitiken bis zur Familienpolitik und den Migrationsregimen der Gegenwart.

Studierende, die im Fach Soziologie eingeschrieben sind, werden bei der Verteilung der Seminarplätze bevorzugt behandelt.

Leistungsnachweis: wird in der ersten Sitzung geklärt

Literaturhinweis:   Zur Einführung empfohlen:

Heide Mertens, Wunschkinder. Natur, Vernunft und Politik, Münster 1991

Bettina Rainer, Bevölkerungswachstum als globale Katastrophe. Apokalypse und Unsterblichkeit, Münster 2005

 

VVNr.:                       061310

Teilgebiet:               BC2; MD  Erziehungswissenschaft

Name:                       Helmchen, J.

Titel der Veranstaltung: Vorlesung: Aufklärung und Konflikt.

Zum Verhältnis von Erziehung und Vernunftprinzip

Zeit:                           Do 10-12

Ort:                            H 4

Anmeldung:            -

Beginn:                    19.10.06

Kommentar:            Die okzidentalen Erziehungstheorien der Neuzeit leben von der Vorstellung, dass im gesellschaftlichen, nationalen und internationalen Rahmen über die kollektiven und individuellen Lebensweisen qua Vernunft Konsens herbestellt werden könne. Die daran anknüpfenden Vorstellungen vom Frieden unter den „gut erzogenen“ Menschen haben darin ihren Ursprung. In der Vorlesung soll diesen Voraussetzungen unter der Perspektive nationalstaatlicher und internationaler Entwicklungen nachgegangen werden.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme (Protokoll etc.) (1 LP), Schriftliche Präsentation (3 LP),  Mündliche Prüfung (3 LP), Hausarbeit (4 LP) - Max. 10 Schriftliche Präsentationen, 5 Mündliche Prüfungen sowie 10 Hausarbeiten.

Literaturhinweis:   -

 

 

VVNr.:                       62039

Teilgebiet:               BC3; MD   Erziehungswissenschaft

Name:                       Lutz, H.

Titel der Veranstaltung: Einführung in die Geschlechterforschung

Zeit:                           Mo 18-20

Ort:                            C 307

Anmeldung:            -

Beginn:                    16.10.06

Kommentar:            Detaillierte Informationen zur Veranstaltung entnehmen Sie bitte dem entsprechenden Aushang im C-Gebäude, Georgskommende 33.

Leistungsnachweis: In der Veranstaltung ist der Erwerb von Leistungspunkten möglich über:

Aktive Teilnahme (Protokoll etc.) (1 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (3 LP), Hausarbeit (4 LP)

Literaturhinweis:  

 

 

VVNr.:                       020075

Teilgebiet:               BC1; MD   katholische Theologie

Name:                       Wacker, M.-Th.

Titel der Veranstaltung: Hauptseminar: “Komm, lies mit meinen Augen...” Afrikanische Frauen legen die Bibel aus

Zeit:                           Mo 18-20

Ort:                            Hü 1.50

Anmeldung:           

Beginn:                    23.10.06 - 05.02.07

Kommentar:            Im Zuge der Kolonisierung Afrikas ist die Bibel vor allem durch christlich-westliche Missionare nach Afrika gebracht worden. Die Bibel war zum einen Mittel zur (unfreiwilligen) Christianisierung vieler afrikanischer Völker. Sie wurde in Afrika aber auch zum Mittel der Abgrenzung von der westlichen Kolonialisierung und des Christentums aus Europa.

Diese Geschichte ansatzweise aufzudecken und zu verstehen, welche Ansätze afrikanischer Bibelhermeneutik es heute im anglophonen Afrika gibt, wird Aufgabe des Seminars sein. Zunächst werden einleitende Fragen zum Thema Afrika allgemein, zur afrikanischen Theologie von Männern und Frauen und zur Bibelhermeneutik diskutiert.Im Mittelpunkt des Seminars wird anschließend vor allem die Auseinandersetzung mit biblischen Texten und ihren Interpretationen von afrikanischen Theologinnen und "Basis-Frauen" stehen. Anhand von Beispielen aus dem Alten Testament soll erarbeitet werden, welche Zugänge afrikanische Frauen zur Bibel haben und inwieweit die "westliche Exegese" davon profitieren kann.

Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Stephanie Feder/Haltern statt, die bei Aufenthalten in verschiedenen Ländern Ostafrikas Feldforschungen zu afrikanischer Bibellektüre betrieben hat.

Leistungsnachweis: Leistungsnachweis : Aktive Mitarbeit (Bereitschaft zur vorbereitenden Lektüre), Kurzreferat und schriftl. Ausarbeitung oder schriftl. Hausarbeit

Literaturhinweis:   Voraussetzungen : Grundkenntnisse in der englischen Sprache sind unabdingbar, da die Seminarlektüre größtenteils auf Englisch zu lesen sein wird.

weitere Hinweise: Das Seminar setzt Kenntnisse in Englisch und Grundkenntnisse in Hebräisch und Bibelwissenschaft voraus und ist deshalb vornehmlich für Theologiestudierende gedacht.

 

 

VVNr.:                       021550

Teilgebiet:               BC1; MD   katholische Theologie

Name:                       Spieß, Chr.

Titel der Veranstaltung: Unterseminar (mit Tutorium): Multikulturelle Gesellschaft und christliche Leitkultur. Analysen und Perspektiven

Zeit:                           Mi 16-18

Ort:                            Hüfferstift 2.69

Anmeldung:            Bemerkung : Das Seminar ist für Studierende der Theologie im Grundstudium konzipiert und wird für Studierende der DaZ-IKP geöffnet. Diese brauchen am Tutorium nicht teilzunehmen. Nachmeldung ist nach Maßgabe vorhandener Plätze nach dem 4.10. per Eintrag auf einer im Fakultätsgebäude in der Johannisstraße aushängenden Liste möglich. Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 30 Personen beschränkt. 

Beginn:                    17.10.06 - 07.02.07

Kommentar:            Wenn in Deutschland von ‚Integration‘ die Rede ist, ist damit meist gemeint, dass sich Angehörige ‚anderer‘ Kulturkreise an die ‚abendländische‘ Mehrheitskultur assimilieren sollen. Gleichzeitig wird ‚Toleranz‘ gegenüber ‚fremden Kulturen‘ angemahnt. Beides setzt die Vorstellung einer klaren Ordnung voraus: Hier ist die Mehrheitskultur und sie dominiert die Gesellschaft; hinzu kommen Angehörige von Minderheitskulturen, die toleriert werden müssen oder eben nicht. Problematisch an dieser Sichtweise ist vor allem zweierlei. Erstens: Wir, die Angehörigen der Mehrheitskultur, leugneten lange Zeit unsere kulturellen Wurzeln – religiöse Indifferenz gehörte zum Selbstverständnis des aufgeklärten Mitteleuropäers und der aufgeklärten Mitteleuropäerin; religöser Glaube, Orientierung an traditionellen Werten oder gar religiöse Praxis in Gemeinschaft galten als Ursprung der Finsternis. Nun wird das Phänomen einer ‚Wiederkehr der Religion‘ beobachtet. Zweitens: Zumindest in den westeuropäischen Metropolen und Ballungsgebieten gerät die Dominanz der ‚Mehrheitskultur‘ längst ins wanken, insbesondere die muslimische ‚Minderheitskultur‘ gewinnt an Bedeutung – und ihre religiös-kulturelle Substanz ist weit stärker ausgeprägt und präsenter als jene der christlich-abendländischen ‚Mehrheitskultur‘. Die Kategorien ‚Mehrheitskultur‘ und ‚Minderheitskultur‘, ‚kulturelle Dominanz‘ und ‚kulturelle Toleranz‘ lösen sich auf oder müssen zumindest neu definiert werden: Wenn in Westeuropa einerseits der deutschstämmige Bevölkerungsanteil massiv altert und schrumpft, andererseits der Anteil der Einwanderer und ihrer Nachkommen sich verjüngt und wächst – wer toleriert dann eigentlich in Zukunft wen?

Wir können auf diese Situation auf zwei Weisen reagieren: Entweder wir erklären die multikulturelle Gesellschaft für gescheitert, proklamieren eine abendländische Leitkultur und entwickeln ein Konzept westlicher kultureller Dominanz. Oder wir erklären die monokulturelle Gesellschaft für gescheitert, proklamieren einen umfassenden Pluralismus und entwickeln ein Konzept multikulturellen Zusammenlebens.

Im Seminar werden wir zunächst die gegebene Situation genauer untersuchen (verschwindet die ‚abendländische‘ kulturelle Dominanz tatsächlich? Was bedeutet ‚Wiederkehr der Religion‘ – und wie sieht sie aus?). Im zweiten Schritt werden Möglichkeiten vorgestellt und diskutiert, auf die gegebene Situation zu reagieren (Bekenntnis zu Leitkultur und kultureller Dominanz; Pluralismus; Multikulturalismus). Dabei wird schließlich auch die Rolle von Christentum und katholischer Kirche thematisiert werden (gibt es ein Konzept einer pluralistischen praktischen Theologie? Welche Aufgaben hat die Kirche in einer multikulturellen Gesellschaft? Bietet die ‚Wiederkehr der Religion‘ Chancen für die traditionellen christlichen Religionsgemeinschaften?).

Ein besonderer Schwerpunkt soll auf der Selbstbeobachtung der westeuropäischen Kultur liegen: Wie schlägt sich das Thema in der zeitgenössischen Kunst nieder, die (neben den Religionsgemeinschaften?) die wichtigste Trägerin der Kultur ist. Der deutsche Dramatiker Botho Strauß schreibt, dass mit der Herausforderung durch die muslimische Parallelgesellschaft und der damit einhergehenden Notwendigkeit für die westliche Gesellschaft, sich dazu zu positionieren, zumindest die Zeit der kulturellen „Gleich-Gültigkeit in eine Krise geraten [ist]. Vielleicht darf man sagen: Wir haben sie hinter uns. Es war eine schwache Zeit!“

Leistungsnachweis: In dem Seminar sind drei ECTS-Punkte zu erzielen sowie ein weiterer (also vierter) CP aus der Teilnahme am seminarbegleitenden Tutorium. Ein CP muss aus der regelmäßigen Teilnahme am Seminar erzielt werden; die beiden übrigen können wahlweise aus folgenden Leistungen erzielt werden: Referat und schriftliche Ausarbeitung des Referats: 2 CP; Schriftliche Seminararbeit (Hausarbeit): 2 CP

Literaturhinweis:   Botho Strauß, Der Konflikt, in: Der Spiegel 7/2006.

Rainer Forst, Toleranz im Konflikt. Geschichte, Gehalt und Gegenwart eines umstrittenen Begriffs, Frankfurt: Suhrkamp 2003.

Elisabeth Noelle, Der Kampf der Kulturen. Die Deutschen sehen mit zusammengebissenen Zähnen der Bedrohung entgegen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15.09.2004.

Ulrich Beck, Globalisierung des Hasses. Parallelgesellschaften und Multi-Kulti-Träume, in: Süddeutsche Zeitung vom 20./21.11.2004.

Charles Taylor, Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung, Frankfurt: Fischer 1997.

Charles Taylor, Die Formen des Religiösen in der Gegenwart, Frankfurt: Suhrkamp 2002.

 

 

VVNr.:                       065980

Teilgebiet:               BC2; MD Politikwissenschaft

Name:                       Thränhardt, D.

Titel der Veranstaltung: Migration und Integration in der globalisierten Welt 

Zeit:                            Di 14-16

Ort:                            301

Anmeldung:            -

Beginn:                    17.10.06

Kommentar:            Während die Weltwirtschaft immer mehr integriert wird und die Kommunikation offener wird, halten die Nationalstaaten nach wie vor an der Kontrolle ihrer Grenzen für Menschen fest. Gleichwohl nehmen die Migrationsbewegungen zu, zwei Prozent der Weltbevölkerung leben nicht in dem Land, in dem sie geboren sind. In dem Standardkurs geht es um Migrationen aus wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Gründen, um die Mechanismen der Anwerbung, Abwehr und Integration, um die demographischen Ungleichgewichte in der Welt und die Perspektiven der nächsten Jahrzehnte. Einbezogen werden die wichtigsten Regionen der Welt (Europa, Amerika, Ostasien, Südostasien, Naher Osten, Afrika) und ihre Migrationsregime.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:   Global Commission on International Migration (CGIM), Migration in einer interdependenten Welt: Neue Handlungsprinzipien. Bericht der Weltkommission für internationale Migration, Oktober 2005, Berlin: Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, ISBN 3-923702-99-X, kostenlos, www.dgvn.de, www.bamf.de, www.rita-suessmuth.de. Englische Originalfassung: www.gcim.org.; Dietrich Thränhardt/ Uwe Hunger (Hg.) Migration im Spannungsfeld von Globalisierung und Nationalstaat, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2003.

 

 

VVNr.:                       066292

Teilgebiet:               BC2; MD Politikwissenschaft

Name:                       Hunger, U.

Titel der Veranstaltung: Sozialwissenschaftliche Theorien der Integration von Zuwanderern

Zeit:                           Das Seminar findet als Blockveranstaltung voraussichtlich vom 26.-30. März statt. Weiteres wird bis dahin auf der Homepage des Instituts für Politikwissenschaft bekanntgegeben:

 http://egora.uni-muenster.de/pol/admin/index.shtml

Ort:                            103    

Anmeldung:            -

Beginn:                    Blockveranstaltung

Kommentar:            In dem Seminar werden die wichtigsten sozialwissenschaftlichen Theorien der Integration von Zuwanderern in westlichen Demokratien behandelt. Hierzu gehören u.a. Ansätze zur Assimilation von Zuwanderern, systemtheoretische Theorien der Inklusion von Zuwanderern in verschiedene Teilsysteme der Gesellschaft und Theorien zur multikulturellen Gesellschaft. In dem Seminar werden Schlüsseltexte zu den verschiedenen Ansätzen gelesen und diskutiert. Ein Reader mit den zu lesenden Texten steht rechtzeitig vor Beginn des Semesters in der Zweigbibliothek Sozialwissenschaften zur Verfügung.

 

 

VVNr.:                       068204

Teilgebiet:               BC3; MD Soziologie

Name:                       Supik, L. Drucks, St.

Titel der Veranstaltung: Proseminar: Generationenbeziehungen in (post)modernen Gemeinschaftsformen

Zeit:                           Mo 14-16

Ort:                            556 (Institut für Soziologie, Scharnhorststrasse)

Anmeldung:            -

Beginn:                    23.10.06 - 05.02.07

Kommentar:            Im letzten Semester haben wir ‚klassische’, politik-philosophische und postmoderne Gemeinschaftskonzepte verglichen unter den zentralen Aspekten ‚Zugehörigkeit’ und ‚Normativität’. Nun wollen wir den Fokus der Gemeinschaftsanalyse verschieben auf Generationenbeziehungen in exemplarisch vorgestellten Formationen.

Ziel des Seminars sind soziologische Gemeinschaftsanalysen, welche soziale Logiken von Gemeinschaften verstehend erschließen. Dreh- und Angelpunkt der Analysen sind Generationenbeziehungen, d.h. das Zusammenleben und Wirken innerhalb der Spannungsfelder Verstetigung vs Erneuerung und Übereinstimmung vs Differenz. Dies unter Berücksichtigung verschiedener Generationenbegriffe sowie der je spezifischen Opportunitätsstrukturen.

„Gemeinschaft“ als durch die jeweils Beteiligten konstruierter Sinn und lebensweltlich bedeutsamer Dimension wird vor allem in Generationenbeziehungen problematisiert. Neben- und Mit- und Nacheinander der Generatio-nen sind zentrale Momente sozialer Dynamiken und gemeinschaftlicher Selbstverständnisse, welche permanent ausgehandelt bzw. umkämpft werden.

Zur Klärung der analytischen Perspektive werden zunächst markante Texte zum „Problem der Generationen“, d.h. zur notwendigen Gleichzeitigkeit von grundsätzlicher Übereinstimmung und Anerkennung individueller und generationenspezifischer Besonderheiten, diskutiert. Auf dieser Grundlage werden Beispiele Sozialer Gemein-schaften besprochen, wie z.B. ein Zionistischer Jugendbund, Kibbutzim, Diaspora-Gemeinschaften, transnatio-nale Migranten-Netzwerke oder auch kommunitäre Gemeinschaften. Wünsche der Teilnehmer werden berücksichtigt. Bevorzugt werden allerdings solche Gemeinschaften, die schon unter Aspekten von Generationenbeziehungen soziologisch erschlossen worden sind.

Studierende, die im Fach Soziologie eingeschrieben sind, werden bei der Verteilung der Seminarplätze bevorzugt behandelt.

Leistungsnachweis: Wird in der ersten Sitzung besprochen.

Literaturhinweis:   Grundmann, Matthias u.a. (Hg.) 2006: Soziale Gemeinschaften. Experimentierfelder für kollektive Lebensfor-men. Münster.

Lüscher, Kurt/ Ludwig Liegle 2003: Generationenbeziehungen in Familie und Gesellschaft. Konstanz.

Mannheim, Karl 1928: Das Problem der Generationen. In: Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie 7, München, S. 157-185.Weber, Max (1904): Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis. In: ders.: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre 1985 S. 146-185.

 

 

VVNr.:                       068003

Teilgebiet:               BC1; MD   Soziologie

Name:                       Tuider, E.

Titel der Veranstaltung: Proseminar: Kultur und Globalisierung. Zur Veränderung von Räumen und Identitäten

Zeit:                           Do 14-16

Ort:                            520 (Institut für Soziologie, Scharnhorststrasse)

Anmeldung:            -

Beginn:                    19.10.06 – 08.02.07

Kommentar:            Die Thematisierung einer (deutschen) Leitkultur und Vorschläge für Integrationsleitfäden, die Problematisierung (moslemisch-türkischer) Parallelgesellschaften und der „Kampf der Kulturen“ (Huntigton) prägen die gegenwärtigen Diskurse zu und über Kultur. Doch was beinhaltet das Konzept der kulturellen Identität? Was verstehen wir also unter „kultureller“, und „ethnischer“ Zugehörigkeit? An welchen geschichtlichen, biologischen, psychischen Markern wird kulturelle Identität – in globalisierten Räumen - festgemacht? Wie wirken sich also die vielgestaltigen Globalisierungsprozesse auf die Wahrnehmung und Konstitution von Kultur, Raum und Identität aus?

Anhand intensiver Lektüre verschiedener poststrukturalistischer und postkolonialer Texte wollen wir uns im Seminar mit diesen Fragen und Überlegungen auseinandersetzen und die Herstellung und Verfestigung von „dem Eigenen“ und „dem Fremden“ thematisieren.

Studierende, die im Fach Soziologie eingeschrieben sind, werden bei der Verteilung der Seminarplätze bevorzugt behandelt.

Leistungsnachweis: Besprechung erste Sitzung

Literaturhinweis:   Besprechung erste Sitzung

 

 

VVNr.:                       081735

Teilgebiet:               BC2; MD Geschichte

Name:                       Maier, L.; Stichel, R.; Sproede, A.

Titel der Veranstaltung: Vorlesung: Zwangsmigrationen in den Grenzräumen der östlichen Welt

Zeit:                           Do 18-20

Ort:                            S1 (Schloss)

Anmeldung:            -

Beginn:                    26.10.

Kommentar:            Anhand von Fallstudien soll das Problem der Vertreibungen und erzwungenen Bevölkerungsverschiebungen in Ostmitteleuropa beleuchtet werden -- ein unlängst durch die Debatte über ein Europäisches Zentrum bzw. eine Gedenkstätte auch wieder öffentlich virulent gewordenes Thema. Im Mittelpunkt werden die Migrationen infolge des Zweiten Weltkrieges und die Verarbeitung ihrer Konsequenzen stehen, die vor allem Deutsche, Polen und Ukrainer betrafen. Ergänzend werden Beispiele aus der Geschichte Rußlands und des Nahen Ostens herangezogen; aus der jüngsten Geschichte werden außerdem die Grenzverschiebungen und «ethnischen Säuberungen» nach dem Zerfall Jugoslawiens kritisch untersucht. Die Beiträge zur Ringvorlesung kommen von Fachvertretern aus den Gebieten Allgemeine und Osteuropäische Geschichte, Kirchengeschichte, Rechtswissenschaft (Völkerrecht), Politologie, Byzantinistik und Literaturwissenschaft. Zu Beginn des Semesters wird ein Programm verteilt; die Vortragenden werden weiterführende Literatur zu ihren jeweiligen Themen vorschlagen.

Leistungsnachweis: Möglichkeiten des Scheinerwerbs nach Rücksprache mit den Lehrenden

Literaturhinweis:   Forced Migration in Central and Eastern Europe, 1939-1950, ed. by Alfred J. Rieber. London 2000; Redrawing Nations. Ethnic Cleansing in East-Central Europe, 1944-1948, ed. by Philipp Ther, Ana Siljak, Lanham et al. 2001; Vertreibungen europäisch erinnern? Historische Erfahrungen -- Vergangenheitspolitik -- Zukunftsperspektiven, hrsg. von Dieter Bingen et al. Wiesbaden 2003.

 

 

VVNr.:                       082750

Teilgebiet:               BC2; MD   Geschichte

Name:                       Lentes, T.

Titel der Veranstaltung: Das Eigene und das Fremde im Mittelalter. Situationen – Konstrukutionen – Theorien

Zeit:                           Blockveranstaltung

Ort:                           

Anmeldung:            10 Kursplätze sind für Studierende der IKP DaZ reserviert.

Beginn:                   

Kommentar:             

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:  

 

 

VVNr.:                       082014

Teilgebiet:               BC2; MD   Geschichte

Name:                       Owzar, A.

Titel der Veranstaltung: Geschichte der Menschenrechte

Zeit:                           Mo 16-18

Ort:                            Raum: F 4

Anmeldung:            Die Teilnehmerzahl in diesem Seminar ist begrenzt

Beginn:                    23.10.06

Kommentar:            Menschen bleiben Menschen, und sie sind auch unter extremen Bedingungen als solche zu behandeln: dieser populäre, spätestens seit der Aufklärung allgemeingültige Grundsatz der Verfassungsbewegung wird seit kurzem wieder, aus unterschiedlichen Gründen und mit verschiedenen Argumenten, in Frage gestellt. Auch das Naturrecht sei nur ein Konstrukt, sagen manche. Menschenrechte seien ein Import westlichen Kulturimperialismus, sagen andere. Dritte wiederum meinen, die moderne Verfassung nur durch eine Einschränkung der Menschenrechte schützen zu können. Wer sich an dieser Debatte beteiligen will, der muß auch die historische Dimension einbeziehen. Im Seminar sollen sowohl die ideengeschichtlichen Wurzeln der Menschenrechte behandelt werden, als auch deren Durchsetzung und deren Verletzungen thematisiert werden. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf dem 18. und auf dem 20. Jahrhundert.

Leistungsnachweis: Wird mit dem Dozenten in der ersten Sitzung besprochen.

Literaturhinweis:   Zur Einführung empfohlen: K. Peter Fritzsche, Menschenrechte. Eine Einführung mit Dokumenten. Paderborn u.a. 2004.

 

 

VVNr.:                       082287

Teilgebiet:               BC2; MD   Geschichte

Name:                       Flüchter, A.

Titel der Veranstaltung: Identität, Alterität, Hybridität

Zeit:                           Fr 10-12

Ort:                            Fürstenberghaus F8

Anmeldung:            Eine schriftliche Anmeldung ist bis zum 1.10.2006 erforderlich.

Beginn:                    28.10.06

Kommentar:            Unter dem Eindruck von Globalisierung und auch nach dem 11. September füllen Identitätsdebatten – von Leitkultur bis zu Einbürgerungsfragebögen – die Medien. Die strenge Dichotomie von Identität und Alterität hat sich in letzter Zeit, nicht zuletzt in Folge der Geschlechtergeschichte und der postcolonial studies etwas gelockert. Daneben trat der Begriff der Hybridität, der Lebensformen beschreibt, die festgelegte Grenzen überschreiten und quer zu ihnen leben; so bricht dieser Ansatz binäre Konzepte kultureller Reinheit oder geschlossener Identitäten auf. Dies kann sich auf ethnische, nationale, religiöse oder auch geschlechtliche Identitäten beziehen. Diese Übung will sich dem Thema auf zwei Wegen nähern: Zunächst sollen in den ersten vier Sitzungen einschlägige theoretische Texte gelesen und diskutiert werden; mit diesem theoretischen Werkzeug sollen sich Gruppen Biographien und Egodokumenten zuwenden und die Konstruktion des jeweiligen Selbsts untersuchen, schriftlich zusammenfassen und dabei nicht zuletzt die diskutierten Theorien auf ihre Brauchbarkeit abklopfen. Diese Ergebnisse sollen bis zum 10.1. 2007 allen Teilnehmern zugänglich gemacht werden und sollen in einem Blockseminar in der zweiten Semesterhälfte (26.-28.1. 2007) diskutiert werden. Damit soll diese Übung das Arbeiten mit Theorien und Quellen wie das Anfertigen schriftlicher Arbeit verbinden.

Es handelt sich um ein geschichtswissenschaftliches Seminar, das ein gewisses historisches Verständnis voraussetzt.

Leistungsnachweis: wird in der ersten Sitzung besprochen

Literaturhinweis:   Reckwitz, Andreas, Der Identitätsdiskurs. Zum Bedeutungswandel einer sozialwissenschaftlichen Semantik, in: Werner Rammert (Hg.) Kollektive Identitäten und Kulturelle Innovationen: ethnologische, soziologische und historische Studien, Leipzig 2001, S. 21-38; Nghi Ha, Kien, Kolonial-rassistisch - subversiv - postmodern: Hybridität bei Homi Bhaba und in der deutschsprachigen Rezeption; in: Habermas, Rebekka/ von Mallinckrodt, Rebekka, Hg. Interkultureller Transfer und nationaler Eigensinn. Europäische und anglo-amerikanische Positionen der Kulturwissenschaften, Göttingen 2004, S. 53-69; Wunder, Heide, Geschlechtsidentitäten. Frauen und Männer im späten Mittelalter und am Beginn der Neuzeit, in: Karin Hausen (Hg.), Frauengeschichte – Geschlechtergeschichte – Frankfurt a.M. 1992, S. 131-136; Till von Rahden, Weder Milieu noch Konfession. Die situative Ethnizität der deutschen Juden im Kaiserreich in vergleichender Perspektive, in: Blaschke, Olaf/Kuhlemann, Frank-Michael, Hg., Religion im Kaiserreich. Milieus - Mentalitäten - Krisen, Gütersloh 1996, S. 409-434.

 

 

VVNr.:                       087040

Teilgebiet:               BC3; MD   Ethnologie

Name:                       Luig, B.

Titel der Veranstaltung: Frau, Mann und andere Geschlechter? Zur kulturspezifischen Konstruktion von Geschlechterkategorien - Gender Studies in der Ethnologie

Zeit:                           1. Block: Fr. 01.12.2006, 13-18 h; Sa. 02.12.2006, 10-17 h; 2. Block:  Fr. 19.01.2007, 13-18 h; Sa. 20.01.2007, 10-17 h

Ort:                            IfE (Institut für Ethnologie, Studtstrasse)

Anmeldung:            Anmeldung über eine im Institut für Ethnologie ausgehängte Liste, die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Studierende der Ethnologie werden bevorzugt.

Beginn:                    Einführungsveranstaltung: Fr. 20.10.2006, 13-15 h, IfE

Kommentar:            Die ethnologische Frauen- und Geschlechterforschung hat (spätestens) seit den 70er Jahren die Diskussion um Geschlechterrollen und -kategorien grundlegend beeinflusst. Dies führte zur Relativierung westlicher Denkmodelle und Vorstellungen darüber, was Frauen und Männer ausmacht und wie sie sein sollen.

Die theoretische Entwicklung dieses Forschungszweiges vollzog sich entlang kontroverser Diskurse in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Ethnographische Untersuchungen beeinflussten diese theoretischen Debatten bis hin zur grundlegenden Hinterfragung von Geschlechterdefinitionen, von Machtstrukturen und der Bewertung von Geschlechterrollen sowie der Vorstellung einer binären Geschlechterordnung an sich. So haben Beispiele über wechselnde ‚Gender-rollen’ kontroverse akademische Diskussionen über „dritte und vierte Geschlechter“ ausgelöst. Diese Diskussionen wiederum zeigen Auswirkungen in den Queer- und Transgenderszenen westlicher Metropolen.

In diesem Seminar soll die theoretische Entwicklung der ethnologischen Frauen- und Geschlechterforschung hin zu den Gender-Studies nachvollzogen und relevante ethnographische Beispiele analysiert werden. Das Spannungsverhältnis von Geschlecht und Kultur wird sowohl für ‚nicht-westliche’ Gesellschaften als auch für unsere eigenen kulturspezifischen Definitionen von männlich und weiblich betrachtet. Kulturelle Konzepte von „Person“, „Identität“ und „Körper“ sind wichtige Aspekte bei der Untersuchung von Geschlechterbeziehungen. Ebenso gilt es, das westliche Konzept des Individuums auf seine Gültigkeit in kulturvergleichenden Untersuchungen zu überprüfen.

Folgende Themen sollen u.a. behandelt werden:

- Von der Frauen- und Geschlechterforschung zu den Gender-Studies in der Ethnologie

- Wie werden Geschlechter und Geschlechterbeziehungen kulturvergleichend definiert und konstruiert?

- Gibt es die Frau oder den Mann, gibt es etwas essentiell weibliches oder männliches?

- Kann es über die binären Vorstellungen von „Mann“ und „Frau“ hinaus ein drittes oder viertes Geschlecht geben?

- Beispiele von Geschlechterrollen-Wechsel, die zu „Männern als Frauen“ und „Frauen als Männern“ führen.

- Mütterlichkeit im Kulturvergleich / Die Stellung von Frauen mit und ohne Kindern in unterschiedlichen Kulturen

- Gleichgeschlechtliche Beziehungen. Ist das westliche Konzept von Homosexualität auf andere Kulturen übertragbar bzw. wie können gleichgeschlechtliche Beziehungen kulturvergleichend untersucht werden.

- Wie sind westliche, urbane Queer-Szenen aus Sicht der (ethnologischen) Geschlechterforschung zu betrachten?

Leistungsnachweis: Bedingungen werden in der ersten Sitzung mit der Lehrenden geklärt.

Literaturhinweis:   Häuser-Schäublin, Brigitta und Birgitt Röttger-Rössler (Hg.), Differenz und Geschlecht. Neue Ansätze in der ethnologischen Forschung, Berlin, 1998: 7-22

Moore, Henrietta L., 'The difference within and the difference between', In: del Valle, Teresa (ed.) Gendered Anthropology, London, 1993:193-204

Schröter, Susanne, FeMale. Über Grenzläufe zwischen den Geschlechtern, Frankfurt, 2002

 

 

VVNr.:                       086847

Teilgebiet:               BC3; MD   Volkskunde

Name:                       Krug-Richter, B.

Titel der Veranstaltung: Männlich - Weiblich. Zur Kategorie Geschlecht in der Kultur

Zeit:                           Do 14-16

Ort:                            SCH4 - Scharnhorststrsse - Hauptgebäude

Anmeldung:            Die Teilnehmerzahl ist auf 35 begrenzt, Studierende der Europäischen Ethnologie werden bevorzugt aufgenommen.

Beginn:                    26.10.06

Kommentar:            Was ist männlich, was ist weiblich? So einfach die Frage, so schwierig gestalten sich gelegentlich die Antworten. Dabei gehört das „Geschlecht“ seit Jahren zu den zentralen Kategorien in den Geistes- und Sozialwissenschaften, um menschliches Handeln zu analysieren und zu verstehen. Nach einer langen Frauenforschungs-Phase rückt seit einigen Jahren zunehmend die Männlichkeit ins Zentrum des Interesses. Denn Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit sind keine anthropologischen Konstanten: Das soziale Geschlecht im Sinne von „gender“ war und ist vielmehr verankert in spezifischen gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten, dementsprechend historisch variabel und nur vor diesem Hintergrund auch versteh- und erklärbar. Der adlige Ritter des Mittelalters verkörperte ein anderes Männlichkeitsideal als der Verbindungsstudent der Wilhelminischen Ära; die heute noch nachwirkenden Bilder idealer Weiblichkeit (Küche, Kinder) haben ihren Ursprung in der bürgerlichen Leitkultur des 19. Jahrhunderts. Das Seminar fragt anhand ausgewählter Zeitschnitte und Milieus nach den Entstehungsbedingungen und der konkreten Ausgestaltung der variierenden Geschlechterkonzeptionen. Darüber hinaus werden eingangs zentrale theoretische Ansätze diskutiert.

Leistungsnachweis: Bedingungen werden in der ersten Sitzung mit der Lehrenden geklärt.

Literaturhinweis:   Christel Köhle–Hezinger/Martin Scharfe/Rolf Wilhelm Brednich (Hg.): Männlich – weiblich. Die Bedeutung der Kategorie Geschlecht in der Kultur, Münster/Berlin/New York 1999.

Ute Frevert, Mann und Weib, und Weib und Mann. Geschlechter-Differenzen in der Moderne. München 1995.

Robert Connell, Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten, 2. Aufl. Opladen 2000.

 

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