Schattenkrampf: Wissenschaft trifft Kunst

Eine Veranstaltung der Arbeitsstelle Forschungstransfer

Was hat Mutterkorn mit dem Heiligen Antonius und LSD zu tun? Dieser Frage nähert sich die Ausstellung «Schattenkrampf». Der Mutterkornpilz befällt als Parasit vor allem Roggen. Besonders in den ärmeren, sich von Roggenbrot ernährenden Bevölkerungsschichten des europäischen Mittelalters brach die Krankheit immer wieder epidemieartig aus. Zu den Symptomen zählen Gefäßverengungen, das Absterben von Extremitäten, starke Krämpfe und Halluzinationen. Aufgrund seiner Botanik, seiner Toxizität und der Rezeption des durch ihn verursachten Krankheitsbildes Ergotismus in der mittelalterlichen bildenden Kunst und seiner pharmazeutischen Potenz ist der Mutterkornpilz Claviceps purpurea ein besonders vielseitiges Bionarrativ. Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann stößt 1943 bei seinen Forschungen an den Alkaloiden des Mutterkorns auf den Stoff Lysergsäurediethylamid: LSD. Immer wieder wird die enge Verknüpfung des Phänomens mit der Kunst deutlich. Zusammen mit der Künstlerin Martina Lückener entstand ein durch das Krankheitsbild inspiriertes bürgerpartizipatives Kunstprojekt. Die entstandenen „Schattenkrämpfe“ werden ergänzt mit interdisziplinären Forschungsergebnissen zum Bionarrativ Mutterkorn. Ausstellungen der "Schattenkrämpfe": KunstOrt Münsterland 2021 Vielfalt Dülmen St. Barbara Kaserne 24.04. - 06.06.2021 Emsdetten Galerie Münsterland 04.07. - 22.08.2021 Vreden kult 30.09. - 21.11.2021 Orangerie des Botanischen Gartens der WWU 01. - 15.07.2021

Detailed information

Category
Exhibitions
Period
04.06.-22.08.2021
Series
Location
Emsdetten, Galerie Münsterland
Entrance
frei
Registration
erforderlich sofern von der Coronaschutzverordnung gefordert
Organisation/
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