WWU Münster

Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht des Rektors 1996

Entwicklung der Studierenden- und Studienanfängerzahlen



Im Wintersemester 1996/97 erreichte die Studierendenzahl mit 45.163 Studierenden (Semesterendstand) einen neuen Höchststand in der Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität. Und das, obwohl die Zahl der Exmatrikulationen seit vier Semestern ansteigt, zuletzt um sechs Prozent, und zusätzlich zum Wintersemester der Hochschulwechsel nach Münster eingeschränkt wurde. Dies schlug hinsichtlich der Zahl der Hochschulwechsler mit einem Minus von gut fünf Prozent zu Buche. Mit der erneut gestiegenen Studierendenzahl festigte die Universität ihre Position als viertgrößte Universität nach den Universitäten München, Köln und der FU Berlin.

Der unter Berücksichtigung der gestiegenen Exmatrikulierten- und der rückläufigen Hochschulwechslerzahl bereinigte Zuwachs von 561 geht zu fast gleichen Teilen auf das Konto der gestiegenen Erstimmatrikuliertenzahl (5.661 gegenüber 5.387 in 1995) und des erhöhten Ausgangsbestands (s. Tabelle 7).

Bei einem allgemeinen Anstieg um 235 oder 0,5 (1,6) Prozent ist die Entwicklung der Studierendenzahlen in den einzelnen Fachbereichen sehr unterschiedlich verlaufen (s. Tabelle 8 und Tabelle 9). Zehn (zwölf) von 17 Fachbereichen verzeichnen einen Anstieg. Überdurchschnittlich gestiegen ist die Studierendenzahl in den Fachbereichen Sportwissenschaft (7,5 bzw. 7,4 Prozent) und Sozialwissenschaft (4,6 bzw. 5,7 Prozent). Die erste Prozentangabe bezieht sich dabei jeweils auf die Zahl der Studierenden nach Maßgabe des 1. Faches (s. Tabelle 8), die zweite auf die Zahl der Studienfälle im 1.-6. Fach (s. Tabelle 9). Der Fachbereich Sozialwissenschaften ist dabei der einzige Fachbereich mit durchgängig gestiegener Studierendenzahl seit Anfang der achtziger Jahre. Gegenüber dem Wintersemester 1985/86 (2.350) hat sich die Zahl der Studierenden (3.693) um 57, die Zahl der Studienfälle um 48 Prozent erhöht. In sieben (fünf) Fachbereichen ist die Studierendenzahl zurückgegangen. Der Rückgang in den Fachbereichen Medizin (- 5,2 bzw. - 5,0 Prozent) und Geowissenschaften (- 2,5 bzw. - 1,7 Prozent) ist dabei im wesentlichen das Ergebnis von Kapazitätsabbau und damit einhergehender Verschärfung bzw. Einführung von Zulassungsbeschränkungen (Geographie), in den übrigen Fachbereichen die Konsequenz von - zum Teil seit längerem - rückläufigen Studienanfängerzahlen.

Die Zahl der Studienanfänger, hier definiert als Studierende im 1. Fachsemester, stieg im Berichtsjahr 1996 (s. Tabelle 10) erneut an. Bezogen auf die Erstfachnennungen, ergab sich ein Zuwachs von 3,8 Prozent, bezogen auf die Zahl der Studienfälle (1.-6. Fach, Tabelle 11) ein Zuwachs von 4,7 Prozent. Die im Vergleich zur Zahl der Studierenden im 1. Fach stärker gestiegene Zahl der Studienfälle hat ihre Ursache in dem überdurchschnittlichen Anstieg in den Lehramts- und Magisterstudiengängen.

Aufs Jahr bezogen, d.h. Sommer- und nachfolgendes Wintersemester zusammengefaßt, verzeichnen elf Fachbereiche einen Anstieg der Anfängerzahlen (Studierende im 1. Fachsemester, 1. Fach). Aus dem Rahmen fallen die Zuwächse in den Fachbereichen 9, 6 und 7.

Nach dem deutlichen Rückgang in den Jahren 1991 und 1992 setzt sich der Anstieg der Zahl der Lehramtsstudienanfänger/innen auch 1996 fort, mit einem Plus von 2,4 Prozent (2.133 gegenüber 2.084) gegenüber 1995 (4,6 Prozent) allerdings weiter abgeschwächt. Der Zuwachs ging 1996 vor allem auf das Konto des Lehramts für die Sekundarstufe II (1.082 gegenüber 1.000 in 1995). Der Anteil der Lehramtsstudienanfänger/innen ging leicht zurück auf 28,8 Prozent. Er lag damit um zwei Prozentpunkte unter dem bisherigen Höchstwert von 30,8 Prozent in den Berichtsjahren 1980 und 1990. Von 1980 bis 1986 (15,0 Prozent) hatte sich der Anteil zwischenzeitlich halbiert. Der zum Wintersemester 1995/96 eingeführte landesweite Numerus clausus im Bereich der Primarstufenlehrerausbildung brachte wiederum nur eine vergleichsweise geringe Entlastung in Höhe von 44 oder knapp sechs Prozent (697 nach 741).

Die Zahl der Studienanfänger/innen in Magisterstudiengängen stieg 1996 erneut in zweistelliger Prozenthöhe. Dieser starke Zuwachs ließ die Zahl der Studierenden in Magisterstudiengängen auf inzwischen 6.151 ansteigen. Binnen 25 Jahren bedeutet das eine Zunahme um den Faktor 33,8, während die allgemeine Studierendenzahl im gleichen Zeitraum um den Faktor 2,2 gewachsen ist (s. Tabelle 12).


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9659
Datum: 1997-02-01 ---- 1997-06-15