Wann ist Flüchtlingspolitik rassistisch?

Podiumsdiskussion

Prof. Dr. Stefanie Ernst, Prof. Dr. Joachim Renn, Dr. Errol Babacan

Der Krieg in der Ukraine hat eine große Zahl von Menschen zur Flucht gezwungen. Sie treffen in den europäischen Ländern auf große Hilfsbereitschaft, auf Solidarisierungen und vor allem auf erstaunlich kooperative Bürokratien. Am Rande, aber doch vernehmbar, ist Kritik an dieser Hilfsbereitschaft laut geworden, da sie sich von früheren Ressentiments gegen Flüchtende deutlich zu unterscheiden scheint. Ukrainer*innen, so heißt es, würden gegenüber anderen Geflüchteten bevorzugt und privilegiert behandelt. Währende andere Geflüchtete (Syrien, Afrika) als „anders“ aufgefasst werden und an den europäischen Grenzen entweder gleich abgewiesen oder bei Aufnahme miserablen Bedingungen unterworfen würden, werde die Ukraine bevorzugt, würden ihre Bewohner zum kulturell „Eignen“ erklärt. Es scheint einen Unterschied zu bedeuten, dass sie als „weiß, christlich und blauäugig“ typisiert werden. Der Rassismusverdacht steht im Raum. Sind die aktuelle Flüchtlingspolitik und die in der Zivilgesellschaft gegenwärtig verbreitete Aufnahmebereitschaft in der Substanz rassistisch? Lauert hinter der humanitären Fassade der Hilfsbereitschaft ein latenter, ein struktureller, ein kultureller oder ein systemisch induziert Rassismus? Wir wollen diskutieren, was die Soziologie dazu beitragen kann, die Verhältnisse zu sortieren, zu verstehen und vielleicht gar zu erklären.

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Rubrik
Vorträge, Vorlesungen
Zeitraum
Di 31.05.2022, 18 Uhr - 22 Uhr
Reihe
Ort
Scharnhorststr. 121; Hörsaal SCH 121.5
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