WWU Münster

Westfälische Wilhelms-Universität
Münster




Jahresbericht des Rektors 1995

Entwicklung der Studierenden- und Studienanfängerzahlen


Tabellen und Grafiken

Im Wintersemester 1995/96 (Semesterendstand) waren an der Westfälischen Wilhelms-Universität 44.928 Studierende eingeschrieben, darunter 21.968 (49,6 Prozent) Frauen und 2.535 (5,6 Prozent) ausländische Studierende. Damit setzte sich trotz leicht gestiegener Exmatrikuliertenzahl (7.356 gegenüber 7.303 in 1994) der Anstieg der Studierendenzahl (287 oder 0,6 Prozent) fort. Der unter Berücksichtigung der gestiegenen Exmatrikuliertenzahl berechnete bereinigte Zuwachs von 340 geht zu gut drei Fünftel auf das erhöhte Ausgangsniveau zurück, zu gut einem Viertel auf die gestiegene Zahl von Hochschulwechslern (2.256 gegenüber 2.167 in 1994) und zu gut einem Achtel auf die entgegen dem allgemeinen Trend gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegene Erstimmatrikuliertenzahl (5.387 gegenüber 5.345) zurück (s. auch Tabelle 7).

Die Westfälische Wilhelms-Universität ist damit der jüngsten Umfrage der Hochschulrektorenkonferenz zufolge unter den zehn von ihrer Studierendenzahl her größten deutschen Universitäten eine der beiden, die auch zum Wintersemester 1995/96 einen Zuwachs verzeichneten. Für die Gruppe der zehn studentenstärksten Universitäten ergab sich insgesamt ein Minus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr sowie ein Minus von 2,4 Prozent gegenüber dem Wintersemester 1993/94.

Bei einem allgemeinen Anstieg um knapp 300 oder rund 0,6 (1,4) Prozent ist die Entwicklung der Studierendenzahlen in den einzelnen Fachbereichen sehr unterschiedlich verlaufen (s. Tabellen 6 und 7). Zwölf Fachbereiche verzeichnen einen Anstieg. Überdurchschnittlich gestiegen ist die Studierendenzahl in den Fachbereichen 14 neu (6,0 bzw. 8,9 Prozent), Sportwissenschaft (5,7 bzw. 7,6 Prozent) und Sozialwissenschaft (4,0 bzw. 5,1 Prozent). Die erste Prozentangabe bezieht sich dabei jeweils auf die Zahl der Studierenden nach Maßgabe des 1. Faches (s. Tabelle 6), die zweite auf die Zahl der Studienfälle im 1.-6. Fach (s. Tabelle 7). Der Fachbereich Sozialwissenschaften ist dabei der einzige Fachbereich mit durchgängig gestiegener Studierendenzahl seit Anfang der achtziger Jahre. Gegenüber dem Wintersemester 1985/86 (2.350) hat sich die Zahl der Studierenden (3.532) um mehr als die Hälfte, die Zahl der Studienfälle um fast 40 Prozent erhöht. In acht Fachbereichen ist die Studierendenzahl zurückgegangen. Der Rückgang in den Fachbereichen Medizin (-4,6 bzw. -3,9 Prozent) und Geowissenschaften (-0,6 bzw. -0,2 Prozent) ist dabei im wesentlichen das Ergebnis von Kapazitätsabbau und damit einhergehender Verschärfung bzw. Einführung von Zulassungsbeschränkungen (Geographie), in den übrigen Fachbereichen die Konsequenz von - zum Teil seit längerem - rückläufigen Studienanfängerzahlen.

Die Zahl der Studienanfänger, hier definiert als Studierende im 1. Fachsemester, stieg im Berichtsjahr 1995 (s. Tabelle 8) erneut an. Bezogen auf die Erstfachnennungen, ergab sich ein Zuwachs von 0,5 Prozent, bezogen auf die Zahl der Studienfälle (1.-6. Fach, Tabelle 9) von 4,9 Prozent. Die im Vergleich zur Zahl der Studierenden im 1. Fach wesentlich stärker gestiegene Zahl der Studienfälle hat ihre Ursache in dem überdurchschnittlichen Anstieg in den Lehramts- und Magisterstudiengängen.

Auf das Jahr bezogen, d.h. Sommer- und nachfolgendes Wintersemester zusammengefaßt, verzeichneten zehn Fachbereiche einen Anstieg der Anfängerzahlen (Studierende im 1. Fachsemester, 1. Fach). Aus dem Rahmen fallen die Zuwächse bei der Zahl der Studienfälle ( Tabelle 9) in den Fachbereichen 20, 3 sowie 14 und 7 neu. Die Steigerung im Fachbereich 03 geht dabei voll auf das Konto des zum Wintersemester 1995/96 eingeführten (Zusatz-) Studienganges "Fachspezifische Fremdsprachenausbildung für Juristen". Die stark rückläufigen Anfängerzahlen im Fachbereich 9 sind auf den zum Wintersemester 1994/95 eingeführten Numerus clausus in der Pädagogik zurückzuführen.

Nach dem deutlichen Rückgang in den Jahren 1991 und 1992 sowie dem sich beschleunigenden Anstieg 1993 und 1994 stieg die Zahl der Lehramtsstudienanfänger/innen 1995 erneut an, mit einem Plus von 4,6 Prozent (2.084 gegenüber 1.992) allerdings deutlich schwächer als 1994 (8,7 Prozent). Der Zuwachs geht dabei vor allem auf das Konto des Lehramts für die Sekundarstufe I (343 gegenüber 259 in 1994). Der Anteil der Lehramtsstudienanfänger/innen stieg auf 29,2 Prozent an. Der Anteilswert lag damit trotz Anstiegs unter dem bisherigen Höchstwert von 30,8 Prozent in den Berichtsjahren 1980 und 1990. Von 1980 bis 1986 (15,0 Prozent) hatte sich der Anteil zwischenzeitlich halbiert. Der zum Wintersemester 1995/96 eingeführte landesweite Numerus clausus im Bereich der Primarstufenlehrerausbildung brachte nur eine vergleichsweise geringe Entlastung in Höhe von 5,6 Prozent (741 nach 785).


Zurück zur Startseite  Zurück zum Inhaltsverzeichnis  Nächster Beitrag  Vorheriger Beitrag [Tabellen] [Grafiken]

Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9559
Datum: 12.04.1996; 17:05 Uhr