„Unfehlbare Entscheidungen“

Historikerin Birgit Emich über Modi des Entscheidens im frühneuzeitlichen Papsttum

dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal F2, Fürstenberghaus am  Domplatz 20-22

Prof. Dr. Birgit Emich
Prof. Dr. Birgit Emich
© privat

Über Modi des Entscheidens im frühneuzeitlichen Papsttum spricht die Frankfurter Historikerin Prof. Dr. Birgit Emich am Dienstag, 10. Januar, in der Ringvorlesung „Religion und Entscheiden“ des Exzellenzclusters und des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Kulturen des Entscheidens“ der WWU. Der Vortrag trägt den Titel „Bürokratie, Patronage und der Heilige Geist. Modi des Entscheidens im frühneuzeitlichen Papsttum“. Birgit Emich ist Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Goethe-Universität Frankfurt.

Die öffentliche Reihe befasst sich im Wintersemester mit der Frage, wie von der Antike bis heute in Judentum, Christentum und Islam über Religiöses entschieden wird und wer dies in welcher Weise tun darf. Gerade für das Zusammenleben in Gesellschaften, die durch kulturelle Vielfalt gekennzeichnet sind, ist es nach Einschätzung der Veranstalter bedeutsam, welche religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen verhandelbar sind und welche unverfügbar – seien es Glaubenssätze, Verhaltensnormen oder Eigeninteressen religiöser Gruppen.

Religiöse Entscheidungen von der Antike bis heute

Die interdisziplinäre Reihe untersucht auch die philosophischen, theologischen oder literarischen Diskurse, in denen religiöse Entscheidungen reflektiert werden, und auf welche Ressourcen dabei zurückgegriffen wurde, vom Wink Gottes über die Gelehrtenkultur bis zur Unfehlbarkeit des Papstes. Es folgen Vorträge über das religiöse Entscheiden in literarischen Texten und die Diagnose „Besessenheit“ durch zeitgenössische Exorzisten. (maz)