WWU Münster: Statistik


Adolf Kratzer (1893 - 1983)

Diese Biographie erinnert an einen Mann, auf den die Universität Münster stolz sein kann und dem sie zu großem Dank verpflichtet ist. Adolf Kratzer wurde 1922 aufgrund seiner herausragenden Forschungsergebnisse zur Quantentheorie auf das Ordinariat für theoretische Physik an der WWU Münster berufen. Gemeinsam mit dem Philosophen Heinrich Scholz widmete er sich ab 1930 wissenschaftstheoretischen Grundlagenfragen; die "Gruppe von Münster" wurde zur Keimzelle der Mathematischen Logik in Deutschland. Obwohl er keiner NS-Organisation angehörte, wurde er von 1937 bis 1942 Fakultätsdekan und ab 1943 Prorektor der im Bombenhagel untergehenden Universität. Die britische Militärregierung bestätigte ihn unmittelbar als Prorektor; gemeinsam mit dem Rektor Georg Schreiber erreichte er, dass die Universität schon am 3. November 1945 wieder eröffnet wurde. Mehr als 30 Jahre lang widmete er sich intensiv der Studentenförderung; er war am Wiederaufbau des Studentenwerks maßgeblich beteiligt und einer der "Väter" des Honnefer Modells. 1957 wurde daher das Aaseehaus in "Adolf-Kratzer-Haus" umbenannt. Als er 1962 im Alter von 69 Jahren emeritiert wurde, brachten ihm die Studierenden den letzten derartigen Fackelzug dar; er wurde Ehrensenator der Universität und erhielt das Große Bundesverdienstkreuz.

Eine gedruckte Version Adolf Kratzer 1893 - 1983 ist 2011 im Rahmen der
Wissenschaftlichen Schriften der WWU Münster Reihe XIV, Bd. 1
vom Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat, Münster, ediert worden:
ISBN 978-3-8405-0041-1
Preis 21,50 EUR (Print-on-Demand)

Eine digitale Version Adolf Kratzer 1893 - 1983 ist 2011 von der ULB Münster im Rahmen des MIAMI-Systems archiviert worden.

Hier wird eine insbesondere nach Hinweisen von Frau Anke Herrlett und von den Herren Prof. Dr. Paul-Hermann Krasemann und StD Ulrich Warnecke überarbeitete Version bereitgestellt (Stand: August 2012).

Vorwort; Inhaltsverzeichnis (S. i)
1. Jugend, Studium und Militärdienst im 1. Weltkrieg (S. 1)
2. Assistent bei Arnold Sommerfeld und bei David Hilbert (S. 11)
3. Berufung zum Ordinarius für Theoretische Physik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
und Aufbau einer Arbeitsgruppe
(S. 31)
4. Mit Charakterstärke und Integrität übernommene Verantwortung im "Dritten Reich" (S. 67)
5. Wiederaufbau der zerstörten Universität Münster (S. 133)
6. Dank und Anerkennung zum Abschied (S. 201)
7. Erfülltes Alter (S. 211)
8. Publikationen von Adolf Kratzer (S. 225)
9. Von Adolf Kratzer betreute Dissertationen (S. 231)
Postscriptum; Foto-/Abbildungsnachweise; Literatur; Personenregister (S. 233)



Sören Gröttrup (soerengroettrup@uni-muenster.de)