Bereich C

Migration und gesellschaftliche Partizipation

Soziale, wirtschaftliche, kulturelle, rechtliche und politische Folgen von Migration  

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Theorie und Geschichte von Migration, Nation und Rassismus  

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Analyse der Lebenslage von Migrantinnen und Migranten; Fragen der Partizipation und der lebensweltlichen Ausdifferenzierung

 

VVNr.:                       61047

Teilgebiet:               BC1; MD Sozialwissenschaften

Name:                       Naumann, J.. Olberg, H.-J., Thränhardt, D., Späte, K., Reitemeyer, U., Reichenbach, R., Lauterbach, W., Frantz, Chr., Krüger-Potratz, M., Schubert, K., Grundmann, M., Helmchen, J., Gomolla, M.

Titel der Veranstaltung: Ringvorlesung: Bildung und Politik: Strukturen, Tendenzen, Herausforderungen

Zeit:                           Mi 18-20

Ort:                            S9

Anmeldung:            keine

Beginn:                    18.10.06

Kommentar:            Auf  Initiative der Fachschaft Pädagogik wird im Wintersemester 2006/07 eine interdisziplinäre Ringvorlesung über das Verhältnis von Bildung und Politik stattfinden, an der sich Lehrende der Erziehungs- und Politikwissenschaft sowie der Soziologie beteiligen. Angesichts der offensichtlichen “Krise der Schule” und einer zunehmenden “Verschulung” der universitären Lehre (und Forschung) scheint es notwendig, einen bildungspolitischen Diskurs zu eröffnen, um erstens die Krise institutionalisierter Bildung in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche zu analysieren und  zu verorten und zweitens über ein neues Verhältnis von Bildung, Politik und Ökonomie nachzudenken, in dem das Recht auf Bildung als politische und pädagogische Aufgabe verstanden wird.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:   Ein Reader wird zu Beginn der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.

 

 

VVNr.:                       061310

Teilgebiet:               BC2; MD  Erziehungswissenschaft

Name:                       Helmchen, J.

Titel der Veranstaltung: Vorlesung: Aufklärung und Konflikt.

Zum Verhältnis von Erziehung und Vernunftprinzip

Zeit:                           Do 10-12

Ort:                            H 4

Anmeldung:            -

Beginn:                    19.10.06

Kommentar:            Die okzidentalen Erziehungstheorien der Neuzeit leben von der Vorstellung, dass im gesellschaftlichen, nationalen und internationalen Rahmen über die kollektiven und individuellen Lebensweisen qua Vernunft Konsens herbestellt werden könne. Die daran anknüpfenden Vorstellungen vom Frieden unter den „gut erzogenen“ Menschen haben darin ihren Ursprung. In der Vorlesung soll diesen Voraussetzungen unter der Perspektive nationalstaatlicher und internationaler Entwicklungen nachgegangen werden.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme (Protokoll etc.) (1 LP), Schriftliche Präsentation (3 LP),  Mündliche Prüfung (3 LP), Hausarbeit (4 LP) - Max. 10 Schriftliche Präsentationen, 5 Mündliche Prüfungen sowie 10 Hausarbeiten.

Literaturhinweis:   -

 

 

VVNr.:                       62039

Teilgebiet:               BC3; MD   Erziehungswissenschaft

Name:                       Lutz, H.

Titel der Veranstaltung: Einführung in die Geschlechterforschung

Zeit:                           Mo 18-20

Ort:                            C 307

Anmeldung:            -

Beginn:                    16.10.06

Kommentar:            Detaillierte Informationen zur Veranstaltung entnehmen Sie bitte dem entsprechenden Aushang im C-Gebäude, Georgskommende 33.

Leistungsnachweis: In der Veranstaltung ist der Erwerb von Leistungspunkten möglich über:

Aktive Teilnahme (Protokoll etc.) (1 LP), Referat mit Thesenpapier (2 LP), Referat mit schriftlicher Ausarbeitung (3 LP), Hausarbeit (4 LP)

Literaturhinweis:  

 

 

VVNr.:                       68170

Teilgebiet:               BC2; MD  Soziologie

Name:                       Wienold, H.

Titel der Veranstaltung: Bevölkerung und Entwicklung

Zeit:                           Do 10-12

Ort:                            SCH 6

Anmeldung:            -

Beginn:                    19.10.06

Kommentar:            Im Mittelpunkt stehen die Bevölkerungs- und Biopolitiken der Moderne von der Politischen Arithmetik und dem „Bevölkerungsgesetz“ von Th.R.Malthus über Eugenik und Rassepolitiken bis zur Familienpolitik und den Migrationsregimen der Gegenwart.

Studierende, die im Fach Soziologie eingeschrieben sind, werden bei der Verteilung der Seminarplätze bevorzugt behandelt.

Leistungsnachweis: wird in der ersten Sitzung geklärt

Literaturhinweis:   Zur Einführung empfohlen:

Heide Mertens, Wunschkinder. Natur, Vernunft und Politik, Münster 1991

Bettina Rainer, Bevölkerungswachstum als globale Katastrophe. Apokalypse und Unsterblichkeit, Münster 2005

VVNr.:                       020075

Teilgebiet:               BC1; MD   katholische Theologie

Name:                       Wacker, M.-Th.

Titel der Veranstaltung: Hauptseminar: “Komm, lies mit meinen Augen...” Afrikanische Frauen legen die Bibel aus

Zeit:                           Mo 18-20

Ort:                            Hü 1.50

Anmeldung:           

Beginn:                    23.10.06 - 05.02.07

Kommentar:            Im Zuge der Kolonisierung Afrikas ist die Bibel vor allem durch christlich-westliche Missionare nach Afrika gebracht worden. Die Bibel war zum einen Mittel zur (unfreiwilligen) Christianisierung vieler afrikanischer Völker. Sie wurde in Afrika aber auch zum Mittel der Abgrenzung von der westlichen Kolonialisierung und des Christentums aus Europa.

Diese Geschichte ansatzweise aufzudecken und zu verstehen, welche Ansätze afrikanischer Bibelhermeneutik es heute im anglophonen Afrika gibt, wird Aufgabe des Seminars sein. Zunächst werden einleitende Fragen zum Thema Afrika allgemein, zur afrikanischen Theologie von Männern und Frauen und zur Bibelhermeneutik diskutiert.Im Mittelpunkt des Seminars wird anschließend vor allem die Auseinandersetzung mit biblischen Texten und ihren Interpretationen von afrikanischen Theologinnen und "Basis-Frauen" stehen. Anhand von Beispielen aus dem Alten Testament soll erarbeitet werden, welche Zugänge afrikanische Frauen zur Bibel haben und inwieweit die "westliche Exegese" davon profitieren kann.

Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Stephanie Feder/Haltern statt, die bei Aufenthalten in verschiedenen Ländern Ostafrikas Feldforschungen zu afrikanischer Bibellektüre betrieben hat.

Leistungsnachweis: Leistungsnachweis : Aktive Mitarbeit (Bereitschaft zur vorbereitenden Lektüre), Kurzreferat und schriftl. Ausarbeitung oder schriftl. Hausarbeit

Literaturhinweis:   Voraussetzungen : Grundkenntnisse in der englischen Sprache sind unabdingbar, da die Seminarlektüre größtenteils auf Englisch zu lesen sein wird.

weitere Hinweise: Das Seminar setzt Kenntnisse in Englisch und Grundkenntnisse in Hebräisch und Bibelwissenschaft voraus und ist deshalb vornehmlich für Theologiestudierende gedacht.

 

 

VVNr.:                       021550

Teilgebiet:               BC1; MD   katholische Theologie

Name:                       Spieß, Chr.

Titel der Veranstaltung: Unterseminar (mit Tutorium): Multikulturelle Gesellschaft und christliche Leitkultur. Analysen und Perspektiven

Zeit:                           Mi 16-18

Ort:                            Hüfferstift 2.69

Anmeldung:            Bemerkung : Das Seminar ist für Studierende der Theologie im Grundstudium konzipiert und wird für Studierende der DaZ-IKP geöffnet. Diese brauchen am Tutorium nicht teilzunehmen. Nachmeldung ist nach Maßgabe vorhandener Plätze nach dem 4.10. per Eintrag auf einer im Fakultätsgebäude in der Johannisstraße aushängenden Liste möglich. Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 30 Personen beschränkt. 

Beginn:                    17.10.06 - 07.02.07

Kommentar:            Wenn in Deutschland von ‚Integration‘ die Rede ist, ist damit meist gemeint, dass sich Angehörige ‚anderer‘ Kulturkreise an die ‚abendländische‘ Mehrheitskultur assimilieren sollen. Gleichzeitig wird ‚Toleranz‘ gegenüber ‚fremden Kulturen‘ angemahnt. Beides setzt die Vorstellung einer klaren Ordnung voraus: Hier ist die Mehrheitskultur und sie dominiert die Gesellschaft; hinzu kommen Angehörige von Minderheitskulturen, die toleriert werden müssen oder eben nicht. Problematisch an dieser Sichtweise ist vor allem zweierlei. Erstens: Wir, die Angehörigen der Mehrheitskultur, leugneten lange Zeit unsere kulturellen Wurzeln – religiöse Indifferenz gehörte zum Selbstverständnis des aufgeklärten Mitteleuropäers und der aufgeklärten Mitteleuropäerin; religöser Glaube, Orientierung an traditionellen Werten oder gar religiöse Praxis in Gemeinschaft galten als Ursprung der Finsternis. Nun wird das Phänomen einer ‚Wiederkehr der Religion‘ beobachtet. Zweitens: Zumindest in den westeuropäischen Metropolen und Ballungsgebieten gerät die Dominanz der ‚Mehrheitskultur‘ längst ins wanken, insbesondere die muslimische ‚Minderheitskultur‘ gewinnt an Bedeutung – und ihre religiös-kulturelle Substanz ist weit stärker ausgeprägt und präsenter als jene der christlich-abendländischen ‚Mehrheitskultur‘. Die Kategorien ‚Mehrheitskultur‘ und ‚Minderheitskultur‘, ‚kulturelle Dominanz‘ und ‚kulturelle Toleranz‘ lösen sich auf oder müssen zumindest neu definiert werden: Wenn in Westeuropa einerseits der deutschstämmige Bevölkerungsanteil massiv altert und schrumpft, andererseits der Anteil der Einwanderer und ihrer Nachkommen sich verjüngt und wächst – wer toleriert dann eigentlich in Zukunft wen?

Wir können auf diese Situation auf zwei Weisen reagieren: Entweder wir erklären die multikulturelle Gesellschaft für gescheitert, proklamieren eine abendländische Leitkultur und entwickeln ein Konzept westlicher kultureller Dominanz. Oder wir erklären die monokulturelle Gesellschaft für gescheitert, proklamieren einen umfassenden Pluralismus und entwickeln ein Konzept multikulturellen Zusammenlebens.

Im Seminar werden wir zunächst die gegebene Situation genauer untersuchen (verschwindet die ‚abendländische‘ kulturelle Dominanz tatsächlich? Was bedeutet ‚Wiederkehr der Religion‘ – und wie sieht sie aus?). Im zweiten Schritt werden Möglichkeiten vorgestellt und diskutiert, auf die gegebene Situation zu reagieren (Bekenntnis zu Leitkultur und kultureller Dominanz; Pluralismus; Multikulturalismus). Dabei wird schließlich auch die Rolle von Christentum und katholischer Kirche thematisiert werden (gibt es ein Konzept einer pluralistischen praktischen Theologie? Welche Aufgaben hat die Kirche in einer multikulturellen Gesellschaft? Bietet die ‚Wiederkehr der Religion‘ Chancen für die traditionellen christlichen Religionsgemeinschaften?).

Ein besonderer Schwerpunkt soll auf der Selbstbeobachtung der westeuropäischen Kultur liegen: Wie schlägt sich das Thema in der zeitgenössischen Kunst nieder, die (neben den Religionsgemeinschaften?) die wichtigste Trägerin der Kultur ist. Der deutsche Dramatiker Botho Strauß schreibt, dass mit der Herausforderung durch die muslimische Parallelgesellschaft und der damit einhergehenden Notwendigkeit für die westliche Gesellschaft, sich dazu zu positionieren, zumindest die Zeit der kulturellen „Gleich-Gültigkeit in eine Krise geraten [ist]. Vielleicht darf man sagen: Wir haben sie hinter uns. Es war eine schwache Zeit!“

Leistungsnachweis: In dem Seminar sind drei ECTS-Punkte zu erzielen sowie ein weiterer (also vierter) CP aus der Teilnahme am seminarbegleitenden Tutorium. Ein CP muss aus der regelmäßigen Teilnahme am Seminar erzielt werden; die beiden übrigen können wahlweise aus folgenden Leistungen erzielt werden: Referat und schriftliche Ausarbeitung des Referats: 2 CP; Schriftliche Seminararbeit (Hausarbeit): 2 CP

Literaturhinweis:   Botho Strauß, Der Konflikt, in: Der Spiegel 7/2006.

Rainer Forst, Toleranz im Konflikt. Geschichte, Gehalt und Gegenwart eines umstrittenen Begriffs, Frankfurt: Suhrkamp 2003.

Elisabeth Noelle, Der Kampf der Kulturen. Die Deutschen sehen mit zusammengebissenen Zähnen der Bedrohung entgegen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15.09.2004.

Ulrich Beck, Globalisierung des Hasses. Parallelgesellschaften und Multi-Kulti-Träume, in: Süddeutsche Zeitung vom 20./21.11.2004.

Charles Taylor, Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung, Frankfurt: Fischer 1997.

Charles Taylor, Die Formen des Religiösen in der Gegenwart, Frankfurt: Suhrkamp 2002.

 

 

VVNr.:                       065980

Teilgebiet:               BC2; MD Politikwissenschaft

Name:                       Thränhardt, D.

Titel der Veranstaltung: Migration und Integration in der globalisierten Welt 

Zeit:                           Di 14-16

Ort:                            301

Anmeldung:            -

Beginn:                    17.10.06

Kommentar:            Während die Weltwirtschaft immer mehr integriert wird und die Kommunikation offener wird, halten die Nationalstaaten nach wie vor an der Kontrolle ihrer Grenzen für Menschen fest. Gleichwohl nehmen die Migrationsbewegungen zu, zwei Prozent der Weltbevölkerung leben nicht in dem Land, in dem sie geboren sind. In dem Standardkurs geht es um Migrationen aus wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Gründen, um die Mechanismen der Anwerbung, Abwehr und Integration, um die demographischen Ungleichgewichte in der Welt und die Perspektiven der nächsten Jahrzehnte. Einbezogen werden die wichtigsten Regionen der Welt (Europa, Amerika, Ostasien, Südostasien, Naher Osten, Afrika) und ihre Migrationsregime.

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:   Global Commission on International Migration (CGIM), Migration in einer interdependenten Welt: Neue Handlungsprinzipien. Bericht der Weltkommission für internationale Migration, Oktober 2005, Berlin: Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, ISBN 3-923702-99-X, kostenlos, www.dgvn.de, www.bamf.de, www.rita-suessmuth.de. Englische Originalfassung: www.gcim.org.; Dietrich Thränhardt/ Uwe Hunger (Hg.) Migration im Spannungsfeld von Globalisierung und Nationalstaat, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2003.

 

 

VVNr.:                       066292

Teilgebiet:               BC2; MD Politikwissenschaft

Name:                       Hunger, U.

Titel der Veranstaltung: Sozialwissenschaftliche Theorien der Integration von Zuwanderern

Zeit:                           Das Seminar findet als Blockveranstaltung voraussichtlich vom 26.-30. März statt. Weiteres wird bis dahin auf der Homepage des Instituts für Politikwissenschaft bekanntgegeben:

 http://egora.uni-muenster.de/pol/admin/index.shtml

Ort:                            103    

Anmeldung:            -

Beginn:                    Blockveranstaltung

Kommentar:            In dem Seminar werden die wichtigsten sozialwissenschaftlichen Theorien der Integration von Zuwanderern in westlichen Demokratien behandelt. Hierzu gehören u.a. Ansätze zur Assimilation von Zuwanderern, systemtheoretische Theorien der Inklusion von Zuwanderern in verschiedene Teilsysteme der Gesellschaft und Theorien zur multikulturellen Gesellschaft. In dem Seminar werden Schlüsseltexte zu den verschiedenen Ansätzen gelesen und diskutiert. Ein Reader mit den zu lesenden Texten steht rechtzeitig vor Beginn des Semesters in der Zweigbibliothek Sozialwissenschaften zur Verfügung.

 

 

VVNr.:                       068204

Teilgebiet:               BC3; MD Soziologie

Name:                       Supik, L. Drucks, St.

Titel der Veranstaltung: Proseminar: Generationenbeziehungen in (post)modernen Gemeinschaftsformen

Zeit:                           Mo 14-16

Ort:                            556 (Institut für Soziologie, Scharnhorststrasse)

Anmeldung:            -

Beginn:                    23.10.06 - 05.02.07

Kommentar:            Im letzten Semester haben wir ‚klassische’, politik-philosophische und postmoderne Gemeinschaftskonzepte verglichen unter den zentralen Aspekten ‚Zugehörigkeit’ und ‚Normativität’. Nun wollen wir den Fokus der Gemeinschaftsanalyse verschieben auf Generationenbeziehungen in exemplarisch vorgestellten Formationen.

Ziel des Seminars sind soziologische Gemeinschaftsanalysen, welche soziale Logiken von Gemeinschaften verstehend erschließen. Dreh- und Angelpunkt der Analysen sind Generationenbeziehungen, d.h. das Zusammenleben und Wirken innerhalb der Spannungsfelder Verstetigung vs Erneuerung und Übereinstimmung vs Differenz. Dies unter Berücksichtigung verschiedener Generationenbegriffe sowie der je spezifischen Opportunitätsstrukturen.

„Gemeinschaft“ als durch die jeweils Beteiligten konstruierter Sinn und lebensweltlich bedeutsamer Dimension wird vor allem in Generationenbeziehungen problematisiert. Neben- und Mit- und Nacheinander der Generatio-nen sind zentrale Momente sozialer Dynamiken und gemeinschaftlicher Selbstverständnisse, welche permanent ausgehandelt bzw. umkämpft werden.

Zur Klärung der analytischen Perspektive werden zunächst markante Texte zum „Problem der Generationen“, d.h. zur notwendigen Gleichzeitigkeit von grundsätzlicher Übereinstimmung und Anerkennung individueller und generationenspezifischer Besonderheiten, diskutiert. Auf dieser Grundlage werden Beispiele Sozialer Gemein-schaften besprochen, wie z.B. ein Zionistischer Jugendbund, Kibbutzim, Diaspora-Gemeinschaften, transnatio-nale Migranten-Netzwerke oder auch kommunitäre Gemeinschaften. Wünsche der Teilnehmer werden berücksichtigt. Bevorzugt werden allerdings solche Gemeinschaften, die schon unter Aspekten von Generationenbeziehungen soziologisch erschlossen worden sind.

Studierende, die im Fach Soziologie eingeschrieben sind, werden bei der Verteilung der Seminarplätze bevorzugt behandelt.

Leistungsnachweis: Wird in der ersten Sitzung besprochen.

Literaturhinweis:   Grundmann, Matthias u.a. (Hg.) 2006: Soziale Gemeinschaften. Experimentierfelder für kollektive Lebensfor-men. Münster.

Lüscher, Kurt/ Ludwig Liegle 2003: Generationenbeziehungen in Familie und Gesellschaft. Konstanz.

Mannheim, Karl 1928: Das Problem der Generationen. In: Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie 7, München, S. 157-185.Weber, Max (1904): Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis. In: ders.: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre 1985 S. 146-185.

 

 

VVNr.:                       068003

Teilgebiet:               BC1; MD   Soziologie

Name:                       Tuider, E.

Titel der Veranstaltung: Proseminar: Kultur und Globalisierung. Zur Veränderung von Räumen und Identitäten

Zeit:                           Do 14-16

Ort:                            520 (Institut für Soziologie, Scharnhorststrasse)

Anmeldung:            -

Beginn:                    19.10.06 – 08.02.07

Kommentar:            Die Thematisierung einer (deutschen) Leitkultur und Vorschläge für Integrationsleitfäden, die Problematisierung (moslemisch-türkischer) Parallelgesellschaften und der „Kampf der Kulturen“ (Huntigton) prägen die gegenwärtigen Diskurse zu und über Kultur. Doch was beinhaltet das Konzept der kulturellen Identität? Was verstehen wir also unter „kultureller“, und „ethnischer“ Zugehörigkeit? An welchen geschichtlichen, biologischen, psychischen Markern wird kulturelle Identität – in globalisierten Räumen - festgemacht? Wie wirken sich also die vielgestaltigen Globalisierungsprozesse auf die Wahrnehmung und Konstitution von Kultur, Raum und Identität aus?

Anhand intensiver Lektüre verschiedener poststrukturalistischer und postkolonialer Texte wollen wir uns im Seminar mit diesen Fragen und Überlegungen auseinandersetzen und die Herstellung und Verfestigung von „dem Eigenen“ und „dem Fremden“ thematisieren.

Studierende, die im Fach Soziologie eingeschrieben sind, werden bei der Verteilung der Seminarplätze bevorzugt behandelt.

Leistungsnachweis: Besprechung erste Sitzung

Literaturhinweis:   Besprechung erste Sitzung

 

 

VVNr.:                       081735

Teilgebiet:               BC2; MD Geschichte

Name:                       Maier, L.; Stichel, R.; Sproede, A.

Titel der Veranstaltung: Vorlesung: Zwangsmigrationen in den Grenzräumen der östlichen Welt

Zeit:                           Do 18-20

Ort:                            S1 (Schloss)

Anmeldung:            -

Beginn:                    26.10.

Kommentar:            Anhand von Fallstudien soll das Problem der Vertreibungen und erzwungenen Bevölkerungsverschiebungen in Ostmitteleuropa beleuchtet werden -- ein unlängst durch die Debatte über ein Europäisches Zentrum bzw. eine Gedenkstätte auch wieder öffentlich virulent gewordenes Thema. Im Mittelpunkt werden die Migrationen infolge des Zweiten Weltkrieges und die Verarbeitung ihrer Konsequenzen stehen, die vor allem Deutsche, Polen und Ukrainer betrafen. Ergänzend werden Beispiele aus der Geschichte Rußlands und des Nahen Ostens herangezogen; aus der jüngsten Geschichte werden außerdem die Grenzverschiebungen und «ethnischen Säuberungen» nach dem Zerfall Jugoslawiens kritisch untersucht. Die Beiträge zur Ringvorlesung kommen von Fachvertretern aus den Gebieten Allgemeine und Osteuropäische Geschichte, Kirchengeschichte, Rechtswissenschaft (Völkerrecht), Politologie, Byzantinistik und Literaturwissenschaft. Zu Beginn des Semesters wird ein Programm verteilt; die Vortragenden werden weiterführende Literatur zu ihren jeweiligen Themen vorschlagen.

Leistungsnachweis: Möglichkeiten des Scheinerwerbs nach Rücksprache mit den Lehrenden

Literaturhinweis:   Forced Migration in Central and Eastern Europe, 1939-1950, ed. by Alfred J. Rieber. London 2000; Redrawing Nations. Ethnic Cleansing in East-Central Europe, 1944-1948, ed. by Philipp Ther, Ana Siljak, Lanham et al. 2001; Vertreibungen europäisch erinnern? Historische Erfahrungen -- Vergangenheitspolitik -- Zukunftsperspektiven, hrsg. von Dieter Bingen et al. Wiesbaden 2003.

 

 

VVNr.:                       082750

Teilgebiet:               BC2; MD   Geschichte

Name:                       Lentes, T.

Titel der Veranstaltung: Das Eigene und das Fremde im Mittelalter. Situationen – Konstrukutionen – Theorien

Zeit:                           Blockveranstaltung

Ort:                           

Anmeldung:            10 Kursplätze sind für Studierende der IKP DaZ reserviert.

Beginn:                   

Kommentar:             

Leistungsnachweis:

Literaturhinweis:  

 

 

VVNr.:                       082014

Teilgebiet:               BC2; MD   Geschichte

Name:                       Owzar, A.

Titel der Veranstaltung: Geschichte der Menschenrechte

Zeit:                           Mo 16-18

Ort:                            Raum: F 4

Anmeldung:            Die Teilnehmerzahl in diesem Seminar ist begrenzt

Beginn:                    23.10.06

Kommentar:            Menschen bleiben Menschen, und sie sind auch unter extremen Bedingungen als solche zu behandeln: dieser populäre, spätestens seit der Aufklärung allgemeingültige Grundsatz der Verfassungsbewegung wird seit kurzem wieder, aus unterschiedlichen Gründen und mit verschiedenen Argumenten, in Frage gestellt. Auch das Naturrecht sei nur ein Konstrukt, sagen manche. Menschenrechte seien ein Import westlichen Kulturimperialismus, sagen andere. Dritte wiederum meinen, die moderne Verfassung nur durch eine Einschränkung der Menschenrechte schützen zu können. Wer sich an dieser Debatte beteiligen will, der muß auch die historische Dimension einbeziehen. Im Seminar sollen sowohl die ideengeschichtlichen Wurzeln der Menschenrechte behandelt werden, als auch deren Durchsetzung und deren Verletzungen thematisiert werden. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf dem 18. und auf dem 20. Jahrhundert.

Leistungsnachweis: Wird mit dem Dozenten in der ersten Sitzung besprochen.

Literaturhinweis:   Zur Einführung empfohlen: K. Peter Fritzsche, Menschenrechte. Eine Einführung mit Dokumenten. Paderborn u.a. 2004.

 

 

VVNr.:                       082287

Teilgebiet:               BC2; MD   Geschichte

Name:                       Flüchter, A.

Titel der Veranstaltung: Identität, Alterität, Hybridität

Zeit:                           Fr 10-12

Ort:                            Fürstenberghaus F8

Anmeldung:            Eine schriftliche Anmeldung ist bis zum 1.10.2006 erforderlich.

Beginn:                    28.10.06

Kommentar:            Unter dem Eindruck von Globalisierung und auch nach dem 11. September füllen Identitätsdebatten – von Leitkultur bis zu Einbürgerungsfragebögen – die Medien. Die strenge Dichotomie von Identität und Alterität hat sich in letzter Zeit, nicht zuletzt in Folge der Geschlechtergeschichte und der postcolonial studies etwas gelockert. Daneben trat der Begriff der Hybridität, der Lebensformen beschreibt, die festgelegte Grenzen überschreiten und quer zu ihnen leben; so bricht dieser Ansatz binäre Konzepte kultureller Reinheit oder geschlossener Identitäten auf. Dies kann sich auf ethnische, nationale, religiöse oder auch geschlechtliche Identitäten beziehen. Diese Übung will sich dem Thema auf zwei Wegen nähern: Zunächst sollen in den ersten vier Sitzungen einschlägige theoretische Texte gelesen und diskutiert werden; mit diesem theoretischen Werkzeug sollen sich Gruppen Biographien und Egodokumenten zuwenden und die Konstruktion des jeweiligen Selbsts untersuchen, schriftlich zusammenfassen und dabei nicht zuletzt die diskutierten Theorien auf ihre Brauchbarkeit abklopfen. Diese Ergebnisse sollen bis zum 10.1. 2007 allen Teilnehmern zugänglich gemacht werden und sollen in einem Blockseminar in der zweiten Semesterhälfte (26.-28.1. 2007) diskutiert werden. Damit soll diese Übung das Arbeiten mit Theorien und Quellen wie das Anfertigen schriftlicher Arbeit verbinden.

Es handelt sich um ein geschichtswissenschaftliches Seminar, das ein gewisses historisches Verständnis voraussetzt.

Leistungsnachweis: wird in der ersten Sitzung besprochen

Literaturhinweis:   Reckwitz, Andreas, Der Identitätsdiskurs. Zum Bedeutungswandel einer sozialwissenschaftlichen Semantik, in: Werner Rammert (Hg.) Kollektive Identitäten und Kulturelle Innovationen: ethnologische, soziologische und historische Studien, Leipzig 2001, S. 21-38; Nghi Ha, Kien, Kolonial-rassistisch - subversiv - postmodern: Hybridität bei Homi Bhaba und in der deutschsprachigen Rezeption; in: Habermas, Rebekka/ von Mallinckrodt, Rebekka, Hg. Interkultureller Transfer und nationaler Eigensinn. Europäische und anglo-amerikanische Positionen der Kulturwissenschaften, Göttingen 2004, S. 53-69; Wunder, Heide, Geschlechtsidentitäten. Frauen und Männer im späten Mittelalter und am Beginn der Neuzeit, in: Karin Hausen (Hg.), Frauengeschichte – Geschlechtergeschichte – Frankfurt a.M. 1992, S. 131-136; Till von Rahden, Weder Milieu noch Konfession. Die situative Ethnizität der deutschen Juden im Kaiserreich in vergleichender Perspektive, in: Blaschke, Olaf/Kuhlemann, Frank-Michael, Hg., Religion im Kaiserreich. Milieus - Mentalitäten - Krisen, Gütersloh 1996, S. 409-434.

 

 

VVNr.:                       086847

Teilgebiet:               BC3; MD   Volkskunde

Name:                       Krug-Richter, B.

Titel der Veranstaltung: Männlich - Weiblich. Zur Kategorie Geschlecht in der Kultur

Zeit:                           Do 14-16

Ort:                            SCH4 - Scharnhorststrasse - Hauptgebäude

Anmeldung:            Die Teilnehmerzahl ist auf 35 begrenzt, Studierende der Europäischen Ethnologie werden bevorzugt aufgenommen.

Beginn:                    26.10.06

Kommentar:            Was ist männlich, was ist weiblich? So einfach die Frage, so schwierig gestalten sich gelegentlich die Antworten. Dabei gehört das „Geschlecht“ seit Jahren zu den zentralen Kategorien in den Geistes- und Sozialwissenschaften, um menschliches Handeln zu analysieren und zu verstehen. Nach einer langen Frauenforschungs-Phase rückt seit einigen Jahren zunehmend die Männlichkeit ins Zentrum des Interesses. Denn Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit sind keine anthropologischen Konstanten: Das soziale Geschlecht im Sinne von „gender“ war und ist vielmehr verankert in spezifischen gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten, dementsprechend historisch variabel und nur vor diesem Hintergrund auch versteh- und erklärbar. Der adlige Ritter des Mittelalters verkörperte ein anderes Männlichkeitsideal als der Verbindungsstudent der Wilhelminischen Ära; die heute noch nachwirkenden Bilder idealer Weiblichkeit (Küche, Kinder) haben ihren Ursprung in der bürgerlichen Leitkultur des 19. Jahrhunderts. Das Seminar fragt anhand ausgewählter Zeitschnitte und Milieus nach den Entstehungsbedingungen und der konkreten Ausgestaltung der variierenden Geschlechterkonzeptionen. Darüber hinaus werden eingangs zentrale theoretische Ansätze diskutiert.

Leistungsnachweis: Bedingungen werden in der ersten Sitzung mit der Lehrenden geklärt.

Literaturhinweis:   Christel Köhle–Hezinger/Martin Scharfe/Rolf Wilhelm Brednich (Hg.): Männlich – weiblich. Die Bedeutung der Kategorie Geschlecht in der Kultur, Münster/Berlin/New York 1999.

Ute Frevert, Mann und Weib, und Weib und Mann. Geschlechter-Differenzen in der Moderne. München 1995.

Robert Connell, Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten, 2. Aufl. Opladen 2000.

 

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