WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht der Universität 1997

Fachbereich 11 Philologie



Nachdem sich im Oktober 1996 mehrere (Alt)-Fachbereiche zum Fachbereich 11 Philologie zusammengeschlossen hatten, brachte das Jahr 1997 eine Konsolidierung des neuen Fachbereichs. So wurde z.B. eine Fachbereichsordnung erarbeitet, die allerdings noch nicht verabschiedet werden konnte; mit der Erarbeitung einer gemeinsamen Habilitationsordnung wurde begonnen. Die erhofften Synergieeffekte sind jedoch, teilweise bedingt durch die schwierige Mittellage, nur teilweise eingetreten.

Mehrere Institute des Fachbereichs 11 waren 1997 von Stellenstreichungen oder länger anhaltenden Vakanzen betroffen (einzelnes siehe unten); allgemein beklagt wird das Fehlen von Stellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie von Übergangsstellen.

Alle Institute des Fachbereichs waren 1997 durch die späte Verabschiedung des Haushalts betroffen, einige Institute durch drastische Rückgänge der Bücher- und Hilfskraftmittel. Sehr deutlich erkennbar wurde dabei ein Ungleichgewicht zwischen den „grossen" Instituten, die in der Regel über Globalmittel verfügen und den „kleinen" Instituten, bei denen dies normalerweise nicht der Fall ist; dies verstärkt die Disparitäten. Die Mittel aus dem Globalhaushalt erwiesen sich dabei bei den großen Instituten als vital für die Aufrechterhaltung eines qualitativ wie quantitativ verantwortbaren Angebots in Lehre und Forschung. In den lehrerbildenden Fächern konnte auch 1997 durch die Fortführung bzw. Einrichtung von Tutorien die didaktische Situation verbessert werden; eine Erweiterung und Verstetigung des Angebotes ist dringend erwünscht. Die immer stärkere Bürokratisierung in Lehre, Forschung und besonders akademischer Selbstverwaltung belastet die Lehrenden wie die Verwaltung der Institute und des Fachbereichs in zunehmendem Maße. In der Selbstverwaltung haben viele Angehörige des Fachbereichs 11 auch 1997 wichtige Ämter übernommen (z.B. Erarbeitung von Studienordnungen, Mitarbeit in den zentralen Kommissionen und im Senat).

Wenn die Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter der insgesamt 18 Institute des FB 11 trotz einer vor allem in den lehrerbildenden Fächern starken Überlastung auf breit gestreuten Forschungsgebieten erfolgreich gearbeitet und zahlreiche wichtige Arbeiten veröffentlicht haben, dann war dies nur dank eines außerordentlichen Einsatzes möglich.

Institut für Deutsche Philologie I mit den Abteilungen Sprachwissenschaft, Literatur des Mittelalters, Niederdeutsche Sprache und Literatur

Die Situation an der sprachwissenschaftlichen Abteilung hat sich durch den Weggang eines Professors (C 3) zum 01.03.97 deutlich verschlechtert. Gleiches gilt für die Abteilung Literatur des Mittelalters, in der zum 31.03.97 eine Akademische Oberrätin ausschied; die Stelle mußte zur Hälfte abgegeben werden. Die Belastung in der Lehre hat sich damit weiter erhöht. In der Niederdeutschen Abteilung konnte erfreulicherweise die Wissenschaftliche Mitarbeiterstelle besetzt werden.

Institut für Deutsche Philologie II (Neuere Deutsche Literatur)

Durch das Ausscheiden eines Professors (C 3) und eines Akademischen Oberrates hat sich auch hier die Belastung in der Lehre weiter erhöht. Hinzu tritt - wie im Institut I - die zwangsweise Abgabe einer 1/2 Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters.

Institut für Komparatistik

Die Professur sowie eine zugeordnete Mitarbeiterstelle konnten 1997 besetzt werden. Ein Magisterstudiengang Komparatistik ist in Vorbereitung, um dem großen Interesse der Studierenden gerecht zu werden.

Institut für Niederländische Philologie

Die Arbeit des Instituts wurde durch eine drastische Kürzung im Bereich der Hilfskraft- und Büchermittel beeinträchtigt. Die Zahl der Studierenden ist deutlich angestiegen. Die Vertretung des Fachgebiets Moderne Niederländische Literatur durch eine Professur, die 1997 durch eine auswärtige Lehrbeauftragte erfolgte, ist in Aussicht gestellt; sie wird 1998 realisiert werden können.

Institut für Nordische Philologie

Auch hier gingen die Hilfskraft- und Bibliotheksmittel 1997 stark zurück. Von besonderer Bedeutung war die Emeritierung des Lehrstuhlinhabers Anfang 1997. Mit der Wiederbesetzung der Professur ist für 1998 zu rechnen.

Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik

Die 1996 zugewiesenen bzw. in Aussicht gestellten Stellen (Hochschuldozent, Nachwuchsstelle) konnten besetzt werden, wodurch die extrem angespannte Situation in der Lehre (außergewöhnliche Überlast) etwas verbessert werden konnte. Der Numerus clausus für den Lehramtsstudiengang Primarstufe beginnt allmählich zu greifen.

Englisches Seminar

Die Situation in der Lehre, vor allem im Grundstudium war weiterhin sehr angespannt. Der 1996/97 eingeführte Placement-Test erwies sich weiterhin als außerordentlich nützlich. Die Ausgliederung der Buchwissenschaft aus dem Englischen Seminar (siehe Institutum Erasmianum) wird erst 1998 im Zusammenhang mit der zu erhoffenden Besetzung der C 4-Professur (Nachfolge Prof. Fabian) erfolgen können.

Institutum Erasmianum - Forschungsinstitut für Buchwissenschaft und Bibliographie

Das Institut wird weiterhin durch Professor Fabian kommissarisch geleitet. Eine Konsolidierung ist im Zusammenhang mit der Neubesetzung der Stelle (s.o.) zu erhoffen.

Ehrenpreis Institut für Swift Studien an der WWU Münster

Romanisches Seminar mit den Abteilungen: Linguistische Abteilung, Französische Abteilung, Italienische Abteilung, Spanisch-Portugiesisch-Lateinamerikanische Abteilung

Die personelle Situation verbesserte sich leicht durch die Wiederbesetzung einer Stelle nach Umwidmung (Studienrat im Hochschuldienst) sowie durch die Wiederbesetzung einer Assistentenstelle. Der seit langem in Planung befindliche Multimedia-Pool konnte eingeweiht werden.

Slavisch-Baltisches Seminar

Für den Bereich der Südslavistik wurde anstelle der frei gewordenen Professur C 3 eine Professur C 2 auf Zeit zugewiesen, die 1998 besetzt werden wird; durch das Ausscheiden einer Akademischen Oberrätin verminderte sich die Lehrkapazität stark.

Institut für Interdisziplinäre Baltische Studien

Das Institut wird weiterhin kommissarisch durch einen Emeritus geleitet.

Institut für Indogermanische Sprachwissenschaft

Die einzige Professur ist weiterhin unbesetzt; die Wiederbesetzung wird zum 01.04.1998 erfolgen.

Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft (ehemals FB 7)

Gegenüber 1996 ergeben sich keine Veränderungen.

Institut für Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Altertumskunde

Das Institut leidet vor allem unter dem zunehmenden Verschleiß von Teilen seiner Bibliothek; Ersatzbeschaffungen sind wegen der beschränkten Mittel nur in geringem Umfange möglich.

Ugarit-Forschungsstelle

Institut für Ägyptologie und Koptologie

Arbeitsstelle für Manichäismusforschung

Institut für Arabistik und Islamwissenschaft

Institut für Indologie

Institut für Sinologie und Ostasienkunde

Die einzige Professur des Instituts konnte 1997 wiederbesetzt werden. Deutlich intensiviert wurde der Sprachunterricht in der Moderne. Eigene Sprachlehrer für modernes Chinesisch und Japanisch sollen in den folgenden Jahren beschäftigt werden.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9711
Datum: 1998-02-05 ---- 1998-08-28