Archiv der Kategorie: Medizin

„Paper of the Month“ Mai 2023 geht an Melina Hußmann und Stefan Schulte-Merker aus dem Institut für Kardiovaskuläre Organogenese und Regeneration

Für den Monat Mai 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Melina Hußmann und Stefan Schulte-Merker aus dem Institut für Kardiovaskuläre Organogenese und Regeneration für die Publikation: Svep1 is a binding ligand of Tie1 and affects specific aspects of facial lymphatic development in a Vegfc-independent manner. eLife. 2023; 12 e82969 [Volltext].

Funktionsstörungen des lymphatischen Gefäßsystems können zu Lymphödem, entzündlichen Erkrankungen und Glaukom führen. Da Behandlungsmöglichkeiten oft nur vorübergehend wirken, könnte das Verständnis molekularer Mechanismen, die die Lymphangiogenese steuern, neue Therapieansätze ermöglichen. Im Jahr 2017 wurde SVEP1 als essentieller Regulator der Lymphangiogenese bei Fisch und Maus entdeckt. Allerdings blieb der Mechanismus von SVEP1 ungeklärt.

Die Studie zeigt, dass das sekretierte Protein SVEP1 und der Transmembranrezeptor TIE1 während der Entwicklung einiger weniger, bestimmter Aspekte des lymphatischen Netzwerks von Zebrafischembryonen eine entscheidende Rolle spielen. Bemerkenswerterweise entwickeln sich diese Gefäße unabhängig von der Vegfc-Signalkaskade, der prominentesten Signalachse bei der Lymphangiogenese. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass mehrere phänotypische Merkmale im Gefäßsystem von Svep1-Mutanten in Tie1-Mutanten, aber nicht in Tie2-Mutanten rekapituliert werden. Durch genetische Interaktionsstudien im Fisch und Proteinbindungs-Assays mit menschlichen Proteinen wurden Interaktion und Bindung von SVEP1 und TIE1 nachgewiesen und somit wurde SVEP1 als neuer und bisher einziger Ligand von TIE1 identifiziert.

Da vor kurzem SVEP1 als Kandidatenlokus für das Offenwinkelglaukom identifiziert wurde und da kombinierte heterozygote Mutationen für SVEP1 und TIE2 bei menschlichen Glaukom-Patienten gefunden wurden, liefern unsere Daten nicht nur neue Erkenntnisse zur lymphatischen Entwicklung, sondern sind auch relevant für die Klinik und neue Therapieansätze.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Studieninfoveranstaltung: Studiengang Hebammenwissenschaft

Am Montag, 05.06.2023, in der Zeit von 15-17 Uhr möchten wir Ihnen Gelegenheit geben, das Team und die Spezifika des Studiengangs an der WWU in Münster via Zoom kennen zu lernen. Studiengangsinteressierte erhalten an diesem Termin Informationen zu den Inhalten und dem Aufbau des dual ausgerichteten Studiums in Münster sowie wichtige Informationen über Anforderungen und Herausforderungen des Studiengangs.

Zugangsdaten 05.06.2023, 15-17 Uhr.

 

„Paper of the Month“ April 2023 geht an Robert Seifert und Kambiz Rahbar aus der Klinik für Nuklearmedizin

Für den Monat April 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Robert Seifert und Kambiz Rahbar aus der Klinik für Nuklearmedizin für die Publikation: A Prognostic Risk Score for Prostate Cancer Based on PSMA-PET-derived Organ-specific Tumor Volumes. Radiology 2023 Apr 18 [Volltext].

Die das prostataspezifische Membranantigen darstellende PSMA-PET/CT hat sich zum Referenzstandard der Bildgebung von Patienten mit Prostatakarzinom entwickelt. Sie ermöglicht die genaue Lokalisierung von Tumormanifestationen und Metastasen. Die Untersuchungen werden aktuell jedoch manuell ausgewertet und nur exemplarische Läsionen in der klinischen Routine genauer charakterisiert.

Durch einen KI-basierten Ansatz wurden zunächst alle Tumormanifestationen und Metastasen in den PSMA-PETs segmentiert. Das so bestimmte PSMA-PET-basierte Tumorvolumen ist ein hervorragender Parameter, um die Erkrankungsschwere quantitativ zu erfassen. Die Studie konnte darüber hinaus zeigen, dass die Bestimmung des Tumorvolumens pro Organsystem zu einer höheren Genauigkeit bei der Vorhersage der Überlebenswahrscheinlichkeit führt. Dies scheint darin begründet zu sein, dass der Ort der Metastase die Aggressivität der Krebserkrankung bestimmt. Mittels der PSMA-PET-basierten Parameter wurde ein Nomogramm entwickelt, das jeder Nuklearmediziner zur Bestimmung der Überlebenswahrscheinlichkeit verwenden kann.

Diese Arbeit konnte erstmals die Relevanz der Bestimmung des Tumorvolumens zur Vorhersage der Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit Prostatakarzinom an einer Kohorte von über 1.000 Patienten zeigen. Die Ergebnisse konnten an einer externen Validierungskohorte der Universitätsklinik Wien bestätigt werden.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Studieninfoveranstaltung: Studiengang Hebammenwissenschaft

Am 10.05.2023 in der Zeit von 15-17 Uhr möchten wir Ihnen Gelegenheit geben, das Team und die Spezifika des Studiengangs an der WWU in Münster via Zoom kennen zu lernen. Studiengangsinteressierte erhalten an diesem Termin Informationen zu den Inhalten und dem Aufbau des dual ausgerichteten Studiums in Münster sowie wichtige Informationen über Anforderungen und Herausforderungen des Studiengangs.

Zugangsdaten 10.05.2023, 15-17 Uhr.

Am 05.06.2023 in der Zeit von 15-17 Uhr findet die gleiche Veranstaltung erneut statt:

Zugangsdaten 05.06.2023, 15-17 Uhr.

 

IMAIOS Campuslizenz verfügbar!

Bis zum 15. September 2023 gibt es eine Campuslizenz für die e-Anatomy von IMAIOS.

e-Anatomy ist ein erstklassiger Atlas für Anatomie und bildgebende Verfahren und das umfangreichste Online-Nachschlagewerk für Humananatomie, zugänglich auf iPads, iPhones und Android-Geräten. Entdecken Sie detaillierte anatomische Darstellungen und verschiedene Modalitäten (über 8.900 anatomische Strukturen und mehr als 870.000 übersetzte Beschriftungen), einschließlich Röntgen-, CT- und MRT-Bildern, anatomischen Diagrammen und nuklearmedizinischen Aufnahmen. Die Inhalte sind in 12 Sprachen verfügbar. IMAIOS wurde 2008 ins Leben gerufen und hat sich als innovatives Unternehmen im Bereich der medizinischen Bildgebung und des E-Learnings etabliert.

Hier geht es zur e-Anatomy von IMAIOS.

Bei Fragen oder technischen Schwierigkeiten können Sie sich entweder telefonisch (0251-83-58561) oder per E-Mail (info.zbmed@wwu.de) an uns wenden.

Grafik © Imaios

3D-Anatomie-App Visible Body lizensiert

Seit heute hat die Medizinbibliothek offiziell wieder eine 3D-Anatomie-App für Sie lizenziert: Visible Body – Atlas der menschlichen Anatomie. Mit diesem 3D-Atlas lassen sich Tausende  anatomische Strukturen erkunden, dabei können Knochen, Blutgefäße, Nerven und Muskeln wahlweise aus- und eingeblendet werden, um freie Sicht auf darunter liegende Strukturen zu haben. Zu jedem Körperteil gibt es eine deutsche Definition, einen lateinischen Namen und eine hierarchische Eingliederung. Weitere Sprachen können implementiert werden.

Eine erste Anleitung und den Zugriffslink finden Sie hier.

Bei Fragen oder technischen Schwierigkeiten können Sie sich entweder telefonisch (0251-83-58561) oder per E-Mail (info.zbmed@wwu.de) an uns wenden.

Grafik © Visible Body

„Paper of the Month“ März 2023 geht an Emily Hoffmann und Mirjam Gerwing aus der Klinik für Radiologie

Für den Monat März 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Emily Hoffmann und Mirjam Gerwing aus der Klinik für Radiologie für die Publikation: Profiling specific cell populations within the inflammatory tumor microenvironment using oscillating-gradient diffusion-weighted MRI. Mar 2023 | Journal for Immunotherapy of Cancer 11 (3) [Volltext].

Die Interaktion zwischen intratumoralen T-Zellen und tumorassoziierten Makrophagen ist ein zentraler Mediator von Tumorprogression, Metastasierung und Therapieansprechen. Derzeit eingesetzte Verfahren zur Bildgebung des intratumoralen Immunzellinfiltrats belaufen sich auf eine invasive Gewebebiopsie mit anschließender histopathologischer Untersuchung des Tumorgewebes oder kontrastmittelgestützte Zellmarkierungsverfahren.

In dieser Studie wurde ein nicht-invasiver Bildgebungsansatz zur Charakterisierung des intratumoralen Immunzellinfiltrats etabliert. Die Anwendung von diffusionsgewichteter Magnetresonanztomographie mit oszillierenden Diffusionsgradienten konnte eine zellgrößenbasierte Unterscheidung zwischen Tumorzellen, T-Zellen und Makrophagen vornehmen. Evaluiert an murinen Mammakarzinom-Modellen mit unterschiedlichen Malignitätsgraden, konnten hierbei die Veränderungen des Tumormikromilieus während der Tumorprogression sowie nach Makrophagen-Depletion erfasst werden. Zudem konnte die MRT-Sequenz ein Ansprechen auf klinisch etablierte Immuncheckpoint-Inhibition bereits drei Tage nach Therapiebeginn und somit schon vor Eintreten einer Abnahme des Tumorvolumens detektieren.

Die vorgestellte diffusionsgewichtete MRT-Sequenz liefert ein wertvolles Werkzeug zur Charakterisierung des inflammatorischen Tumormikromilieus sowie zur repetitiven Analyse des Ansprechens auf Immuntherapien. Aufgrund der nicht-invasiven Eigenschaften bietet der Bildgebungsansatz essenzielle Voraussetzungen für eine klinische Translation.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Dr.rer.nat. Dipl.chem. Manfred Wagner, ehemaliger Bibliotheksdirektor der Zweigbibliothek Medizin, ist verstorben

Mit großer Trauer haben wir erfahren, dass Herr Dr.rer.nat. Dipl.chem. Manfred Wagner, ehemaliger Bibliotheksdirektor der Zweigbibliothek Medizin in Münster, am 31. März 2023 verstorben ist. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Bibliothek, die er mit seinem unermüdlichen Einsatz und seinem außergewöhnlichen bibliothekarischen Pflichtgefühl über viele Jahre geprägt hat.

Herr Dr. Wagner war von 1993 bis 1996 Leiter der Zweigbibliothek Medizin und hatte maßgeblich an ihrer Gründung mitgewirkt. Vor 30 Jahren übernahm er das Fachreferat Medizin der ULB Münster, nachdem er die Gründung der Zweigbibliothek mit einem Stab von MitarbeiterInnen jahrelang akribisch vorbereitet hatte. Sein Einsatz und seine hervorragende Arbeit waren von entscheidender Bedeutung für den Aufbau und die Entwicklung der Bibliothek.

Zwei Jahre nach der Neueröffnung der Zweigbibliothek Medizin organisierte er die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen e.V. (AGMB) vom 18.-20.09.1995 in Münster. Sein viel beachteter Vortrag zur Eröffnung der Zweigbibliothek Medizin mit dem Titel „Von einer Wäscherei zu einer Bibliothek?! – Die Zweigbibliothek Medizin der UB Münster“ zeugte von seiner großen Fachkompetenz und seinem Engagement.

Herr Dr. Wagner hatte ein außergewöhnliches bibliothekarisches Pflichtgefühl und setzte sich unermüdlich für die Bibliothek und ihre NutzerInnen ein. Oft sah man ihn bis spät in die Nacht über Büchern brüten, um die Zentralisierung der Institutsbestände voranzutreiben, oder er lud sich mehrere Katalogkästen in seinen roten Fiat 500 und arbeitete zu Hause weiter. MedizinerInnen konnten ihn zu jeder Tag- und Nachtzeit anrufen, und er brachte ihnen die dringend benötigten Bücher, Loseblattsammlungen oder Zeitschriften persönlich vorbei.

Sein Engagement und seine hervorragende Arbeit haben dazu beigetragen, dass die Zweigbibliothek Medizin heute eine der bedeutendsten medizinischen Fachbibliotheken in Deutschland ist. Sein Wirken wurde im November 2011 anlässlich seines 80. Geburtstages von der Zweigbibliothek Medizin ausführlich gewürdigt.

Wir werden Herrn Dr. Wagner als engagierten und kompetenten Bibliothekar in Erinnerung behalten und sein Vermächtnis fortsetzen. Unser tief empfundenes Beileid gilt seiner Familie und seinen Freunden.

Foto: ZB Medizin

Veranstaltung 05.04.23: Vorklinik-Lifehack-Seminar von Amboss

Am Mittwoch, 5. April 2023 von 9:15-10:00 Uhr wird AMBOSS in einer Veranstaltung vorgestellt: Amboss für die Vorklinik

Frau Liska Mattis, Ärztin bei AMBOSS, zeigt auf, wie AMBOSS direkt ab dem 1. Semester zu nutzen und zu personalisieren ist, und wie wichtige Grundsteine für das 1. StEx gelegt werden können.

Bringen Sie Fragen mit, da Frau Mattis selbst 2015 ihr Physikum geschrieben und mithin Gedanken zu den vorklinischen Semestern gut nachvollziehen kann.

Um eine Anmeldung vorab wird gebeten:

http://go.amboss.com/vorklinik-seminar

Frau Mattis teilt ihre persönlichen Tipps und Erfahrungen mit, sowohl für die Vorklinik aber auch für die Physikumsvorbereitung.

Save the date:

  • Mittwoch, 5. April 2023 von 9:15-10:00 Uhr im Dekanat, Lehrsaal (Gebäude D3).

Abbildung: Amboss

Herzlich willkommen, liebes Neher- und Delaire-Semester!

Die Zweigbibliothek Medizin der Medizinischen Fakultät begrüßt Sie herzlich in Münster! Wir tun alles, um Ihnen bei den ersten Schritten behilflich zu sein.

Die meisten Fragen lassen sich per Email (info.zbmed@uni-muenster.de), Telefon (0251-83/58560) oder vor Ort an der Leihstelle (Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A11) sicher leicht klären.

Auf der Rückseite der Studierendenkarte finden Sie Ihre persönliche ULB-Benutzernummer aufgedruckt – im Klartext sowie als Barcode verschlüsselt. Aus Sicherheitsgründen ist die aufgedruckte ULB-Benutzernummer jedoch noch nicht gültig, wenn die Karte vom Studierendensekretariat verschickt wird, sondern muss einmalig online aktiviert werden. Und das funktioniert so:

Rufen Sie die Online-Anmeldung auf und loggen sich mit Ihrer WWU-Kennung ein. Anschließend geben Sie Ihre ULB-Benutzernummer ein. Das ist schon alles! Nach dem Abschicken der Daten ist Ihre Studierendenkarte in wenigen Augenblicken automatisch für die ULB aktiviert.

Ihre WWU-Kennung ist der Schlüssel zu Ihrem Bibliothekskonto, einsehbar über KatalogPlus (oben rechts). Sie wird auch bei Bestellungen in KatalogPlus und bei der Fernleihe abgefragt. Wenn Sie nicht wissen, mit welcher Kennung Sie sich anmelden können, erfragen Sie diese bitte über den Service Meine Kennung.

Details entnehmen Sie bitte der Serviceübersicht. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

Spezielle Angebote der Bibliothek für Studierende finden Sie ebenfalls online.
Wir wünschen Ihnen einen guten Studienbeginn!

Ihr Bibliotheksteam

 

Der deutsche Biophysiker Erwin Neher wurde am 20. März 1944 geboren. Erwin Neher und Bert Sakmann erhielten 1991 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für ihre Entwicklung einer Methode zum direkten Nachweis von einzelnen Ionenkanälen in Zellmembranen. Beide Wissenschaftler waren federführend an der Entwicklung der Patch-Clamp-Technik beteiligt, die die Grundlage für ihre Entdeckungen bildete. Von 1983 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2011 war Erwin Neher Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und Leiter der Abteilung Membranbiophysik.

Jean Guy Eugene Raymond Delaire wurde am 20. Juni 1923 geboren. Er war ein französischer Kieferorthopäde, der für die Entwicklung der Delaire-Maske und des Reverse Headgear bekannt ist. Die Gesichtsmaske wird zur Behandlung von Kindern mit Oberkiefer-Retrognathie und Unterkiefer-Prognathie eingesetzt.

Nach Abschluss seines Medizinstudiums 1953 wurde er 1957 Facharzt für Stomatologie, 1959 Chefarzt der Abteilung für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Nantes. Im Jahr 1972 spezialisierte er sich auf die plastische Chirurgie, 1978 auf die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. In den 1970er Jahren entwickelte er die Protraktionsgesichtmaske, die bei Kindern mit Unterkieferprognathie eingesetzt wurde.

Delaire schrieb über 300 wissenschaftliche Artikel und veröffentlichte zahlreiche Lehrbücher. Delaire ging 1991 in den Ruhestand. Im Jahr 2001 wurde er von der Dalhousie University geehrt. Delaire starb am 29. November 2022 im Alter von 99 Jahren.

Foto: © ULB und Kurhan, Fotolia

„Paper of the Month“ Februar 2023 geht an Franziska Günl und Linda Brunotte aus dem Institut für Virologie

Für den Monat Februar 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Franziska Günl und Linda Brunotte aus dem Institut für Virologie für die Publikation: The Ubiquitination Landscape of the Influenza A Virus Polymerase. Nature communications. 11 February 2023 [Volltext].

Bekannt als Grippe-Viren, lösen Influenza-A-Viren schwere Atemwegsinfektionen aus. Die virale Polymerase spielt dabei eine Schlüsselrolle und ist für die Vervielfältigung des Virusgenoms verantwortlich. Für die Koordination ihrer Aufgaben ist die Polymerase auf Ressourcen der Zelle angewiesen, wobei vermutet wird, dass post-translationale Modifikationen (PTMs), wie Ubiquitine, vermittelt durch Wirtszellenzyme, eine entscheidende Rolle spielen.

Günl et al. beschreiben zum ersten Mal das vollständige Ubiquitin-Muster der Influenza-A-Virus-Polymerase während der Infektion. Funktionelle Untersuchungen zeigen, dass 17 von insgesamt 59 Ubiquitinylierungen einen direkten Einfluss auf die RNA-Synthese-Funktion der viralen Polymerase haben. Speziell die Ubiquitinylierung an Position K578 in der PB1-Untereinheit kontrolliert dabei strukturelle Veränderungen, die für die räumlich-zeitliche Ausbildung von Polymerase-Dimeren und Nukleoprotein-Bindung notwendig sind und somit die unterschiedlichen Schritte der viralen Genomreplikation koordiniert.

Diese Studie deckt einen neuen Mechanismus auf, wie Influenzaviren Wirtszellen ausnutzen. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse auch, dass die Notwendigkeit für Ubiquitin-Modifikationen durch E3-Ubiquitin-Ligasen der Wirtszelle eine neue Achillesferse des Virus darstellt, die zur Entwicklung neuer antiviraler Medikamente ausgenutzt werden kann.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Amboss Blog: HPV – Eine lokale und globale Herausforderung

Krebs und Kondylome: HPV-Infektionen können teils lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen. Wie kann die Prävention gelingen?

Die meisten sexuell aktiven Menschen stecken sich mindestens einmal im Leben mit humanen Papillomaviren (HPV) an. Die Mehrheit der Infektionen bleibt asymptomatisch und heilt folgenlos aus. Persistierende Infektionen verursachen allerdings allein in Deutschland knapp 8.000 Krebserkrankungen. Der Welt-HPV-Tag am 4. März erinnert daher an Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung. Im AMBOSS-Podcast nehmen wir zu diesem Anlass HPV unter die Lupe.

Auf einen Blick:

  1. Wie HPV übertragen wird 
  2. Die HPV-Impfung: Sicher und wirksam
  3. Eine Frage der Gerechtigkeit: die HPV-Impfung für Jungen
  4. Wie sich die HPV-Impfquote verbessern lässt
  5. HPV-Tests in der Zervixkarzinom-Früherkennung
  6. HPV und Zervixkarzinom: globale Ungleichheit
  7. Direkt zur Podcastfolge

Der komplette Beitrag hier.

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

  • Weitere Infos zu Amboss hier.

Text & Grafik © Amboss GmbH