Designing Equitable Foundations for Open Knowledge – Freier Zugang zum Wissen

Universitäts- und Landesbibliothek Münster beteiligt sich ab 22. Oktober an internationaler Open-Access-Woche
Motto der internationalen Open-Access-Woche 2018
© International Open Access Week (CC BY 4.0) / teilw. übers.

Jährlich im Oktober findet die internationale Open-Access-Woche statt, an der sich die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Münster wieder mit einem Infostand im Foyer der Zentralbibliothek beteiligt.

In diesem Jahr spiegelt das Motto der Woche "Designing Equitable Foundations for Open Knowledge" einen Wandel in Wissenschaft und Forschung wider. Während Regierungen, Geldgeber, Universitäten, Verlage und Wissenschaftler zunehmend Open-Access-Policies und -Praktiken vorgeben, ist die Art und Weise, wie sie tatsächlich umgesetzt werden, noch im Fluss. Da Open Access in vielen Bereichen zum Standard wird, muss über neue offene Systeme und Wege nachgedacht werden, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen einer vielfältigen globalen Gemeinschaft gerecht werden. Strategien und Strukturen für die Öffnung von Wissen sind mit allen Beteiligten mitzugestalten – besonders mit jenen, die oft von diesen Diskussionen völlig ausgeschlossen sind. Die Open-Access-Woche lädt alle interessierten Akteure ein, sich an der Weiterentwicklung dieser wichtigen Arbeit zu beteiligen.

Dem offenen und gerechten Zugang zum Wissen widmet sich auch der Film von Jason Schmitt "Paywall: The Business of Scholarship", zu dessen öffentlicher und kostenfreier Vorführung am 23. Oktober die ULB alle Interessierten herzlich einlädt.
Diese Dokumentation hat nicht nur unter Wissenschaftler*innen und Publizist*innen für viel Aufsehen gesorgt, denn sie adressiert in einem Zusammenschnitt zahlreicher Interviews ein fundamentales Problem der heutigen Wissenschaftslandschaft: Selbst mit öffentlichen Geldern geförderte Forschungsprojekte publizieren ihre Ergebnisse bei Verlagen, die den Zugang zu diesen Inhalten beschränken. Viele Menschen empfinden die Existenz solcher Paywalls als große Ungerechtigkeit, die der Wissenschaft unwürdig ist, der Weiterentwicklung der Menschheit unmittelbar schadet – aber dennoch fortbesteht.
Der Film beleuchtet das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigt gegensätzliche, aber auch einhellige Meinungen über das gegenwärtige Publikationssystem in der Wissenschaft.

Das Open-Access-Portfolio der ULB Münster hat sich über die Jahre vielfältig entwickelt.
Die Münsteraner Wissenschaftler*innen können Artikel, Forschungsdaten und Multimedia-Dateien auf dem Server "miami" veröffentlichen, sie können in einer Schriftenreihe Bücher "gedruckt & digital" publizieren, ihnen steht ein Redaktionssystem für die Herausgabe von Open-Access-Zeitschriften zur Verfügung, und für die Erstattung von Gebühren für Artikel in Open-Access-Journals oder für Open-Access-Monografien und -Sammelbände können sie eine Förderung über den Publikationsfonds beantragen.
Die ULB ist zudem den Initiativen "Knowledge Unlatched" und "Open Library of Humanities" beigetreten, über die sich Bibliotheken an der Finanzierung von Open-Access-Büchern und -Zeitschriften beteiligen können – eine Art Crowdfunding für wissenschaftliche Literatur.
Auch in der Forschung ist die ULB aktiv: Gemeinsam mit dem Institut für Geoinformatik der WWU führt sie das DFG-geförderten Projekt "o2r – Opening Reproducible Research" zur Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen durch.

Einen Überblick über diese Angebote und alles weitere, was man zu Open Access wissen muss, präsentiert die ULB während der Aktionswoche vom 22. bis zum 28.10.2018 im Foyer der Zentralbibliothek am Krummen Timpen.

Weiterführende Links
Überblick der ULB Münster über Open Access im Allgemeinen und an der WWU
International Open Access Week 2018 [en]
Jason Schmitt's Film "Paywall: The Business of Scholarship" [en]
Initiative "Knowledge Unlatched" [en]
Initiative "Open Library of Humanities" [en]
Projekt "o2r – Opening Reproducible Research" [en]