WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1998

Zentrale Koordination Lehrerausbildung



Die Zentrale Koordination Lehrerausbildung (ZKL) besteht seit dem 2. Januar 1996 als Modellversuch an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der vom MSWWF des Landes NRW gefördert wird. Sie untersteht direkt dem Prorektorat für Lehre und studentische Angelegenheiten.

In der ZKL arbeiten Dr. Ute Rüsch gen. Klaas und Dr. Detlef Berntzen als Wissenschaftliche Mitarbeiter sowie OStR' Bärbel Barzel, StD Erwin Stroot und seit 01.08.1998 StR Udo Amelung in Teilabordnung.

Die Büros der ZKL befinden sich im ersten Stock des Hauses Prinzipalmarkt 38. Neben Büros für die Mitarbeiter ist ein Computer-Lernstudio vorhanden, die „Multimedia-Lernwerkstatt" der ZKL.

Arbeitsschwerpunkt: Lehrerbildung mit neuen Medien

Multimedialernwerkstatt (MMLW)

Die Nutzung der Multimedialernwerkstatt (MMLW) der ZKL konnte in 1998 weiter intensiviert werden. Primäre Nutzer sind universitäre Institute für Lehrveranstaltungen im Rahmen der Lehrerausbildung. Daneben treten unterschiedliche Organisationen, die mit der Lehreraus- und -fortbildung, insbesondere auch im Zusammenhang mit der NRW-Initiative „Schulen-ans-Netz: Lernen weltweit", befaßt sind:

Außerdem wurden Veranstaltungen mit vielen Schulen in Münster und Umgebung durchgeführt. Schülerinnen und Schülern wurden erste Einblicke, aber auch intensivere Übungsmöglichkeiten im Umgang mit Computern und/oder Internet geboten. Dabei handelte es sich u.a. um Grundschulklassen (ab 2. Schuljahr), Arbeitsgemeinschaften „Internet" und Kursgruppen der gymnasialen Oberstufe.

Teachers Teaching with Technology Germanic (TTT)

Das internationale Lehrerfortbildungsprojekt „Teachers Teaching with Technology Germanic (TTT)" konnte sowohl mit der an der Universität veranstalteten Pfingsttagung „TI-92 im Mathematikunterricht" mit ca. 200 Teilnehmern aus ganz Europa (s.u.), als auch mit Tagungen in Lugano (Schweiz) und Linz (Österreich) deutliche Akzente in der allgemeinen Diskussion um die Qualität des Mathematikunterrichts setzen.

Auf nationaler Ebene wurde das Projekt durch die gemeinsame Tagung der Organisationsgruppe des Projekts mit Vertretern der im Projekt beteiligten Referenten aus allen Bundesländern sowohl inhaltlich als auch organisatorisch weiter optimiert.

Neben dem Tagungsband zur Pfingsttagung 1997 - erschienen im Juni - wurden organisatorische Vorbereitungen für die Publikation einer eigenen Zeitschrift (T3-Newsletter) getroffen.

Intensiviert wurden die Kontakte zu den Landesinstituten für Schule und Weiterbildung. In NRW wird im Lernbereich „Computeralgebrasysteme CAS" aktiv mitgearbeitet. Planungstreffen mit den Landesinstituten in den neuen Bundesländern (Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern) wurden mit gutem Erfolg durchgeführt.

Im Jahr 1998 nahmen ca. 3.000 Lehrerinnen und Lehrer sowie Referendarinnen und Referendare das Angebot von ca. 150 Fortbildungsveranstaltungen wahr, um sich im Umgang mit neuen Medien im Mathematikunterricht schulen zu lassen.

Arbeitsschwerpunkt Schulpraktische Studien

Münsteraner Modell - Praktikum im Berufsfeld Schule (PBS)

Das Praktikumsmodell „Praktikum im Berufsfeld Schule (PBS)" wurde erfolgreich weitergeführt. 300 Studierende konnten im Berichtszeitraum mit diesem Modell ihren Nachweis zum Erziehungswissenschaftlichen Tagespraktikum führen. Für die wissenschaftliche Betreuung, die zunächst ausschließlich in Kooperation mit dem Fachbereich Erziehungswissenschaft erfolgt war, konnte nun erstmalig auch ein Vertreter des Fachbereichs Psychologie gewonnen werden, so daß die Verankerung des Modells in der Lehrerausbildung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster eine breitere Basis erhalten hat. Dennoch mußte das PBS aus Kapazitätsgründen weiterhin auf SI und SII beschränkt bleiben. Die Plätze für den fünften Durchgang im Sommersemester 1999 sind bereits vergeben. Um das Innovationspotential dieser Form der Zusammenarbeit von Universität und 50 Schulen aus Münster und Umgebung bestmöglich zu nutzen, wurde wiederum ein Gedankenaustausch zwischen den beteiligten Hochschuldozenten, der ZKL und den Mentorinnen und Mentoren der Schulen in den Räumlichkeiten der Universität organisiert.

Praktikum im Hauptstudium

Um das Praktikum in einen Gesamtkontext der Schulpraktischen Ausbildung zu stellen, wurde von der ZKL in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern aller beteiligten Institutionen ein Modell für ein „Praktikum im Hauptstudium" entwickelt, dessen Grundidee die Kooperation von Universität, Studienseminaren und Schulen ist. Die Konzeption sieht vor, daß Studierende nach Abschluß des Grundstudiums ein vier- bis sechs-wöchiges Praktikum an Schulen absolvieren, die gleichzeitig Ausbildungsschulen für Referendarinnen und Referendare sind. Die Studierenden sollen - neben ersten eigenen Unterrichtsversuchen unter der Anleitung eines Mentors/ einer Mentorin - mit Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern, die sich freiwillig dazu bereiterklären, in einen zwanglosen Gedanken- und Informationsaustausch über Fragen von Unterricht und Ausbildung eintreten. Die wissenschaftliche Betreuung soll in Kooperation von Universität und Studienseminaren erfolgen.

Für den ersten Durchgang, der zunächst für August 1998 geplant war, konnten bereits Vertreter aus 7 Fachbereichen der Universität gewonnen werden. Von den fünf Studienseminaren SII und SI aus dem Bezirk Münster, die sich zur Mitarbeit bereit erklärt hatten, hätten bereits zwei zum diesem Zeitpunkt einsteigen können. 80 Referendarinnen und Referendare hatten sich für die Zusammenarbeit mit einer/m Praktikantin/en ausgesprochen. Von seiten der Bezirksregierung Münster wurden Bedenken bezüglich der Belastung der Referendarinnen und Referendare formuliert, die eine weitere Diskussion des Modells nötig machen.

Arbeitsschwerpunkt: Ökonomische Bildung

In Kooperation mit dem Deutschen Aktieninstitut e.V., Frankfurt/Main (DAI), dem Institut für Wirtschaftswissenschaft und ihre Didaktik und dem Institut für Wirtschaftsinformatik wurde am 11. Mai 1998 ein „Bildungspolitischer Kongress: Lernen für das Leben - Wirtschaft in die Schule" durchgeführt, der ein breites Medienecho bzgl. der dort formulierten Forderung nach einem Unterrichtsfach Wirtschaft an allen allgemeinbildenden Schulen hervorrief.

In Fortsetzung der Kooperation wurde im Sommer 1998 unter inhaltlicher Federführung des Instituts für Wirtschaftswissenschaft und ihre Didaktik und finanzieller Beteiligung des Deutschen Aktieninstituts e.V. ein Lehrerfortbildungsprojekt „Ökonomische Bildung" für Nordrhein-Westfalen initiiert, dessen organisatorische Abwicklung von der ZKL übernommen wird. Dr. Detlef Berntzen wurde im Herbst 1998 in den „Beirat ökonomische Bildung" beim DAI berufen.

Tagungen

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Forum Lehrerbild" hat die ZKL, wiederum gemeinsam mit der GEW, am 18.11.1998 im Schloß die Tagung „Forum Lehrerbild: Praxis und Professionalität" durchgeführt. Die Dokumentation dieser Veranstaltung wird in der Schriftenreihe „ZKL-Texte" erscheinen.

Vom 2.-5. Juni 1998 hat die ZKL die Fachtagung „TI-92 im Mathematikunterricht" mit Beteiligung von 25 internationalen Referenten und über 200 teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern am Fachbereich Mathematik und Informatik und im Universitätsrechenzentrum durchgeführt. Die Dokumentation der Tagung ist für Anfang 1999 in der Schriftenreihe „ZKL-Texte" vorgesehen.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9885
Datum: 1999-08-11