Rensch-Vorlesung

Frau Prof. Dr. Hanna Kokko

Die natürliche Selektion sollte Organismen begünstigen, die eine längere Lebensdauer haben – das könnte man jedenfalls meinen. In Wahrheit gibt es in der Natur eine Vielfalt an Lebensspannen. Anhand verschiedener, teils extremer Beispiele aus dem Tierreich zeigt die Evolutionsbiologin Prof. Dr. Hanna Kokko von der Universität Mainz bei der diesjährigen Bernhard-Rensch-Vorlesung des Fachbereichs Biologie, dass auch eine kurze Lebensspanne einen evolutionären Vorteil bedeuten kann. Der englischsprachige Vortrag „A long life: how desirable is it, evolutionarily speaking?” beginnt am 10. Juli um 11.15 Uhr in der Aula im Schloss. <br/><br/> <h2>Bernhard-Rensch-Vorlesung</h2> Die vom Fachbereich Biologie der Universität Münster organisierte Bernhard-Rensch-Vorlesung ist eine Vortragsveranstaltung zu Ehren des 1990 verstorbenen Verhaltensforschers Prof. Dr. Bernhard Rensch. Er war ab 1947 Direktor des Zoologischen Instituts der Universität Münster und Direktor des Landesmuseums für Naturkunde. Seit seinem 80. Geburtstag im Jahr 1980 findet einmal jährlich die nach ihm benannte Vorlesung statt, bei der führende Biologen über zentrale Fragen ihrer Disziplin berichten. Als Vortragende lädt der Fachbereich international anerkannte und ausgewiesene Persönlichkeiten ein, die den weit gespannten wissenschaftlichen Interessens- und Arbeitsgebieten von Bernhard Rensch mit ihrem eigenen Wirkungsfeld nahestehen. <br/> <br/> All else being equal, one would think that natural selection favours organisms that survive for longer. However, nature shows amazing diversity in lifespans. I will reflect generally on why this diversity exists: how come an albatross female (called Wisdom) can still be raising young at more than 70 years of age, while a two year old blue tit is already older than average? Thereafter I will delve into the lives of an organisms where adult lifespan is a ridiculously short two hours. The insect in question, Clunio marinus, uses only one low tide, and they have a strong genetic preference for using either full moon tides, new moon tides, or both. In this case, conventional logic is turned around: using either tide would make total lifespan shorter, but by shortening the larval time in the sea, would also promote survival (every day in the sea comes with some dangers without allowing reproduction to take place yet). As a general lesson, intuition is not always a reliable guide to creating evolutionary predictions.

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Rubrik
Vorträge, Vorlesungen
Zeitraum
Do 10.07.2025, 11:15 Uhr (Ende offen)
Reihe
Ort
Aula im Schloss Schlossplatz 2 48149 Münster
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