Je höher der Impact Faktor, desto mehr Retractions


Impact Faktor starke Journale zeigen mehr Article retractions.(Klicken zum Vergößern) (Brembs/Munafò – arXiv.org)

Der Guardian beschäftigt sich nicht nur mit Enthüllungen von Edward Snowden (Spionage), sondern auch von Björn Brembs (Publikationswesen). So kommentierte Curt Rice, der VP Forschung und Entwicklung, University Tromsø, dort unter dem Titel Science research: three problems that point to a communications crisis jüngst einen Artikel des bekannten deutschen Neurophysiologen: Deep impact: unintended consequences of journal rank. Brembs hatte dort eine Korrelation zwischen explodierenden Retraction-Zahlen und dem Impact Faktor festgestellt und geschlußfolgert, dass

using journal rank as an assessment tool is bad scientific practice. Moreover, the data lead us to argue that any journal rank (not only the currently-favored Impact Factor) would have this negative impact.

Mit anderen Worten: Das bestehende Journalranking in der Wissenschaft ist nichts anderes als wissenschaftsschädigend (dies nicht nur aufgrund einer mittelbaren Schädigung aufgrund einer alleinigen Ausrichtung der Wissenschaftler am Impact Faktor, sondern unmittelbar durch Verschlechterung der wissenschaftlichen Publikationen).

Laut der englischen Wikipedia sind die Hauptgründe für Retractions (den Wiederruf von Fachartikeln) übrigens „scientific misconduct including plagiarism, serious errors, and duplicate/concurrent publishing (self-plagiarism).“

Brembs und sein Mitautor Munafò gehen allerdings noch einen Schritt weiter und fordern gleich ein vollkommen neues Publikationssystem:

Therefore, we suggest that abandoning journals altogether, in favor of a library-based scholarly communication system, will ultimately be necessary. This new system will use modern information technology to vastly improve the filter, sort and discovery functions of the current journal system.