WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1998

Bericht der Medizinischen Einrichtungen



Personalangelegenheiten

Im Berichtsjahr konnte der im Vorjahr aufgrund der „Deckelung" der Leistungsausgaben der Krankenkassen begonnene Stellenabbau weitgehend umgesetzt werden; entspannend wirkte sich in dieser Situation aus, daß es bei der vorgesehenen Zahl von abzubauenden Stellen bleiben konnte und nicht - wie zunächst zu befürchten war - eine in insgesamt drei Stufen aufaddierte Stellenanzahl zu reduzieren war.

Während die in 1998 erstmalig - zunächst für ein Jahr probeweise - eingeführte innerministerielle Stellenbörse, die zu einem schnelleren landesweiten Abbau von Stellen mit kw-Vermerken führen sollte, diesen gewünschten Erfolg wohl nicht erreicht haben dürfte, vielmehr hingegen einer kurzfristigen qualifizierten Personalgewinnung eher hinderlich schien, ist die Darstellung ausgeschriebener Stellen nunmehr auch im Internet (www-Seiten der Medizinischen Einrichtungen) vielversprechend angelaufen.

Ein weiteres umfangreiches EDV-Projekt konnte im Bereich des Pflegedienstes engagiert angegangen werden, nämlich die EDV-unterstützte Dienstplangestaltung - ggf. mit kombinierter Zeiterfassung.

Dem Ziel eines weiter verbesserten Personalmanagements diente auch die im Berichtsjahr erfolgte Umstrukturierung im Personaldezernat, bei der insbesondere Aufgaben, die nicht unmittelbar der Sachbearbeitung von Personalangelegenheiten dienen, in einer eigenen Abteilung konzentriert wurden.

Arbeitsschwerpunkte im Personaldezernat waren im vergangenen Jahr darüber hinaus der Ausbau des EDV-gestützten Vertrags- und Formularwesens sowie die Befassung mit den unterschiedlichen Teilzeitmodellen.

Im Bereich der Ausbildung konnte das hohe Niveau der Zahl der Ausbildungsplätze erfreulicherweise nicht nur gehalten, sondern sogar gesteigert werden.

Finanzen

Nach neunmonatigen ergebnislosen Pflegesatzverhandlungen wurde im August 1998 das Schiedsstellenverfahren eingeleitet. Parallel hierzu wurden jedoch Gespräche zwischen Medizinischen Einrichtungen und Krankenkassen mit dem Ziel einer Pflegesatzvereinbarung fortgesetzt. Schließlich konnte man sich im November 1998 über ein neues stationäres Budget außerhalb des Schiedsstellenverfahrens einigen. Das Budget für das Jahr 1998 bedeutete eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um knapp 1,5 %. Mit dieser Steigerung ließ sich die allgemeine Kostenentwicklung im personellen und sächlichen Bereich auffangen, nicht jedoch die Kostenentwicklung, die auf Leistungsausweitungen und medizinischen Fortschritt zurückzuführen ist. Insgesamt war mit dem Pflegesatzabschluß eine Verknappung der Ressourcen im Vergleich zum Vorjahr verbunden.

Trotz des begrenzten Budgets wurden auch im Jahre 1998 die medizinischen Leistungen im stationären Bereich ausgeweitet. Die Patientenzahlen stiegen um 1,6 %, die Pflegetage um 0,7 %. Der Anstieg wurde hauptsächlich verursacht durch eine Zunahme an Patienten, die über Fallpauschalen abgerechnet wurden.

Ein Anstieg von ambulanten Fallzahlen liegt vor allem im Bereich der Institutsermächtigungen vor; des weiteren trug eine erhöhte Inanspruchnahme von zentralen Einrichtungen, insbesondere der Transfusionsmedizin und des Zentrallabors, zu einem Leistungsanstieg bei.

Die finanziellen Möglichkeiten im Bereich der Forschung und Lehre ergeben sich im wesentlichen aus den Zuweisungen für den laufenden Betrieb sowie für Investitionen. Die Zuweisung für den laufenden Betrieb, d. h. für Personal und Sachbedarf, belief sich im Jahre 1998 auf 193,4 Mio. DM. Mit der Ansatzsteigerung von 2,3 Mio. DM gegenüber dem Vorjahr ließ sich im wesentlichen nur die Tarifsteigerung des letzten Jahres ausgleichen. Trotz der engen finanziellen Möglichkeiten ist es im Jahre 1998 gelungen, das vom Bund geförderte „Interdisziplinäre Klinische Forschungszentrum" (IKF) und das landesunterstützte Programm „Innovative Medizinische Forschung" (IMF) weiter auszubauen und somit verstärkt Forschungsmittel zur Verfügung zu stellen. Die Ausgaben des IKF beliefen sich auf 7,44 Mio. DM, die Ausgaben des IMF auf 2,7 Mio. DM.

Die über den Haushalt zugewiesenen Investitionsmittel beliefen sich in 1998 auf 31,5 Mio. DM (+ 0,8 Mio. DM bzw. +2,6 %). Der leichte Anstieg lag in erster Linie in dem erhöhten Ansatz von Ersteinrichtungsmitteln für das ehemalige Britische Militärhospital, das Knochenmarktransplantationszentrum und andere Institute und Kliniken begründet.

Zu Beginn des Jahres 1998 konnten die SAP-Module im Haushalts-, Rechnungswesen- und Controllingbereich erfolgreich implementiert werden. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im Finanzdezernat waren die Vorbereitungen zur Umstellung der Patientendatenverwaltung auf ein moderneres System, die zum 01.01.1999 erfolgt.

Im zweiten Halbjahr 1998 leistete das Finanzdezernat vorbereitende und unterstützende Tätigkeiten

a) für eine Evaluation der Lehre und Forschung durch die Medizinische Fakultät,
b) für eine Evaluation der Krankenversorgung durch den Klinischen Vorstand.

Beide Bereiche werden im kommenden Jahr zu den Arbeitsschwerpunkten des Finanzdezernates zählen.

Bauangelegenheiten

Im Monat Januar 1998 wurden die OP-Bereiche der Kliniken für Allgemeine Chirurgie sowie für Unfall- und Handchirurgie fertiggestellt. Jeder Abteilung wurden 3 OP-Säle mit den dazugehörigen Ein- und Ausleitungsräumen sowie ein gemeinsamer Aufwachraum zur Verfügung gestellt.

Am 18.05.1998 wurde ein wesentlicher Teilbereich des Zentrums für Molekularbiologie der Entzündung fertiggestellt. Nach vorübergehender Unterbringung in einem Provisorium im ehemaligen Britischen Militärhospital sowie in angemieteten Flächen des Technologiehofes, verfügen die Institute für Infektiologie, Experimentelle Pathologie, Zellbiologie und Medizinische Biochemie nunmehr über Laboratorien und andere Diensträume von insgesamt rund 2 000 qm. Damit konnte ein wesentlicher Teil des 1. Bauabschnitts abgeschlossen werden. Zur Zeit werden noch Bauarbeiten zur Aufnahme des Instituts für Molekulare Virologie durchgeführt. Mit der Fertigstellung ist im zweiten Halbjahr 1999 zu rechnen.

Am 17.12.1998 wurde das Zentrum für Knochenmarktransplantationen fertiggestellt und der Medizinischen Klinik - Innere Medizin A - sowie der Klinik für Kinderheilkunde - Pädiatrische Hämatologie/Onkologie - zur Nutzung übergeben. Damit können beide Kliniken insgesamt 10 Patientenbetten nutzen, die über alle technischen Vorkehrungen verfügen, um Transplantationen durchführen zu können. Ferner verfügt das Zentrum über Laboratorien sowie einen Nachsorgebereich für die Patienten. Ein Laborbereich für die somatische Zell- und Gentherapie wird zur Zeit noch hergerichtet. Mit dem Abschluss der Arbeiten ist im laufenden Jahr zu rechnen.

Im Berichtsjahr konnten dem Institut für Anatomie und der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde ergänzende Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden.

DV-Organisation

Seit Anfang 1998 ist die betriebswirtschaftliche Software R/3 für die Bereiche Materialwirtschaft, Finanzbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung, Controlling und Haushaltsmanagement im Einsatz. Das Jahr 1998 diente in erster Linie zur Abrundung und Vervollständigung der benötigten Funktionalität. Mit dem im 4. Quartal vollzogenen Wechsel auf das 'EURO-Release' 3.1I wurden die Grundvoraussetzungen für die anstehenden Aufgaben im Rahmen der Einführung des EURO geschaffen. Derzeit laufen die Planungen für die Erweiterung des SAP-Einsatzes auf den Bereich der Instandhaltung.

Die Patientendatenverwaltung IDIK wird durch das Patientendatenmanagementsystem MEDICO ersetzt. Im Rahmen des im Jahre 1998 durchgeführten Projektes, unter Einbeziehung aller von der Umstellung betroffenen Bereiche, wurde zielstrebig auf den Produktionsstart für die neue Anwendung am 01.01.1999 hingearbeitet.

Durch diese Umstellung wird ein weiterer Schritt zur zukünftigen Ablösung des bisherigen Großrechners BS2000 getan.

Seit 1995 wird im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde das eigenentwickelte Zahnklinische Abrechnungs- und Kommunikationssystem ZAKOS erfolgreich eingesetzt. Das System wurde im Jahre 1998 den Anforderungen entsprechend erweitert und optimiert. Notwendige Anpassungen an die gesetzlichen Vorschriften wurden realisiert.

Das OP-Dokumentationssystem MEDICO wurde in den Verantwortungsbereich des Institutes für Medizinische Informatik und Biomathematik übergeben.

Im Bereich der Bürokommunikation wurden einige veraltete Anwendungen durch neue Produkte ersetzt. Eine wesentliche Aufgabe war hierbei die Umstellung des Betriebssystems auf den Arbeitsplatzrechnern auf Windows NT 4.0.

Personalunterkünfte

Vielen Beschäftigten der Medizinischen Einrichtungen ist es weitgehend nicht bekannt, in welchem Ausmaß von der Verwaltung der Medizinischen Einrichtungen Personalunterkünfte angeboten werden. Gegenwärtig erstreckt sich das Angebot auf insgesamt 650 Einheiten, deren Wohnungsarten sich wie folgt unterteilen:

a.     möblierte Appartements 300
b. möblierte Zimmer 290
c. Eltern- bzw. Angehörigenwohnheim       24
d. Dienstwohnungen 36

Die monatlichen Mieten betragen für die Zimmer ca. 150,00 DM. Bei den Appartements ist der Preis abhängig von der Größe und liegt zwischen 230,00 und 490,00 DM monatlich zzgl. der Versteuerung für die Bereitstellung von verbilligtem Wohnraum. Die zu versteuernde Summe betrug im vergangenen Jahr für alle Personalunterkünfte ausschließlich der Dienstwohnungen 94.800,00 DM monatlich. Die Gesamteinnahmen sind auslastungsabhängig und belaufen sich monatlich auf ca. 160.000,00 DM bei nahezu kompletter Auslastung.

Die Mieten der Dienstwohnungen sind einkommensabhängig. Die monatlichen Einnahmen betragen hier insgesamt 27.000,00 DM inkl. Nebenkosten. Die zu versteuernde Summe beträgt etwa 20.500,00 DM monatlich.

Das Eltern- und Angehörigenwohnheim bietet Übernachtungsmöglichkeiten zum Preis von 20,00 DM pro Nacht.

Den aufgezeigten Einnahmen stehen allerdings erhebliche Ausgaben gegenüber. Allein die Energiekosten betragen für sämtliche Unterkünfte ca. 360.000,00 DM jährlich. Zusätzlich entstehen Kosten für Renovierungen und Reparaturen, die vom Personal des Dezernates Technik durchgeführt werden. Die Organisation und Koordinierung dieser Maßnahmen erfolgt durch die zuständige Abteilung der Verwaltung, die unterstützt wird durch zwei Hausmeister und eine Hauswirtschafterin.

Alle Wohnungen werden mit funktionellen Einrichtungen vermietet. Bei den möblierten Einzelzimmern muß jedoch mit einer gemeinschaftlichen Küche, WC und Dusche vorlieb genommen werden. Bei den Appartements stehen den Mietern diese Funktionseinrichtungen selbstverständlich innerhalb der Wohnung zur Verfügung.

Die Vergabe der Unterkünfte erfolgt nahezu ausschließlich an Pflegepersonal sowie an Schülerinnen und Schüler der hiesigen Einrichtungen.

Zur Zeit besteht kein Nachfragedruck, da der Wohnungsmarkt in der Stadt Münster und Umgebung sich deutlich entspannt hat. Auf dem Gebiet frei vermietbarer Wohnungen ist gegenwärtig eine Änderung vom Nachfrage- zum Angebotsmarkt zu beobachten.

Abschließend bleibt festzuhalten, dasß das Wohnungsangebot der Medizinischen Einrichtungen in der Vergangenheit bis heute aus verschiedenen Gründen sehr gern in Anspruch genommen wird. Der günstige Mietpreis, die unmittelbare Nähe zum Arbeitsplatz sowie die Identität mit den Medizinischen Einrichtungen der Universität sichern den Personalunterkünften auch für die weitere Zukunft die berechtigte und notwendige Existenz.

Gebäudereinigung im Bereich der Medizinischen Einrichtungen

Für das Aufgabengebiet Gebäudereinigung sind aufgrund gesetzlicher Vorgaben in regelmäßigen zeitlichen Abständen Ausschreibungen durchzuführen. Entsprechend dieser vorgegebenen Regelung erfolgten im Jahre 1998 umfangreiche Ausschreibungsverfahren mit dem Ziel, leistungsstarke und kostengünstige Dienstleistungsunternehmen für die Erledigung der Gebäudereinigung bei den Medizinischen Einrichtungen zu gewinnen.

Im Gegensatz zu Reinigungsobjekten allgemeiner Art erfordern die Kliniken und medizinischen Institute - schon von deren Selbstverständnis heraus - ein Übermaß an Reinigungsqualität und Hygiene. Bezeichnenderweise ist ein ständiger, konsultativer Kontakt mit dem Institut für Hygiene daher unerläßlich.

Die nachfolgenden Angaben ergeben eine grobe Vorstellung über die Dimensionen und organisatorischen Abläufe auf dem Gebiet Gebäudereinigung:

In insgesamt 94 Gebäuden der Medizinischen Einrichtungen mit über 17.000 Räumen erfolgt täglich (oft mehrmals) oder in besonderen zeitlichen Abständen eine Unterhaltsreinigung fast ausschließlich durch Dienstleistungsunternehmen.

Jeder der vorgenannten 17.000 Räume wird in einem sogenannten „Raumbuch", das pro Raum insgesamt 20 verschiedene Glas- und 16 spezifische Raumdaten erfaßt, genau dokumentiert. Das Raumbuch bildet eine wesentliche Grundlage für die eigene EDV-unterstützte Abrechnung mit den Reinigungsfirmen. Durch geänderte Strukturen, bauliche Maßnahmen oder geänderte Nutzungsverhältnisse innerhalb der Medizinischen Einrichtungen ist das Raumbuch zum Zwecke einer korrekten und einwandfreien Abrechnung ständig zu aktualisieren.

Betrieblicher Ideenwettbewerb

Die Entwicklung des Jahres 1998 zeigt, daß der Betriebliche Ideenwettbewerb von immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angenommen wird. So gingen im abgelaufenen Jahr insgesamt 969 Verbesserungsvorschläge ein; da diese sich auch auf verschiedene Bereiche beziehen können, liegt die tatsächliche Anzahl bei 1.065 Verbesserungsvorschlägen (VV), wobei wiederum 26 % auf Kostenersparnisse und 74 % auf andere Bereiche entfallen. Näheres hierzu ist der unten aufgeführten Tabelle zu entnehmen. Eine Sonderaktion mit sich anschließender Tombola im September des Jahres hat alleine zu 317 Verbesserungsvorschlägen geführt.

Tabelle 2: Entwicklung der Zahl der Verbesserungsvorschläge nach Kategorien 
Klassifizierung der VV 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Ges.  %
Einsparung allgemeiner Kosten 3 9 20 17 58 152 215 250 724 26
Einsparung von Energie 33 33 1
Arbeitsablauf/ Organisation 5 5 8 5 12 111 162 218 526 19
Ansehen der Med. Einrichtungen 2 7 5 17 31 74 174 112 422 16
Verbesserung für Patienten 2 8 4 4 25 59 179 162 440 16
Verbesserung für Mitarbeiter/-innen 65 165 6
Schonung der Umwelt 2 6 9 7 19 36 54 29 162 6
Arbeitssicherheit und Hygiene 0 0 2 3 9 46 105 96 261 10
Gesamt (mehrfach berücksichtigt) 14 32 48 53 154 478 889 1065 2733 100
Tatsächliche Zahl der Vorschläge 12 25 39 48 120 384 661 969 2258

Auch 1998 zeigte sich, daß der Ideenwettbewerb durchaus nicht mehr ein Instrument der Verwaltung ist, sondern in immer größerem Maße von Kliniken und Instituten in Anspruch genommen wird. So lag der Anteil des wissenschaftlichen Dienstes bei etwa 8 %, der des Pflegedienstes sogar bei 31 %. Interessant ist auch, daß sich die Schulen ganz erheblich (12 %) am Ideenwettbewerb beteiligt haben.

Beteiligt haben sich im Jahre 1998 439 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Ideenwettbewerb. Auch hier zeigte sich wieder, daß nur ganz bestimmte Gruppen Verbesserungsvorschläge machen, diese dann aber um so mehr.

Prämiert wurden 1998 154 Verbesserungsvorschläge, ein vergleichsweise sehr niedriger Anteil von etwa 16 %. Zu berücksichtigen ist dabei allerdings, daß noch eine Anzahl von Verbesserungsvorschlägen nicht abschließend bearbeitet werden konnte - hier wird es sicherlich im Laufe des Jahres 1999 noch eine Korrektur geben. Die Ersparnis lag bei 460.000,00 DM, Prämien wurden in Höhe von 135.000,00 DM ausgeschüttet. Nicht berücksichtigt wurde dabei die Ersparnis der Verbesserungsvorschläge aus Vorjahren, die sich natürlich auch auf die Folgejahre auswirkt. Insgesamt gesehen liegt die Ersparnis seit Einführung des Ideenwettbewerbs bei 5 Mio. DM. Rechnet man die Kosten des Vorschlagswesens ab, bleiben immerhin noch rund 4 Mio. DM als Nettoersparnis. Näheres hierzu zeigt die folgende Tabelle:

Tabelle 3: Entwicklung der prämierten Verbesserungsvorschläge, der Ersparnisse und Prämien 
Vorschläge Prämie in DM
Jahr Eingereicht Prämiert Anteil % Ersparnis
in DM
mit
Ersparnis
ohne
Ersparnis
Gesamt
1991 12 7 58,33 20 000 7 200 390 7 590
1992 25 5 20,00 2 440 640 1 670 2 310
1993 39 12 30,77 19 430 5 840 2 800 8 640
1994 48 16 33,33 34 180 10 560 2 540 13 100
1995 120 37 30,83 309 370 21 520 6 220 27 740
1996 384 116 30,21 809 580 158 240 16 880 175 120
1997 661 167 25,26 222 500 57 120 33 760 90 880
1998 969 154 16,21 459 100 106 600 27 800 134 480
Gesamt 2 258 515 23,00 4 950 570 367 720 92 290 460 010

Das Modellprojekt wird im Jahre 1999 fortgeführt, dann wird zu entscheiden sein, ob der Betriebliche Ideenwettbewerb endgültig seinen Platz bei den Medizinischen Einrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen findet. Die Erfolge in Münster zumindest geben Anlaß, den Ideenwettbewerb positiv zu sehen und dies nicht nur für die Medizinischen Einrichtungen Münster, sondern auch für andere Krankenhäuser, die sich gerne der bei den Medizinischen Einrichtungen gemachten Vorschläge bedienen.

Patientenbeschwerdestelle

Neben der gem. § 5 des Krankenhausgesetztes NW vorgesehenen externen Patientenbeschwerdestelle ist bei den Medizinischen Einrichtungen Münster eine interne Patientenbeschwerdestelle eingerichtet. Leider ist die Anzahl der Beschwerden im Jahre 1998 auf 70 gestiegen; wenngleich dies nicht besonders viel sind, sind es doch 70 Beschwerden zu viel. Hinzu kommen sicherlich noch eine Anzahl von Beschwerden, die direkt bei Kliniken, Personal oder Dezernaten der Verwaltung gemacht werden.

Wie die nachfolgende Tabelle zeigt, wurde das Verhalten des Personals weniger gerügt als in Vorjahren, die Problematik der Wartezeit bleibt jedoch weiterhin bestehen. Die Klagen über fehlende Befunde sind extrem angestiegen

Tabelle 4: Gründe für Beschwerden bei der Patientenbeschwerdestelle 
1996 1997 1998
Verhalten des Personals 38,00 % 37,20 % 24,30 %
Wartezeiten 18,90 % 20,10 % 17,10 %
Fehlende Befunde 13,80 % 13,70 % 21,40 %
Organisationsmängel 21,20 % 20,00 % 27,10 %
Sonstiges 8,10 % 9,10 % 10,10 %

Kulturimpulse im Krankenhaus

Die Begegnung von Patienten mit Kunst und kulturellen Darbietungen ist seit 1993 an den Medizinischen Einrichtungen der Universität Münster Bestandteil der Krankenhauskultur. Theateraufführungen, Konzerte, Kabarett und Projekte in Zusammenarbeit mit einzelnen Stationen bieten ein breit gefächertes Programm gegen die Nebenwirkungen eines Krankenhausaufenthaltes. Das Kulturreferat, beim leitenden Verwaltungsdirektor eingerichtet, organisiert und betreut jeden Monat bis zu 70 Veranstaltungen - und spricht inzwischen regelmäßig mehr als 30 % der Patienten und den Großteil der Mitarbeiter an. Ausrichtung und Umfang des Programms zeigen Modellcharakter. Die Initiative wurde u. a. mit dem „Förderpreis für Gesundheitsförderung und Prävention" der „Alte Leipziger-Hallesche Nationale-Stiftung" im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet, prominente Künstler wie Herman van Veen wurden als Paten gewonnen. Die Medien berichten kontinuierlich in positiver Weise und bewirken breite Resonanz in der Öffentlichkeit und bei anderen Einrichtungen. Deren Beratung sowie Beiträge zu Kongressen und Tagungen und die Mitwirkung in internationalen Gremien, u. a. der UNESCO sowie wissenschaftliche Veröffentlichungen sind inzwischen fester Bestandteil der Kulturarbeit (Buchveröffentlichung im Lit-Verlag). Der von Münster aus 1995 mitgegründete Bundesverband für Kultur und Gesundheit - MediArt, trägt mit dazu bei, Kultur im Krankenhaus weiter zu professionalisieren und neue Projekte anzuregen. Das 5-jährige Jubiläum des Projektes wurde mit der Ausrichtung eines „1. Internationalen Clinic-Clowns-Symposium" im Juni 1998 akzentuiert. Die europaweite Vernetzung von Clownsaktivitäten in Kinderkliniken in Auswertung internationaler Erfahrungen wurde dem Kulturreferat vom Gremium als Arbeitsauftrag angetragen. Für das Konzept „Kultur-imPulse 2000" werden zur Zeit Partner geworben.

Tabelle 5: Entwicklung der Zahl der Veranstaltungen und der Besucher bei "Kultur-imPulse" 
Kulturprogramm Veranstaltungen Besucher
1996 1997 1998 1996 1997 1998
Theater, Tanz und Spiele für Kinder 64 50 48 2 880 2 420 2 352
Konzerte zur Entspannung/Matinee 55 52 51 935 987 1 030
Theater & Konzerte von Klassik bis Jazz 54 47 43 2 484 2 257 2 355
Theater u. Konzerte in den Außenkliniken 126 74 69 2 268 1 832 1 518
Konzertproben 48 48 41 450 432 460
Bewegung mit Musik für Schmerzpatienten 48 78 96 48 546 624
Kultur auf Bestellung   39 17   1 456 2 650
Clownsdoktoren 154 205 191 4 081 5 900 5 157
Clowns auf Stationen 68 44 109 1 768 1 815 2 600
Ausstellungen     9      
Kurse für Mitarbeiter 96 136 102 1 932 512 460
Klinikenband 42 26 15   182 120
Mittwochsgeschichten für Kinder     34     384
Abend der Besinnung/Bibel-Gesprächskreis 48 48 60 384 384 612
Musiktherapie für Komapatienten 23     23    
Jugendkulturcafe 32     164    
Konzerte, Veranstaltungen von Mitarbeitern   19     396  
Gesamt 858 866 885 17 417 19 119 20 322

Qualitätszirkel

Insbesondere im Jahre 1998 haben sich die Medizinischen Einrichtungen an dem Projekt „Beschäftigungswirksame Arbeitszeit- und Organisationsmodelle im Krankenhaus (BAZOK)" beteiligt, welches vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen ausgeschrieben worden war. Die Durchführung des Projektes oblag einer Krankenhaus- und Unternehmensberatung. Der Schwerpunkt des Projektes beinhaltete die Modellentwicklung für Kernarbeitszeiten, hierzu sind zwei Qualitätszirkel in der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie sowie der Inneren Medizin B eingerichtet worden. Erste Ergebnisse dieser Qualitätszirkel sind zwischenzeitlich umgesetzt worden, weitere werden im Jahre 1999 folgen. Darüber hinaus werden die Qualitätszirkel ihre Ergebnisse auch in anderen Krankenhäusern präsentieren.

Erfreulich bei dieser Entwicklung ist, dasß zwei weitere Qualitätszirkel eingerichtet werden konnten, die ihre Arbeit ebenfalls über das Jahr 1998 hinaus fortsetzen. Desweiteren sind zwei zusätzliche Qualitätszirkel im neuen Jahr geplant. Diese Form der Qualitätsverbesserung soll auch für die Zukunft ihren Platz bei den Medizinischen Einrichtungen haben.

Betriebliche Gesundheitsförderung

Seit dem zweiten Halbjahr 1997 gibt es für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Angebote im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Erfreulich daran ist, daß sich unter der Koordination der Verwaltung der Betriebsärztliche Dienst, die Physiotherapie, das Kulturreferat sowie die Zentrale Universitätsverwaltung zusammengefunden haben, um hier regelmäßige Veranstaltungen anzubieten. Diese sind zur Zeit die Rückenschule, Zusatzangebote wie Qi Gong und Tai Chi, Schwimmen im großen Bewegungsbad sowie Stimme und Streßbewältigung.

Im Rahmen der Rückenschule gibt es jährlich acht Kurse mit jeweils acht Stunden, die für verschiedene Tätigkeitsbereiche angeboten werden. Ebenfalls achtmal werden die ergänzenden Angebote zu Qi Gong und Tai Chi veranstaltet. Für Stimme und Streßbewältigung gibt es acht Kurse zu jeweils sechs Veranstaltungen, für das Schwimmen im Bewegungsbad sind feste Zeiten eingerichtet, die frei genutzt werden können.

Da die Betriebliche Gesundheitsförderung stark genutzt wird (die Kurse sind immer völlig ausgebucht; leider müssen auch Absagen gemacht werden), werden diese Kurse auch im Jahre 1999 fortgesetzt.

Innenrevision

Rechtsgrundlage für die Aktivitäten der Internen Revision ist der Erlass des MSWWF zu Aufgaben und Organisation der Internen Revision bei den Medizinischen Einrichtungen der Hochschulen vom 21.10.1983. Diese noch geltenden Richtlinien sind zwischenzeitlich überarbeitet worden, der neue Erlass wird in Kürze vom MSWWF ergehen.

Hauptziel der Internen Revision ist die Unterstützung der Krankenhausleitung bei der Erreichung der Unternehmensziele durch die Überprüfung aller Unternehmensteile/Organisationseinheiten. Sie unterzieht grundsätzlich alle Arbeitsabläufe und -verfahren in sämtlichen Bereichen der Medizinischen Einrichtungen einer kritischen Beurteilung. Die Revision ist kein Selbstzweck, sondern soll die Organisation und einen ordnungsgemäßen, sicheren, wirtschaftlichen und einen den gestellten Anforderungen gerecht werdenden Betrieb der gesamten Medizinischen Einrichtungen stärken. Dieses geschieht i. d. R. durch den Nachvollzug und die Überprüfung der Abrechnung, der Organisationsstruktur, des internen Kontrollsystems, der Wirtschaftlichkeit und der Prozesse. Die Interne Revision soll die Verwaltungsleitung entlasten, indem sie Analysen, Gutachten und Empfehlungen über die geprüften Vorgänge erarbeitet.

Diese Prüfungen sind nicht nur ex-post orientiert, sondern können sich auch auf die Gestaltung und Regelung zukünftiger und geplanter Verwaltungs- und Arbeitsabläufe erstrecken. Zu diesem Zweck ist die Interne Revision beratend an wesentlichen Planungen zu beteiligen, soweit sich diese auf den Aufgabenbereich der Internen Revision beziehen.

Im Rahmen der auftragsgemäßen Erledigung ihrer Aufgaben haben die Mitarbeiter der Internen Revision ein uneingeschränktes Informationsrecht. Zu den Aufgaben der Internen Revision gehören u. a.:

Im Geschäftsjahr 1998 hat die Interne Revision Prüfungen gemäß Revisionsplan, unvermutete Prüfungen und Prüfungen aus aktuellem Anlaß durchgeführt. Hierüber wurden Berichte angefertigt und dem Verwaltungsdirektor vorgelegt.

Über die reine Prüfungstätigkeit hinaus hat die Interne Revision weitere revisionsnahe Tätigkeiten übernommen, ohne jedoch hierüber im Einzelfall Berichte zu erstellen. Bei diesen Aktivitäten handelte es sich hauptsächlich um Informationsbeschaffung bzw. -aufbereitung, Organisationsänderungen, Beteiligung an Ausschreibungen etc. Zur Vorbereitung und Durchführung zukünftiger Prüfungen bedurfte es der Einarbeitung in die betriebswirtschaftliche Software R/3 und der Entwicklung einer Prüfungskonzeption, deren Erstellung auch noch in 1999 weiter fortgeführt wird.


[Startseite] [Inhaltsverzeichnis] [zurück] [weiter]

Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9880
Datum: 1999-08-11