„Paper of the Month“ November 2017: Arbeitsgruppe “Molekulare Nephrologie“ (Pavenstädt-Lab) aus der Medizinischen Klinik und Poliklinik D

Die Medizinische Fakultät der WWU vergibt  eine Auszeichnung für das Paper of the Month.

Im Monat November2017 wurde die Arbeitsgruppe “Molekulare Nephrologie“ (Pavenstädt-Lab) aus der Medizinischen Klinik und Poliklinik D für die Publikation Intracellular APOL1 Risk Variants Cause Cytotoxicity Accompanied by Energy Depletion in der Zeitschrift Journal of the American Society of Nephrology [Volltext] ausgezeichnet.

Populationsgenetische Studien haben 2010 einen engen Zusammenhang zwischen Schädigungen der glomerulären Filtrationsbarriere und zwei Varianten des humanen Gens APOL1 aufgezeigt. Träger dieser APOL1-Risikovarianten haben ein erhöhtes Krankheitsrisiko für eine ganze Reihe verschiedener glomerulärer Erkrankungen, allerdings ist zurzeit unklar, wie sich diese genetische Prädisposition auf zellulärer Ebene in einer Erkrankung manifestiert.

Die Autoren konnten nun zeigen, dass APOL1 überwiegend an Membranen des Endoplasmatischen Retikulums, der Mitochondrien und des Golgi-Apparates bindet. Weiterhin wurde klar, dass die mit den APOL1-Risikovarianten verbundene Zytotoxizität nicht nur mit einer Aktivierung von Stress-Signalwegen und einer Akkumulation von Autophagozytose-Proteinen verbunden ist, sondern auch mit einer Aktivierung des AMPK-Signalweges sowie einer verminderten Aktivität der Mitochondrien einhergeht. Die Autoren vermuten daher, dass eine durch APOL1 verursachte Energiedepletion eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung renaler Erkrankungen haben könnte.

Es gibt vermehrt Hinweise, dass das vor allem das ER und die Mitochondrien wichtige Schaltstellen des angeborenen Immunsystems sind. Zukünftige Analysen werden nun klären müssen, wie APOL1 beziehungsweise die mit den Erkrankungen assoziierten APOL1-Risikovarianten die Funktion des angeborenen Immunsystems beeinflussen können.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker