WWU Münster

Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht des Rektors 1996

Fachbereich 11
Philologie



Mit Wirkung vom 01.10.1996 schlossen sich nach langen, vom Rektorat konstruktiv begleiteten Verhandlungen die Fachbereiche 11 (Germanistik), 12 (Anglistik), 13 (Romanistik, Slavistik/Baltistik), 14 (Alte und außereuropäische Sprachen und Kulturen, ohne das Institut für Altertumskunde, das Seminar für Ur- und Frühgeschichte, das Archäologische Seminar und Museum sowie das Seminar für Völkerkunde, die sich dem ebenfalls 1996 konstituierten neuen Fachbereich 7 Geschichte/Philosophie anschlossen) sowie das Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik aus dem Fachbereich 21 und das Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft (aus dem FB 7) zum neuen Fachbereich 11 Philologie zusammen. Mit dem Zusammenschluß einher ging in einigen Fällen auch eine interne Neugliederung, die Umbenennungen zur Folge hatte. Den Berichten über die Situation der einzelnen Alt-Fachbereiche bzw. Institute sind deshalb im folgenden jeweils die jetzt gültigen Bezeichnungen bzw. Gliederungen vorangestellt. Insgesamt erhoffen sich die nun im Fachbereich 11 aufgegangenen Fachbereiche eine deutliche Verbesserung der Kommunikation und, daraus folgend, Synergieeffekte, die zu einer Stärkung der Position der Philologien an der Westfälischen Wilhelms-Universität führen.

Mehrere Institute des FB 11 waren 1996 von Stellenstreichungen betroffen (einzelnes s.u.); allgemein beklagt wird das Fehlen von Stellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie von Übergangsstellen.

Nahezu alle Institute des Fachbereichs 11 waren 1996 von weiteren Reduktionen der Mittel für studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte sowie der Bibliotheksmittel betroffen. Dies führt - bei Steigerung der Kosten in diesen beiden Bereichen - zu deutlichen Beeinträchtigungen in Lehre und Forschung, die durch Bereitstellung von Mitteln aus dem Globalhaushalt nur in einigen Bereichen teilweise ausgeglichen werden konnten. In den lehrerbildenden Fächern konnte durch die Fortführung bzw. Einrichtung von Tutorien die didaktische Situation verbessert werden; hier ist eine Erweiterung und Verstetigung des Angebotes dringend erwünscht. Als zusätzliche Belastung der Lehrenden tritt eine von der Seite der Politik zu verantwortende immer stärkere Bürokratisierung in Lehre, Forschung und besonders akademischer Selbstverwaltung auf. In letzterer haben zahlreiche Angehörige des FB 11 auch 1996 wichtige Ämter übernommen (z.B. Erarbeitung von Studienordnungen, Mitarbeit in den zentralen Kommissionen und im Senat).

Wenn die Professoren und Wissenschaftlichen Mitarbeiter der insgesamt 18 Institute des FB 11 trotz einer vor allem in den lehrerbildenden Fächern starken Überlastung auf breit gestreuten Forschungsgebieten erfolgreich gearbeitet und zahlreiche wichtige Arbeiten veröffentlicht haben, dann war dies nur dank eines außerordentlichen Einsatzes möglich. Als Beispiele für Innovationen in der Lehre seien ein Programm 'Edieren lernen' (Inst. für Deutsche Philologie II) und vor allem die Einführung eines Placement-Tests (Anglistik) sowie ein Modellversuch "Intensivkurs Spanisch und Russisch" (Romanistik/Slavistik) genannt; als Beispiele für besondere Forschungsinitiativen das Symposion 'Zukunftsaspekte der Geisteswissenschaften' (Anglistik) und der Kongreß 'Judentum und Moderne in Frankreich und Italien' (Romanistik).

Altfachbereich 11

Institut für Deutsche Philologie I mit den Abteilungen Sprachwissenschaft, Literatur des Mittelalters, Niederdeutsche Sprache und Literatur

Die Situation an der sprachwissenschaftlichen Abteilung konnte durch die Wiederbesetzung einer C-4 Stelle sowie insgesamt dreier wissenschaftlicher Mitarbeiterstellen verbessert werden; in der Abteilung Literatur des Mittelalters ist sie in Bezug auf die Lehre angesichts extrem hoher Seminarteilnehmerzahlen weiterhin unbefriedigend. In der Niederdeutschen Abteilung ist die einzige wissenschaftliche Mitarbeiterstelle weiterhin unbesetzt.

Institut für Deutsche Philologie II (Neuere deutsche Literatur)

Im Zusammenhang mit der Neugliederung wurde die Komparatistik als eigenes Institut ausgegliedert. Der durch die Emeritierung von Prof. Heftrich freigewordene Lehrstuhl konnte wiederbesetzt werden, da aber Prof. Arntzen zur selben Zeit emeritiert wurde, hat sich an der angespannten Situation in der Hauptstudiums-Lehre nichts geändert. Im Grundstudium ergab sich durch die vorzeitige Pensionierung eines AOR sowie die Reduzierung der Lehre eines AOR auf die Hälfte ein Verlust an 18 SWS. Die Position eines Leiters des Lektorats für Sprecherziehung und Vortragskunst/Studiobühne ist leider weiterhin unbesetzt.

Institut für Komparatistik

Die einzige Professur ist weiterhin unbesetzt; gleiches gilt für die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen, von denen die eine nach Habilitation und Wegberufung des Stelleninhabers im Sommer des Jahres vakant wurde.

Institut für Niederländische Philologie

Nachdem die Mitarbeiterstelle für Sprachwissenschaft Ende 1995 besetzt worden war, konnte der Lehrbetrieb in vollem Umfang aufgenommen werden. Es fehlt aber eine dauerhafte Vertretung des Fachgebiets Moderne Niederländische Literatur; hier mußte weiterhin auf einen Lehrbeauftragten zurückgegriffen werden.

Institut für Nordische Philologie

Im September konnte das Institut neue, weitaus besser geeignete Räume beziehen. Große Veränderungen wird die Emeritierung des Lehrstuhlinhabers Anfang 1997 mit sich bringen.

Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik (ehemals FB 21)

Durch die Zuweisung einer Hochschuldozentenstelle und zweier Nachwuchsstellen konnte die extrem angespannte Situation in der Lehre (außergewöhnliche Überlast) etwas verbessert werden. Die Einführung des Numerus clausus für den Lehramtsstudiengang Primarstufe hat bisher nur wenig bewirkt.

Altfachbereich 12

Englisches Seminar

Zum WS 1996/97 konnte eine C 3-Professur zur Angewandten Linguistik wiederbesetzt werden, doch mußte das Institut im Zusammenhang mit Stellenstreichungen eine C 1-Stelle abgeben. Die C 4-Professur Nachfolge Prof. Fabian wurde mit der Stellenbeschreibung Buchwissenschaft wiederzugewiesen. Sie soll im Zusammenhang mit der Wiederbesetzung der Stelle aus dem Englischen Seminar ausgegliedert werden (s. Institutum Erasmianum). Die Situation in der Lehre, vor allem im Grundstudium, ist weiterhin sehr angespannt. Erstmals wurde zu Beginn des WS 1996/97 ein Placement-Test als diagnostischer Eingangstest mit großem Erfolg durchgeführt.

Institutum Erasmianum - Forschungsinstitut für Buchwissenschaft und Bibliographie

Das Institut wird weiterhin durch Prof. Fabian kommissarisch geleitet. Eine Konsolidierung ist im Zusammenhang mit der Neubesetzung der Stelle (s.o.) zu erhoffen.

Ehrenpreis Institut für Swift Studien an der WWU Münster

Altfachbereich 13

Romanisches Seminar mit den Abteilungen: Linguistische Abteilung, Französische Abteilung, Italienische Abteilung, Spanisch-Portugiesisch-Lateinamerikanische Abteilung

Die personelle Situation hat sich durch die Streichung einer C 3-Professur sowie durch die noch ausstehende Wiederzuweisung einer AOR-Stelle deutlich verschlechtert, was sich insbesondere in der Lehre im Grundstudium auswirkt.

Slavisch-Baltisches Seminar

Durch die Wegberufung eines der drei Professoren trat eine wesentliche Verschlechterung im Bereich der Lehre ein.

Institut für Interdisziplinäre Baltische Studien

Das Institut wird weiterhin kommissarisch durch einen Emeritus geleitet.

Altfachbereich 14

Institut für Indogermanische Sprachwissenschaft

Die einzige Professur ist nach der Emeritierung des Lehrstuhlinhabers unbesetzt; die Wiederbesetzung ist für 1997 zu erhoffen.

Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft (ehemals FB 7)

Eine seit der Wegberufung des Stelleninhabers freie C 3-Professur ist weiterhin unbesetzt.

Institut für Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Altertumskunde

Ugarit - Forschungsstelle

Institut für Ägyptologie und Koptologie

Die Professur für Koptologie konnte wiederbesetzt werden.

Arbeitsstelle für Manichäismusforschung

Institut für Arabistik und Islamwissenschaft

Institut für Indologie

Institut für Sinologie und Ostasienkunde

Nach der Emeritierung des Lehrstuhlinhabers ist die einzige Professur des Instituts unbesetzt.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9614
Datum: 1997-04-19