Bereich B: Interkulturelle Pädagogik und Bildung

1. Konzept einer interkulturellen Sozialisation und Erziehung unter Berücksichtigung der Schulsysteme und der Erziehungswirklichkeit der Herkunftsländer und des Aufnahmelandes

2. Unterricht in multi-ethnischen, aus zugewanderten und einheimischen Schülerinnen und Schülern bestehenden Lerngruppen unter Einbeziehung von Lernschwierigkeiten und unterrichtlichen Maßnahmen der Förderung gemeinsamer Lernprozesse

3. Fachdidaktische Probleme in den einzelnen Fächern, insbesondere Probleme der jeweiligen Fachsprache, der kulturellen Verankerung und der Anordnung von Fachinhalten
 

VVNr.: 021192     Bereich/Teilgebiet: B1
Name: Prof. Dr. Annette Wilke, Prof. Dr. G. Collet, PD Dr. E. Spiegel
Titel der Veranstaltung: Hauptseminar: Schleier - Zeichen der Unterdrückung oder der Befreiung? Zur Aktualität interkulturellen/ -religiösen Lernens
Zeit: Do 14-16
Ort: Katholisch-Theol. Seminare, Johannisstr. 8-10, Raum I
Beginn: 15.04.1999
Kommentar: Anstelle konfessioneller Milieus bestimmt heute zunehmend ein kulturelles bzw. religiöses Nebeneinander (Miteinander) das Zusammenleben der Menschen in dieser Gesellschaft. Im Seminar geht es darum, die Komplexität der so skizzierten Veränderung sachkundig zu erfassen und sich der Herausforderung anderer Weltsichten und Verhaltensweisen zu stellen. Um die für den theologisch gebotenen interkulturellen/-religiösen Dialog notwendigen Kompetenzen zu erwerben, arbeitet das Seminar bewußt interdisziplinär. In Kooperation von Religionswissenschaft, Missionswissenschaft und Religionspädagogik wollen wir uns einem Handlungsfeld widmen, das nicht nur für das Alltagsleben, sondern auch für die Schule relevant ist. Am Phänomen des Schleiers und der Diskussion seiner vielschichtigen Bedeutung sollen exemplarisch bildungspolitische Konsequenzen erörtert und konkrete didaktisch-methodische Möglichkeiten eines interkulturellen/-religiösen Lernens erarbeitet werden.
Leistungsnachweis: Für den Erwerb eines Leistungsnachweises im Zusatzstudiengang Interkulturelle Pädagogik halten Sie bitte Rücksprache mit den Dozierenden.
Literaturhinweise:
Brück, Michael von/Werbick, Jürgen (Hg.): Der einzige Weg zum Heil? Die Herausforderung des christlichen Absolutheitsanspruchs durch pluralistische Religionstheologien, Freiburg i.Br. u.a. 1993.
Kohler-Spiegel, Helga: Interreligiöses Lernen (am Beispiel des Religionsunterrichts), in: Religionspädagogische Beiträge 38/1996, 19-42.
Leimgruber, Stephan: Interreligiöses Lernen. München 1995.
Schlüter, Richard: Ökumenisches Lernen - pädagogische und theologische Aspekte einer neuen, religionspädagogischen Konzeption, in: Religionspädagogische Beiträge 40/1997, 25-38.
Weiße, Wolfram (Hg.): Vom Monolog zum Dialog. Ansätze einer interkulturellen dialogischen Religionspädagogik. Münster 1996.

VVNr.: 075395     Bereich/Teilgebiet: B3
Name: Dr. Barbara Meier
Titel der Veranstaltung: Stoffe der Identität; Kleidung, Umwelt und die Symbolsprache afrikanischer Stoffe
Zeit: Mi 14-16
Ort: R 102
Beginn: 07.04.1999
Anmeldung: bei Dr. B. Meier, Institut für Textilgestaltung, Scharnhorststr. 100, Tel.: (02 51) 83 - 2 92 57
Kommentar: In dem Seminar sollen Studierende sich mit dem Repertoire afrikanischer Textilien auseinandersetzen. Über einzelne Textilbeispiele soll versucht werden, einen Zugang zu der jeweiligen Kultur zu bekommen. Dabei übernehmen die Studentinnen und Studenten jeweils ein Beispiel des Textilhandwerkes einer bestimmten Region und stellen es auf der Grundlage vorhandener Literatur vor. Dabei werden sowohl Handwerk (z.B. Weben, Färben, Sticken, etc.) und symbolische Ausdruckskraft der Muster sowie alltäglicher und ritueller Kontext von Textilien und Kleidung in Afrika zur Sprache kommen.
Voraussetzung: Englische und/bzw. oder französische Lesekenntnisse.
Leistungsnachweis: Möglich
Literaturhinweise: bei Semesterbeginn

VVNr.: 092132     Bereich/Teilgebiet: B1, auch C1
Name: Dr. Helma Lutz
Titel der Veranstaltung: Das Unbehagen in/mit der Kultur: Neue Kulturtheorien und ihre Relevanz für interkulturelle Erziehung und Bildung
Zeit: Do 10-12
Ort: C 202
Beginn: 15.4.99
Kommentar: Der Kulturbegriff hat in der interkulturellen Erziehung in Deutschland schon immer eine prominente Rolle gespielt. Allerdings hat die Begriffsgeschichte und -entwicklung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen geführt; der Begiff hat immer wieder einen starken Bedeutungswechsel erfahren und beinhaltet auch heute unterschiedliche Konzeptionen. Das Seminar wird die verschiedenen Bedeutungen des Kulturbegriffs unter die Lupe nehmen und sich dabei sowohl auf die Debatte um den "Kampf der Kulturen" (Huntington) als auch auf die Debatten in der interkulturellen Erziehung (in Deutschland, England und den USA) beziehen.
Leistungsnachweis: Hausarbeit oder Verschriftlichung eines Referats
Literaturhinweise:
Auernheimer, Georg: Einführung in die interkutlurelle Erziehung. Darmstadt 1996
Bollenbeck, Georg: Bildung und Kultur. Frankfurt a.M. 1996
Bronfen, Elisabeth; Marius, Benjamin; Steffen, Therese (Hrg): Hybride Kulturen. Beiträge zur anglo-amerikanischen Multikulturalismusdebatte. Tübingen 1997
Geiger, Klaus: Deutsch-europäische Festungsgeschichten und die (Re-) Konstruktion des Feindbildes Islam. In: Foitzik, Andreas u.a.: Ein Herrenvolk von Untertanen. Rassismus - Nationalismus - Sexismus. Duisburg 1992, S. 163-184
ders. : Vorsicht: Kultur. In: Das Argument 224 (40.Jg.) Heft 1/2 1998, S. 81-90
Hamburger, Franz: Pädagogik der Einwanderungsgesellschaft. Frankfurt a.M. 1996
Huntington, Samuel, P.: Der Kampf der Kulturen. München, Wien 1996
ders.: The clash of civilizations? In: Foreign Affairs 2, 1993, S. 22-49
Leiprecht, Rudolf: Rassismus und die Macht der Zuschreibung: Die Frage nach der Jugend und die Frage nach der Kultur.In: Dracklé, Dorle (Hg): Jung und wild. Zur kulturellen Konstruktion von Kindheit und Jugend. Berlin - Hamburg 1996, S.273-293
Müller, Harald: Das Zusammenleben der Kulturen. Ein Gegenentwurf zu Huntigton. Frankfurt a.M. 1998
Rattansi, Ali: Changing the subject? Racism, Culture and Education. In: Donald, James & Rattansi, Ali (Hrg): 'Race', Culture and Difference. London 1992, S. 11-48
Senghaas, Dieter: Zivilisierung wider Willen. Der Konflikt der Kulturen mit sich selbst. Frankfurt a.M. 1998

VVNr.: 092147     Bereich/Teilgebiet: B1
Name: Dr. Helma Lutz
Titel der Veranstaltung: Reflexionsgrundlagen moderner Pädagogik: Ethnizität, Geschlecht, Differenz
Zeit: Mi 10-12
Ort: A 0022
Beginn: 14.4.99
Kommentar: Dieses Seminar beschäftigt sich mit pädagogischer Theoriebildung zu Fragen der Pluralisierung und Pluralität im pädagogischen Alltag. In verschiedenen theoretischen Debatten der letzten Dekade wurde - meist unabhängig voneinander - versucht, zum einen Erkenntnisse aus der feministischen Forschung für die Pädagogik fruchtbar zu machen und zum anderen die zunehmende (nationale und ethnische) Heterogenität pädagogischer Zielgruppen zu analysieren. In beiden Diskussionssträngen wurde auf das philosophische Konzept von Gleichheit und Differenz/Anerkennung rekurriert. Gleichheit und Differenz bezieht sich in der feministischen Debatte auf die Anerkennung der Unterschiede und den Anspruch auf Gleichberechtigung/-stellung von Männnern und Frauen; während in der Debatte über die Folgen der Migration für Gesellschaft und Bildung die Gleichstellung von Eingewanderten und die Anerkennung kultureller und ethnischer Unterschiede gemeint ist. Die dritte Debatte, in der die Auseinandersetzung über Gleichheit und Differenz eine Rolle spielt, ist die Diskussion um die Integration behinderter Kinder. Die Erziehungswissenschaftlerin Annedore Prengel hat in ihrem Buch "Pädagogik der Vielfalt" den Versuch unternommen, diese drei Stränge zusammenzufügen und integrativ zu konzipieren. Ausgehend von Prengels Ansatz beschäftigt sich das Seminar mit diesen unterschiedlich kontextualisierten Debatten.
Leistungsnachweis: Hausarbeit oder Verschriftlichung eines Referats.
Literaturhinweise:
Benhabib, Seyla, Judith Butler, Drucilla Cornell & Nancy Fraser: Der Streit um Differenz. Feminismus und Postmoderne in der Gegenwart. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1993
Fischer, Ute Luise, Marita Kampshoff, Susanne Keil & Mathilde Schmitt (Hg.): Kategorie: Geschlecht. Empirische Analysen und feministische Theorien. Opladen: Leske und Budrich 1996
Gogolin, Ingrid, Marianne Krüger- Potratz & Meinert Meyer (Hg.): Pluralität und Bildung. Opladen: Leske und Budrich 1998
Kiesel, Doron: Das Dilemma der Differenz. Zur Kritik des Kulturalismus in der interkulturellen Pädagogik Frankfurt a.M.: Cooperative, 1996
Prengel, Annedore : Pädagogik der Vielfalt. Opladen: Leske und Budrich, 1995
Taylor, Charles: Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung. Frankfurt a.M.: Fischer 1997
plus Reader

VVNr.: 092109     Bereich/Teilgebiet: B3
Name: Dirk Jasper
Titel der Veranstaltung: Projektseminar: Interkulturelle Erziehung und Sozialisation als "Gegenstand" des Pädagogikunterrichts
Zeit: Mi 18-20
Ort: B 302
Beginn: 7.4.99
Anmeldung: Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich, Mi 15-16.30, C 206
Kommentar: Der Aspekt »Interkulturelle Erziehung und Sozialisation« findet sich in den Richtlinien und Lehrplänen Erziehungswissenschaft für die Sekundarstufe I (Gymnasium) und II (gymnasiale Oberstufe) im- und explizit in den dort aufgeführten Gegenstandsbereichen "Entwicklung und Sozialisation in verschiedenen Kulturen", "Situation der Familie in der modernen Industriegesellschaft", "Erziehung als Kulturereignis", "Bedingungen des Aufwachsens in einer ganz andere Welt", "Erziehung in der europäischen Gemeinschaft" oder "Ausländische Familien in Deutschland". Auf der anderen Seite gibt es aber nur vereinzelt didaktische Materialien und Handreichungen für LehrerInnen zu diesen Aspekten.
Ausgehend von einer Erörterung von "Interkultureller Erziehung" als Unterrichtsprinzip und -gegenstand sollen in Form projektorientierten Arbeitens mögliche Unterrichtsreihen entworfen sowie die dazugehörigen Materialien gesichtet, zusammengestellt und diskutiert werden.
Leistungsnachweis: Präsentation der Ergebnisse und Hausarbeit
Literaturhinweise:
Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe I - Gymnasium in NRW: Erziehungswissenschaft.
Richtlinien für die gymnasiale Oberstufe in NRW: Erziehungswissenschaft
Gudjons, Herbert (1994) Handlungsorientiertes Lehren und Lernen. Schüleraktivierung - Selbständigkeit - Projektarbeit. Bad Heilbrunn (4. Aufl.)
Auernheimer, Georg (1995): Einführung in die Interkulturelle Erziehung. Darmstadt (2. überarb. Aufl.)

VVNr.: 090842     Bereich/Teilgebiet: B1
Name: Dr. Hasko Zimmer
Titel der Veranstaltung: Bildung und Kultur - Zur Geschichte eines deutschen Deutungsmusters
Zeit: Mo 11-13
Ort: C 208
Beginn: 12.4.99
Kommentar: Das Seminar geht der Wirkungsgeschichte dieses spezifisch deutschen Begriffspaars nach, das eng mit der Sozialgeschichte des "deutschen Bildungsbürgertums" und den Geltungsansprüchen der "German Mandarins" (Ringer) verbunden ist, und fragt nach der Rolle dieses "Deutungsmusters" (Bollenbeck) innerhalb der wiss. Pädagogik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Leistungsnachweis: ja

VVNr.: 090861     Bereich/Teilgebiet: B1
Name: Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz
Titel der Veranstaltung: Gleichheit und Differenz: Aktuelle Texte und Untersuchungen zur interkulturellen Pädagogik
Zeit: Fr 14-16
Ort: B 214
Beginn: 16.4.99
Kommentar: "Gleichheit und Differenz" bzw. der Versuch der Herausbildung eines demokratischen Differenzbegriffs ist ein Thema, das aktuell in der Interkulturellen Pädagogik eine zentrale Rolle spielt, desgleichen finden sich eine Reihe von Texten zum Thema von Vertretern/Vertreterinnen der Allgemeinen Pädagogik und schon länger führt die Frauenforschung in der Erziehungswissenschaft diese Diskussion. Das Seminar wird ein Textlektüre-Seminar sein. Erwartet wird die Übernahme eines Textes zur Analyse.
Leistungsnachweis: ja

VVNr.: 090986     Bereich/Teilgebiet: B1, auch C1
Name: Prof. Dr. Marianne Krüger-Potratz
Titel der Veranstaltung: Sprachliche und kulturelle Minderheiten in der deutschen Schule
Zeit: Fr 11-13
Ort: B 214
Beginn: 16.4.99
Kommentar: Die aktuellen bildungspolitischen und pädagogischen Maßnahmen zur Beschulung von Kindern mit nichtdeutschem Paß bzw. mit einem nichtdeutschensprachlichen und kulturellen Hintergrund haben eine lange Vorgeschichte. Im Mittelpunkt des Seminars wird die Geschichte des Umgangs mit sprachlicher und kultureller Differenz am Beispiel der autochthonen Minderheiten und mit paßausländischen Schülern/Schülerinnen im Deutschen Reich stehen. Ausgangspunkt ist das Quellen- und Arbeitsbuch: "Fremdsprachige Volksteile" und deutsche Schule. Schulpolitik für die Kinder der autochthonen Minderheiten in der Weimarer Republik. Zusammengestellt, eingeleitet und kommentiert von M. Krüger-Potratz, D. Jasper und F. Knabe. Münster 1998 (Preis bzw. Rabattmöglichkeiten und weitere Angaben siehe Aushang).
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: "Fremdsprachige Volksteile" und deutsche Schule. Schulpolitik für die Kinder der autochthonen Minderheiten in der Weimarer Republik. Zusammengestellt, eingeleitet und kommentiert von M. Krüger-Potratz, D. Jasper und F. Knabe. Münster 1998

VVNr.: 091380     Bereich/Teilgebiet: B1
Name: Dr. Ulrike Kurth
Titel der Veranstaltung: Europa macht Schule - schulen für Europa
Zeit: Di 14-16
Ort: B 204
Beginn: 13.4.99
Kommentar: Nachdem die verschiedenen Kommissionen, die in Brüssel europäische "Einigungspolitik" betreiben, erkannt haben, welch einen großen Stellenwert die Bildung hat, ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen aufgelegt worden, das "Europa" in Schule und Unterricht gegenwärtig werden lassen soll. Es gibt Bildungsprogramme, mit denen Schulpartnerschaften und europäische Bildungsprojekte gefördert werden, es gibt auch zunehmend konkrete Hinweise in den Lehrplänen, daß Lehrer verpflichtet sind, "Europa" im Unterricht so zu thematisieren, daß für die Schülerinnen und Schüler eine "Europa-Bürgerschaft" vorstellbar wird. Wie macht man das? Welche Kenntnisse werden hier bei Lehrern vorausgesetzt? Wo werden solche Kenntnisse vermittelt? Wie können Lehrer sie erwerben?
Im Seminar soll neue Literatur zu "Europa" im pädagogischen Kontext erarbeitet werden.
Dokumente aus Brüssel ebenso wie Richtlinien der KMK oder des MSW.
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: Literatur wird anhand des Seminarplans in der ersten Sitzung benannt.

VVNr.: 091030     Bereich/Teilgebiet: B1, B2
Name: Gerhard Fuest
Titel der Veranstaltung: Allg. Didaktik: Schulen auf Europakurs
Zeit: Fr 14-16
Ort: B 209
Beginn: siehe Aushang
Kommentar: Der europäische Einigungsprozeß hängt nicht nur von wirtschaftlichen und rechtlichen Faktoren, sondern auch von der Beteiligung des mündigen Europa-Bürgers und dem dazu notwendigen öffentlichen Bildungsprozeß ab. Damit kommt die "europäische Dimension" von Schule und Unterricht in den Blick: Im einzelnen werden Modelle und Konzepte europäischen Lernens, Fragen des Lehrplans wie der Unterrichtsorganisation, letztlich auch Methoden ideographischer Schulforschung behandelt.
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: Verbindliche Basislektüre: Norbert Vorsmann/Wilhelm Wittenbruch: Schulen auf EUROPA-Kurs. Bad Heilbrunn 1997.

VVNr.: 091136     Bereich/Teilgebiet: B2
Name: Hans-Joachim von Olberg
Titel der Veranstaltung: Allg. Didaktik: Europäische Bildungsgeschichte(n)
Zeit: Fr 11-13
Ort: B 207
Beginn: 16.4.99
Kommentar: Das Seminar dient der intensiven Auseinandersetzung am Beispiel didaktischen Denkens. Über aktuelle deutsche Positionen didaktischer Theoriebildung hinausgehend sollen europäische Traditionslinien von Lehr-/Lernkonzepten interpretiert und kritisch rekonstruiert werden. Die Gestaltung von Lernprozessen der institutionalisierten Jugendbildung stehen dabei im Vordergrund. Nach einer gemeinsamen Phase der Entwicklung von Vergleichskriterien erarbeiten die Teilnehmerinnen an Hand einzelner Werke und Autoren übernationaler Strukturtypen didaktischen Denkens in den Epochen europäischer Geschichte: von der griechischen Klassik über Scholastik und Humanismus bis zur Aufklärung und Reformpädagogik des 20. Jahrhunderts. Es sei zugegeben: Ganz altmodisch soll dabei durchaus so etwas wie ein systematischer Überblick zur Schul- und Bildungsgeschichte Europas entworfen werden.
Leistungsnachweis: ja
Literaturhinweise: Einführende Literatur:
KRON; FRIEDRICH: Grundwissen Didaktik, München Basel 1993, bes. S. 57-102;
MÜLLGES, UDO: Quellen zur historischen Didaktik und Methodik, Mannheim, Wien Zürich 1986

VVNr.: 113689     Bereich/Teilgebiet: B3
Name: Prof. Dr. Lienhard Legenhausen
Titel der Veranstaltung: Kontroversen in der Fremdsprachendidaktik
Zeit: Di 9-11
Ort: Englisches Seminar, Johannisstr. 12 - 20, H 17
Beginn: 06.04.1999
Kommentar: Der Streit um die sog. 'beste' Sprachlehr- und Sprachlernmethode bestimmt die fremdsprachendidaktische Diskussion nicht erst seit der Reformbewegung der Jahrhundertwende. Bei L.G. Kelly heißt es: "The total corpus of ideas accessible to language teachers has not changed basically in 2000 years. What have been in constant change are ways of building methods from them, and the part of the corpus that is accepted varies from generation to generation". Die Vorlesung befaßt sich u.a. mit ungelösten Fragen und Problembereichen wie:
- Unterschiedliche Lehrplankonzeptionen: Produkt- vs. prozeßorientierte Lehrpläne.
- Rolle der Muttersprache beim Fremdsprachenerwerb: '(Un)-aufgeklärte' Einsprachigkeit.
- Rolle der Grammatik beim Spracherwerb: Regellernen vs. awareness raising.
- Effekte von Übungsabläufen: Festigung von Strukturwissen oder Zeitverschwendung?
- Spontane Fehlerkorrekturen: Notwendig oder entbehrlich?
Leistungsnachweis: Für den Erwerb eines Leistungsnachweises im Zusatzstudiengang Interkulturelle Pädagogik halten Sie bitte Rücksprache mit Herrn Legenhausen.
Literaturhinweise:
H.H. Stern (1992): Issues and Options in Language Teaching. Oxford: OUP

VVNr.: 112850     Bereich/Teilgebiet: B2, auch A1
Name: Johannes Berning
Titel der Veranstaltung: Konzepte zur Förderung von Mehrsprachigkeit in der Grundschule
Zeit: Di 11-13
Ort: R 102
Beginn: 13.4.99
Kommentar: Sprachliches Lernen in der Grundschule sollte von Anfang an die Tatsache erfahrbar machen, daß es in der Welt und in der eigenen Umgebung viele Sprachen gibt, daß diese prinzipiell gleichwertig sind und daß die Fähigkeit, mehrere Sprachen verstehen und verwenden zu können, Möglichkeiten schafft, die man - allein auf die Muttersprache gestellt - nicht hat.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Seminar u. a. mit folgenden Fragen: Wie lassen sich in der Grundschule Kinder auf ein Leben in einer mulitkulturellen und mehrsprachigen Gesellschaft vorbereiten? Auf welche Weise läßt sich die Begegnung mit einer Fremdsprache in das Schulleben integrieren? Welche Konzepte und Strategien gibt es? Was sind die allgemeinen Ziele der Begegnung mit einer Fremdsprache in der Grundschule? Vor allem das in Nordrhein-Westfalen entwickelte Begegnungssprachen-Modell wird - als ein Ansatz zur Vorbereitung auf Mehrsprachigkeit in der Schule - ausführlich vorgestellt und diskutiert.
Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit
Literaturhinweise: Zur Einführung:
Berning, Johannes; Rose, Susanne: Begegnung mit Sprachen. Ein Ansatz zur Vorbereitung auf Mehrsprachigkeit in der Schule. In: M. Becker-Mrotzek, J. Hein, Helmut H. Koch (Hgg.): Werkstattbuch Deutsch: Texte für das Studium des Faches. S. 500 -524. Münster: Lit 1997.

VVNr.: 114030     Bereich/Teilgebiet: B2, auch A1
Name: Dr. Stephan Gabel
Titel der Veranstaltung: Fachdidaktisches Proseminar: Bilingualism and Intercultural Learning
Zeit: Di 14-16
Ort und Beginn: siehe Aushang, Englisches Seminar, Johannisstr. 12-20
Anmeldung: Erwünscht, aber nicht unbedingt verpflichtend: e-mail: gabel@uni-muenster.de oder: Englisches Seminar, Johannisstr. 12-20, Feriensprechstunden: Mi 17.2., Mi 3.3., Mi 31.3. jeweils um 13 Uhr in Raum 202
Kommentar: This seminar will commence with a discussion of the social, cultural, psychological and cognitive factors that are considered to be important in the acquisition and maintenance of individual bilingualism. Within the broader framework of intercultural learning/intercultural education, these will then be used as a yardstick to assess relatively recent approaches to fostering bi/multilingualism in a school context, such as immersion and bilingual programmes. Non-traditional teaching principles like learner autonomy and critical language awareness might also be included. The main focus, however, should be on the practical issues involved. Among other things, there will be the chance for participants to scrutinize learning materials developed for bilingual classes and to illustrate methodological principles by means of micro-teaching.
Leistungsnachweis: Für den Erwerb eines Leistungsnachweises im Zusatzstudiengang Interkulturelle Pädagogik halten Sie bitte Rücksprache mit Herrn Gabel.
Literaturhinweise: siehe Aushang