Profil des Studiengangs
Der Masterstudiengang Soziologie vermittelt vertiefende theoretische und methodische Kenntnisse in der Soziologie und erschließt die Vielfalt ihrer Reflexions- und Forschungspraktiken. Mit dem Schwerpunkt „Antinomien sozialer Dynamik“ rücken insbesondere die mittel- und längerfristigen Transformationsprozesse von Gegenwartsgesellschaften und die damit verbundenen widersprüchlichen Entwicklungen in den Blick. Man hat es mit mehrdimensionalen (funktionalen, sozialen, kulturellen oder regionalen) ungleichzeitig verlaufenden Differenzierungsprozessen zu tun, die sich erst in einer längerfristigen, diachronen Perspektive erschließen.
Der Studiengang umfasst neben sechs inhaltlichen Wahlmodulen und einem Modul zur individuellen Profilbildung eine umfassende theoretische und methodische, also forschungspraktische Ausbildung. In den Wahl- und Pflichtmodulen spiegeln sich die verschiedenen am Institut vertretenen Lehr- und Forschungsschwerpunkte
Lehr- und Forschungsbereich
Der Forschungs- und Lehrbereich „Arbeit und Wissen“ (Prof. Dr. Stefanie Ernst) ist der Erforschung der Genese, der Struktureigentümlichkeiten und Polyvalenzen von Arbeit und Wissen als relativ stabiles und zugleich wandlungsfähiges Macht- und Sozialgefüge der Gesellschaft gewidmet.
Der Lehrstuhl „Bildung, Gemeinschaft, Sozialisation“ (Prof. Dr. Matthias Grundmann) befasst sich mit mikrosozialen Prozesse der Beziehungsgenese und ihrer gesellschaftlichen Praxis (Sozialisation), Vergemeinschaftung und Vergesellung; diese mikrosoziologische Analyse wird untermauert durch makrostrukturelle Bedingungsfaktoren und sozial- wie gesellschaftstheoretische Überlegungen über den Zusammenhang von Individuum und Gesellschaft.
Der Lehrstuhl für „Religionssoziologie“ (Prof. Dr. Detlef Pollack) ist in Forschung und Lehre auf die kontextsensitive Analyse des religiösen Wandels in modernen Gesellschaften ausgerichtet. In seiner Arbeit strebt er die Vermittlung zwischen makro- und mikrosoziologischer Betrachtung, Sozialstrukturanalyse und Kulturgeschichtsschreibung sowie erklärendem und hermeneutischem Ansatz an.
Der Arbeits- und Lehrschwerpunkt „Theoretische Soziologie“ (Prof. Dr. Joachim Renn) ist der empirischen wie auch analytisch-begrifflichen Analyse von Voraussetzungen, Formen und Folgen sozialer Differenzierung bzw. Grenzbildungen in einer sich mehr und mehr evolutionär, statt intentional entfaltenden Weltgesellschaft gewidmet.
Der Arbeitsbereich „Didaktik der Sozialwissenschaften“ (Prof. Dr. Andrea Szukala) legt seinen Schwerpunkt auf Forschungen zu den Prozessen der Vermittlung und Verarbeitung sozialwissenschaftlichen Wissens (als Grundlagenforschung und als angewandte didaktische Forschung); im Bereich Lehre und Transfer liegt der Fokus auf der Aus- und Fortbildung von LehrerInnen und MultiplikatorInnen sowie auf der Entwicklung und Beratung von Forschungstransfers.
Der Lehrstuhl „Sozialstrukturanalyse und Methoden“ (Prof. Dr. Christoph Weischer) befasst sich mit der empirisch orientierten, beschreibenden und erklärenden, makro- und mikrosoziologischen Analyse struktureller sozialer Differenzierungen und der Entwicklung der dazu erforderlichen quantitativen und qualitativen Methoden. Info schließen
wider. Der Master of Arts Soziologie in Münster bietet so verschiedene Möglichkeiten der Spezialisierung und Profilbildung.
Die Studierenden erwerben bei guten Studienbedingungen fundierte Kompetenzen in den Bereichen der soziologischen Theoriebildung, der fachspezifischen Problemdefinition und der Methoden zur empirischen Erforschung von Gegenwartsgesellschaften. Sie sind in der Lage, genuin soziologisches Denken, das sich durch systematische und theoretisch reflektierte Zugänge auszeichnet, in theoretischer und empirischer Forschung anzuwenden, um die Strukturen und Entwicklungen gegenwärtiger Gesellschaften zu analysieren und dieses Wissen für die gesellschaftliche und politische Praxis zu nutzen. Lehrforschungsprojekte fördern die Transferfähigkeit, indem Studierende dort erworbenes Wissen und methodische Kenntnisse zum Einsatz bringen können. Die Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs sind damit für eine breite Palette von soziologischen Berufsfeldern sowohl im wissenschaftlichen wie im anwendungsbezogenen Bereich qualifiziert.