WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1998

Sprachenzentrum



Zum Abschluß des Gründungsprozesses wurden dem Zentrum vornehmlich Professoren nichtphilologischer Fachbereiche zugeordnet und die übrigen Mitglieder des Vorstands gewählt. Am 3. Juli wurde in einem Festkolloquium die Gründung des Zentrums vollzogen. Auf Vorschlag der weiblichen Zentrumsangehörigen wurde vom Vorstand kommissarisch eine Frauenbeauftragte eingesetzt. Zur dauerhaften Verankerung der Frauenförderung wurde die Änderung der Satzung in Angriff genommen.

Lehre

Im Fach „Sprachlehrforschung" bereicherte ein ausländischer Gastwissenschaftler der Lehrbetrieb. Die erste Promotion wurde vollzogen.

Gegenläufig zur weiter gestiegenen Nachfrage wurden vom Rektorat die Lehraufträge gekürzt, so daß im Wintersemester Albanisch und Tschechisch gestrichen werden mußten. Zum Wintersemester mußten mangels Lehrkapazität Hunderte von Interessierten (vornehmlich für Spanisch) abgewiesen werden. Das Rektorat initiierte eine Bestandsaufnahme der Ausstattung und des Angebotsspektrums mit der Prüfung einer teilweisen Übernahme von Kurskosten durch die Fächer und die Studierenden.

In der „Fachspezifische(n) Fremdsprachenausbildung für Juristinnen und Juristen" (FFA) ist die Nachfrage nach Englisch weiter gestiegen, die nach Französisch leicht gesunken. Der Wegfall von Landesmitteln gefährdete die Durchführung der im wesentlichen von Honorarkräften durchgeführten Abschlußprüfung. Das Problem konnte kurzfristig mit zentralen Mitteln gelöst werden. Der Prüfungsausschuß erarbeitete Vorschläge zur Reform der Prüfungsordnung.

Die Akkreditierung für das erfolgreiche UNICERT® Programm wurde verlängert. Besonders aus dem FB 04 ist die Nachfrage nach Englisch gestiegen. Zur Realisierung der in der neuen Prüfungs- und Studienordnung des FB 04 vorgesehenen obligatorischen Fachsprachkurse für jährlich 1.000 Studierende wurden dem Fachbereich Vorschläge unterbreitet. Die UNICERT® Akkreditierung wurde auf Italienisch und den studienbegleitenden DaF-Bereich ausgeweitet.

Das webbasierte Anmeldeverfahren wird zunehmend genutzt. Mit der Computerisierung der TOEFL-Tests hat das Sprachenzentrum angesichts der relativ geringen Nachfrage in Münster den Status als TOEFL-Testzentrum verloren. Dafür kann im Zentrum der Test am Computer geübt werden. Die Nachfrage nach dem Zertifikat Wirtschaftsspanisch der Industrie- und Handelskammer Madrid hält an.

Für die studienvorbereitenden DaF-Kurse wurde die hochschulübergreifende Prüfungsordnung für die „Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerber" (DSH) vom Vorstand verabschiedet. Ein neuer dritter Unterrichtsblock im Herbst soll die Verweildauer in studienvorbereitenden Sprachkursen verkürzen. Unter Verantwortung des Lehrgebiets Deutsch als Fremdsprache führte der Verein „ProDaF" mit DAAD-Mitteln einen studienvorbereitenden Deutschkurs durch und unterstützte den regulären Lehrbetrieb. Der Verein führte vom 30.07. bis 20.08. den „Internationale(n) Hochschulferienkurs für Deutsche Sprache und Landeskunde" durch.

Personal, Nachwuchsförderung

Die Raumausstattung ist nach wie vor unzureichend. Ein Drittmittelprojekt war auch im zweiten Jahr aufgrund fehlender Raumzuweisung ernsthaft beeinträchtigt.

Angesichts der nochmals gestiegenen Verpflichtungen in den Fachsprachstudiengängen bleibt die personelle Basis zu dünn. Trotz aufgestockter Sekretariatskapazität ist sie angesichts der erhöhten Nachfrage weiter zu knapp. Seit Jahresende ist die Kustodenstelle befristet mit reduzierter Arbeitszeit besetzt, so daß die Studienberatung reduziert wurde. Die Ausstattung mit studentischen Hilfskräften ist bei den umfangreichen Serviceleistungen unzureichend.

Forschung, internationale Kontakte und Kooperationen

Das von der Volkswagenstiftung geförderte interdisziplinäre Forschungsprojekt „Verhaltensmuster englischer und deutscher Juristen und ihre Vermittlung in der Juristenausbildung" wurde fortgeführt.

Das bewährte Austauschprogramm mit der University of Washington (Seattle/USA) für Postgraduierte wurde fortgeführt. Mit Förderung des DAAD unterrichtete ein Professor der Australian National University in Canberra (Australien) im Sommersemester am Zentrum.

Die Beziehungen zu Mittel-Ost-Europa wurden wieder intensiviert. Zwei Lehrkräfte der Universität Riga hielten sich im Rahmen des TACIS-Programms am Zentrum auf. Zwei Mitarbeiter des Zentrums führten im März mit Unterstützung des Goethe-Instituts ein Seminar an der staatlichen Hochschule für westliche Sprachen und Kulturen „Ilia Tschawtscha-wadse" zu Tbilissi (Georgien) durch. Am 16. Oktober besuchte der Rektor der Hochschule das Sprachenzentrum und unterzeichnete ein Koopertionsabkommen.

MitarbeiterInnen des Zentrums wirkten in fremdsprachdidaktischen Projekten mit: in der Lehrerfortbildung des Hessischen Instituts für Lehrerfortbildung (HILF), mit der Anglistik der Universität Münster und der Bezirksregierung Münster im fachdidaktischen Fortbildungsprojekt zur Nutzung Neuer Medien, gemeinsam mit dem „Informations- und Medienzentrum für Ausländer und Spätaussiedler" in der „Schreibwerkstatt" mit freiwilligen Tutorinnen und Tutoren.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9834
Datum: 1999-08-10