„Erstklassig!“

Nachwuchswissenschaftlerinnen schließen dritte Runde des Mentoring-Programms an der WWU ab

Pressemitteilung der WWU Münster vom 15. April 2014

Herausragende Postdoktorandinnen, Privatdozentinnen und Juniorprofessorinnen, insgesamt 19 Teilnehmerinnen, haben in den vergangenen 18 Monaten an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) das Mentoring-Programm „Erstklassig!“ durchlaufen. Das Programm, das bereits zum dritten Mal stattfand, unterstützt Frauen auf dem Weg zur Professur, auch Nachwuchswissenschaftlerinnen aus dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“. In diesem Jahr war die katholische Theologin Dr. Julia Enxing vom Habilitandenkolleg des Forschungsverbunds mit dabei.

„Erstklassig!“ beinhaltet Workshops zu Karriere-Strategien, Gesprächsrunden mit Professorinnen der WWU, den regelmäßigen Austausch mit Mentorinnen und Mentoren anderer Universitäten sowie Treffen mit den anderen Teilnehmerinnen. Erstmals wurde in diesem Durchlauf eine mehrstündige simulierte Berufungsverhandlung durchgeführt. „Die Rektorin hat sich viel Zeit genommen und persönlich mit einer Kandidatin aus unserer Gruppe eine Verhandlung simuliert. Wir anderen haben das Gespräch als Zuschauerinnen verfolgt“, berichtet Enxing. „Das war sehr lehrreich. In einer Berufungsverhandlung geht es um viel – da verschenkt man schnell einiges, wenn man sich nicht mit dem Verfahren auskennt.“

Juniorprofessorin Dr. Kathrin Winter vom Institut für Didaktik der Mathematik und der Informatik hatte der Rektorin als „Bewerberin“ in der simulierten Verhandlung gegenübergesessen. Sie erinnert sich: „Es war sehr anstrengend, aber vor allem sehr hilfreich. Frau Nelles hat mich bewusst über einige Fallstricke stolpern lassen, die ich nun mit dieser Vorbereitung beim nächsten Mal hoffentlich erkenne. Durch die Simulation habe ich gelernt, mit welchen Karten der Verhandlungspartner im 'wahren Leben' spielt.“ Für Kathrin Winter war das gesamte Programm offensichtlich ein Erfolg: Im Laufe des Jahres 2013 erhielt sie eine Juniorprofessur an der WWU, bei zwei weiteren Berufungsverfahren verfehlte sie den ersten Platz unter den Bewerbern nur knapp.

Auch die Vernetzung mit anderen Wissenschaftlerinnen in der gleichen Phase der Karriereplanung ist ein Ziel von „Erstklassig!“. „Die anderen Nachwuchswissenschaftlerinnen stehen oftmals vor den gleichen Herausforderungen wie ich, über alle Fächergrenzen hinweg“, erklärt Theologin Julia Enxing. „Beispielsweise, was das Einwerben von Drittmitteln oder Kommunikationsstrategien angeht. Es hilft sehr, sich darüber auszutauschen.“ Mathematikdidaktikerin Kathrin Winter ergänzt: „In seinem eigenen Fachgebiet bekommt man nicht immer von allen Seiten die Unterstützung, die man sich wünscht. Und man traut sich häufig auch nicht, danach zu fragen. Zu den Ausnahmen zählen die erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die uns als Mentoren im „Erstklassig!“-Programm begleitet haben.“

Die Personalentwicklung der WWU richtet „Erstklassig!“ in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten aus. In dem nun abgeschlossenen Durchlauf waren Wissenschaftlerinnen aus 14 Fachbereichen dabei, die sich in einem Auswahlverfahren für die Teilnahme qualifiziert hatten. (upm/bhe)