Archiv für den Monat: August 2008

Subito-Bestellservice der ZB Medizin

subito-kl.png

Für Bedienstete und Doktoranden der Medizinischen Einrichtungen bietet die Zweigbibliothek Medizin seit Jahren den Bestelldienst Subito an. Die Kosten für die bestellten Artikel übernimmt die Bibliothek. Nachdem man sich über ein Anmeldeformular (online) angemeldet hat, druckt man dieses aus und leitet es via Fax oder Hauspost an die Bibliothek. Nach einem kurzen Check der Daten bekommt man via E-Mail die Bestätigung der Freischaltung für diesen Lieferdienst. Gleichzeitig wird auf die Modalitäten des Bestellverfahrens verwiesen. Da keine Artikel bestellt werden sollen, die in gedruckter Form oder online an der Uni Münster verfügbar sind, bittet die ZB Med alle Subito-Benutzer, ihre Bestellungen anhand unseres Zeitschriftenverzeichnisses (s.u.) zu überprüfen. Als Kontrolle werden alle Bestellungen von der Bibliothek gegengeprüft. Tatsächlich stellt sich dabei heraus, dass oftmals Artikel mühsam über Subito bestellt wurden, die mit einem Mausklick von der Verlagsseite hätten heruntergeladen werden können – und dies in einer sehr viel besseren Qualität. In solchen Fällen machen wir die Besteller freundlich aber bestimmt auf ihre „Fehlbestellung“ aufmerksam – dieses Verfahren ist aufwendig, hat sich aber sehr gut bewährt, was an den konstant niedrigen Fehlbestellungsraten abgelesen werden kann (s.u.). Da Fehlbestellungen zusätzliche und vermeidbare Kosten für die Bibliothek verursachen, kann ein Benutzer auch schon mal für eine Zeitlang von Subito-Service ausgeschlossen werden, wenn er wiederholt gegen die Nutzungsbedingungen verstößt, weil er z.B. Artikel von Zeitschriften wie Nature oder NEJM bestellt, die in Münster vorhanden sind.

Da seit 01.01.2008 eine Neufassung des Urheberrechts gilt (insbesondere die Einschränkung der elektronischen Fernleihe) sind die Bestellungen via Subito initial merklich zurückgegangen. Geliefert werden die Artikel, bis auf Ausnahmen (s. auch hier), nicht mehr als pdf, sondern als tiff-Datei oder als Ausdruck (der per Hauspost an die Besteller weitergeleitet wird). Auch die Preise für die einzelne Bestellung haben sich von 5 auf 6,50 Euro deutlich erhöht. Zusammenfassend lässt sich durchaus konstatieren, dass für den Endnutzer die Artikelbestellung schwieriger geworden ist, zumindest wenn via DRM-Verschlüsselung geliefert wird.

Wenn auch das Bestellaufkommen via Subito leicht rückgängig ist, so ist als durchaus positiv zu vermelden, dass der prozentuale Anteil von überflüssigen Artikelbestellungen (da diese gedruckt oder elektronisch vorliegen) von über 15% in den ersten Jahren sich seit längerem bei unter 5% bewegt – sicherlich ein Erfolg der hie und da als penetrant empfundenen Kontroll-Emails mit Hinweisen auf die Zugriffsmöglichkeiten vor Ort.

Häufige Probleme im Zusammenhang mit dem Subito-Bestellverfahren sind:

  • die persönlichen Zugangsdaten sind nicht mehr bekannt: Bitte melden Sie sich nicht erneut an, sondern kontaktieren Sie uns per Email, wir senden Ihnen dann Ihre Zugangsdaten umgehend zu.
  • die Anmeldung zum Bestellen eines Artikels erfolgt an falscher Stelle: Die Subito-Bestellseite der ZB Medizin befindet sich hier
  • Artikel werden bestellt, obwohl diese elektronisch verfügbar sind: Bitte prüfen Sie, ob Sie sich im Rechnernetz der Universität befinden und wählen sich eventuell von zuhause aus dort ein

Vermeidung von Fehlbestellungen: Starten Sie Ihre Recherche mit der Zeitschriftensuche der ZB Med und erweitern Sie die Suche mit einem Klick auf die Buttons für

bzw.
Der erste, rote Button steht für die deutschlandweite Datenbank EZB für die Online-Zeitschriften und der zweite, orange Button für die deutschlandweite Datenbank ZDB für die Print-Zeitschriften. Sollten Sie Zweifel haben, ob Sie einen Artikel bestellen dürfen, melden Sie sich vor einer Bestellung.

100.000ste Fernleihe für die Medizinische Fakultät

fernleihe100000kl.png
Mit Gründung der Medizinbibliothek im November 1993 konnten Artikel aus Fachzeitschriften, die nicht in Münster vorhanden waren, als Kopie über die Fernleihe bestellt werden. Mit Start des Subito-Dienstes 1999 wurden die Kopien komfortabel innerhalb weniger Stunden per Email geliefert. Obwohl die Fernleihe mittlerweile nur noch 1% der gesamten Artikelnutzung der Medizinischen Fakultät ausmacht (98% der Nutzung geht über die elektronischen, 1% über die gedruckten Zeitschriften), ist sie weiterhin immens wichtig, da sie Zugang zu praktisch allen Zeitschriften der Welt ermöglicht – und dies auf jedem Fachgebiet, nicht nur in der Medizin.

Seit 1993 wurden nun insgesamt 100.000 Artikel aus ca. 6.500 Zeitschriften über die Fernleihe aus anderen Bibliotheken bestellt. Neben dem Aufwand, der auf Benutzerseite anfällt (Ausschluß, dass die Zeitschrift in Münster vorhanden ist, Eingabe der Bestelldaten usw), betreibt sowohl die Nutzerbibliothek (die den Service zur Verfügung stellt, die Schnittstelle programmiert, unklare Angaben vervollständigt) als auch die Lieferbibliothek (die den Zeitschriftenband heraussucht, den Artikel kopiert, einscannt und versendet) einen nicht unerklecklichen Aufwand für jede Fernleihe. Summa summarum kann man davon ausgehen, dass die beteiligen Bibliotheken für Ihre 100.000 Fernleihen bisher wohl ca. 50.000 Stunden (oder gut 30 Mannjahre) an Arbeitskraft aufgewendet haben. Durch den Fernleihdienst konnte die ZB Med Ihnen diese Tätigkeiten ersparen und Ihnen damit den Rücken freihalten für ca. 2.000 Stunden sinnvollerer Arbeit p.a….

Hätte die ZB Med diese 6.500 Zeitschriften per Abonnement zur Verfügung stellen müssen, hätte dies Kosten in Höhe von 45 Mio. Euro verursacht.