WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1998

Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung



Der langerwartete Umzug in die neugeschaffenen Laboratorien im Bereich des ehemaligen Britischen Militärhospitals im Juni 1998 führte endlich alle vier eingerichteten Institute des ZMBE unter einem Dach zusammen. Die Freimachung des bisherigen Provisoriums ermöglichte die zügige Fortsetzung der Renovierungsarbeiten, um entsprechende Laboratoriumsflächen zur Unterbringung der Molekularen Virologie als noch zu besetzenden fünften Lehrstuhl zu schaffen.

Forschung

Im ZMBE werden in den einzelnen Instituten Fragestellungen der Entzündungsforschung im Rahmen molekular- und zellbiologischer Forschungsvorhaben mit jeweils eigener Schwerpunktsetzung behandelt. So werden z.B. im Institut für Experimentelle Pathologie (Prof. Dr. J. Brosius) Vorhaben aus dem Bereich der Struktur und Funktion neuronaler RNA-Protein-Komplexe und deren Deregulierung in Tumoren verfolgt, wobei das Verständnis der funktionellen Rolle solcher RNA-Moleküle einen Schwerpunkt der Arbeiten bildet. Die Rolle kleiner RNA Moleküle bildet einen weiteren Schwerpunkt der Untersuchungen. Die Forschungsthemen des Instituts für Infektiologie (Prof. Dr. M. A. Schmidt) befassen sich mit der molekularen Wechselwirkung und dem Signalaustausch bakterieller Pathogene mit Epithelien, den zellbiologischen Grundlagen der mukosalen Antigenerkennung, und der Entwicklung oraler Vakzinierungsverfahren zur Erzeugung einer Immunantwort auf der Mukosa. Die Forschungsarbeiten am Institut für Medizinische Biochemie (Prof. V. Gerke) beschäftigen sich mit dem Aufbau und der Regulation zellulärer Membran-Zytoskelett Verknüpfungen und deren Bedeutung beim vesikulären Proteintransport und bei der Organisation der Plasmamembran. Am Institut für Zellbiologie (Prof. Dr. D. Vestweber) werden die molekularen Interaktionen von Leukozyten mit Endothelien untersucht, wobei die Untersuchung der Rolle der Selektine einen besonderen Schwerpunkt bildet. Ziel der Forschung ist das Verständnis der molekularen Grundlagen der Zellerkennung und der Mechanismen der Zell-Zellbindung zwischen Leukozyten und Endothelzellen.

Die Interdisziplinarität des ZMBE findet ihren Ausdruck in der Beteiligung der Institute am SFB 310 und am SFB 293, am Schwerpunktprogramm der DFG „RNA-Biochemie", am Interdisziplinären Klinischen Forschungszentrum (IKF) der Medizinischen Fakultät, am Programm „Innovative Medizinische Forschung (IMF)", am Deutschen Humangenom Projekt des BMBF, sowie am ebenfalls durch die DFG geförderten Graduiertenkolleg „Membranproteine".

Die zahlreichen, innerhalb der Universität bestehenden Kooperationen unterstreichen die verbindende Funktion, die dem ZMBE im Bereich der naturwissenschaftlich orientierten interdisziplinären Forschung in Münster zuwächst.

Lehre

Neben der Beteiligung des ZMBE an Unterrichtsveranstaltungen der Medizinischen Fakultät und dem Angebot für Studierende und Graduierte der Math.-Nat. Fakultät ist als weitere Initiative das Projekt „BIOMEIN" (Biowissenschaftlich-medizinisches Informationsnetzwerk in Münster) zu nennen. Mit diesem Projekt, welches gleichzeitig als zentrales Projekt im neugegründeten IZKF der Medizinischen Fakultät geführt wird, sollen die an der Universität Münster in der biowissenschaftlichen Forschung und Lehre aktiven Institute und Arbeitsgruppen enger zusammengebracht und Möglichkeiten zu schnellerem Informationsaustausch sowohl im lokalen Bereich als auch weltweit angeboten werden.

Ein entsprechendes Netz wurde vom ZMBE bundesweit unter dem Dach der wissenschaftlichen Fachgesellschaften und der Fachgruppe „Mikrobielle Pathogenität" mit der Bezeichnung „MiPath" ins Leben gerufen.

Personal

An der prekären Personalsituation des ZMBE hat sich leider auch im Berichtszeitraum 1998 nichts geändert. Es müssen in allen Bereichen, vor allem aber auch im zentralen und technischen Bereich, dringend weitere Stellen zugewiesen werden, da mit der bisherigen Ausstattung an Personalstellen der Aufbau der notwendigen Infrastruktur und zentraler technischer Dienste des Zentrums nicht möglich sein wird.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9836
Datum: 1999-08-10