Modul D:
Interkulturelle Pädagogik, Migration und gesellschaftliche Partizipation
1. Erziehung, Sozialisation und Unterricht in interkultureller Perspektive: institutionelle Bedingungen und pädagogische Konzepte für Erziehung und Unterricht in mehrsprachigen und heterogenen Lerngruppen; interkulturelle Didaktik
2. Theorie und Geschichte von Migration, Nation und Rassismus; Fragen der Partizipation und der lebensweltlichen Ausdifferenzierung
VVNr.:
62155
Teilgebiet:
BB; MD
Name:
Germing
Titel der Veranstaltung: Interkulturelle
Kompetenz in pädagogischen Arbeitsfeldern
Zeit:
Dienstag 12:00 - 14:00
Ort:
B 209 Bispinghof 2, Haus B
Anmeldung:
Teilnehmerbegrenzung
auf 40 Studierende; Anmeldung erwünscht.
Beginn:
16.10.2007
Kommentar:
Interkulturelle
Kompetenz ist ein immer häufiger aufkommendes Schlagwort im Zusammenhang mit pädagogischer
Arbeit, sei es als Weiterbildungskonzept, als Basiskompetenz für Lehrende oder
als politisches Schlagwort.
Integration
und interkulturelle Kompetenzen sollen sowohl im Hinblick auf Zielvorstellungen
als auch auf normative und reflexive Anteile pädagogischer Professionalität
hin befragt werden. Dazu werden theoretische Elemente aus der
sozialwissenschaftlichen Diskussion des
Konzepts
„interkulturelle Kompetenz“ diskutiert als auch Übungen angeboten, in denen
die Implikationen des Konzepts erfahren und überprüft werden können.
Das
Seminar setzt die Bereitschaft zur Vorbereitung und kritischen Diskussion der
Materialien und sowie aktive Mitarbeit im Seminar voraus.
VVNr.:
62160
Teilgebiet:
BB; MD
Name:
Gieler
Titel der Veranstaltung: Fremde Nähe:
Entwicklungs- und Migrationspolitik im Unterricht – Blockseminar in Bonn
Zeit:
10:00 - 12:00
Ort:
C 110, Georgskommende
Anmeldung:
Auf
16 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung direkt beim Veranstalter
erforderlich. unter e-mail: dr.wolfgang.gieler@t-online.de (mit folgenden
Angaben: Name/Universität/Studiengang und Studienfach). Eine definitive
Anmeldung erfolgt während der Vorbesprechung am 26.10.2007 um 10 Uhr in Raum C
110. Hier werden auch die genauen Termine für die extern stattfindenden
Blockveranstaltungen abgestimmt.
Beginn:
Vorbesprechungstermin: 26.10.2007
Block
im Gustav-Stresemann Institut in Bonn (Termin 12-12.16.12.2007)
Kommentar:
Die
Kulturkampfthese Huntingtons bedarf der Hinterfragung, denn sie unterstellt,
dass Kultur etwas Statisches, Naturgegebenes und Unveränderbares sei. Dem steht
jedoch die gesamte historische Erkenntnis sowohl in den europäischen als auch
in den nicht-europäischen Ländern gegenüber, die erkennen lässt, dass Kultur
sich immer als ein äußerst dynamischer und vor allem durch
Migrationsbewegungen beeinflusster Prozess darstellt. Folgende Bereiche werden
besprochen: Interkulturelle Kommunikation, praktische Umsetzung, Berufsfeld
Entwicklungs- und Migrationspolitik.
Ziel
des Seminars ist es zu sensibilisieren, grundlegende entwicklungs- und
migrationspolitische Kenntnisse zu vermitteln und durch Gespräche mit
verantwortlichen Projektplanern einen konkreten Praxisbezug herzustellen. Dies
erscheint für eine sachgerechte Wissensvermittlung im schulischen Unterricht
von grundlegender Bedeutung zu sein. Das Seminar wird als Block in Münster und
Bonn durchgeführt mit Besuchen von Institutionen. Die Veranstaltung bietet eine
grundlegende Orientierung auf das Berufsfeld Entwicklungs-/Migrationsarbeit. Für
Unterkunft und Verpflegung entsteht ein Kostenbeitrag. Die maximale Zahl der
Teilnehmer ist auf 16 begrenzt. Studenten anderer deutscher und ausländischer
Universitäten sind ebenfalls Teilnehmer.
Literaturhinweis:
Gemeinsame Textgrundlage ist ein speziell
für dieses Seminar zusammengestellter READER, der rechtzeitig vor
Semesterbeginn zur Verfügung stehen wird. Das Seminar schließt ab mit einer
zweistündigen Klausur die sich inhaltlich auf ausgewählte Inhalte des Seminars
bezieht. Weitere organisatorische Einzelheiten werden zu Beginn des Seminars
besprochen.
VVNr.:
61527
Teilgebiet:
MA; BB; BC
Name:
Krüger-Potratz
Titel der Veranstaltung: Seminar zur
Ringvorlesung "Migration und Bildung"
Zeit:
Mo 10-12
Ort:
B 214 Bispinghof 2, Haus B
Anmeldung:
Das
Seminar kann nur in Zusammenhang mit der Vorlesung besucht werden. Es ist ein
Pflichtangebot für die Studierenden des Zusatzstudiengangs "Deutsch als
Zweitsprache/Interkulturelle Pädagogik" bzw. des Zusatzfaches
"Interkulturelle Pädagogik" im Diplom. Es ist darüber hinaus
verpflichtend für alle, die an der Abschlussklausur für die RV teilnehmen möchten.
Beginn:
22.10.2007
Kommentar:
Das
Begleitseminar zur Ringvorlesung "Migration und Bildung" folgt im
Prinzip dem Programm der Ringvorlesung, aber da es eine Möglichkeit für eine
vertiefende Beschäftigung mit den einzelnen Themen bieten soll, wird der
Schwerpunkt auf die Folgen der Migration für die Erziehungswissenschaft und
einzelne pädagogische Arbeitsfelder, insbesondere für die Schule gelegt.
Literaturhinweis:
Textgrundlage für alle ist der Reader für
die Ringvorlesung sowie weitere Literatur/weitere Materialien. Die Liste der zusätzlichen
Materialien wird rechtzeitig bekannt gegeben.
VVNr.:
61421
Teilgebiet:
MD; BB
Name:
Gomolla
Titel der Veranstaltung: Institutionelle
Diskriminierung, Organisationsentwicklung und Rassismusprävention im
Bildungsbereich
Zeit:
Dienstag 14:00 - 16:00
Ort:
C 313 Georgskommende 33, Haus C
Anmeldung:
Auf
70 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung erforderlich!
Beginn:
23.10.2007
Kommentar:
Diskriminierung
tritt in zahlreichen subtilen und offenen Erscheinungsformen auf, von
unbedachten, aber kränkenden Äußerungen über willkürliche
Ungleichbehandlung oder Ignorieren bis hin zu manifester Gewalt. Für Forschung
und Praxis ist es unzureichend, allein Überzeugungen und Handlungen von
Individuen oder sozialen Gruppen in den Blick zu nehmen. Der aus den angelsächsischen
Ländern stammende Begriff der institutionellen Diskriminierung sucht die
Einbettung von Diskriminierung in formalen Rechten und organisatorischen
Strukturen, Programmen, Regeln und Routinen in zentralen sozialen Institutionen
zu erfassen. Mit den neuen Antidiskriminierungsrichtlinien der Europäischen
Union und dem 2006 verabschiedeten bundesdeutschen „Allgemeinen
Gleichbehandlungsgesetz“ haben Konzepte der strukturellen und institutionellen
Diskriminierung auch in Deutschland politisch und rechtlich Bedeutung erlangt.
Das
Seminar bietet eine Einführung in das Problemfeld der institutionellen
Diskriminierung und organisationsbezogene Interventionsmöglichkeiten im
Bildungs- und Erziehungssystem. Das Programm gliedert sich grob in drei
thematische Blöcke:
(1.)
Begriffsgeschichte, Theorien und Methoden zur Erforschung institutioneller
Diskriminierung;
(2.)
empirische Befunde zu den Mechanismen von Diskriminierung in pädagogischen
Institutionen;
(3.)
organisationsbezogene Strategien und Praxismodelle zum Abbau institutioneller
Diskriminierung und zur Rassismusprävention in unterschiedlichen pädagogischen
Handlungsfeldern.
Literaturhinweis:
Gomolla, M.: Schulentwicklung in der
Einwanderungsgesellschaft. Strategien gegen institutionelle Diskriminierung in
England, Deutschland und in der Schweiz. Münster et al. 2005.
Gomolla,
M./Radtke, F.-O.: Institutionelle Diskriminierung. Die Herstellung ethnischer
Differenz in der Schule. Opladen 2002.
VVNr.:
62380
Teilgebiet:
BB; MD
62380
Name:
Alacacioglu
Titel der Veranstaltung: ‚Rasse',
'Rassismus' und 'Weiß sein': Historische und diskursive Perspektiven
Zeit:
Blockseminar Mittwoch 14:00 - 16:00
Vorbesprechung:
24.10.2007 Raum : B 210 Bispinghof 2, Haus B
Block
: 26.+ 27.01.2008 08:00 - 18:00
Ort:
Vorbesprechung in Raum B 210 Bispinghof 2,
Haus B
Beginn:
Die Einführungsveranstaltung findet statt
am 24.10.2007, 14-16 Uhr
Kommentar:
Die
Menschen wurden/werden im Alltag, in der Sozialpolitik, in der Parteien, aber
auch in den Wissenschaften in unterschiedlicher Weise kategorisiert und
klassifiziert. Die zentralen erfundenen Kategorien sind „“Rasse“, „Weißsein“
„Volk“ und „Nation“. In diesem Seminar werden die Erfindung menschlicher
„Rassen“, „Rassismus“, und „Weißsein“ sowohl in ihren historischen
Entstehungszusammenhängen als auch in den Natur-, Sozial- und
Geisteswissenschaften thematisiert. Als Themenkreise werden analysiert und
erarbeitet:
-
Geschichte des Rassismus und Rassentheorien in verschiedenen zeitlichen Epochen
-
Aufklärung und Rassismus
-
weiße Aufklärung als Legitimation von europäischen Macht, Herrschaft und
Kolonialraubzüge, koloniales Denken und Rassismus
-
rassistische Menschenbilder in der europäischen Geschichte
-
rassistische Lebensweisen, Denkformen und Strukturen
-
alltagsrassistischen Ersatzbegriffen (Ethnie, Abstammung, Volk, Nation)
-
Entwicklungspolitik und Rassismus
-
Kirche, Religion und Rassismus
-
Antijudaismus und Antisemitismus
-
Merkmale und Erscheinungsformen des Rassismus im Alltag, in Politik und
Institutionen in der Gegenwartsgesellschaft
-
(Post)Kolonialismus, Rassismus und Weißsein und ihr Einfluss auf Psychologie,
Ethnologie, Anthropologie, Biologie und Erziehungswissenschaften
Ihre
Relevanz soll hinsichtlich historisch-systematischer und vergleichend
erziehungswissenschaftlicher Theorien sowie für aktuelle Bildungsprozesse
bearbeitet werden.
VVNr.:
62447
Teilgebiet:
MD; BB
Name:
Kordes
Titel der Veranstaltung: Kulturkampf und
Machtkonflikte (Beispiel "Beurs" in Frankreich, "Kanaken" in
Deutschland)
Zeit:
• Dienstag, 4. Dezember 14-16 Uhr (mit
anschließender Möglichkeit zur Diskussion)
Unterschwellige
Diskriminierungen (Etude des discriminations implicite)
•
Mittwoch, 5. Dezember 14-16 Uhr (mit anschließender Möglichkeit zur
Diskussion): Bürger und Identitäten (Identités et Citoyenneté), C 313
•
Donnerstag, 6. Dezember 14-16 Uhr (mit anschließender Möglichkeit zur
Diskussion): Erinnerungen und Gedächtnis im Exil (Récits de vie et mémoire
d’exil), B 302
Ort:
B 209, Bispinghof 2, Haus B
Anmeldung:
Blockseminar,
Termin wird bei der Vorbesprechung bekanntgegeben.
Beginn:
Vorbesprechung am 25.10.07
Kommentar:
An
Gemeinsamkeiten und Widersprüchen zwischen den Kulturkämpfen und
Machtkonflikten in Frankreich (einschließlich Afrika) und Deutschland (Türkei
inklusive) wollen Mohamed Lahlou und ich einen prägnanten Überblick über
internationale Grundkonzepte interkultureller Bildung geben und dies an einem
konkreten Einblick in die divergierenden inner-europäischen Verhältnisse
zwischen dem ‚transkulturellen’ (laizistischen) Frankreich und dem
‚leitkulturellen’ Deutschland verankern.
Mohamed
Lahlou ist Präsident der interkulturellen Forschergesellschaft ARIC und Leiter
des Fachbereichs Interkulturelle Psychologie der Universität Lyon. Sein teils
durch Kriege und Terrorismus erzwungenes teils durch den eigenen internationalen
Bildungsgang gewähltes Hin- und Herpendeln zwischen Nordafrika und Frankreich
bildet den biografischen Hintergrund seiner wissenschaftlichen pädagogischen
Arbeit.
Er
wird seine Theorie und Praxis kreuzen mit den meinigen: Kordes, früher
Entwicklungshelfer in Schwarzafrika und heute mit Nichtregierungsorganisationen,
der universellen Stadt Auroville und der Universität Puducherry in Südindien tätig.
Praktisches Ziel ist es, konkrete interkulturelle Öffnungen in unsere pädagogischen
Denk- und Arbeitsweisen sowie in unsere Schulen und sozialpädagogischen
Einrichtungen, im Kontext unserer weltgesellschaftlichen Provinz, Europäische
Union, herbeizuführen.
VVNr.:
62451
Teilgebiet:
MD; BB
Name:
Kordes
Titel der Veranstaltung: Interkultureller
Austausch deutsch-indischer Schüler
Zeit:
Donnerstag 18:00 - 20:00
Ort:
Die erste Veranstaltung findet statt in
Raum B 302, Bispinghof 2, Haus B. Die genauen Zeiten der
Blockveranstaltungen/Praktika/Exkursionen werden im Seminar besprochen.
Beginn:
25.10.2007
Kommentar:
In
Zusammenarbeit mit einer großen Jugendorganisation der universellen Stadt
Auroville (Südindien) können wir Interkulturellen Austausch in Praxis (Planung
und Begleitung von deutschen und indischen Schülern) und in Theorie kennen
lernen.
In
der Theorie führen wir in Zusammenhänge zwischen Integraler Entwicklung und
Interkultureller Bildung ein.
In
der Praxis planen und begleiten wir die konkreten Austauschprozesse zwischen
deutschen Schülern (Berufskolleg Steinfurt) und indischen Schülern
(polytechnische Schule in Puducherry Auroville), und zwar sowohl in Südindien
als auch im Münsterland am Berufskolleg in Steinfurt.
VVNr.:
62360
Teilgebiet:
MD; BB
Name:
Huxel
Titel der Veranstaltung: Doing Gender in
Schule und Gesellschaft - Blockseminar
Zeit:
Der Termin für die verbindliche
Vorbesprechung (Referatsvergabe) sowie für die Blocktermine wird Anfang Oktober
auf der Internetseite der Arbeitsstelle Interkulturelle Pädagogik (www.uni-muenster.de/InterkulturPaedagogik)
sowie am schwarzen Brett der Arbeitsstelle (vor Raum C 206) bekanntgegeben.
Ort:
Vorbesprechung siehe Aushang (vor Raum C
206)
Blocktermine:
Freitag,
11.01.08 14.00-18.00 B214
Samstag, 12.01.08 10.00-18.00 C307
Freitag, 31.01.08 14.00-18.00 B214
Samstag, 01.02.0708 10.00-18.00 C307
Kommentar:
Wo
und wie wird Geschlecht konstruiert? In welchem Zusammenhang stehen die
interaktive Konstruktion von Geschlecht und strukturelle Bedingungen in
bestimmten sozialen Feldern wie Schule, Medien, Familie…? Wie beeinflussen
sich Geschlechtskonstruktionen und andere gesellschaftliche Differenzlinien
(Ethnizität, Klasse)?
Diesen
Fragen soll im Seminar nachgegangen werden. Dies setzt die Auseinandersetzung
mit Theorien zur Konstruktion von Geschlecht, zu Intersektionalität und
sozialer Ungleichheit voraus, die im Seminar anhand von Textlektüre und
Referaten stattfinden wird. Darüber hinaus wird anhand von Beispielen aus dem
medialen Diskurs, aber auch aus der Schule und anderen pädagogischen
Handlungsfeldern nach den konkreten Wirkungsweisen von Geschlecht und anderen
Differenzlinien und dem Umgang damit gefragt, um so zu einer Verknüpfung von
theoretischen Konzepten und pädagogischer Praxis zu gelangen.
VVNr.:
061790
Teilgebiet:
BB, MD
Name:
Neu: Schulze
Titel
der Veranstaltung: Migration
und Bildung
Zeit:
Mittwoch:
16.00-18.00
Ort:
B 209
Beginn:
24.10.2007
Kommentar:
Jedes dritte Kind in Deutschland
stammt mittlerweile aus einer Familie mit Migrationshintergrund, in den nächsten
zehn Jahren werden Jugendliche aus Migrantenfamilien die Mehrheit des
Nachwuchses auf den Bildungsmärkten stellen. Die deutsche Bildungspolitik hat
allerdings die Tatsache der mangelhaften Chancengleichheit für Migrantenkinder
bislang nicht hinreichend zur Kenntnis genommen. In diesem Seminar werden die
verschiedenen Aspekte der Herausforderung, die Migration für das Bildungssystem
darstellt, bearbeitet und die unterschiedlichen Lösungsansätze vorgestellt.
VVNr.:
061785
Teilgebiet:
BB, MD
Name:
Neu: Schulze
Titel
der Veranstaltung: Institutionelle Diskriminierung in der Bildung
Zeit:
Mittwoch 12:00 - 14:00
Ort:
B 214 Georgskommende 33, Haus B
Beginn:
24.10.2007
Kommentar:
Die großen Bildungsforschungsstudien der letzten Jahre haben
festgestellt, dass Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder aus
Bildungs-fernen Elternhäusern im deutschen Bildungssystem nach wie vor
benachteiligt werden. In diesem Seminar erfolgt eine Auseinandersetzung mit den
Ergebnissen dieser Studien, und es werden verschiedene Lösungsansätze
vorgestellt.
VVNr.:
61034
Teilgebiet:
MD; BC
Name:
Naumann
Titel der Veranstaltung: Erinnerungskulturen/Verbrechen
gegen die Menschlichkeit
Zeit:
Freitag, 16:00 - 18:00
Ort:
B 210 Bispinghof 2, Haus B
Anmeldung:
Auf
40 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl; Anmeldung erforderlich.
Beginn:
19.10.2007
Kommentar:
Die
kollektiven Bewältigungsstrategien Deutschlands hinsichtlich der
nationalsozialistischen Verbrechen und die entsprechende deutsche
"Erinnerungskultur" werden seit langem international als positiv bzw.
beispielhaft eingeschätzt; die haben mit dazu beigetragen, die Gründung des
Internationalen Strafgerichtshofs zur Ahndung von Verbrechen gegen die
Menschlichkeit zu ermöglichen. Gleichzeitig sind damit im Laufe der vergangenen
40 Jahre – und insbesondere nach 1990 – die Forderungen lauter und drängender
geworden, andere ältere und jüngere Genozide, sowie weitere schwere und
systematische Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die bisher aktiv verdrängt
und vertuscht wurden, in die „legitime Erinnerungskultur“ aufzunehmen... und
die Täter bzw. ihre Rechtsnachfolger zu Wiedergutmachungen gegenüber den
Opfern (bzw. ihren Rechtsnachfolgern) zu veranlassen. Derartige Ansinnen gegenüber
"Täter-Staaten"/"Täter-Gesellschaften" praktischpolitisch
zu realisieren ist immer und überall schwierig, selbst im Fall von kleineren
und mittelgroßen Staaten, selbst nach Regimewechseln. – Insofern ist es
durchaus normal, dass auch die etablierten Demokratien der reichen westlichen
Industriestaaten größte Schwierigkeiten hatten und haben, Verantwortung für
ihre eigenen großen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ – ältere, jüngere
und gegenwärtige – zu übernehmen.
Dies
ist ein – geblockter – Lektürekurs. Arbeitsteilig gelesen und vorgestellt
werden neue englisch-, französisch- und deutschsprachige Texte, die sich
einerseits auf die verdrängte imperialistische Vergangenheit und
neo-imperialistische Gegenwart etablierter OECD-Länder beziehen, andererseits
auf das neue "Experiment" von "Wahrheitskommissionen" in
vormals autoritären Entwicklungsländern. Das thematische und regionale
Spektrum ist folglich sehr breit; von der industrialisierten Sklaverei des
Dreieckshandels und ihren Folgen, über den belgischen Holocaust in Kongo vor
dem 1. Weltkrieg (und seine französischen und deutschen Parallelen) bis zum
englischen „Gulag“ in Kenia (als Reaktion auf den Mau-Mau-Aufstand der 50er
Jahre) und die französische/belgische/amerikanische Verwicklung in den Völkermord
in Ruanda vor gut 10 Jahren usw.
weitere
Hinweise:
Lektürekurs
VVNr.:
68369
Teilgebiet:
MD; BC
Name:
Weischer
Titel der Veranstaltung: Migration und
Sozialstruktur (mit methodischem Schwerpunkt)
Zeit:
Freitag 10:00 - 12:00
Ort:
SCH 554, Institut für Soziologie,
Scharnhorststrasse
Beginn:
19.10.2007
Kommentar:
Die
Sozialstrukturen von Nationalgesellschaften unterliegen einem beständigen
sozialen Wandel. Neben den ökonomisch und politisch induzierten Veränderungen
spielen Migrationsprozesse eine wichtige Rolle für sozialstrukturelle Veränderungen;
das betrifft die Herkunfts- wie die Zielgesellschaften von Migrationsprozessen.
Die Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland war in allen
Jahrzehnten von Migrationsprozessen geprägt. Die sozialstrukturellen Effekte
von Migration sind dabei nach zeitlichen Kontexten, verschiedenen
Migrantengruppen und Migrantengeneration ausgesprochen unterschiedlich.
Literaturhinweis:
Literatur wird zu Veranstaltungsbeginn
angegeben.
VVNr.:
68134
Teilgebiet:
MD; BC
Name:
Priester
Titel der Veranstaltung: Deutsch für
"Inländer" (Th. Adorno) - Grundlagen einer sprachlich korrekten
Anfertigung von Texten
Zeit:
Montag 16:00 - 18:00
Ort:
SCH 519, Institut für Soziologie,
Scharnhorststrasse
Beginn:
15.10.2007
Kommentar:
Deutsch
for Sale, Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, PISA, Sprachschande – wer kennt
nicht diese Schlagzeilen und Hiobsbotschaften. Vielleicht denken Sie: Nun ja,
die ´neue´ Unterschicht, Immigranten, Aussiedler, ´verwahrloste´ Kinder von
Alleinerziehenden. Falsch! Megafalsch! Auch unter studierenden ´Inländern´,
darunter nicht wenigen Germanisten und Germanistinnen, also mehrheitlich künftigen
Deutschlehrern, nimmt die Sprachverhunzung zu! Grammatikalische und
orthographische Fehler, Sprachfloskeln, Imponiergehabe und Umgangsdeutsch machen
sich breit, und zwar derbe! Sprachliche Unsicherheit, vor allem aber Fahrigkeit
und Schlunzerei, sind heute an der Universität keine Ausnahme mehr. Schon vor
Jahren hat der Frankfurter Soziologe Theodor W. Adorno nicht nur Deutschkurse für
Ausländer, sondern auch für Inländer gefordert. Heute sind sie mehr denn je
angesagt!
Sie
sind schwach auf der Brust, wenn es um die richtigen Präpositionen geht? Oder
um den Genitiv? Der Tod dieses ist nicht unabwendbar! Sie haben
Schreibhemmungen? Sie sind stilistisch unsicher, was erwartet wird? Sie denken
nicht immer logisch und produzieren Stilblüten? Hier können Sie geholfen
werden!
In
12 Lektionen werden die immer wiederkehrenden Fehler behandelt und es wird vor
allem sensibilisiert für Genauigkeit im Ausdruck. Sie können sich Gedanken
machen, warum junge Leute wie Sie heute immer noch, wie schon Ihre Groß- und
Urgroßeltern, zum bürokratischen ´Schwergewichtsstil´ neigen. Vielleicht
finden Sie Erklärungen dafür, warum heute aber auch Jugendslang, Dummdeutsch,
Alltagsjargon und orthographische Laxheiten aller Art zunehmen. Versagt der
Deutschunterricht? Sind die Medien schuld? Lesen Eltern ihren Kindern nicht mehr
vor? Oder, Hand auf´s Herz, lesen Sie selbst vielleicht nicht genug?
Vorraussetzung
für die teilnahme: Ein Blatt Weißes Papier, um dem dargelegten zu folgen, ein
Offenes Ohr für die sprachlichen Verblasenheiten von den Beispielen, dazu eine
Portion Angangement´s, dass zeitlich interferierend eine im Endeffekt schlußendliche
Transformation von Ihrem Sprachstil generieren wird. Sind Sie sich dem erst
einmal bewusst, werden Sie den beispielsweise Erfolg von Ihrem Studium
initialisieren. Vor diesem Background wird nie-mand defamiert.
Merke:
Manche trinken Jägermeister, weil das Fundament die Grundlage jeder Basis ist.
Auch ohne Werbung: Hier können Sie lernen, das Fundament von der Basis der
Grundlage dieser zu legen! Ich übertreibe? Leider nicht wirklich!
weitere
Hinweise:
Teilnahme freiwillig und ohne
Scheinerwerb.
VVNr.:
68335
Teilgebiet:
MD, BC
68335
Name:
Tuider
Titel der Veranstaltung: Vektoren sozialer
Ungleichheit. Von race-class-gender zu Intersektionalität (mit methodischem
Schwerpunkt) – Blockseminar
Zeit:
Vorbesprechung
Mittwoch 24.10.2007 16:00-18:00 Raum 554 Scharnhorststraße Soziologie
Freitag
14:00 - 18:00: 16.11.2007 Raum : 519 Scharnhorststraße
Soziologie
Samstag
10:00 - 18:00 17.11.2007Raum : 519 Scharnhorststraße Soziologie
Freitag
14:00 - 18:00 30.11.2007 Raum : 519
Scharnhorststraße Soziologie
Samstag
10:00 - 18:00 01.12.2007
Ort:
SCH 554, Institut für Soziologie,
Scharnhorststrasse
Anmeldung:
Maximal
35 Teilnehmer
Beginn:
24.10.2007
Kommentar:
Mit
dem Manifest des „Combahee River Collective“ haben Schwarze Feministinnen in
den USA Ende der 1970er Jahre auf die Vielschichtigkeit von Erfahrungen
(hingewiesen und die These der Mehrfachunterdrückung (triple oppression)
ausgearbeitet. Die Eindimensionalität der Analysen von Diskriminierung – nämlich
entweder die Kategorie Frau oder die Kategorie „Rasse“ zu thematisieren –
geriet damit in den Fokus der Kritik.
Die
Kategorie Geschlecht galt lange Zeit auch der deutschen Frauen- und
Geschlechterforschung als die zentrale soziale Ungleichheit. Die Beachtung der
Verschränktheit der Kategorien „Rasse“-Klasse-Geschlecht stellt bis heute
eine der Herausforderungen an sozialwissenschaftliche Ungleichheitsforschung
dar.
Darüber
hinaus haben nun Intersektionalitätsanalysen das Anliegen, die verschiedenen
Differenzachsen – Gender, Ethnizität/“Rasse“, Klasse, Sexualität,
Nationalität, Alter - zusammenzudenken, und damit sowohl die Vielschichtigkeit
von Erfahrungen als auch die Positionierung am Schnittpunkt (intersection)
verschiedener Kategorien in den Blick zu nehmen. Wie und wann diese
intersektionelle Perspektive relevant wird, werden wir anhand einiger aktueller
Beispiele aus der Migrations- und Geschlechterforschung veranschaulichen und
diskutieren.
VVNr.:
66203
Teilgebiet:
MD, BC
Name:
Rieker
Titel der Veranstaltung: Migrationsprozesse:
Deutschland und Europa nach dem Zweiten Weltkrieg
Zeit:
Termine Blockseminar:
Vorbesprechung:
19.10.2007 14-16 Uhr, Raum 011 Institut für Politikwissenschaft, Scharnhorststrasse 100
1.
Block: 23.11. und 24.11.2007, 10-18 Uhr, Raum 103
2.
Block: 7.12. und 8.12.2007, 10-18 Uhr, Raum 103
Beginn:
Vorbesprechung: 19.10.2007
Kommentar:
Migration
ist ein zentrales Kennzeichen der global vernetzten Welt. Migranten wirken in
erheblichen Maße an der Gestaltung unserer Lebensräume mit. Das ist Anlass
genug, sich mit dem Begriff der Migration, mit charakteristischen Wanderungsgründen
und -mustern, mit dem Selbstbild und Fremdbild von Migranten, mit ihren
Lebensbedingungen sowie mit der auf sie bezogene Ausländerpolitik auseinander
zu setzen. Das soll in diesem Seminar allgemein und an ausgewählten Beispielen
aus europäischen Ländern geschehen. Darüber hinaus sollen jene
Leitvorstellungen und Modelle von Integrationspolitik erörtert werden, die in
den letzten Jahren in die Diskussion geraten sind. Sie betreffen vor allem die
Konstruktion, Überlagerung und Vermischung nationaler Identitäten, die
Regelung der Staatsbürgerschaft und der wohlfahrtsstaatlichen Inklusion bzw.
Exklusion von Migranten sowie die Debatte um Multikulturalismus und
„Leitkultur“.
Literaturhinweis:
Bommes, Michael/Halfmann, Jost (Hrsg.):
Migration in nationalen Wohlfahrtsstaaten, Osnabrück 1998
Cohen, Robin (Hrsg.): The Cambridge Survey of World
Migration. Cambridge 1995
Currle, Edda: Migration in Europa. Daten
und Hintergründe, Stuttgart 2004
D‘Amato,
Gianni: Vom Ausländer zum Bürger. Der Streit um die politische Integration von
Einwanderern in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Münster 2001
Holz,
Klaus (Hrsg.): Staatsbürgerschaft. Soziale Differenzierung und politische
Inklusion, Wiesbaden 2000
Kastoryano, Riva: Negotiating Identities: State and
Immigration in France and Germany. Princeton 2002
Lucassen, Jan/Lucassen, Leo (Hrsg.): Migration,
Migration History, History, Frankfurt am Main 1997
Thränhardt,
Dietrich / Hunger, Uwe (Hrsg.): Migration im Spannungsfeld von Globalisierung
und Nationalstaat, Leviathan - Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft
22, Wiesbaden 2003
VVNr.:
65833
Teilgebiet:
MD,BC
Name:
Zimmer, Halm
Titel der Veranstaltung: Migration und
Zivilgesellschaft
Zeit:
Vorbesprechung: Do., 25.10.2007 17 Uhr,
Raum 103
Block:
17.-18.01.2008, Franz-Hitze-Haus
Nachbesprechung:
24.01.2008 17 Uhr, Spiegelsaal (201)
Ort:
Institut für Politikwissenschaft, Scharnhorststrasse 100
Beginn:
Vorbesprechung: Do., 25.10.2007
Kommentar:
Die
Zivilgesellschaft ist zu einem Hoffnungsträger avanciert. Die gilt auch für
die Integration von Bürger und Bürgerinnen mit Migrationshintergrund.
Gleichwohl wird in der Migrations- wie auch in der zivilgesellschaftlichen
Forschung durchaus unterschiedlich argumentiert, ob und inwiefern
zivilgesellschaftliche Organisationen – Vereine, Projekte, Initiativen – de
facto, den Einstieg und das Wohlfühlen in der Aufnahmegesellschaft erleichtern;
oder ob – wie zunehmend befürchtet wird – genau dieses nicht eintritt,
sondern Migranten und Migrantinnen sich in ihren zivilgesellschaftlichen
Organisationen gegenüber den „AltbürgerInnen“ abschotten und diese Vereine
und Initiativen daher zur Entwicklung und nachhaltigen Stabilisierung von
„Parallelgesellschaften“ beitragen.
Das
in Form einer auch für Interessierte von außerhalb der Universität offenen
Tagung konzipierte Hauptseminar fasst den Diskussionsstand um Migration und
Zivilgesellschaft in Deutschland zusammen und wirft dabei auch einen Blick über
nationalstaatliche Grenzen, indem die transnationale Qualität des Engagements
von Migrantinnen und Migranten thematisiert wird. Dabei wird es nicht nur um
Theorie und Empirie der gesellschaftlicher Betätigung gehen, sondern auch um
praxisrelevante Strategien der Förderung individuellen Engagements, des
Empowerments von Migrantenselbstorganisationen sowie der interkulturellen Öffnung
deutscher Organisationen.
Der
Scheinerwerb ist mit folgenden Anforderungen verbunden:
-
Teilnahme
-
Inhaltliche Zusammenfassung der Literatur zu einem Themenblock (Reader)
-
Hausarbeit.
Literaturhinweis:
Zum Einstieg: Halm, Dirk/Martina Sauer
(2006): Parallelgesellschaft und ethnische Schichtung. In: Aus Politik und
Zeigeschichte 1/2: 18-24
-
Zimmer, Annette (2006): Zivilgesellschaft konkret: Vereine, Wiesbaden: VS-Verlag
(daraus Kapitel „Verein und Integration“: 66-70)
Für
das Seminar wird ein Reader mit Basisliteratur zusammengestellt. Die Teilnahme
an der Vorbesprechung ist verpflichtend.
weitere
Hinweise:
Teilnahmebeitrag: ca. 25 €
VVNr.:
90628
Teilgebiet:
BC; MD
Name:
Springer
Titel der Veranstaltung: Der Orient in der
Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts
Zeit:
Donnerstag 10:00 - 12:00
Ort:
Seminarraum 02, Fürstenberghaus
Anmeldung:
Im
Seminar sind 3 Plätze für DaZ/IKP-Studierende reserviert.
Beginn:
18.10.2007
Kommentar:
Die
Regeln westlich-morgenländischer Imagination haben eine lange Geschichte.Im
vergangenen Semester haben uns die Oriententwürfe des 18. und des frühen 19.
Jahrhunderts beschäftigt, nun will das kulturwissenschaftlich ausgerichtete
Seminar diesem Wandel der Orientbilder weiter nachgehen. Wo imaginieren die
Texte des späten 19. und des 20. Jahrhunderts den Orient? Und wie verändern
sich die Imaginationsregeln im Horizont der Shoah? - Das Seminar wird sich mit
Fragen der Alterität ebenso beschäftigen wie mit neuen Theorien des Raums. Die
Ergebnisse des letzten Semesters werden - zur Einführung - als Handout zur Verfügung
gestellt.
Literaturhinweis:
Wilhelm Raabe: Abu Telfan (bitte zur 1.
Sitzung antiquarisch besorgen, etwa über www.zvab.com; Teilnahmebedingung!);
Hugo von Hofmannsthal: Das Märchen der 672. Nacht; ausgewählte Texte von
Kafka, Benn, Lasker-Schüler, Brecht und Celan.
Zur
Vorbereitung: Diethelm Balke: Orient und orientalische Literaturen, in:
Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte, Bd. 2 (1965); Todd Kontje: German
orientalism (2004).Ein Reader wird zu Beginn des Semesters vorliegen.
VVNr.:
022290
Teilgebiet:
BC; MD
Name:
Lanwerd
Titel der Veranstaltung: Orientalismus,
Religion und Geschlecht
Zeit:
Vorbesprechung: 25.10.2007; 18:00 - 20:00
Blocktermine:
16.+17.11.2007; 14.+15.12.07; 18.+19.01.08
Ort:
KThS III Katholische Theologie
Anmeldung:
Der
Vorbesprechungstermin ist dringend einzuhalten.
Beginn:
25.10.2007
Kommentar:
In
den Medien finden sich täglich alte und neue Bilderpolitiken zum Thema „Islam
und Europa“, „Wir und die anderen“, die „Festung Europa“ etc. Im
Seminar werden zunächst die wissenschaftshistorischen Traditionslinien dieser
„Bild“-Muster diskutiert. Die Dekonstruktion der Bilder, die wir vom Orient
im Kopf haben – Odaliske, gewalttätiger Despot, Harem etc. – steht hier im
Vordergrund.
Überleitend
widmen wir uns der Frage, was mit „vertrauten“ Bildern in neuen,
globalisierten Kontexten geschieht? Sind Veränderungen zu erkennen und wenn ja,
welche? Unter welchen Bedingungen erfolgt beispielsweise die Präsentation der
Religion aus islamischen Ländern in geschlechtlich („weiblich“, „männlich“)
konnotierter Form? Diese Fragen werden wir anhand von Bildern aus aktueller
Medienberichterstattung und Pressefotografie thematisieren.
Abschließend
werden zeitgenössische arabische, iranische, türkische Kunstproduktionen
vorgestellt, die im Rückgriff auf Dokumentarform und Performativität, die
Verwicklungen und zugleich Bruchstellen kulturell-normativer Regelsysteme
problematisieren.
Literaturhinweis:
Markus Schmitz, Orientalismus, Gender und
die binäre Matrix kultureller Repräsentationen, in: Göckede, Regina /
Karentzos, Alexandra (Hg.): Der Orient, die Fremde. Positionen zeitgenössischer
Kunst und Literatur. Bielefeld 2006, S. 39-66.
VVNr.:
210148
Teilgebiet:
MD; BC
Name:
Peterse
Titel der Veranstaltung: Die Niederlande und
Indonesien vom 16. - 20. Jahrhundert
Zeit:
Dienstag 12:00 - 14:00
Ort:
Raum 1.05, Haus der Niederlande
Beginn:
16.10.2007
Kommentar:
Im
Laufe des 17. Jahrhunderts legten die Niederlande den Grundstein für ihre
Position als Kolonialmacht in Asien. Nicht nur dominierten sie den ertragreichen
Handel in Gewürzen zwischen dem indonesischen Archipel und Europa, sondern sie
brachten auch den Handel zwischen den asiatischen Ländern weitgehend unter
ihrer Kontrolle. Die "Verenigde Oost-Indische Compagnie" (VOC)
garantierte diesen wirtschaftlichen Erfolg, der das Fundament für das
"Goldene Zeitalter" der Niederlande im 17. Jahrhundert war. Im 19.
Jahrhundert waren die Niederlande bemüht, ihre Präsenz in Indonesien sowohl
politisch als auch wirtschaftlich auszudehnen. Dazu führten sie blutige
Kolonialkriege. Die Niederländer konnten die Entwicklung eines indonesischen
Nationalismus jedoch nicht verhindern. Aus dieser Bewegung ging Soekarno hervor,
der Indonesien nach dem Zweiten Weltkrieg in die Unabhängigkeit führte. Das
Seminar stellt sich zwei Ziele. Zum einen soll die niederländische Präsenz in
Indonesien auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet dargestellt werden. Zum
anderen sollendie Folgen der niederländischen Kolonialpolitik für die
indonesische Gesellschaft erörtert werden. Für die Lektüre der Quellen
erfordert das Seminar Kenntnisse
der niederländischen Sprache.
Literaturhinweis:
L. G. Dalhuisen u.a. (Hg.): Geschiedenis
van Indonesie, Zutphen
2006.