„Herausragende Expertin der Sudan-Archäologie“

Ägyptologin Angelika Lohwasser mit WWU-Forschungspreis ausgezeichnet

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Prof. Dr. Angelika Lohwasser
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Die Ägyptologin Prof. Dr. Angelika Lohwasser vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ hat den mit 30.000 Euro dotierten Forschungspreis der Universität Münster (WWU) erhalten. Sie wurde für ihre international anerkannten Forschungsarbeiten beim Neujahrsempfang der Hochschule ausgezeichnet. Die aus Wien stammende Wissenschaftlerin ist eine herausragende Expertin der Sudan-Archäologie, wie es in der Begründung des Preises heißt. Als wegweisend gilt ihr soziologisches Vorgehen, das in der Ägyptologie bis dahin kaum vorhanden war.

Angelika Lohwasser lehrt und forscht seit 2009 am Institut für Ägyptologie und Koptologie der WWU. Sie leitet seit 2009 ein großes Forschungsprojekt im Wadi Abu Dom, einem ausgetrockneten Flussbett in der sudanesischen Wüste Bayuda. Für das nächste Großprojekt in der Wüste soll der WWU-Forschungspreis als Anschubfinanzierung dienen. Am Exzellenzcluster leitet sie das Projekt B2-12 „Semantik der Veränderung. Vergewisserung, Inszenierung und Magie in der Bildsprache Ägyptens im frühen 1. Jahrtausend v. Chr.“. 2009 wurde sie mit dem Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für junge Wissenschaftler ausgezeichnet.

Der WWU-Forschungspreis unterstreiche die Bedeutung der Altertumswissenschaften an der Hochschule, sagte die Ägyptologin. „Die Auszeichnung ist bedeutend für deren Stand – insbesondere der Archäologie – im Fächerspektrum der WWU.“ Die Sudan-Archäologie habe „großes Potenzial“, denn auf der archäologischen Karte des Sudans gebe es noch viele „weiße Flecken“.

Forschung in der sudanesischen Wüste

Zuletzt hatte die Ägyptologin gemeinsam mit dem Archäologen und Museumskurator Dr. Helge Nieswandt vom Archäologisches Museum der WWU, der ebenfalls am Exzellenzcluster forscht, die Sonderausstellung „Tod und Ewigkeit. Die Münster-Mumie im Fokus der Forschung“ verantwortet. Die altägyptische Mumie, die im Mittelpunkt der Ausstellung steht, lagerte fast 40 Jahre in den Museumsbeständen und wurde 2015 mit Unterstützung des Exzellenzclusters restauriert. Die wissenschaftliche Erforschung der Mumie war Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Umgang mit Verstorbenen in verschiedenen Kulturen und Zeiten. Sie zeigt Ergebnisse des Austauschs zwischen Ägyptologen, Mumienforschern und Philosophen darüber. (upm/maz/vvm)